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Mord und Amoklauf

Alles was nicht zu anderen Themen passt, hat hier seinen Platz.
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59 Beiträge • Seite 4 von 4 • 1, 2, 3, 4
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Re: Mord und Amoklauf

Beitragvon Seeadler » Fr Okt 01, 2010 9:06

Hallo!

Naja ich sehe da schon einen Zusammenhang, wenn ich auch der Meinung bin das solche Taten nicht allein durch solche Spiele ausgelöst werden können. Ich denke das sie aber sehr wohl die Hemmschwelle senken.

Wenn ich relativ echt gezeigt bekomme was passiert wenn ich einen Menschen mit einem Geschoss treffe, den schreckt das live vermutlich nicht mehr so sehr ab.

Jetzt könnte man natürlich wieder den Bogen zu den Jägern spannen. Und ehe das jemand anderes tut mach ich es lieber selber. :wink:

Natürlich wissen auch wir und so gar noch präziser, was passiert wenn ein Geschoss auf Gewebe trifft.

Aber vielleicht gerade wegen diesem Wissen, welches ein Spiel nun nicht vermitteln kann und daher alles unrealistisch verklärt, wäre es den allermeisten Jägern nicht möglich auf Menschen auch nur zu zielen.

Ich töte TIERE um Fleisch zu Essen. Die Natur hat mir dazu auch die nötigen Werkzeuge in Form von Zähnen gegeben.

Allerdings habe ich immer unterschieden zwischen Jägern und Kriegern. Die gibt es. Hat es immer gegeben und wirde es immer geben. Ich verabscheue aber das damit verbundene töten von Menschen...

Sogenannte Amokläufer die weder das eine noch das andere sind, verabscheue ich aber noch mehr.
Gruß Jörg
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Re: Mord und Amoklauf

Beitragvon Seeadler » Sa Okt 02, 2010 8:13

user0815 hat geschrieben:Hehe, du jagst also mit Deinen Zähnen und Klauen? :wink:

Viele Grüße




Nö natürlich nicht. Würde auch reichlich komisch ausehen wenn ich einem Reh hinterrenne. Ich meinte das bezogen auf unser Gebiss. Das Gebiss eines Allesfressers. :D

Ansonsten kann ich deine Ausführungen gut nachvollziehen auch wenn sie sich nicht haargenau mit meinen decken. Aber das muß ja auch nicht sein.

Und ...ich habe auch "aus dem Bauch heraus" geschrieben und kann meine Aussagen bezüglich der Senkung der Hemmschwelle natürlich auch nicht wissenschaftlich beweisen.

Deinen letzten Beitrag finde ich eigentlich auch nicht schlecht. Natürlich wird es soetwas auch in sehr frühen Jahren gegeben haben aber waren wir das schon richtig Menschen oder doch eher noch gerade ein Schritt von den Tieren entfernt? Mit anderen Worten waren das zivilisierte Menschen so wie unser Menschenbild heute aussieht?
Im Tierreich kommt es immer wieder vor das Eltern ihre Nachkommen töten. Oder Verwande, Konkurrenten oder wie auch immer. Aber das dient der Erhaltung der Art.

Was ist es beim zivilisierten Menschen?

Sicher spannend darüber nachzudenken.


Schönes (friedliches) Wochenende.
Gruß Jörg
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Re: Mord und Amoklauf

Beitragvon meyer wie mueller » So Okt 03, 2010 15:56

Hallo

eines muss man mal ganz klar sagen: Es gibt in jedem Haushalt und noch mehr auf jeden Bauernhof sehr viele Werkzeuge, die als Waffe benutzt werden können; angefangen vom Holzknüppel, der Gardinenkordel, dem Küchen- und Kochmesser, übers Haumesser bis hin zur Axt (wobei ich sicher nicht an viele Werkzeuge denke) Hat jemand schon mal mit einem Druckluftnagler geschossen? Sicher!

