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Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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33 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon Andi G » Do Aug 06, 2015 13:08

Hallo zusammen,

ich bin erst kürzlich hier im Forum aktiv, wobei ich schon über längere Zeit aktiver und begeisterter "Mitleser" bin.

Wir bewirtschaften im Moment einen kleinen Nebenerwerbsbetrieb in U-Franken mit ca. 35 ha. landwirtschaftlicher Nutzfläche, davon 4,3 ha. Ackerland, ca. 20 ha. Wiesen (Mähweiden) und ca. 10 ha. reiner Weidefläche (nicht befahrbar) teilweise liegen die Betriebsflächen im benachteiligten Gebiet. Das Grünland wird zur Gewinnung von Heu bzw. Heulage genutzt.

Momentan besteht der Viehbestand aus Pferden (Zucht / bzw. Reitpferde), einigen Mutterschafen und 15 Mutterkühen plus Nachzucht. Momentan werden die Kälber bis auf die Remonte und ca. 3 Mastbullen nach dem Absetzen verkauft, die Kühe sind auf Deutsch Angus - Basis bzw. Kreuzungen mit Doppelnutzung, außerdem wird für die Weihnachtzeit noch ein wenig Geflügel (Gänse / Enten) gemästet. Alle Weidetiere werden im Sommer auf der Weide (Umtriebsweiden) gehalten, inklusive der Mastbullen. Den Kühen wird nichts zugefüttert, außer Heu bzw. Grassilage in Ballenform.

Jetzt zur eigentlichen Frage, der Betrieb wird konventionell geführt, wobei Kulap und Naturschutzprogramme ausgeschöpft werden (natürlich nur nach bestem Wissen und Gewissen). Das Getreide wird hauptsächlich auf dem eigenen Betrieb verfüttert, der Erlös vom restlichen Getreideverkauf wird wieder für Saatgut, Düngung und Pflanzenschutzmaßnahmen verwendet = 0 auf 0 -Geschäft.

Würde es etwas bringen den Betrieb auf ökologische Bewirtschaftung umzustellen?

Leider finde ich im Forum kaum Einträge über ökologische Bewirtschaftung, bzw. über Möglichkeiten, Vor- und Nachteile. Anfallender Klee als Vorfrucht kann als Futtermittel genutzt werden. Den Ackerbau möchte ich nicht komplett aufgeben, da Stroh und Getreide benötigt wird, außerdem muß der anfallende Festmist ausgebracht werden können.

Wie kann man Kosten reduzieren und mehr Kostendeckung (möchte das Wort Gewinn gar nicht nennen)?
Die Beiträge von einigen Forenmitgliedern, gerade von Manfred haben mich doch immer zum nachdenken angeregt, doch wie und wo kann man besser eingreifen?

Umstellung auf ökologischen Landbau?
Umstellung der Rinderrasse?

Hat jemand Tipps für mich, bzw. hat selbst schon jemand die Umstellung in einer ähnlichen Konstellation und Größenordnung durchgeführt? Gibt es evtl. Erfahrungen?

Vielen Dank.

Gruß
Andi
Andi G
 
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Re: Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon anderson » Do Aug 06, 2015 13:28

Hallo,
erstmal Allgemein: Die Umstellung auf Öko ist sinnvoll, wenn du jetzt schon kaum PSM brauchst und recht saubere Äcker hast. Grünland ist für Öko kein Thema, das ist sehr einfach wenn du nicht unbedingt 4mal mähen willst.
Bei der Tierhaltung solltest du wenige Zukaufsfuttermittel brauchen, sonst wirds lästig.
Am wichtigsten ist allerdings der Absatz. Bringt dir Öko beim Absatz irgendwas?
mfg
anderson
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Re: Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon Andi G » Do Aug 06, 2015 13:57

Hallo,

schon mal vielen Dank für die Antwort.

Ich denke die Äcker könnte man durch den Kleeanbau schon sauber halten, Bio wird von verschiedenen Landwirten in der näheren Umgebung schon erfolgreich praktiziert, wobei die bei Bioland und Demeter zu finden sind. Mir würde eher das normale EG - Bio vorschweben.

Der Schlachttierverkauf auf Bio - Basis wäre kein Problem, da in der näheren Umgebung eine Metzgerei ist, die sich auf Bio - Tiere spezialisiert hat.

Bei Lebendverkauf wird auch immer wieder mal nachgefragt, konnte bisher nicht bedient werden.

Futtermittel werden nur für die Pferde zugekauft. Natürlich werden Mineralfutter zugekauft.

Welche Unterschiede gibt es zwischen den einzelnen Verbänden?
Andi G
 
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Re: Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon Ferengi » Do Aug 06, 2015 14:02

Sinnvoll ist die Umstellung NUR wenn du deine Erzeugnisse direktvermarkten kannst!

