Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • Druckansicht
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: Sa Nov 15, 2025 23:58

Gesunder Ertragswald - was anpflanzen?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

Antwort erstellen
42 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
  • Mit Zitat antworten

Gesunder Ertragswald - was anpflanzen?

Beitragvon berger901 » Di Okt 01, 2024 11:37

Ich habe durch Käfer u. Sturm wegen starken Wilddruck schon ca.2100 Pflanzen 8-1 jährig im Zaun.
Vor 8 Jahren Fichte nachher Tanne zuletzt wegen Förderung 40%Laubholz, Eiche-Ahorn, viel Tanne etwas Douglasie-Fichte gepflanzt. Wobei ich wieder zu Fichte-Tanne tentiere, weil die Fichte vor 25Jahren sowieso kein Käfer befällt u. dann die Welt schon wieder anders ausschauen kann. Wir hatten ca. 1973 ein Tannensterben wegen sauren Regen dann Fichte gepflanzt, sind jetzt 50 Jahre, ist dort auch noch Ruhe mit Käfer, aber jetzt wäre die Tanne wieder sicherer.
Tanne wird auf unserem Lehmboden, Meereshöhe 430m mit 85 Jahren dürr.
berger901
 
Beiträge: 191
Registriert: Mo Dez 08, 2014 16:47
Wohnort: Österreich-Innviertel
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: GESUNDEN ERTRAGSWALD, WAS ANPFLANZEN ?

Beitragvon SechzgerHias » Di Okt 01, 2024 12:15

Zu hoffen, dass die Fichte in 25 Jahren besser mit dem dann vorherrschenden Klima zurecht kommen wird, ist schon sehr optimistisch.
Der Käfer ist ja oft nur Folge von Sturm und Dürre, und du glaubst echt, dass sich da was zum positiven ändert?

Douglasie/ Lärche/ Tanne
Eiche/ Buche/ Kastanie
Bissl Ficht NVJ

450m Meereshöhe
Mein "Woidhias" Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/c/WoidHias
Benutzeravatar
SechzgerHias
 
Beiträge: 366
Registriert: Sa Aug 31, 2013 18:31
Wohnort: Erding
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: GESUNDEN ERTRAGSWALD, WAS ANPFLANZEN ?

Beitragvon DMS » Di Okt 01, 2024 12:38

Ich hab mir so eine Zusammenstellung gemacht, welche Baumarten b e s o n d e r s Trockenresistent sind: Libanonzeder, Vogelkirsche, Nordmanntanne, Küstentanne, Gelbkiefer, Türk. Tanne, Zerreiche, Spitzahorn. Dann mit Abstand Douglasie (so als Mitte zwischen den Trockenbäumen und der Fichte). Ja nicht Buche !. Auch die Esskastanie soll -wider erwarten- gar nicht so wenig Wasser brauchen (hab aber keine). Wobei ich ja immer sage, die Fichte hält schon erstaunlich was aus, es ist halt der Käfer, der den Garaus dann macht wenn die schon geschwächt sind.
Ich pflanz am Waldrand (wegen Wind !) Spitzahorn sowie Eiche, die zieh ich mir selber. Mords Aufwand, weil viele krumm wachsen. Auch Zeder, türk. Tanne, Eiche usw. zieh ich immer selber. Es deckt sich auch mit meiner Erfahrung, der Spitzahorn ist sehr trockenresistent, ich hab bisher noch keinen vertrocknet gesehen bzw. Trockenschäden (im Gegensatz Eiche, Buche schon längst). Also am Rand kommt der rein, ca. 10 Meter breiter Streifen. Ich will aber unbedingt Nadelwald (auch Laubbäume zeigen ja Schwächen), als Hauptbaum habe ich Douglasie.
Also man hat da jetzt schon eine große Auswahl, auch haben die Baumschulen ja -endlich- aufgeholt und bieten wieder bessere Qualität. Bei meinen großen Flächen als Einzelkämpfer schau ich immer wo NV aufkommt, lass ich die (schaff ich ja sonst gar nicht alles). Wo Lücken sind pflanze ich dann mögl. Nester, sogar auch Birkensamen hab ich gestreut, die bei dem vielen Regen sehr gut aufgegangen sind. Mal schauen wie viel übrigbleibt von den Mäusen (leider Zaun). Da zwicken die Mäuse fast alle Wildlinge ab :evil: . Also mein Hauptziel ist und bleibt Nadelholz, aber 20% Laub setz ich schon, wegen dem Humus und dass es keine Monokultur wird. Also das ganze zieht sich eben über Jahre hinweg, aber ich will nicht alles "mit Gewalt" aufforsten, auch die Natur ein wenig machen lassen und dann schauen wie`s weitergeht. Ein weites Feld, Niemand weis was genaues, deshalb auch ein wenig nach Gefühl gehen. Ich bin ja schon froh wenn überhaupt wieder Wald entsteht. Bei meinen Nachbarn regt sich nichts, gar nichts ! Riesige Kahlflächen (hier reine Fichtenmonokulturen), aber evtl. auch verständlich dass nichts mehr gemacht wird, rein finanziell und -nicht zuletzt- vom Zeitaufwand her gesehen.
Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Ich bin kein Untertan.
Es braucht weder Herrn noch Knecht, dann ist die Welt gerecht.
DMS
 
