Du hast ja wohl archaische Vorstellungen von dem Leben auf landw. Höfen. Soetwas mag einmal in vergangenen Jahrhunderten gang und gäbe gewesen sein. Aber heute doch allenfalls dann wenn die Alten keine ordentliche Altersversorgung haben sollten.

van Bunborg hat geschrieben:Hallo an alle Mitglieder!
Ich bin neu hier und hab ein mehr oder weniger großes Problem! Haben zuhause einen kleinen Hof mit ca. 13Ha Acker und ca. 500 Mastplätze für Schweine. Selber aber nicht mehr am Wirtschaften bzw alles Verpachtet. Meine Eltern sind schon Rentner und gehen auf die 70 zu.
Nun bin ich der jüngste(nachkömmling) und meine andern geschwister sind schon jenseits der 40 haben Familie und eigenes Haus.
Da ich noch in Köln am Maschinenbau Studieren bin und noch nicht genau weiß wo ich später Arbeitstechnisch unterkomme, steh ich momentan zwischen den Stühlen. Meine Eltern möchten gerne das ich den Hof zuhause übernehem, da Sie ihn sonst verkaufen möchten was ich und meine Eltern natürlich nicht möchten was auch mit einem riesen aufwand verbunden ist.
Arbeitstechnisch ist halt "nur" Pacht kassieren Buchhaltung und die Gebäude in schuss halten. Vater hat gesagt wenn mir was nicht passt Bagger und weg damit oder wenn ich ne Halle Bauen möchte für Schlepper Restaurieren und Reparieren hat er keine probleme damit.
Einzigste Problem ist meine bessere Hälfte. Sie Möchte gerne bei ihren Eltern im 15km entfernten Dorf bleiben und kann sich das leben bei uns "Am ende der Welt" nicht vorstellen. Bei uns ist kein verkehr da Sackgasse ausser Müll- und Mehlwagen oder halt der Pächter und die Post. Hab mich immer vor diesem Tag gefürchtet. Möchte jetzt nicht die 5 Jahre Beziehung weg werfen aber irgendwie hab ich immer davon geträumt zuhause.

Danke schon mal für eure Hilfe, Antworten und Anregungen

Mal ehrlich ...15 km sind doch keine Entfernung.Ich hab eher das Gefühl als wenn sie sich nicht von Hotel Mama verabschieden will.

Hallo

Carpe diem hat geshrieben:
[quote="CarpeDiem"]Du hast ja wohl archaische Vorstellungen von dem Leben auf landw. Höfen. Soetwas mag einmal in vergangenen Jahrhunderten gang und gäbe gewesen sein. Aber heute doch allenfalls dann wenn die Alten keine ordentliche Altersversorgung haben sollten.[/quote]

Viele Austrags-Bauern haben eben nur die Bauernrente. Und das ist wirklich nicht viel. Ich kenne jede Menge Altenteiler, die sich Verschiedenstes haben "schreiben lassen". Von der Pflege im Krankheitsfall über die Austragswohnung inkl. 10 Ster ofenfertiges Holz, Strom, Warmwasser, 10 Eier die Woche, 3 Zentner Kartoffeln und 1 Zentner Mehl, je ein halbes Schwein im Frühjahr und im Herbst, einen Gartenanteil zur Nutzung und Mitspracherecht, falls was verkauft werden sollte. Lassen sich die Jungen scheiden, fällt der Hof wieder an die Alten zurück!

Häufig ist auch die Variante, dass der Hof erst mal an die Jungen verpachtet wird und ein Erbvertrag damit verbunden ist (Austiegsklausel inklusive!)

Man sehe sich nur die verschiedenen Anfragen und Themen an, die mit Hofübergabe, Erben etc. zu tun haben. Jede Menge Probleme mit Übergabe und Hofnachfolge. Häufig hat die Generation, die jetzt abgeben muss, auch bis 40 oder 45 warten müssen, bis sie selber den Hof übernehmen konnten. Und ich höre jede Menge Klagen mit dem Tenor: "Hätt ich doch nicht überschrieben. Die Jungen machen was sie wollen. Wir haben gar kein Recht mehr. Keinen Dank hat man!"

Und dann geht es um ein Sächla mit 20 Tagwerk, das eigentlich nur ein Klotz am Bein ist.

Gruß

Bedauerlicherweise macht ihr alle die Misere auf den Höfen und die damit verbundenen Misstände an den Symptomen fest und geht den Ursachen nicht auf den Grund. Spätestens seit Ende des zweiten Weltkrieges konnten sich die Lw gegen Alter und Krankheit versichern wie jeder übrige Unternehmer und Arbeitnehmer auch.

Ob er es getan hat oder nicht lag einzig und allein in seinem eigenen Ermessen, deshalb waren die ganzen Segnungen landw. Sozialversicherung vollkommen überflüssig und entbehrlich. Jetzt höre ich aber schon das Argument, die entsprechende Kohle war nicht vorhanden. Das ist allerdings der Knackpunkt, wenn dem so war, dann war die Klitsche schon damals aufgabereif und dürfte heute schon gar nicht mehr vorhanden sein. Damit würden jede Knebelverträge der geschilderten Art entfallen und in den Familien Eintracht statt Zwietracht herrschen.

Deshalb wäre dem jungen Mann zu raten nix zu unterschreiben was ihn in irgend einer Form bindet und er auf keinen Fall für die entstandene Situation haftbar gemacht werden kann.

meyer wie mueller hat geschrieben:…Lassen sich die Jungen scheiden, fällt der Hof wieder an die Alten zurück!…

Das kann ruhig im Übergabevertrag drinstehen. Wenn es drauf ankommt wird dieser Absatz vom Gericht garantiert als Sittenwidrig einkassiert. Sonst wäre man ja als Übernehmer nie sicher das man den Hof behalten kann solange die alten noch leben und deshalb, je nachdem was sonst noch so im Vertrag steht, nicht frei in seinen Entscheidungen auf dem eigenem Betrieb.

Rammstein hat geschrieben:

meyer wie mueller hat geschrieben:…Lassen sich die Jungen scheiden, fällt der Hof wieder an die Alten zurück!…

Das kann ruhig im Übergabevertrag drinstehen. Wenn es drauf ankommt wird dieser Absatz vom Gericht garantiert als Sittenwidrig einkassiert. Sonst wäre man ja als Übernehmer nie sicher das man den Hof behalten kann solange die alten noch leben und deshalb, je nachdem was sonst noch so im Vertrag steht, nicht frei in seinen Entscheidungen auf dem eigenem Betrieb.

Wird er garantiert nicht ! Hatte ihn auch im Übergabevertrag . Der Haken ist nur der um die Klausel wieder aufzuheben brauchts einen nachträglichen Ehevertrag bzw man einigt sich vor der Scheidung gemeinschaftlich und einvernehmlich . Kostet aber wieder Kohle , leider . Eigentlich ist der Satz eh überflüssig da mit dem Hofübergabe Vertrag ja quasi eine Vorweg genommene Erbfolge eintritt . Mit dem Erbe des Partners hat man ja eh nichts zu tun wird ja auch nicht im Zugewinn berücksichtigt im Falle einer Scheidung .