Wurde ja wieder alles aufgezählt, wie schon mehrfach vorher bei ähnlichen Fragen:
Angusbullen sind nur bedingt zur Intensivmast geeigent, weil sie bei hohnen Kraftfuttergaben oft zum Fettansatz neigen.
Dafür hat die Rasse eine sehr gute Fleischqualität (was sie bei Verbrauchern und Metzgern beliebt macht) und eine sehr gute Grundfutterverwertung. Ideal für Betriebe, die überwiegend direkt oder an Metzger vermarkten und ohne oder mit wenig Kraftfuttereinsatz arbeiten möchten.
Dazu kommen Leichtkalbigkeit, Hornlosigkeit und Friedfertigkeit. Wenn man doch mal einen aggressiven Bullen erwischt, muss man ihn halt konsequent merzen.
Als reiner Rindfleischerzeuger ohne Zuchttierverkauf würde ich mich aber nicht zu sklavisch auf eine Rasse festlegen.
Ich z.B. bin mit meinen Gebrauchskreuzungen Fleckvieh x Angus sehr zufrieden.
Das Problem beim Angus-Neueinstieg ist m.E. das Tiere mit guter Milch- und damit guter Aufzuchtleistung relativ teuer sind. Zudem sind die schwer zu finden, weil viele Mutterkuhhalter den Kälbern Kraftfutter zufüttern und die Leistung der Kuh so schwer bis gar nicht zu ermitteln ist.
Wer zum Einstieg in die Mutterkuh-Fleischproduktion ordentliche Fleckviehfärsen kauft (bei denen die Leistung von Mutter und Vater belegt ist) und diese mit einem Angusbullen deckt, kann m.E. nicht viel verkehrt machen.
Wer natürlich später selbst Zuchttiere verkaufen möchte, kommt um einen Einstieg mit reinrassigen Herdbuchtieren kaum herum.
Charolais und Limousin gehören m.E. auf bestes (ackerfähiges), intensiv geführtes Grünland mit Kraftfutterergänzung für die Kälber, um das Leistungspotential ausschöpfen zu können. Das engt aber die Einsatzmöglichkeiten ein, weil solche Standorte für Mutterkuhhaltung oft zu teuer sind. Limousin sind zudem relativ spätreif und der Anteil an nervösen bis aggressiven Tieren wird auch immer wieder angeführt. Habe einen Züchter hier in der Nähe, der ein Erstkalbealter von 3 Jahren anstrebt, damit die Färsen sich gut entwickeln und entsprechend rahmig und repräsentativ aussehen. Meine haben in dem Alter schon ein Kalb aufgezogen. Ein Erstkalbealter von 24 Monaten ist m.E. ein wichtiger Faktor für die Wirtschaftlichkeit von Mutterkühen.