Ja, ich habe schon mehrfach Läufe gesehen, bei denen mehr als 20 Schuß infolge abgeben wurden. Die sahen aber nicht so aus, daß man den "groben" Dreck mittels Geschoß "ausblasen" mußte.
Gehen wir mal logisch vor. Wenn ich mich irren sollte, darf das gerne berichtigt werden.
Schrotpatronen sind in der Regel so aufgebaut, daß Pulver und Schrote mittels eines Pfropfens (meist Filz) getrennt sind. Oder sie sind in einem sog. Schrotbecher untergebracht. Beim Abfeuern der Patrone hat der Filzpfropf eine reinigende Wirkung. Gleiches gilt für den Schrotbecher, der aufgrund der immensen Beschleunigung und der Massenträgheit nach außen gegen den Lauf gedrückt wird. D.h., der Dreck vom vorherigen Schuß wird eigentlich immer mit aus dem Lauf herausgebracht. Also ist ein nachträgliches Schießen mit einem FLG nicht erforderlich. Sollte dies jedoch erforderlich werden, dann würde ich das aus Sicherheitsgründen nicht machen, da dann der Lauf dermaßen verdreckt ist, daß beim Schießen die Gefahr einer Beschädigung des Laufes oder noch Schlimmeres besteht.
Ich selbst habe die Feststellung gemacht, daß es unerheblich ist, ob ich einen Schuß abgebe oder 50 Schuß. Der Lauf zeigt die gleiche Anhaftung von Pulverresten auf. Lediglich beim Patronenlager und dem Verschlußboden liegt der Fall anders. Dort setzen sich bei Erhöhung der Schußzahl auch mehr Pulverreste ab. Aber die bekomme ich durch das Abschießen eines "sonstigen Geschosses" auch nicht aus dem Lauf, da dieser Bereich von der Hülse abgedeckt wird.
Eine extreme Verdreckung des Laufes mit Pulverresten erfolgt eigentlich nur durch das Abfeuern von Platzpatronen.