Beiträge: 2263
Registriert: Sa Okt 19, 2013 15:41
Wohnort: Nordostoberfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Gesunder Ertragswald - was anpflanzen?

Beitragvon topholzer » Mi Okt 02, 2024 7:27

Keiner weiß was wir in 25 oder 50 oder....Jahren für ein Klima, Wetter oder welche Schädlinge wir haben.

Das Risiko zu streuen ist sicher eine gute Strategie, Naturverjüngung ist immer besser als zu pflanzen, Mischbestände (Alter und Baumarten) sind viel besser als Monokulturen.

Wo immer es geht setze ich auf Naturverjüngung oder verpflanze Wildlinge, das ist günstig und die Pflanzen passen schon mal einigermaßen zum Standort. Ich versuche das keine der Baumarten mehr als 30% auf der Fläche ausmacht.
Als NVJ kommen: Fichte, Kiefer, Weißtanne, Buche, Birke, Ahorn und noch ein paar andere in geringer Stückzahl.
Außer bei Fichte und Kiefer brauche ich einen Zaun oder Einzelschutz.

Die wenigen gekauften Pflanzen sind Küstentanne und Kastanie, in der Vergangenheit auch Lärche und Douglasie.
Wenn ich pflanze dann in sehr großen Abständen, 3x3 oder 4x4 Meter, dazwischen soll die NVJ kommen.

Viele Probleme der Fichte sind mM hausgemacht, Monokulturen die vieeeel zu spät oder zu wenig durchforstet wurden, es ist blos die Frage ob zuerst der Sturm oder der Käfer kommt.
Bei meinen Fichten genauso, dort wo ich die Fichte als Mischbaumart habe und sie genug Platz hat entwickelt sie sich prima und hat auch keine Probleme.

Mit das wichtigste ist den Bäumen genug Platz zu geben, oft werden viele Pflanzen auf kleine Flächen gepflanzt, die dann dahin kümmern, gebt den Bäumen den Raum und Platz den sie brauchen das sie sich entwickeln können.
Bin auf 500 Meter Meereshöhe
topholzer
 
Beiträge: 319
Registriert: Fr Dez 27, 2013 10:11
Wohnort: Oberpfalz
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Gesunder Ertragswald - was anpflanzen?

Beitragvon ChrisB » Mi Okt 02, 2024 7:44

Hallo aus Unterfranken,
letztens ein Gespräch mit zwei Holzern.
Bei uns wächst relativ sicher : Birke, Hainbuche, Nussbaum, Kirsche und bisher noch Eiche .
Selbst starke Buche, mitten im Bestand, werden Dürr :(
Ein Kollege, der hat sämtliche "Hecken" gekauft, die zu kaufen waren!
Der hat dürre ,starke Buchen, lässt sie stehen, kann nicht alles aufarbeiten (Rentner)!
Lohnunternehmer möchte er wegen Forstschäden, nicht in seinem Wald :regen:
ChrisB
 
Beiträge: 1914
Registriert: Do Nov 08, 2007 12:46
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Gesunder Ertragswald - was anpflanzen?

