Spänemacher58 hat geschrieben:@Manfred
am Wassermangel alleine kann es auch nicht gelegen haben. Dort, wo ich meine ersten Fichten verlor war es eher flach und selbst im Sommer sumpfig. Ich hatte auch nur einen schmalen Bestand Fichten, links und rechts daneben Laubwald
Da kommen viele Faktoren zusammen.
Je mehr Stress, desto anfälliger sind die Bäume.
Wassermangel ist halt ein wichtiger Stressfaktor.
Aber wenn genug Käfer da sind, wird im Zweifel alles angegriffen.
Auch grundwassernahe, einzeln stehende Gartenfichten mitten Ort.
Junge Bestände sind halten hier auch länger durch, außer die wenige Jahrzehnte alten Neuanpflanzungen auf vorher landwirtschaftlich genutzten Flächen. Ich vermute, das liegt an Verdichtungshorizonten, die noch nicht durchwurzelt sind.
Aber, dort wo der Hochwald fast komplett weg ist, werden auch bisher stabile Jungbestände auf älteren Waldstandorten befallen. Irgendwas wollten die Käfer halt fressen. Und wenn der Kuchen weg ist, gehen sie auch ans Gemüse.
Und was willst du machen, wenn du überwiegend junge Fichtenmonokulturen übernommen hast. Da konnte man nur vorsichtig umbauen, bzw. überhaupt erstmal in mehreren Stufen auflockern, und warten, bis sich die Stangen zu stabileren Bäumen entwickeln.
Vieles wurde hier überhaupt erst nach dem 2. Weltkrieg mit eintreten der verstärkten Industrialisierung aufgeforstet. Vorher waren hauptsächlich nordseitige Hänge und Steillagen bewaldet. Die Südhänge, auch steile, und die Hügelkuppen waren zumeist landwirtschaftlich genutzt.
Richtig alte Bäume gibt es hier fast nur in de Feldflur. Die Wälder sind entweder zu jung oder wurden zwischendrin flächig für die Flößerei oder Reparationen eingeschlagen.
Ändern lässt es sich eh nicht mehr. Wir müssen jetzt mit dem arbeiten, was übrig ist.
Und mit meinem heutigen Wissen muss ich sagen, die Legende von Deutschland als "natürlichem Waldstandort" ist Quatsch. Wald wuchs nach dem Rückzug der Eisschilde in den meisten Teilen von Deutschland nur, weil schon die frühen Menschen den "natürlichen" Herdenzug verhindert haben (sieh z.B. Megaherbivorentheorie).
Sieht man auch aktuell an der Verbuschung in weiten Teilen Afrikas nach dem Zusammenbrechen des Herdenzugs.
Oder in den südamerikanischen Pampas, wo Bäume teils prächtig wachsen, wenn man welche pflanzt, aber trotzdem keine vorhanden waren bei der weißen Besiedlung, weil es noch ausreichende ziehende Herden gab.
Wälder ohne anthropogenen Einfluss gibt es eigentlich nur da, wo irgendwas die Herden fern gehalten hat.
In den meisten Fällen war das die Auswaschung für die Tiere essentieller Mineralien durch starken Regen.
Solche Regionen werden dann von Bäumen dominiert ("Regenwälder") und die Nährstoffe überwiegend in lebenden oder in Zersetzung befindlichen Bäumen gespeichert.
Die meisten Teile von D wären eher Savannenstandorte, also Grasland mit eingestreuten Bäumen.
Entsprechend wäre das ökologisch sinnvollste auch eine savannenähnliche Nutzung (was durchaus auch Ackerland oder wo es passt und gewünscht ist Wald sein kann).
Aber der mitteleuropäische Wald-Aberglaube wird schwer wieder auszutreiben sein.
Ein erster Ansatz wäre, die Eigentümer und Bewirtschafter selbst wieder mehr über ihre Flächen bestimmen zu lassen, sprich die Umwandlung von Wald in landwirtschaftliche Flächen und umgekehrt komplett freizugeben.