Ich war heute auf eine Fachtagung zum Thema Schweinehaltung. Die Referenten waren nicht so überzeugt von der Gruppenhaltung, gerade das Sortieren und Zusammenbringen der Gruppen stellt eine große Herausforderung da. Wie meinte es der eine Referent noch so schön: "Wer meint durch die Gruppenhaltung würden alles Probleme der sauen gelöst, der wird sich noch eines besseren belehren lassen müssen. Jedes System hat seine Fehler."
Und zum Thema Schwänze kupieren, es gab einen Vortrag zum Thema Kannibalismus und was man dagegen tun kann. In den Ländern in denen die Schwänze nicht kupiert werden liegt die Wahrscheinlichkeit das es während des Mastdauer zu Schwanzbeißerei kommt um 300-400% höher als in Ländern in denen die Schwänze kupiert werden. Nur mal so als kleine Information am Rand. Und wer behauptet das Kannibalismus durch zu enge Haltung entsteht, dem sei gesagt dass die Wissenschaft der Meinung ist dass es sich immer um eine multifaktorelle Angelegenheit handelt und es über 50 Faktoren gibt die zum tragen kommen. Wir haben während des Vortrages Bilder von zerbissenen Schwänzen auf einem Bio-Betrieb gesehen, wie kann das sein, ich dachte Bio-Schweine sind glücklich?

Ich war auch bei einem Vortrag. Erfahrungen zufolge sind 10 bis 20% der Sauen NICHT gruppenhaltungstauglich. Das heißt, sie sind den Rangkämpfen nicht gewachsen und müssen ausselektiert werden.

forenkobold hat geschrieben:Ich war auch bei einem Vortrag. Erfahrungen zufolge sind 10 bis 20% der Sauen NICHT gruppenhaltungstauglich. Das heißt, sie sind den Rangkämpfen nicht gewachsen und müssen ausselektiert werden.

Stimmt, warst Du auch bei Agravis?

Was passiert eigentlich mit den Sauen die nicht gruppentauglich sind?

Die landen bei McDonalds.

@Jochens Bruder

Entweder man stellt sie ein eigene Bucht von 2,5 m mal 2,5 m und hält sie als Einzeltier oder man legt sie auf die Seite also Abgang zu Schlachtung. Wenn sie bei der Umstellung noch tragend sind wird man sie ferkeln lasse und dann nach dem Absetzen an den Haken. Keiner wird sich dir Mühe machen diese Tier ein Einzelboxen zu halte, wäre auf lange sich gar nicht wirtschaftlich. Auf dem Vortrag hier es, dass man die Tiere in der Aufzucht schon entsprechend Erziehen soll, damit es mit den Gruppierungen später besser klappt. Ich denke mit entsprechenden Maßnahmen wird man die Zahl von 20-25% nicht gruppenfähiger Sauen reduzieren können, aber ein gewisser Satz wird bleiben. Diese Tiere werden ein vorzeitiges Ende finden.

Jochens Bruder hat geschrieben:Was passiert eigentlich mit den Sauen die nicht gruppentauglich sind?

MC-Rip

Cairon hat geschrieben:

forenkobold hat geschrieben:Ich war auch bei einem Vortrag. Erfahrungen zufolge sind 10 bis 20% der Sauen NICHT gruppenhaltungstauglich. Das heißt, sie sind den Rangkämpfen nicht gewachsen und müssen ausselektiert werden.

Stimmt, warst Du auch bei Agravis?

Nö..hier ist Baywa-Land. War Veranstaltung vom Kreisbauernverband und Referent vom Bauernverband Württemberg.

Dann haben die Baywa und die Agravis wahrscheinlich die gleichen Referenten gebucht.

Cairon hat geschrieben:Entweder man stellt sie ein eigene Bucht von 2,5 m mal 2,5 m und hält sie als Einzeltier oder man legt sie auf die Seite also Abgang zu Schlachtung. ...

Danke für die Infos. Das mit der Gruppenhaltung werden wir probieren. Derzeit sind es ja nur 3 tragende Sauen. Falls eine davon in der Gruppe Probleme machen sollte wäre es dann evtl. eine gangbare Alternative das Tier statt zu schlachten sozusagen lebenslänglich Knast in den alten Einzelkäfigen zu verpassen?

Noch mal zu McD. ich hab mich mal schlau gemacht. Die Pressemitteilung war auf englisch und bei der Übersetzung wurde Käfig mit Kastenstand verwechselt. Gemeint war im Ursprung, dass McD die in der EU ab 2013 geltende regelung zur Gruppenhaltung bei seinen Lieferanten weltweit anwenden will

Zur Gruppenhaltung: Letzte Woche bei der DLG gleicher Tenor. Es ist umzusetzen, aber für die Tiere wird es nicht besser