Beitragvon DMS » Mi Okt 02, 2024 8:04

ChrisB: Zu den Birken: Bei uns wurden -auch heuer wieder!- die Blätter der Birken gelb und dann wurden die abgeworfen (trotz der eigentlich sehr übersichtlichen 4 Wochen Dauerhitzte -trockenheit!). Bei euch nicht ? Also Birken wachsen bei uns -auf guten Böden- auch, aber bei Trockenheit kämpft die Birke auch sichtlich.
Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Ich bin kein Untertan.
Es braucht weder Herrn noch Knecht, dann ist die Welt gerecht.
DMS
 
Beiträge: 2263
Registriert: Sa Okt 19, 2013 15:41
Wohnort: Nordostoberfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Gesunder Ertragswald - was anpflanzen?

Beitragvon langholzbauer » Mi Okt 02, 2024 8:54

Wir Menschen neigen gern zu einfachen Erklärungen.
Aber Wald ist mehr, als Wetter/Klima und Baum in Gesellschaft.
Da gehört der Boden sowohl in seinen chemischen Bestandteilen, der physikalischen Ausprägung als auch dem Microbiom dazu.
Leider wurde in den letzten Jahrhunderten vielerorts aus Unwissenheit durch Monokulturen sowohl die Chemie, als auch das Gefüge und das optimale Biom gestört.
- genug hochtrabende Einleitung-
Das Wetter der letzten Jahre zeigt uns ganz gut, wie anfällig unsere vermeintlich so stabilen Wälder wirklich sind.
Dabei sollten wir immer bedenken, dass selbst die schnellebigsten Baumarten ein längeres Generationsintervall haben, als wir Menschen.
Und im Wald wird jährlich ums Überleben der stärksten gekämpft.
Wenn sich eine einzelne BA durchgesetzt hat bricht auch diese wieder eines Jahres zusammen und der Kampf beginnt von vorn...
Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass wir dagegen nicht ständig ankämpfen sollten.
Wir müssen Vielfalt inkl. der früher so verhassten Vorbaumarten zulassen und deren Entwicklung besser beobachten.
Gerade diese mit ihrer leicht zersetzbaren Laubstreu und dem schnell abbaubaren Totholz heilen den Boden und machen ihn wieder sicherer für die gewünschten Nutzholzarten.
Dank moderner Kommunikation brauchen wir nicht alle Fehler selbst machen, sondern können von anderen ähnlichen Standorten lernen, die unterschiedliche Entwicklungen schon einige Zeit vorher durchgemacht haben.
Die Forstpraxis hat schon lange die wichtigste Pflegerichtlinie erkannt.
Früh mäßig oft!!!
Wer Geld und Zeit hat, kann dann noch mit fremden Baumarten experimentieren.
Aber wichtiger finde ich den kontinuierlichen Einsatz für eine waldgerecht Bejagung, die mindestens 4 heimische BA ohne Zaun "aus dem Äser"( Verbissalter) wachsen lässt!
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
langholzbauer
 
Beiträge: 12741
Registriert: Fr Okt 19, 2012 22:08
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Gesunder Ertragswald - was anpflanzen?

Beitragvon DMS » Mi Okt 02, 2024 9:37

Hab gestern wieder einen Bericht aus Thüringen geschaut, da wurde berichtet dass da nun auch die Eichen richtig leiden.
Also ich bin der Meinung, da nur zuzuschauen ist mir zu wenig. Solch eine gravierende Änderung der Verhältnisse braucht m.A. nach unbedingt andere Baumarten, weil ob sich da die bisherigen Arten so dermaßen anpassen können, bleibt fraglich. Bei uns gibt es ja schließlich auch zu 90% nur Fichte, da kommt außer Vogelbeer, Birke, Fichte, Kiefer und ein wenig Lärche nix anderes. Also um das Einbringen des Menschen hat man da evtl. auch in Zukunft nur Steppe. Außerdem kann da der Mensch mal was gutes Bewirken.
Bei uns ist es jedoch besonders schwer für neue Baumarten, weil alle die trockenresistent sind, sind auch empfindlich für (Spät-)Frost. Also hier auf 600 m Mittelgebirge -mit den zurückgehenden Niederschlägen- ist es schwer. Und die trockenresistenten Bäume sind leider (noch?) nicht von der Sägeindustrie gefragt. Zudem Wildzucht, Mäuse, Hasen - also nix wie schwierigste Verhältnisse. Also ich bring da schon was ein -als Nester- aber keinesfalls da eine Lärche, daneben Birke, dann wieder...... Nach meinen Beobachtungen bringen so kunterbunte Mischungen nur Schwierigkeiten, die rauben sich gegenseitig Wasser, Licht, Raum - von der Holzernte -verkauf dann ganz zu schweigen, wie soll da ein ganzer Lastzug dann zustande kommen, über viele Hektare verteilt. Also alles mit Maß und Ziel und Verstand, in der Natur gewinnt auf dem Standort dann auch nur e i n e Baumart dann und bleibt nicht kunterbunt gemischt - so ist meine Beobachtung. Kann mich aber auch täuschen, weil bisher wurde ja fast alles durch den Menschen gesteuert bzw. bewirtschaftet, beeinflußt. Gewissheiten hat man da nicht mehr viele (da schließt sich der Kreis zur Politik), alles im Umbruch.
Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Ich bin kein Untertan.
Es braucht weder Herrn noch Knecht, dann ist die Welt gerecht.
DMS
 
