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Huf Rehe

Testweise auch Forum für die Pferdhalter
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48 Beiträge • Seite 2 von 4 • 1, 2, 3, 4
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Beitragvon derbidebbie » Fr Okt 24, 2008 20:47

Besser is der koppel mit hufrehen die stute steht bei uns auf rationen allerdings eingezäunt da das die stute abgefressen ist passiert da nichts das pferd im stall stehen zu lassen wäre graß qouälerrei bei den pflgepferd heu stht mein pferd natürlich bei die Stute anderen tier.
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Beitragvon estrell » Fr Okt 24, 2008 21:27

Besser is der koppel mit hufrehen die stute steht bei uns auf rationen allerdings eingezäunt da das die stute abgefressen ist passiert da nichts das pferd im stall stehen zu lassen wäre graß qouälerrei bei den pflgepferd heu stht mein pferd natürlich bei die Stute anderen tier.


Bist du Deutscher? Oder ist das Türkisch für Anfänger?
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Beitragvon Malte » Fr Okt 24, 2008 21:48

*lol* - les' mal den letzten Beitrag auf Seite 1 ganz unten, den Einstiegsbeitrag von nicymaus. Ähnlichkeiten mit
schon lebenden oder noch verstorbenen Personen sind...........

So kenn ich die Pferdeforen :idea:
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Beitragvon ladyesprit » Fr Okt 24, 2008 22:15

Oje.

Das ist ja schon wieder ein kleines Drama hier.

Also bei akuter Rehe sollte dein Pferd mal sofort, aber ganz sofort runter von der Wiese.
Ich hab ein Fjordi, der hat schon seit über 10 Jahren Hufrehe. Ihm gehts soweit aber ganz gut.

Akut kann man folgendermaßen behandeln: Aderlass ( heute eher selten gemacht, weil sich anscheinend die TA nicht mehr trauen, ich finde aber sehr wirksam),
Entzündungshemmende Medikamente wie z.B. Finadyne, Phenylbutazol etc.

Auf jeden FALL sollte man aber immer den TA rufen, das ist das A und O.

Früher oder später wird dein Haflinger sicherlich eine Hufbeinabsenkung bekommen oder eine Ablösung der Lederhaut, das sollte von einem TA regelmäßig kontrolliert werden.

Außerdem musst du da Futter für deine Pony unbedingt anpassen, das ist wichtig um erneute Reheschübe zu vermeiden oder vermindern.

Also ich empfehle dir ein eiweißarmes Müsli und Heucops ( kann man auch einweichen, dann werden sie mehr und quillen nicht im Magen auf) und Heu satt, wenn dein Pony nicht mehr auf die Wiese soll.
Das bekommt jedenfalls mener.
Nach dem letzten Schnitt darf er auf die Wiese bis ca. März. Er hat also eine umgedrehte Saison. Im Sommer kommt er nur auf den Reitplatz wo das Gras sehr sehr kurz is. --> Achtung Sandkolik wenn du n Fressbären hast.

Auf jeden Fall sollte dir dein TA das mal etwas erklären oder dich an einen Kollegen weiterleiten wenn das nicht zu seinen Gebieten gehört.

Ich wünsch dir und deinem Haflinger alles Gute und nimm das nicht auf die leichte Schulter.
Es gibt drei wege zu lernen:
1. Durch Nachahmung, das ist der leichteste.
2. Durch Nachdenken, das ist der edelste.
3. Durch Erfahrung, das ist der bitterste.
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Beitragvon estrell » Fr Okt 24, 2008 22:16

(Sehr erfolgreich) = der Huf war nachher nass :roll:
Malte, genau weil ich es gelesen hatte 8)

So voll krass ey man alter is voll obercoole schreibe das
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Beitragvon estrell » Fr Okt 24, 2008 22:19

klasse -
Ich hab ein Fjordi, der hat schon seit über 10 Jahren Hufrehe. Ihm gehts soweit aber ganz gut.

Früher oder später wird dein Haflinger sicherlich eine Hufbeinabsenkung bekommen oder eine Ablösung der Lederhaut


Es geht im Leben eines Pferdes auch ohne Rehe.

"Reiten sie noch oder pflegen sie schon?"
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Beitragvon ladyesprit » Fr Okt 24, 2008 22:29

Es geht im Leben eines Pferdes auch ohne Rehe.



Natürlich geht es auch ohne Hufrehe, aber einmal da gewesen sind die Pferde immer wieder anfällig dafür, obwohl ich ihn immergleich behandle. Mitten im Sommer wenn er mit der Stute auf Sand steht und von Morgens bis Abends Heu knabbert und Heucobs bekommt. Davon bekommt ein Pferd ja eigentlich keine Rehe.