All diese Werkzeuge können gefährlich sein. Nun ist es eher selten, dass jemand diese Werkzeuge auch wirklich als Waffe benutzt. Da gibt es eine den meisten Menschen innewohnende Hemmung.
Je weiter man vom Ziel weg ist, um so geringer ist auch die Tötungshemmung. Bei der Bundeswehr hat man sehr schöne Mechanismen, um die Tötungshemmung zu reduzieren. Man will ja beim Militär, dass sich die Leute im Ernstfall keinen Kopf mehr machen.
Und beim US-Militär hat man so eine Art Ballerspiele zum Training (nur nennt man das dann eben "virtuelles Gefechtstraining"). Damit werden dann die gewünschten Verknüpfungen im Hirn gebahnt. Wenn es dann in der Realität zu einer Gefechtssituation kommt, dann haben die Leute auch keine Hemmungen mehr.

So ähnlich kann das auch bei den Gewaltspielen funktionieren. Jedermann kann intellektuell erkennen, dass die Sache auf dem Bildschirm nicht real ist. Aber leider hat sich das Gehirn an bestimmte Abfolgen gewöhnt. In einer psychischen Ausnahmesituation kann dann die Gewaltanwendung als eine durchaus reale Methode der Problemlösung angesehen werden.
Und was sehen wir tagtäglich im Fernsehen? Gewalt ist oft die einzige Lösungsmöglichkeit für ein Problem! In vielen Filmen ist der Friedliche der Looser und wird erst dann zum Helden, wenn er sich endlich dazu überwindet, "die Bösen" abzuknallen! Und damit geht dann auch eine gewisse Faszination von Waffen aus. Gerade die Medien wie Fernsehen und Computerspiele sind für manche Leute ein Erziehungsmittel! Oder sogar der Ersatz für Erziehung durch die Eltern.

In diesem Zusammenhang könnten die Schützenvereine eine wichtige Funktion ausüben. Nämlich indem sie Jugendlichen den VERANTWORTUNGSVOLLEN Umgang mit Schusswaffen nahebringen. Wer sportlich ernsthaft übt, für den ist eben eine Schusswaffe dann kein Ding mehr, mit dem man mal rumballern kann.

Gruß
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Re: Mord und Amoklauf

Beitragvon Cairon » So Okt 03, 2010 18:12

@meyer wie müller

Die ortsüblichen Schützenvereine haben aber doch was militärisches, Uniformen, Orden, Fahnen und in Reihe marschieren. Früher zogen die Schützen doch sogar mit geschulterten Waffen durch die Ortschaften. Technisch wäre es doch gar keine Problem mit elektronischen Waffen zu schießen, ohne echte Munition. Beim Bund waren wir auch mal im Schießkino, da ließ sich so ziemlich alles simulieren.Und eines ist doch wohl unbestreitbar, wenn ich im Umgang mit Schusswaffen geschult wurde, sei es im Verein oder beim Bund, fällt mir der gezielte Schusswaffeneinsatz deutlich leichter.
Auf der anderen Seite hast Du recht, wenn ich wirklich töten will, dann brauche ich dafür keinen Schützenverein. Mit 20 l Benzin und einem Feuerzeug kann man auch schon eine Menge ausrichten und wenn man sich im Internet etwas umschaut kann man da schon einiges in Erfahrung bringen.
Ich denke einen wirklichen Schutz wir es nie geben, aber je weniger Menschen isoliert und gemobbt werden, um so weniger Menschen geht die Sicherung durch. Warum laufen Menschen amok, weil sie keine Perspektive mehr sehen, ihr Leben für sinnlos halten und den Rest der Welt dafür verantwortlich machen. Sie wollen nur noch Rache und beginnen einen Plan auszuarbeiten und sich vorzubereiten, irgendwann kommt dann der letzte Tropfen und sie ziehen los. In jedem Menschen steckt ein potentieller Amokläufer, man muss ihn nur weit genug treiben. Ich habe schon vor ca. 20 Jahren angefangen Ego-Shooter zu spielen, angefangen von Wolfenstein 3D, Doom, Duke Nukem, Quake, Unreal, Halflife, CS usw. ich müsste nach deiner Theorie also die Tötungsroutine fest verinnerlicht haben. Gewaltfilme habe ich auch schon eine ganze Menge gesehen, zwar nicht diese Splatterfilme, aber Rambo, Terminator, Brave Heart usw. Bisher hatte ich aber noch zu keiner Zeit das Bedürfnis mich mit Waffen zu versorgen und die Menschen in meiner Umgebung auszulöschen. ich denke ein Amoklauf ist immer eine Verzweiflungstat, schließlich spricht man ja auch von erweitertem Suizid. Wer nimmt sich schon das Leben wenn es ihm gut geht. Wenn man Ego-Shooter verbieten würden, dann würde es nicht einen Amoklauf weniger geben, die Täter würden trotzdem einen Weg finden sich in ihre Scheinwelt zu flüchten, Filme, Bücher, Formen, malen von Gewaltfantasien. Bei vielen Amokläufern fand man Zeichnungen mit entsprechendem Hintergrund. Alles was man verbietet behandelt nur die Symptome aber nie die Ursache. Man hat wieder einen Sündenbock und ist beim nächsten mal wieder total erschüttert. Für müssen diesen Menschen den Zugang zur Gesellschaft ermöglichen und dürfen sie nicht isolieren. Die Isolation und die Einsamkeit bringt die Bombe zum ticken. Es wäre möglicherweise auch nicht schlecht im Laufe jedes Schuljahres mit jedem Schüler ein Gespräch mit einem Schulpsychologen durchzuführen um eventuell Probleme finden zu können. Sicherlich wird man nicht alles finden, aber das ignorieren und verschärfen der Probleme ist der Treibsatz für die ganze Sache.
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Re: Mord und Amoklauf