Beiträge: 2263
Registriert: Sa Okt 19, 2013 15:41
Wohnort: Nordostoberfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Gesunder Ertragswald - was anpflanzen?

Beitragvon barneyvienna » Mi Okt 02, 2024 10:50

eine Bemerkung zur Birke: in meiner 2 ha-Kiefern-MK (trockener Standort, SW-Hang,450m, Kalkboden, Alpenostrand) - hatte ich nur 2 Birken (15+20 cm BHD). Beide gut im Schluß ( ca. 15m), guckten oben raus - ich wollte zusehen, wie die fett werden. Die Eine ist letztes Jahr eingegangen, die Zweite heuer - genauen Grund weiss ich nicht. Die vor 10 Jahren gepflanzte Buche hockt bei unter 1 m, aber lebt.
Was seit 15 Jahren gut kommt ist Walnuss - die versuche ich gerade zu richten um die ersten 3 m wertvoller zu gestalten. Mit Obst spiele ich auch ein bisschen, und veredle so manche Wildkirsche. Mal schauen, wie die so mitten im Bestand kommen.
Benutzeravatar
barneyvienna
 
Beiträge: 552
Registriert: Di Apr 23, 2013 17:02
Wohnort: südl. Niederösterreich
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Gesunder Ertragswald - was anpflanzen?

Beitragvon ChrisB » Do Okt 03, 2024 9:47

Birke, Kirsche und Hainbuche, sind sehr "Schnellwachsend !
Walnuss geht auch noch!
Ich habe auch Aspen, natürlich wie Papier, aber besser als Unkraut!
Diese Hölzer können dann auch später , wertvollem Holz, Platz machen ?
Allemal besser wie Dörner, wo mal nicht mehr durch kommt?
So sind meine persönliche Erfahrung, auf relativ kleinen Flächen, wir sind unter 300 m.
ChrisB
 
Beiträge: 1914
Registriert: Do Nov 08, 2007 12:46
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Gesunder Ertragswald - was anpflanzen?

Beitragvon DST » Do Okt 03, 2024 11:57

langholzbauer hat geschrieben:
....
Die Forstpraxis hat schon lange die wichtigste Pflegerichtlinie erkannt.
Früh mäßig oft!!!
Wer Geld und Zeit hat, kann dann noch mit fremden Baumarten experimentieren.



Solche Erst und Jungdurchforstungen werden oftmals sogar gefördert.

Aber da sehe ich zukűnftig Probleme aufkommen.

Im kleingliedrigen Privatwald bekommt man bei Jungdurchforstungen nicht die nötige Mindestmenge zusammen, zwecks Abholung.

Kleine Flächen, mehrere Baumarten...

Gibt es überhaupt einen Markt für dünne Laubholzstämmchen?

Wer die Arbeit selbst macht und auch noch das Holz verheizt, der macht es dann hoffentlich regelmäßig, und nutzt dazu noch die Förderung, dann rechnet sich der zeitliche Aufwand halbwegs.


Manche aber scheuen die Arbeit, wer es nicht selbst machen kann, der scheut die Kosten und anderen ist es einfach völlig egal.

Viele Waldbesitzer, gerade Ältere, tun sich auch schwer die mühsam hochgepäppelten Bäumchen nach wenigen Jahren schon wieder umzuschneiden.

Das kann ich gut nachvollziehen, denn wenn man einerseits eine Pflanzung hochpäppelt, und gleichzeitig eine Käferfläche abräumen muß, dann tut man sich schwer junge, gesunde Bäumchen umzusägen.