Nach neusten Studien treten Rehe unregelmäßig periodisch auf, ohne, dass man daran etwas ändern kann.

Es ist also nicht immer die Haltung Schuld, aber leider in den meisten Fällen...
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Beitragvon Lil_Princess » Do Okt 30, 2008 7:56

Hallo,

zum allgemeinen Verständnis möchte ich hier erst mal vorbringen was bei der Rehe überhaupt passiert:

Die Hufrehe - auch Hufverschlag - ist eine nichtinfektiöse, für das Pferd sehr schmerzhafte Entzündung der Huflederhaut. Meist sind beide Vorderhufe davon betroffen, selten alle vier Hufe.

Die Huflederhaut ist die entscheidende Naht-stelle zwischen dem Hufbein und der Hufkapsel. Sie sorgt für den Zusammenhalt zwischen Knochen (Hufbein) und den Hufblättchen. Die Rehe führt zu einer Durchblutungsstörungen. Durch die geschädigten Blutgefäße der Lederhaut tritt Blut und Zellwasser aus und sammelt sich zwischen Hufbein und Hornwand an. Der Druck im Huf löst starke Schmerzen aus - (vergleichbar, wenn man sich mit dem Hammer auf den Finger gehauen hat). Die Entzündung schwächt die Huflederhaut und lockert die Hufbein/Hornwand-Verbindung. Die Folge: es kann im Extremfall zu der gefürchteten Senkung und Drehung des Hufbeins kommen. Im schlimmsten Fall drückt sich der Knochen durch die Sohle durch oder die Hornkapsel löst sich vollständig ("Ausschuhen").

Die Ursache der Hufrehe sind FRUKTANE!
Die Annahme, dass vor allem Eiweiße die Rehe auslösen, gilt als überholt. Untersuchungen zeigen, dass ein Kohlenhydrat - das langkettige Zuckermolekül namens Fruktan - ab bestimmten Konzentrationen die Hauptrolle bei der Entstehung von Hufrehe spielt.

Wann entstehen Fruktane?
Tagsüber produziert die Pflanze mittels Photosynthese Energie. Je wärmer und feuchter desto intensiver läuft die Photosynthese ab. Die dadurch produzierte Energie verbraucht die Pflanze vor allem nachts für das Wachstum. Bildet die Pflanze mehr Energie als sie zum Wachsen benötigt, legt sie Zwischenspeicher an: die Fruktane. Diese überschüssige Energie speichert die Pflanze hauptsächlich im Stängel. Also solange die Pflanze das Fruktan verbraucht besteht kaum Gefahr. Gefährlich wird es wenn die Pflanze sehr fruktanhaltig ist weil sie es eingespeichert hat und aufgenommen wird.

Wovon hängt der Fruktangehalt hab?
Eine entscheidende Rolle spielt die Pflanzenart. Der Fruktan-Gehalt in Weidelgräsern ist höher als in den Sorten Wiesenfuchsschwanz, Wiesenlieschgras, Rotschwingel oder Knaulgras.
Warme sonnige Tage (hohe Energie-Produktion) gefolgt von frostigen Nächten (geringes Wachstum) führen zu einem Energieüberschuss. Das Fruktan-Risiko steigt! Insbesondere im Frühjahr und Herbst muss mit höheren Fruktan-Gehalten gerechnet werden.
Wird Gras frisch gemäht, verursacht das bei den Pflanzen Stress. Dies wiederum erhöht die Fruktan-Produktion.

Warum ist Fruktan so schädlich?
Das Kohlenhydrat Fruktan gelangt fast unverdaut in den Dickdarm des Pferdes, der nicht auf die Verarbeitung so großer Fruktan-Mengen ausgelegt ist. Der schnelle Abbau führt zu einer Übersäuerung des Darminhaltes und verdrängt die natürliche Darmflora. Gleichzeitig sterben vorhandene Darmbakterien ab und bilden Gifte. Diese gelangen über die Darmwand in die Blutbahn und können so die Hufrehe auslösen. Das ist übrigens der gleiche Grund, aus dem eine Hufrehe durch zuviel Kraftfutter (Stärke) ausgelöst wird.