Beitragvon meyer wie mueller » So Okt 03, 2010 19:35

Hallo

@ Cairon

Ich gebe Dir recht, dass viele Schützenvereine mit antiquiertem militärischen Auftreten in Erscheinung treten. Das ist ja auch aus der Geschichte zu erklären. Die Schützenvereine basieren oft auf den Schützengesellschaften, die den Auftrag hatten, bei der Verteidigung mitzuwirken. Vieles ist eben ohne Kenntnis der Historie nicht zu verstehen. Gerade darum muss es ein Anliegen der Vereine sein, den verantwortungsvollen Umgang mit Schusswaffen zu vermitteln und Abschied zu nehmen von überkommenen Traditionen.

Zu den Spielen: Auch da gebe ich Dir recht. Für eine gefestigte Persönlichkeit sind diese Ballerspiele, in denen man in verschiedenste Rollen schlüpfen kann, kein Problem. Für labile Menschen kann die Gewöhnung an ein bestimmtes Verhalten, das Abknallen von Menschen (und wenn es Tiere sind, ist es genau so schlimm!), dem Realitätsverlust Vorschub leisten. Das Problem haben nicht die "Normalos", sondern die Psychos. Und mit Verboten kann das schon gar nicht gelöst werden.

Wir haben leider Menschen unter uns, die vielleicht trotz materiellem Wohlstand innerlich verwarlost sind oder verwarlost wurden; siehe Kindermädchen + Erzieher = Fernseher. Eine Patentlösung gibt es aus meiner Sicht nicht. Und Verbote sind auch nicht der Erfolgsweg, so verlockend das für Manche auch klingt (Probleme werden gerne durch Verbot des Problems bekämpft)


So sehe ich auch prinzipiell kein Problem mit dem Besitz von Schusswaffen und der Aufbewahrung Zuhause. Allerdings der unbeschränkte Besitz und die Lagerung von Munition Zuhause könnte eingeschränkt werden. Wer braucht schon mehrere tausend Schuss Munition für verschiedene Waffen zuhause? Die Aufbewahrung im Verein (2 Schlüssel-System) könnte den SPONTANEN Mißbrauch reduzieren (wenn ich aber eine kriminelle Handlung plane, dan hält mich auch ein verschärftes Waffenrecht nicht zurück).

Auch ein Jäger braucht nicht 1000 Schuß Munition zuhause. Mal ganz übertrieben gesagt: Wer auf dem Ansitz mehr als 3 Schuß braucht, ist ein Schlumpschütze. (1 Schuß, 1 Stück Wild) Bei der Treibjagd hat bei uns der "Jägerkönig" meist eine Strecke von weniger als 5 Hasen! Argumente, wie "Ich kauf immer 100 Schuß von der selben Fertigungsnummer, dann brauch ich das Gewehr nicht wieder neu einschießen" zählen für mich nicht. Da kann man ein überwachtes Depot am Forstamt o.ä. genau so gut einrichten. Ich geh mal davon aus, dass ein durchschnittlicher Jäger nicht mehr als 30 Schuß pro Jahr abgibt, meist weniger (wer hat schon eine Strecke von 30 Rehen pro Jahr?) Aber das ist nur ein Nebenschauplatz, der das Problem mit der Gewaltbereitschaft nicht löst. Mit einer Verschärfung des Waffenrechts würde nur eine symbolische Handlung begangen.

Gruß
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Re: Mord und Amoklauf

Beitragvon Seeadler » Mo Okt 04, 2010 11:59

user0815 hat geschrieben:
Seeadler hat geschrieben:Nö natürlich nicht. Würde auch reichlich komisch ausehen wenn ich einem Reh hinterrenne.


Probiers mal mit Schwarzkitteln :mrgreen:



Aussichtslos. Die Figur ist stimmig aber so schnell kann ich höchstens rennen wenn Hausarbeit ansteht...und dann auch nur kurz.


:lol:
Gruß Jörg
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Re: Mord und Amoklauf

Beitragvon Justice » Mo Okt 04, 2010 15:22

Cairon hat geschrieben:
Die ortsüblichen Schützenvereine haben aber doch was militärisches, Uniformen, Orden, Fahnen und in Reihe marschieren. Früher zogen die Schützen doch sogar mit geschulterten Waffen durch die Ortschaften.


Keine Uniform sondern Trachten. Keine Orden sondern Leistungsabzeichen. In Reih und glied "Marschiert" Man schlicht und ergreifend weil es ordendtlicher aussieht.
Nach dieser Aussage hätte auch die Feuerwehr etwas militärisches. Und dort gibt es wirklich Rangabzeichen.

Cairon hat geschrieben:Technisch wäre es doch gar keine Problem mit elektronischen Waffen zu schießen, ohne echte Munition. Beim Bund waren wir auch mal im Schießkino, da ließ sich so ziemlich alles simulieren.


Im Schießkino beim Bund wird mit Platzpatronen geschossen, weil man sonst den Stand zerstören würde. Die Sensoren für die Zielerfassung sind nicht Kugelfest.

Cairon hat geschrieben:Und eines ist doch wohl unbestreitbar, wenn ich im Umgang mit Schusswaffen geschult wurde, sei es im Verein oder beim Bund, fällt mir der gezielte Schusswaffeneinsatz deutlich leichter.


Stimmt überhaupt nicht! Das Militär wäre froh, wenn diese Aussage zutreffen würde. Sowohl die Amis in Vietnam als auch die Russen in Afghanistan haben festgestellt, das ihre Soldaten nur grob in die Richtung den Feindes geschossen haben. Die Soldaten gaben an das sie keinen Menschen töten konnten. Im Irak hatten die Amis erst im letzten Krieg eine höhere Trefferzahl.
Die Anzahl der im Krieg verletzten oder gefallennen Soldaten durch Gewehrkugeln liegt noch nicht einmal bei 10%. Die meisten werden durch verbrennungen oder splitter getötet bzw. verletzt.
Um das zu änder setzen die Amis "Ballerspiele" wie Doom oder neuerding Counter Strike ein.
Ein Mensch der den Anblick von Blut nicht gewöhnt ist, verfällt in eine Art Schock. Das können auch Rettungssanitäter und Feuerwehr bestätigen.
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Re: Mord und Amoklauf

Beitragvon Zonk » Mo Okt 04, 2010 23:10

meyer wie mueller hat geschrieben:

So sehe ich auch prinzipiell kein Problem mit dem Besitz von Schusswaffen und der Aufbewahrung Zuhause. Allerdings der unbeschränkte Besitz und die Lagerung von Munition Zuhause könnte eingeschränkt werden. Wer braucht schon mehrere tausend Schuss Munition für verschiedene Waffen zuhause? Die Aufbewahrung im Verein (2 Schlüssel-System) könnte den SPONTANEN Mißbrauch reduzieren (wenn ich aber eine kriminelle Handlung plane, dan hält mich auch ein verschärftes Waffenrecht nicht zurück).

Sportschützen die ihr Hobby auch ausüben und an Vereinsmeisterschaften, Kreismeisterschaften, Landesmeisterschaften, Rundenkämpfen usw. teilnehmen verbrauchen etwa 300-500 Patronen pro Woche!
Kleinkalibermunition wird meist in 10.000er Einheiten erworben weil etwa 50% billiger als 50er Packungen.
Du kaufst Dein Diesel ja auch nicht Literweise oder die Dünger Kiloweise.

Großkalibermun. wird von den meisten Schützen selber hergestellt.
Dies ist nicht einfach, es müssen etliche Gerätschaften dafür aufgebaut und eingestellt werden, dies lohnt sich nicht für 50 Patronen, es werden immer größere Stückzahlen hergestellt.
Als Landwirt habe ich in den Sommermonaten keine Zeit fürs Patronenladen, lade deshalb meine Patronen an den langen Winterabenden fürs ganze Jahr.
Da kommen schon mal ein Paar tausend zusammen!

Wo bitte soll ich meine Patronen lagern wenn ich in 5-6 Schießständen im Umkreis von etwa 200 km mein Hobby ausübe?



Auch ein Jäger braucht nicht 1000 Schuß Munition zuhause. Mal ganz übertrieben gesagt: Wer auf dem Ansitz mehr als 3 Schuß braucht, ist ein Schlumpschütze. (1 Schuß, 1 Stück Wild) Bei der Treibjagd hat bei uns der "Jägerkönig" meist eine Strecke von weniger als 5 Hasen! Argumente, wie "Ich kauf immer 100 Schuß von der selben Fertigungsnummer, dann brauch ich das Gewehr nicht wieder neu einschießen" zählen für mich nicht. Da kann man ein überwachtes Depot am Forstamt o.ä. genau so gut einrichten. Ich geh mal davon aus, dass ein durchschnittlicher Jäger nicht mehr als 30 Schuß pro Jahr abgibt, meist weniger (wer hat schon eine Strecke von 30 Rehen pro Jahr?) Aber das ist nur ein Nebenschauplatz, der das Problem mit der Gewaltbereitschaft nicht löst. Mit einer Verschärfung des Waffenrechts würde nur eine symbolische Handlung begangen.

Jäger brauchen in der tat nicht sehr viel Patronrn für die Jagdausübung übers Jahr, aber:

Ein verantwortungsbewusster Jäger muss den sicheren Schuss ständig üben, das macht er im Schützenverein oder im Schießkino (auch da wird mit dem scharfen Schuss geübt)
Auf einen Schuss in Revier kommen etwa 50-100 Schuss Training.

Für dieses Training ein Lasergewehr zu benutzen...das ist so als ob man Autofahren mit dem Nintendo erlernen wollte!


Gruß



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Re: Mord und Amoklauf

Beitragvon Seeadler » Di Okt 05, 2010 8:25

Moinsen!

Frag mal einen echten Piloten der mit Leib und Seele Flieger ist was er zu Simulatoren sagt. Sie können das Gefühl der grenzenlosen Freiheit, das Gefühl völlig losgelöst am Himmel seine Kreise zu ziehen niemals ersetzen.

Ich sag dir jetzt mal ein Argument, das vermutlich keiner hören will und noch weniger Leuten gefällt.

Natürlich geht von Waffen eine gewisse Fasziniantion aus. Der Geruch von Pulver, der Klang der Büchse zur jährlichen Drückjagd im Wald, das Wissen sein Arbeits oder Sportgerät perfekt zu beherrschen und Zusammenhänge von Innen- und Außenbalistik aber auch Wundwirkungen beim Wild zu kennen. DAS alles und noch einges mehr macht die Fasziniation Schießsport aus.

Sollten jemals Simulatoren, elektronische Sichgerungen dir mir das Denken auch hier noch abnehmen, eingesetzt werden, so werde ich darüber nachdenken die Sache an den Nagel zu hängen.


Steuert man dies, wie in den Vereinen oder aber auch der Jagd in vernünftige Bahnen, so kann jeder damit leben.

Wie schonmal erwähnt...ich hasse diesen lauten, kaum noch beherrschbaren Motorräder wie die Pest. Aber ich kann nachvollziehen wo die Gründe liegen sich soetwas anzuschaffen und akzeptiere also ihre Existenz.


Das gleiche Recht fordere ich auch für mich als Jäger und Sportschützen!!! Man muß mich nicht lieben für mein "Hobby" aber ich verlange das es zumindest toleriert wird und ich nicht permanet in eine Krimimnelle Richtung gesetzt werde oder aber mich überall und vor jedem rechtfertigen muß.

Gleiches Recht für alle!


Hundsgeläut und Büchsenhall sind des Waldes schönster Wiederhall!! :) :) :)
Gruß Jörg
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Re: Mord und Amoklauf

Beitragvon meyer wie mueller » Di Okt 05, 2010 9:24

Hallo

es wurde geschrieben:
"Ein verantwortungsbewusster Jäger muss den sicheren Schuss ständig üben, das macht er im Schützenverein oder im Schießkino (auch da wird mit dem scharfen Schuss geübt)
Auf einen Schuss in Revier kommen etwa 50-100 Schuss Training"
Die meisten Jäger schießen mit ihrer Büchse nicht mehr als unbedingt notwendig, da die Munition extrem teuer ist. Sollte ein Jäger für die 30 Schuß im Revier wirklich 3000 Schuss auf dem Schießstand (da braucht man schon eine Schießbahn, wo man auf Entfernungen zwischen 50 und 200 m schießt) abgeben, wäre das Jagdgewehr sehr bald "ausgeleiert". Zudem sind die Rahmenbedingungen auf der Jagd ganz anders als im Schießstand. Da schießt man meist von der Kanzel oder dem Hochsitz aus, und das im Sitzen aufgelegt und nicht wie beim Sportschießen (liegend oder stehend freihändig, .......). Die meisten Jäger hier in der Gegend treffen sich zum Einschießen auf dem Gelände der Bundeswehr ein mal jährlich! Und das sind die einzigen Übungsschüsse mit der Büchse! Übrigens bei der Waldjagd sind die Schußentfernungen meist viel geringer als 100 m. Die Jäger mit Waldrevieren schießen ihre Büchse meist auf 75 m ein. Und bei einer Feldjagd erlegen die meisten Jäger ihr Wild auf eine Entfernung zwischen 50 und 150 m. (Natürlich gibt es unter den Jägern auch "Schießer", die es als "sportliche Herausforderung" ansehen, ihr Wild auf weite Entfernungen sicher zu erlegen)

Und bei der Flinte sieht es meist nicht anders aus. Wenn man mal zu Entenjagd eingeladen wird, geht man vielleicht mal zum Tontaubenschießen und gibt 20-30 Schuss ab, um wieder Übung zu bekommen. Und die Hasenjagd ist mit dem Tontaubenschießen sehr schwer zu vergleichen.

Gute Jäger erkennt man übrigens auch daran, wie sie ihre Waffe einsetzen. Die lassen den Finger öfter mal gerade, obwohl es "noch gehen würde", und kennen ihrer Grenzen!

Aber diese Beobachtungen sprechen nicht gegen das jagdliche Übungsschießen auf dem Schießstand, sondern eher dafür. Allerdings kann sich nicht jeder Jäger solch intensives Training leisten. Eine Patrone im Kaliber 7x57R kostet, wenn man die preiswerte S&B nimmt, schon 1,65 Euro. Bei dem vorgeschlagenen Trainingsumfang von 2000-3000 Schuß pro Jahr mit der Büchse müsste ein Förster alleine für das Übungsschießen mehr als ein Nettomonatsgehalt nur für das Übungsschießen mit der Büchse ausgeben. Dazu noch des Übungsschießen mit der Flinte. Auch da kostet die billigste Schrotpatrone schon fast 50 ct.

Die meisten Jäger sind eben keine Großverdiener, sondern, zumindest auf dem Land, Leute aus der Mitte der Bevölkerung; Bauern, Handwerker, kleine Beamte.

Für die ist es kein Problem, nur die aktuell benötigte Munition zuhause zu haben, und den Rest entweder auf dem Schießstand oder im Forstamt etc. zu deponieren.
Bei Sportschützen sehe ich da auch kein prinzipielles organsisatorisches Problem. Da wird dann eben die Sammelbestellung nicht nach Hause geliefert, sondern ins Schützenhaus und mit einem 2-Schlüsselsystem kann niemand ohne gegenseitige Kontolle an große Mengen von Munition kommen (schon gar nicht spontan). Aber wie gesagt, mit entsprechende krimineller Energie kommt jeder an die gewünschte Waffe und Munition (ich will gar nicht wissen, wie viele AK47 , Maschinenpistolen und Pistolen nach der Wende aus den Russenkasernen verschwunden sind.)

Gruß
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Re: Mord und Amoklauf

Beitragvon meyer wie mueller » Di Okt 05, 2010 9:29

Hallo

noch was Ergänzendes zu Faszination Waffe: Für die meisten Jäger ist das Gewehr ein Werkzeug und kein Selbstzweck. Natürlich hat man gerne ein gutes, schönes Werkzeug in Gebrauch und man arbeitet lieber damit, aber das Gewehr ist und bleibt meist ein Werkzeug. Jäger gehen auch nicht zur Jagd, weil sie so gerne schießen oder so gerne ein Tier töten!

Der Gebrauch der Waffe ist nur der Endpunkt der Jagd.

Gruß
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Re: Mord und Amoklauf

Beitragvon meyenburg1975 » Di Okt 05, 2010 14:57

user0815 hat geschrieben:
Justice hat geschrieben:Stimmt überhaupt nicht! Das Militär wäre froh, wenn diese Aussage zutreffen würde. Sowohl die Amis in Vietnam als auch die Russen in Afghanistan haben festgestellt, das ihre Soldaten nur grob in die Richtung den Feindes geschossen haben. Die Soldaten gaben an das sie keinen Menschen töten konnten. Im Irak hatten die Amis erst im letzten Krieg eine höhere Trefferzahl.

http://de.wikipedia.org/wiki/M16_%28Gewehr%29
Wikipedia hat geschrieben:Ein weiterer Nachteil war der hohe Munitionsverbrauch, da das M16 im Gegensatz zum M14 einen geringeren Rückstoß hatte. Dadurch wurde die Waffe im Dauerfeuer kontrollierbarer, während das M14 mit vollautomatischem Abzug wegen seiner starken Munition in diesem Modus kaum kontrollierbar ist. Daher betrachteten viele Soldaten das M16 als ‚persönliches Maschinengewehr‘ und feuerten maßlos. Dieses Problem wurde behoben, indem man ab der Version A2 die Dauerfeuerfunktion durch einen Feuerstoßmodus zur Abgabe von jeweils drei Schuss ersetzte.

Ich dachte das wäre ein Grund für die vielen Schüsse ins Blaue, aber klär mich auf. Hast Du Quellen?

Gruss


Der %tuale Anteil derer, die "sehenden Auges" auf den Gegner geschoßen haben, lag bei den Deutschen im 2 WK bei gut 10%. Bei den Alliierten noch niedriger. Vor allem die Amis geben sich redlich Mühe um auf einen möglichst hohen Level zu kommen, dafür reichen aber ein paar Ringscheiben nicht aus. War mal eine ausführliche Doku auf Arte zu dem Thema.
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Re: Mord und Amoklauf

Beitragvon Leonie1963 » Fr Okt 15, 2010 20:07

Hallo alle zusammen,

ich bin neu in diesem Forum und hab mal so quer über alle Themen gelesen. Diese Diskussion find ich echt klasse, so dass ich auch mal meine Meinung dazu sagen möchte.
Ich bin seit 8 Jahren aktive Sportschützin und im Vorstand eines kleinen Schützenvereins, der sich wirklich mit Sport beschäftigt. Leider haben wir kein eigenes "Heim", so dass für uns die "Zentrallagerung" von Munition und Waffen schon mal ausscheiden dürfte. Sollten wir deshalb nicht mehr unserem Sport nachgehen können? Und ja Schießen ist Sport und keine "wilde Ballerei". Beim Schießen muss man seinen Körper, seine Atmung und schein Gedanken ganz gezielt unter Kontrolle haben, sonst trifft man nämlich so gar nicht. Hat sich schon mal einer gefragt, warum wir Sportschützen eigentlich immer unter Generalverdacht stehen müssen. Das find ich nämlich echt nervig. Von den Amokläufen, die mir bekannt sind, wurde nicht einer mit einer Sportwaffe verübt, denn die sind überhaupt nicht dafür geeignet. Richtig ist, dass machen Schützen - oder die, die sich als solche bezeichnen, obwohl sie nicht mal die Scheibe auf 25 m treffen - ihre Waffen unsachgemäß aufbewahren und das ist ne Schweinerei und muss geahndet werden. Zweifelhaft ist auch, ob für manche Waffen überhaupt ein Bedürfnis besteht, weil man damit überhaupt nicht sportlich schießen kann ! Bei der guten Rechtsanwältin allerdings hat das Ordnungsamt geschlampt, die hätte gar keine Waffen mehr haben dürfen, weil sie nämlich schon seit über 10 Jahren aus dem Schützenverein ausgetreten war. Ein Austritt ist nämlich meldepflichtig. Und wenn der Schütze sich nicht über einen neuen Verein anmeldet, müsste das Ordnungsamt bei dem klingeln und schon mal nachfragen. Was ist mit den Schwarzwaffen in Deutschland - den dürfte auch keiner Herr werden. Und wie viele Leute sterben jährlich durch Waffen? Die Opfer tun wir wirklich leid und ihnen gehört auch mein Mitgefühl, aber was ist mit den jährlichen Unfallopfern durch Kraftfahrzeuge? Werden deshalb die Autos verboten? Mit Sicherheit nicht. Das ist ein Thema über das man stundenlang debatieren könnte. Letztens kam dazu ein interessanter Bericht "Deutschland unter Waffen". Den fand ich ziemlich reell und sehenswert.

Munitionsbedarf? Ich brauch pro Training/Wettkampf mind. 150 Schuß. Das sind jeweils 60 Schuß für die SpoPi und 60 für die Freie Pistole in der Wettkampfdistanz und die 30 Schuss nehm ich mal als Probe. Da man immer über eine Wettkampfdistanz hinaus trainigen sollte, um seine körperliche Leistungsfähigkeit zu trainieren. Sollte einer nicht verstehen, wovon ich rede, darf er gern nachfragen.

Viele Grüße
Leonie1963
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Re: Mord und Amoklauf

Beitragvon Ford8210 » Do Nov 04, 2010 16:05

Zum ausschließlichen Schießen auf Schießständen kann jede Schußwaffe genommen werden, die am legalen Markt erhältlich ist, sofern der Schießstand dafür die Zulassung hat. Also auf einem Kurzwaffenschießstand (Pistole, Revolver) darf halt nicht mit Langwaffen (Gewehr) geschossen werden.

Als reine Sportwaffe sind eigentlich die Waffen zu bezeichnen, die entsprechend modifiziert wurden. Z.B. bei Pistolen und Revolvern wird der Griff so verändert, daß dieser genau der Hand angepaßt wird und sich die Waffe in der Hand nicht mehr bewegen kann (Auf gut deutsch: Man steckt die Hand in einen eigens für sich selbst angefertigten Schraubstock, der sich als Griff an der Waffe befindet). Gleiches gilt für Gewehre. Hier sind die Schäfte so aufgebaut, daß man die verstellen und jedem Schützen individuell anpassen kann. Solche Waffen sind für einen weitergehenden Gebrauch zu umständlich zu handhaben. Solche Waffen wurden bis jetzt noch bei keinem Amoklauf benutzt.
Wer den Unterschied im Bild sehen will, kann ja mal bei Frankonia auf die Web-Seite gehen und sich bei den Jagd- und Sportwaffen durchklicken. Oder sich einen Katalog von Frankonia besorgen (Gibt auch noch andere Geschäfte für Jagd und Sportschießen).
Ich bin nur verantwortlich für das was ich sage, nicht für das, was du denkst.
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