In Folge werden dann wieder instabile Wälder herangezüchtet, wie jetzt auch, nur aktuell haben wir in verwarlosten Wäldern wenigstens geradschaftige Fichten.

Wie sieht aber ein verwarloster Laubwald in 50 Jahren aus?
Bekommt man da von einer Baumart überhaupt einen sägefähigen Zug raus, oder gleich alles in den Hacker?

Da so gut wie jede Baumart ihre Feinde hat (Rußrindenkrankheit, Eschentriebssterben, Erlenpilz, Ulme), verlagern sich die Probleme zukünftig auch noch.

Das Ganze wird zunehmend zum Glücksspiel, wenn man den finanziellen Einsatz, den zeitlichen Einsatz und die Baumartenwahl betrachtet.

Dazu noch völlig unvorhersehbare Punkte wie Klima und Gesetzgebung....
Erfahrungen macht man erst dann wenn man Sie bereits gebraucht hätte.......
DST
 
Beiträge: 2769
Registriert: Fr Dez 19, 2014 17:50
Wohnort: Oberfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Gesunder Ertragswald - was anpflanzen?

Beitragvon AP_70 » Do Okt 03, 2024 12:09

DST hat geschrieben:
Im kleingliedrigen Privatwald bekommt man bei Jungdurchforstungen nicht die nötige Mindestmenge zusammen, zwecks Abholung.

Kleine Flächen, mehrere Baumarten...

Gibt es überhaupt einen Markt für dünne Laubholzstämmchen?

...



Wie sieht aber ein verwarloster Laubwald in 50 Jahren aus?
Bekommt man da von einer Baumart überhaupt einen sägefähigen Zug raus, oder gleich alles in den Hacker?



Ich würde sagen umgekehrt:
Jungdurchforstung/Erstnutzung: Hier ist der Hacker eine gute Alternative :wink:

Dann ist der Wald nach 50 jähren nicht verwahrlost und kannst nach einem sägefähigen Zug/Zugmaschine Ausschau halten :prost:
Der Bayerische Wald - Das gelobte Land
Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein
Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg
Ich bremse nur zum Kotzen
AP_70
 
Beiträge: 758
Registriert: So Mai 27, 2007 11:08
Wohnort: Bayerwald
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Gesunder Ertragswald - was anpflanzen?

Beitragvon Alla gut » Do Okt 03, 2024 13:13

ChrisB hat geschrieben:Hallo aus Unterfranken,
letztens ein Gespräch mit zwei Holzern.
Bei uns wächst relativ sicher : Birke, Hainbuche, Nussbaum, Kirsche und bisher noch Eiche .
Selbst starke Buche, mitten im Bestand, werden Dürr :(
Ein Kollege, der hat sämtliche "Hecken" gekauft, die zu kaufen waren!
Der hat dürre ,starke Buchen, lässt sie stehen, kann nicht alles aufarbeiten (Rentner)!
Lohnunternehmer möchte er wegen Forstschäden, nicht in seinem Wald :regen:


Kirsche wächst hier schnell , war mal so eine Modeerscheinung , als meine raus mußten war der Markt gesätigt und ein Großteil ging ins Brenn und Hackholz .
Hainbuche dümpelt ewig vor sich hin bei uns , Zuwächse sind gering und gibt auch nur Brenn und Hackholz .
Robine ?....wird nicht alt ,sehr invasiv ,aber robust ,wo die war setzt sich die nächste Generation von alleine wieder voll durch ,die bringst du mit Dürre auch nicht
tot ,aber wirklich Wertholz gibt Robinie auch nicht
was hier noch fehlt ist ein Bau Forum
Alla gut
 
Beiträge: 1816
Registriert: Di Okt 08, 2019 5:41
Wohnort: kinzigtal
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Gesunder Ertragswald - was anpflanzen?