Was kann man tun?
rehegefährdete Pferde keinesfalls an einem frostigen und sonnigen Morgen auf die Weide (hohe Fruktan-Konzentrationen)lassen. Ideal ist der Weidegang bei (dunkler) Bewölkung (reduzierte Photosynthese) sowie bei feucht-warmen Bedingungen (Pflanze verbraucht viel Energie zum Wachsen).
Bei lauen Nächten ist es sinnvoll die Pferde spät nachts auf die Weide zu lassen und am Morgen, wenn die Sonnenstrahlung zunimmt, von der Koppel holen.
frisch abgemähte Weiden vermeiden, da das unter Stress stehende Gras erhöhte Fruktan-Mengen produziert.
Durch die Wahl fruktanarmer Grassorten kann man den Fruktan-Gehalt auf der Weide senken.

Und im Notfall:

Unbedingt sofort den TA anrufen. Der spritzt in der Regel Heparin oder ähnliches um das Blut zu verdünnen damit der Blutstau abgebaut werden kann. Manchmal wird auch ein Aderlass gemacht um dem Pferd die Schmerzen durch den Blutdruck im Huf zu erleichtern.

Evtl. Aspirin geben (mit TA Menge etc. absprechen) falls dessen Eintreffen länger dauert.

Unbedingt den Huf kühlen, um den Entzündungsprozess aufzuhalten. Am Besten mit Kühlakkus die Hufe kühlen (Wasser weicht den Huf auf und erleichtert dem Hufbein den Durchbruch) ist aber besser wie nichts, wenn man keine Kühlakkus zur Hand hat!!!

Pferd in tiefe weiche Einstreu (am besten Späne) stellen um einen gleichmäßigen Druck zu erreichen

Sohle dick polstern dass kein Druck auf den Tragrand ausgeübt wird und am Besten im akuten Fall die Trachten leicht erhöhen um einer Hufbeinrotation entgegenzuwirken.

Ich möchte aber noch zusätzlich anmerken, dass es noch weitere Ursachen für Rehe gibt wie z.B. Vergiftungsrehe, Geburtsrehe und Belastungsrehe.

Liebe Grüße

Princess
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Beitragvon Sabine » Do Okt 30, 2008 9:14

Moin

Bravo, perfekte Darstellung.
Ich dachte schon auch hier herrscht noch der Aberglaube mit dem Eiweiss.

estrell`s Spruch
"Reiten sie noch oder pflegen sie schon?"
hat mir aber sehr gut gefallen.

Natürlich gehts auch ohne Rehe, aber wenn sie einmal da ist sollte man wissen was man dagegen tun kann damit es nie wieder passiert. :wink:
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Beitragvon SHierling » Do Okt 30, 2008 9:44

Sabine hat geschrieben:Ich dachte schon auch hier herrscht noch der Aberglaube mit dem Eiweiss.

Das ist kein Aberglaube, das ist imho die Voraussetzung dafür, daß "fruktanarme" Gräser überhaupt einen Nutzen haben können - wenn überhaupt.

Fruktane spielen beim Energie-Stoffwechsel eine Rolle (zusammengesetzt aus Fruchtzucker!), und der "hängt " bei den meisten Hobbypferden an der mangelnden Bewegung, mangelnder Nutzung, mangelndem Grundumsatz und vor allem an falscher Weidehaltung. Und das Gros der schwerverdaulichen Polysacharide in der Pferdefütterung wird selbst dann meistens nicht übers Gras zugeführt - die "bösen" Fructane sind da nur die Spitze des Eisbergs, und zwar die, die sich als Schuldiger den meisten Pferdehaltern am leichtesten (und teuersten) verkaufen lassen, weil sie von Weidewirtschaft am wenigsten Ahnung haben.
Man kann das auch ganz grob so ausdrücken: die heutigen Pferde arbeiten viel zu wenig für ihre Größe und vor allem für die Weiden, auf die sie gestellt werden. Es ist nun mal nicht das selbe, ob ein Pflanzenfresser von 500kg jeden Tag 20km wandert, um sich hier und da was Futter zusammenzusuchen, oder ob man ihn auf 2-3ha "parkt", auf dem ihm quasi "die gebratenen Hähnchen ins Maul fliegen".
Und daran hängt dann auch nicht nur die Rehe, daran hängen noch jede Menge andere Probleme von JKK bis zur Silo- und "Heulage"-Diskussion.

Die Hornsubstanz am Huf wird nach wie vor aus Eiweißen aufgebaut, und selbst die Art und Weise, wie dieses Eiweiß zusammengetzt ist, ebenso wie das Fleisch, die Muskeln und die Sehnen drumherum, inklusive der "Widerstandskaft" - das ist alles von der Protein(!)biosynthese im Körper abhängig. Nix Fructan.

