Nun aktuell sind in den USA die Erdgaspreise auf europäisches Niveau gestiegen, weil durch Hitzewellen, Dürren (Wasserkraft) etc. auch dort das Gas knapp wird. Demzufolge lohnt es sich auch nicht Erdgas als LNG aktuell nach Europa zu schicken. Vertraglich vereinbarte Mengen dürften natürlich kommen, aber ansonsten gibts da nichts zum Spotmarkt. Quelle: https://www.zerohedge.com/commodities/u ... -tightness
Somit muss der Gaspreis in Europa deutlich steigen, bis es da wieder LNG gibt. Zusätzlich dürften die verfügbaren (freien) Mengen sehr beschränkt sein, wenn schon die USA Probleme haben ihre Gasspeicher für den Winter zu füllen.
Damit steigen auch in den USA die Produktionskosten für Dünger massiv. Und zusätzlich dürfte damit klar sein, dass Erdgas in Europa noch knapper wird. Insbesondere, weil es bei der politischen Entwicklung doch recht wahrscheinlich ist, dass die Lieferungen aus Russland weiter eingeschränkt werden. Dann wird man die 3 AKWs wohl ohne Rücksicht auf Verluste abschalten und man wird auch die Förderung im eigenen Lande nicht erhöhen. Man braucht schon sehr viel Optimismus wenn man erwartet, dass im nächsten Winter/Frühjahr Dünger ausreichend verfügbar und nicht deutlich teurer als jetzt sein wird. Da müssten Putin, Selenskyi, Biden und Co. schon sich plötzlich in die Arme Fallen und zusammen auf die Freundschaft saufen. Wäre sicherlich wünschenswert, aber doch recht unwahrscheinlich. Andererseits könnte auch Europa mal wieder einen richtig kalten Winter bekommen. Dieses Jahr war ja diesbezüglich Europa die große Ausnahme.
Insofern vermute ich, dass die aktuelle Marktphase beim Dünger nur die Ruhe vor dem Sturm ist. Gut möglich, dass die Ruhe bis zum herbst anhält, aber sicher ist das keineswegs.