Beitragvon langholzbauer » Do Okt 03, 2024 14:05

Gute Analyse vom DST!
Aber der Ansatz stimmt bei zu vielen WB nicht.
Je früher und regelmäßiger die notwendigen ersten Pflegen richtig gemacht werden, um so günstiger fallen deren direkten Kosten aus und um so schneller fallen verwertbare Sortimente an.
Vorher pünktlich gepflegte Fichten bringen ab 25-30 Jahren kostendeckende und zukünftig finanziell ertragreichen Erlöse.
Die qualifizierte Erstpflege im 3.-5. Jahr in einer NV geht mit einem Freischneider ergonomisch deutlich leichter und einfacher, als Jahre später mit der MS auf die gleiche Bestockung runter zu schneiden.
Förderung für die ersten Pflegeeingriffe sehe ich teilweise kritisch, weil viele Landesprogramme zu strikte Bedingungen enthalten, die dem jeweiligen Standort nicht entsprechen.
Viel wichtiger finde ich da die volle Ausnutzung der staatlichen und staatlich geförderten Beratung und Weiterbildungen über die Nutzung aller Möglichkeiten, sich mit erfahren Praktikern auszutauschen bis hin zu Forumstreffen, wo es nicht nur um den Schwanz- ähm Technikvergleich geht. :wink:
Die Standort- und Pflegeansprüche aller heimischen BA sind ausreichend erforscht.
Wer seinen Standort kennt, und die entsprechenden Ertragstafeln lesen kann, weiß wie hoch in welchen Alter die optimale Bestockung sein sollte, um den möglichen Zuwachs auf die besten Sortimente zu lenken.
Politisch bedingt stehen wir am Ende der billigen fossilen Brennstoffe.
Dadurch haben Birken als Kaminholz und alle anderen Vorbaumarten auch wieder ihre Berechtigung als Energieholz zurück bekommen, die bis in die späten 1950er Jahre selbstverständlich in zivilisationsnahen Wäldern genutzt wurden.

Und dann hat der vermeintliche Klimawandel auch deutlich weniger schädlichen Einfluss.
Denn bedenkt bitte, dass ein erheblicher Anteil an der aktuellen Käferkatastrophe den anfänglichen Nachlässigkeiten wegen der fehlenden Kapazitäten in Aufarbeitung und Abfuhr geschuldet ist.
Andererseits sind die Erfahrungen der ähnlichen Lage aus den späten 1940er Jahren in den Ertragstafeln mit eingeflossen.
Ein Wirtschaftswald ist keine Spaarbüchse. wie es viel zu zu oft falsch gedacht wird. :klug:
Er kann viel deutlicher als Sparkonto betrachtet werden.
Jede pünktlich Pflege ist eine Einzahlung, die Zins- u.Zinseszinsen bringt.
Aber nur wenn er anfangs regelmäßig gut gepflegt ist, kann ich bei Bedarf einige Jahre vorgreifen oder auch gerne bei fälligen Eingriff warten, bis die Preise passen.
Jede Bank gibt auf ein langfristig mit hohen Umsätzen laufendes ausgeglichenes Girokonto bei ihr mehr Kredit über den Bestand hinaus, als auf ein Anlagedepot, was gleich hoch , aber nur sporadisch und unregelmäßig aufgefüllt ist.
Ähnliche Basisdaten mal vorausgesetzt!
Eigentlich schade, wenn ich da zum Vergleich die Kopie heranziehe, um das Original zu begründen. :oops:

Zusammengefasst:
Ein, seit der Jugend, gut gepflegter Wald verträgt im mittleren Alter deutlich mehr Schwankungen in der Bewirtschaftung, als ein vernachlässigter.
Das ist im Altersklassenwald die Phase, wo man ihn vielleicht als Sparbüchse nutzen könnte.
Aber die ist nur max. 30-40 Jahre lang, soweit vorher alles gut bewirtschaftet war.
Spätestens danach fliegt alles um die Ohren.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
langholzbauer
 
Beiträge: 12741
Registriert: Fr Okt 19, 2012 22:08
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Gesunder Ertragswald - was anpflanzen?

Beitragvon Südheidjer » Do Okt 03, 2024 17:25

Ihr Waldbauern müßt alle mal das "Kennerspiel des Jahres 2024" spielen: "Mischwald".

https://www.spiel-des-jahres.de/empfehlungsliste-kennerspiel-des-jahres-mischwald/

;-)

Dann läuft's auch mit der Waldbewirtschaftung....oder auch nicht.
Südheidjer
 
Beiträge: 12935
Registriert: Sa Nov 15, 2014 22:45
Nach oben

Nächste

Antwort erstellen
42 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3

Zurück zu Forstwirtschaft

Wer ist online?

Mitglieder: Bing [Bot], Google [Bot]

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki