Da ich mit keinem hier über das Thema reden kann, und am Anfang auch wirklich blauäugig war würde ich gerne eure Meinungen hören, hab ich irgendwas übersehen, habe ich noch andere sinnvolle Handlungsmöglichkeiten (ausser nichts tun) übersehen?
Kurz zusammengefasst habe ich meinen Mann vor 10 Jahren geheiratet, ich liebe ihn noch immer, Trennung kommt als Option nicht in Frage. Ich habe zwei Kinder in die Ehe mitgebracht. Aus dem Grund habe ich dann auch logischerweise kein Problem gesehen, dass ich einen kompletten Verzicht auf den Hof (den mein Mann 5 Jahre zuvor übergeben bekommen hatte) unterschreibe. U.a. auch deswegen weil in dem Hofübergabevertrag eine Rückforderungsklausel drinnen steht, so dass der Hof sofort zurückgefordert werden kann vom Übergeber und ich selbst einen unbefristeten Arbeitsvertrag im öffentlichen Dienst habe.
Komisch kam mir damals nur vor, dass mein Mann - der sehr nett ist - in dem Alter aber immer noch keine Frau gefunden hatte. Mir wurde das damals erklärt, dass keine Frau auf einem Hof leben wollen würde und Urlaub wollen würde etc. bzw. einige Frauen nur an dem hohen Wert vom Hof interessiert gewesen wären anstatt an dem Besitzer...
Zuerst waren alle überaus nett zu mir. Ich zog dann auf dem Hof ein, ich wurde schwanger, wir heirateten. Bei der Hochzeit sagte mir dann einer der Verwandten dass er sich freue, dass mein Mann so ne nette Frau gefunden hätte, denn der Schwiegervater hätte ihn ja nur jahrelang als Knecht missbraucht. (was mir inzwischen als die Wahrheit erscheint).
Den Hofübergabevertrag hatte ich bis dahin nie gesehen. (sehr dumm ich weiß. aber ich dachte: hab ja auf alles verzichtet und das geht mich nichts an. Auch sehr dumm - wie mir inzwischen klar ist).
Das nächste komische war dann dass meine Schwiegermutter mir sagte: mir müsse schon klar sein, dass sie sich um 3 Enkel gekümmert hätte und selbst 3 Kinder großgezogen hätte, sie könne mir was Kinderbetreuung angeht nicht helfen. Dass ich jetzt ein zweites Kind bekomme von ihrem Sohn sei schlecht und ich sollte mir überlegen ob ich das Kind behalte. Da dachte ich ich sei im falschen Film. Ich dachte mir dann, klar man hat kein Anrecht auf irgend eine Hilfe von den Schwiegereltern. Ich hab das dann so akzeptiert.
Für eine Haustüre im Haus (wir wohnen im selben Haus, eine Wohnung oben und eine unten) musste ich extrem kämpfen und mit Auszug drohen. Die wurde erst eingebaut, als dann unser Sohn beinahe die Treppe runter gefallen wäre. (weil ja alles offen war). Da gab es den ersten heftigeren Streit mit den Schwiegereltern wo mein Mann leider erst was tat, als ich drohte ich würde ausziehen, weil so könne ich nicht leben ohne Haustüre. So läuft es mit jedem Problem mit den Schwiegereltern.
Dann fiel mir auf, dass wir eigentlich hauptsächlich alle vom Unterhalt von meinem Ex - den ich für die beiden großen Kinder bekomme - leben. Nein nein der Hof wirft für zwei Generationen genug ab, da muss ich mir GAAR keine Sorgen machen etc. Hörte ich von meinem Mann und der Schwiegermutter ständig. Trotzdem war immer in Summe weniger als Sozialhilfe auf dem Konto zum leben.
Meine Eltern geben uns inzwischen monatlich Geld (da habe ich Glück) und der Unterhalt vom Ex hat gleicht das aus.
Irgendwann war mir klar, dass das alles Lügen sind mit dem tollen Hof. Ich berechnete was die Mastrinder abwarfen und kam zum Ergebnis, dass die mit Glück gerade keine Verluste machen. Irgenwelche anderen Einnahmequellen ausser Foto Voltaik fand ich nicht. Keine Schulden aber Stall alt, die letzten 20 Jahre nichts renoviert etc.
Das wollte ich dann mal klären. Der Steuerberater sagte mir dann, das läge daran, dass ich so verschwendungssüchtig wäre und zu viel ausgeben würde. Das sagten mir dann alle, hauptsächlich auch der Schwiegervater und alle - auch mein Mann - ließen das dann so als Ursache des Problems stehen.
Dann gab es einen ganz schweren Unfall (mein Schwiegervater hat meinen Mann mit dem Traktor hochgehoben, einen Fahrfehler gemacht - weil er ständig Fahrfehler macht aus Altersgründen kurz davor hatte er einen ganz schweren Auto Unfall und keiner sagt ihm, er soll das Fahren bleiben lassen) und er ist runter gefallen. Er war dann im Krankenhaus, weil ich mitgefahren war, wusste ich, dass er überlebt. Als ich dann heim kam, hatte der Schwiegervater schon Pläne gemacht, dass er den Hof doch seinem Neffen gibt. Und die Schwägerin hat mir erklärt, ich könne verschwinden mitsamt den Kindern. Ich war da noch so im Schock mit dem Unfall, dass ich mich um das Problem erstmal gar nicht gekümmert habe es einfach ignoriert habe, als Jurist wusste ich auch, dass man eine Frau mti 4 Kindern nicht einfach irgendwo schnell räumen kann um meinen Mann und die Kinder.
Ich hätte zu meinen Eltern ziehen können im Notfall.
Als ich mehr Luft hatte und wusste dass mein MAnn wieder wird ging ich den Übergabevertrag suchen und lesen. Da stand dann eine Altenteilerlast von 1700 monatlich drin. Und dass mein Mann für die Pflege verantwortlich ist bis Stufe 2. Und dass der Hof bei versterben meines Mannes an die Altenteiler zurück fällt. Dass der Hof bei Verpachtung und bei Verkauf oder Belastung an die Altenteiler zurück fällt.
Nach dem Unfall hat mein Mann dann mit großem Zähneknirschen immerhin reinschreiben lassen, dass das bei seinem Tod nicht zurückfällt, sondern an seine Kinder.
Da war mir dann auch klar, warum für uns nix zum Leben da ist, warum mein Mann bei jeder Investition meinen Schwiegervater um Erlaubnis fragen muss, weil der ja den gesamten Gewinn abschöpft. (der hat auch noch Mietshäuser mit Mieteinnahmen von denen er eh gut leben könnte).
Das war dann der doch schokierende Einblick in die Realität. Seit dem Unfall kann mein Mann auch nicht mehr so viel arbeiten.
Wärend dem KRankenhausaufenthalt meines Mannes merkte dann mein Schwiegervater, dass er nicht mehr in der Lage war die ganzen Mastrinder zu versorgen. Ich fütterte die dann von Hand mit Heu, damit die nicht Muhen vor Hunger. Mir hatte aber ja keiner Bulldog fahren beigebracht (weil ich ja ne Frau bin und das Männersache ist). Im engen Stall ohne Fahrpraxis hab ich mich da nicht reinfahren trauen, da hätt ich so lange üben müssen, bis die Rinder 3 Tage nix zu fressen hatten. Also hab ich mit Schubkarren von Hand alles mit viel Mühe hingekarrt. Mit meinem Mann geredet und dann den Viehändler angerufen, dass er die binnen paar Tagen abholt. Alle. Und dass man dann mit der unrentablen Rindermast aufhört.
(Das hat mir mein Schwiegervater bis heute nicht verziehen vermute ich, dass wegen "mir" die Rinder weg sind...).
Allerdings der Stall ist inzwischen als Lager vermietet (darum hab ich mich dann auch gekümmert) und nur deswegen kann der Betieb überhaupt noch diesen Altenteil mit ach und krach aufbringen, so dass wir dann auch noch mit ach und krach was zum leben haben.
Dann wollten wir ein Austragshaus für die Alten bauen um die Miesere mit dem nicht getrennten Haus und dem Garten zu beenden und fanden raus, dass die Schwiegereltern aber im Wohnhaus eine Altenteilerwohnung (im Bauplan) eingetragen haben und dass die Hälfte der Wohnung oben wo wir drinnen wohnen ein Schwarzbau ist ganz ohne Genehmigung. Damit kann man die Austragshaus Idee vermutlich knicken? (Wenn man insgesamt eh genug Quadratmeter Wohnfläche hätte, nur die Alten halt den großen Teil besetzen und nicht in ihre Austragswohnung ziehen).
Mein Schwiegervater hat im gesamten Bauernhaus ein Wohnrecht eingetragen... Sie benützen den Schmutzraum weiter. Den dürfen wir nicht nutzen (obwohl wir eben halt 6 Leute sind, die Altenteilerwohnung in der wir drin sind - viel zu klein ist für 6 Personen) aber die geben nix frei. Mein Mann macht auch nix...
Was mir dann natürlich das Leben und die Arbeit am Hof dauernd erschwert, wenn man mit dreckschuhen immer Hoch läuft, weil man unten den Schmutzraum nicht benutzen darf...
Inzwischen habe ich den Garten geräumt, weil die Altenteiler der Meinung sind, dass natürlich der Garten IHR Garten ist, die Terrasse Ihre Terasse, der Hof ihr Hof - wo z.b. kein Kinderpool hingestellt werden darf etc. Sobald die Kinder nur irgenwas draussen am Hof machen wollte (Fahrradfahren) etc. gibt es immer wieder furchtbare Streits, weil sei dies falsch machen, jenes nicht dürfen etc.
und die ständigen Streits draussen mich inzwischen sehr zermürben, bzw. ich kurz vor dem Burnout stand. Die Kinder gehen alle auch überhaupt nicht mehr nach draussen. (Was für die natürlich auch schlecht ist) den Pool benutzte dann keiner mehr im Sommer wegen den Schwiegereltern, weil sich der Alte über die Poolheizung so dermaßen aufgeregt hat, die ihm "hier nicht auf seinen Hof" kommt so unordentliches Zeug...
Mein Mann ist aber nicht Manns genug z.b. das Holzlager wo anders hin zu lagern und dann für uns eine zweite Terasse hin zu bauen (was bautechnisch absolut easy wäre und ich selbst könnte- nur ich darf es ja nicht). und mein Mann macht es nicht.
Mein MAnn tut nichts. Das hab ich inzwicshen akzeptiert.
Es kommt jetzt dazu, dass die Alten immer weiter schwer zu fuß sind und sich auch weigern in ihrer Wohnung das Bad ebenerdig mit Dusche renovieren zu lassen, sondern auf der Schmutzraum Dusche bestehen und mein Mann setzt sich nicht durch. Sie kann ihre Einkäufe kaum hochtragen, lässt alles verkommen, wirft den Müll einfach auf die Terrasse. Aber einen ebenerdigen Eingang (den man ohne Prbleme machen könnte) weigern sie sich. Mein Mann traut sich nichts zu machen...
Und ich kann inzwischen nicht mehr. Eins meiner Kinder ist schwer krank, wir können es uns auch nicht leusten ausziehen (können die Miete nicht zahlen) und die Kinder gehen hier ja alle in die Schule, die will ich nicht rausreissen. Also hab ich mich jetzt entschieden einfach nichts zu tun, möglichst mich fern vom Hof zu halten und Kräfte zu sparen.
Hab ich irgendwas übersehen? hätte ich noch irgendwelche Vernünftigen Handlungsoptionen (Mediation beim Bauernverband hat der Schwiegervater absolut abgelehnt, das habe ich zweimal versucht, er hat dann den TErmin abgesagT).