Experimentell konnte die Hufrehe des Pferdes nach einmaliger Gabe von 7,5 g Fruktan/kg Körpermasse (KM) ausgelöst werden. Bei einem maximalen Fruktangehalt von 82 g/kg Grastrockensubstanz wie er in der vorliegenden Studie nachgewiesen wurde und einer unterstellten Trockensubstanzaufnahme von 2,5 % des Körpergewichtes nimmt ein Warmblutpferd täglich 2,05 g Fruktan/kg Körpermasse (KM) auf. Um bei diesem Fruktangehalt eine Hufrehe auslösende Fruktanmenge von 7,5 g/kg KM aufzunehmen, müsste ein Großpferd täglich 36,6 kg Grastrockensubstanz oder 183 kg Grasfrischmasse (TS-Gehalt 20 %) fressen.

http://www.landwirtschaftskammer.de/fac ... ruktan.htm

Mal ganz davon abgesehen ist es auch -imho- Unsinn, auf jedem nur möglichen Standort einfach irgendwelche fructanarmen Sorten ansäen zu wollen, auf den meisten Böden hier halten die sich ohnehin nicht, das ist schlicht an Boden und Natur vorbeigedacht.
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
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Beitragvon estrell » Do Okt 30, 2008 10:13

Es ist Unsinn, das jeder heute sein Pferd in Eigenregie und ohne jede Ahnung hällt, weils der Nachbar auch so macht.

Natürlich gehts auch ohne Rehe, aber wenn sie einmal da ist sollte man wissen was man dagegen tun kann damit es nie wieder passiert


Und DAS ist bitte der Ausdruck absoluter Dummheit. Klar, wenn man Rehe erst mal hat sollte man das wissen, was man in Zukunft dagenen tun kann

Da wird anders ein Schuh draus:Bevor man ein Pferd hällt sollte man wissen, wie man es hällt, damit es erst gar nicht zu Rehe kommt!

Nur absolute Dumpfbacken bekommen die Rehe "in den Stall" da die ein Zeichen für eine Krankheit ist - als Anzeichen für eine sich durch falschen Umgang entwicklende Krankheit an den inneren Organen wie besonders Niere, Leber und Lymphsystem.

Richtig gehaltene Pferde werden erst an "Altersschwäche" krank - so ab 25-35 Jahren. Alles andere ist: Falsche Zuchtauswahl, Unkenntnis von Behandlung, Fütterung und mangelnde Kenntnisse der Nutzung (Reiten oder Fahren)

Rehe ist also keine Krankheit - sie ist ein Bild der Haltung des Pferdes und der Kenntnisse des Besitzers.

Es spricht übrigens auch für eine gute Kenntnis der Pferdehaltung, wenn man sein Pferd in einem guten Stall einstellt da man weiss, das es da besser gemacht wird, als man das selber kann.
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Beitragvon Malte » Do Okt 30, 2008 10:34

SHierling hat geschrieben:
Sabine hat geschrieben:Ich dachte schon auch hier herrscht noch der Aberglaube mit dem Eiweiss.

Das ist kein Aberglaube, das ist imho die Voraussetzung dafür, daß "fruktanarme" Gräser überhaupt einen Nutzen haben können - wenn überhaupt.

Fruktane spielen beim Energie-Stoffwechsel eine Rolle (zusammengesetzt aus Fruchtzucker!), und der "hängt " bei den meisten Hobbypferden an der mangelnden Bewegung, mangelnder Nutzung, mangelndem Grundumsatz und vor allem an falscher Weidehaltung. Und das Gros der schwerverdaulichen Polysacharide in der Pferdefütterung wird selbst dann meistens nicht übers Gras zugeführt - die "bösen" Fructane sind da nur die Spitze des Eisbergs, und zwar die, die sich als Schuldiger den meisten Pferdehaltern am leichtesten (und teuersten) verkaufen lassen, weil sie von Weidewirtschaft am wenigsten Ahnung haben.
Man kann das auch ganz grob so ausdrücken: die heutigen Pferde arbeiten viel zu wenig für ihre Größe und vor allem für die Weiden, auf die sie gestellt werden. Es ist nun mal nicht das selbe, ob ein Pflanzenfresser von 500kg jeden Tag 20km wandert, um sich hier und da was Futter zusammenzusuchen, oder ob man ihn auf 2-3ha "parkt", auf dem ihm quasi "die gebratenen Hähnchen ins Maul fliegen".
Und daran hängt dann auch nicht nur die Rehe, daran hängen noch jede Menge andere Probleme von JKK bis zur Silo- und "Heulage"-Diskussion.

Die Hornsubstanz am Huf wird nach wie vor aus Eiweißen aufgebaut, und selbst die Art und Weise, wie dieses Eiweiß zusammengetzt ist, ebenso wie das Fleisch, die Muskeln und die Sehnen drumherum, inklusive der "Widerstandskaft" - das ist alles von der Protein(!)biosynthese im Körper abhängig. Nix Fructan.

Mal ganz davon abgesehen ist es auch -imho- Unsinn, auf jedem nur möglichen Standort einfach irgendwelche fructanarmen Sorten ansäen zu wollen, auf den meisten Böden hier halten die sich ohnehin nicht, das ist schlicht an Boden und Natur vorbeigedacht.


Danke für diesen Beitrag.
Das Lesen einzelner wissen- oder evtl. pseudowissenschaftlicher Studien ersetzen weder wichtige Grundkenntnisse, Denk- und Einfühlungsvermögen, noch lässt sich ein gutes Futter- und Weidemanagement ohne ständige Beobachtung, Augenmaß und individuelle Eingriffe durchführen.

Estrell hat Recht, wenn ein Pferd vor dem Twen-Alter das Kränkeln anfängt, sollte man ruhig beim Überdenken der Komponenten der jeweiligen Haltungsweise beginnen.
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Beitragvon Hamingja » Do Okt 30, 2008 11:38

Schade nur wenn das Pferd im super tollen genialen Pensionsstall krank wird :roll:
Sorry, aber wenn ein Bauer 40Jahre Schweinemast betrieben hat und dann auf reine Pferdehaltung umstellt, ist das nicht sofor ein Zeichen von Qualität.

Belastungsrehe kommt nicht durch falsche Fütterung, sie kommt durch wie der Name schon sagt Belastung und das kann evtl. schon durch Krankheit bedingtes Stehen in der Box sein.

Nicht immer ist die Fütterung schuld :wink:
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Beitragvon estrell » Do Okt 30, 2008 18:16

@Hamingja
ich glaube mit dem Beitrag hast du einfach nicht verstanden:
Ein Stall in dem ein Pferdebetreuer arbeitet, der keine Ahnung von der Materie hat ist kein guter Stall - egal ob er die Pferde todliebt oder ob er Reitbahn mit Solarium anbietet. Wo Pferde krank werden, geht es ihnen nicht gut!

Ahnung haben ist nicht wissen, wie man Pferdelerckerlie bäckt, nicht, wie das neueste Buch von Heinz irgendwas heist oder welcher Guru grad angesagt.... ist. Pferdewissen besteht in: Kenntnis des Weidemanagements und des Futterregimes, Kentniss der Pferdepysiologie und des Pferdeverhaltens und natürlich Kentnisse zur jeweiligen Nutzung. Dann ist es absolut nebensächlich, ob die Pferdebehausung vergoldete Türklinken hat oder einen beheizten Reitplatz, die Gäule bleiben bis ins hohe Alter gesund, haben keinen Satteldruck und vermehren sich wenn mans will freudig.

Immer, wo irgendwas nicht gesund und leistungsfähig ist, hat der Besitzer schuld. Und wenns nur ist, das er den Betreuer nicht richtig ausgewählt hat.
Und das gillt vom Goldfisch übers Pferd auch bis zur Kuh für jedes Tier - große Problem hat nur, wer keine Ahnung hat. Und im Idealfall sollte man die Ahnung haben, BEVOR man sich das Vieh anschaft. Nur mal 10 Jahre reiten zählt da einfach bei "Eigenregie" nicht.
Und ein "Schweinebauer" ist auch kein guter Pensionsstallbetreiber, egal wie luxuriös er sich darstellt.
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Beitragvon estrell » Do Okt 30, 2008 18:22

Belastungsrehe kommt nicht durch falsche Fütterung, sie kommt durch wie der Name schon sagt Belastung und das kann evtl. schon durch Krankheit bedingtes Stehen in der Box sein.

Nicht immer ist die Fütterung schuld


Erstmal - wenn ein Pferd kranheitsbedingt "stehen" muß - muß es natürlich anderes fressen als sonst. Wirds noch kränker ist was falsch!

Und - Rehe ist immer ein Versagen der Körperentgiftung :arrow: Niere, Leber!
Ist das geschädigt - durch falsche Versorgung vorher - ist die Belastungsrehe vorprogramiert - die Belastung ist aber nur der Auslöser - der Nieren- oder Leberschaden ist die Ursache. Und dann kann man natürlich sagen "mein Pferd hat nun seit 10 Jahren Rehe" :roll: Die Fehler waren vorher. Und einmal kaput wird nie weider ganz ganz.

Trotzalllemundausserdem - ein Mensch, der sich mit der Materie auskennt kauft kein krankes Pferd, da das genau so viel kostet wie ein gesundes. Und einer, der was davon versteht, machts auch nicht kaput.
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