Es wird zwar immer vom angeblich soooo stark wachsenden Biomarkt geredet,aber...
Steigen tut nur der Verkauf von Billig-Bio aus China und co! :x :x

Achja,
das bischen Bioprämie reichst du gleich wieder an die Saatgutanbeiter durch!
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Re: Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon Andi G » Do Aug 06, 2015 14:13

Also besser nicht umstellen, und weiterhin Naturschutzprogramme und Kulap ausschöpfen?

Die Direktvermarktung wird im Moment aufgebaut, sprengt aber den zeitlichen Rahmen.
Andi G
 
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Re: Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon Manfred » Do Aug 06, 2015 15:37

In der Fleisch-Dirketvermarktung bringt dir ein Biosiegel keinen Vorteil.
Wirtschaftlich läge der Vorteil dann nur in den Prämien, die du evtl. mehr bekommst, abzüglich der zusätzlichen Kosten. Und dieser Vorteil wird je nachdem was du bisher schon an Programmen erhältst vermutlich nicht sehr üppig sein.
Dagegen sprechen die viel höheren Kosten im Ackerbau und in der Geflügelmast.
Wenn du das Fleisch nicht direkt, sondern über die Bioschiene vermarkten wolltest, bräuchtest du eine Verbandsmitgliedschaft. Die besten Aufpreise zahlt idR Demeter (wenn man etwas sucht, sind 60 Cent bis über 1 Euro pro kg Schlachtgewicht drin). Die nehmen teilweise auch andere Verbandsware wie Bioland aber kein EU-Bio ohne Verband.
Alternativ wäre die Vermarktung über konventionelle Qualitätsfleischprogramme oder Metzger mit Vermarktungsgeschick zu prüfen.
Ansonsten: Die Kosten der Mutterkuhhaltung inkl. der eigenen Arbeitszeit in den Griff bekommen. Da sind viele Mutterkuhbetriebe sehr ineffizient.
Wenn du den Betrieb ausweiten willst, dann am ehesten konventionell (viel weniger Auflagen, viel billigeres Futter) im Bereich Geflügel oder Mastschweine, aber die Tiere raus auf die Fläche und die Produkte hochpreisig direkt vermarkten. Mit kleinen Einheiten anfangen und nur produzieren, wofür die Nachfrage hast.
Und wenn du in die Direktvermarktung einsteigst, dann blos nicht zu billig. In Unterfranken sind ohne viel Aufwand 15 Euro pro kg Rind, und 10 Euro je kg Schwein und Hähnchen (im Mischpaket bzw. am Stück) drin. Anfangs lieber die Menge klein halten als den Preis zu senken. Die Nachfrage ist da.
Manchmal kann man sich nur noch die Hand auf die Stirn klatschen, zu welchen Ramschpreisen manche Direktvermarkter ihre hochwertigen Produkte raus hauen und sich dabei selbst ausbeuten.
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Re: Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon kaltblutreiter » Do Aug 06, 2015 16:42

Man müßte doch dann den gesamten Betrieb umstellen, oder? Wie siehts da mit den Pferden aus?

(Gibts BIO-Reitpferdehaltung? :wink: )
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Re: Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon Rohana » Do Aug 06, 2015 16:51

Also von Bio-Pferdehaltung hör ich jetzt das erste Mal... ganz abwegig im Bio-Wahn ist es wohl nicht, aber ääääh... :shock:
gibts tatsächlich: http://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/iem/ ... altung.pdf, http://www.oekolandbau.rlp.de/Internet/ ... 1_2013.pdf
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Re: Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon kaltblutreiter » Do Aug 06, 2015 16:53

Dann würde das ja mit drunter fallen und der TE müßte teures BIO-Pferdefutter zukaufen?
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Re: Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon Rohana » Do Aug 06, 2015 17:02

Es sei denn er baut seinen Hafer selber an...
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Re: Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon Ferengi » Do Aug 06, 2015 17:48

Welches Pferd bekommt denn heute noch Hafer?
Also ich meine in nennenswerten Mengen. :wink:

Aber wenn ers Heu selbst erzeugt, isset kein Problem.
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Re: Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon Rohana » Do Aug 06, 2015 18:59

unser Hannoveraner z.B. ... ja, es gibt noch Menschen die Hafer (und Gerste) füttern statt diese unglaublichen Müslis. Was auch immer er an Kraftfutter hingibt, es müsste Öko/Bio sein. Ich glaube kaum dass Zuchtstuten und Reitpferde komplett ohne Kraftfutter gehalten werden.
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Re: Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon Andi G » Do Aug 06, 2015 20:41

Hallo zusammen,

die Reitpferde erhalten kein zusätzliches Kraftfutter, die Zuchtstuten und Nachzuchten erhalten Melasseschnitzel eingeweicht mit Gerstenschrot, Pferdepeletts aus dem Handel und Mineralfutter.

Dann ist die Umstellung wahrscheinlich doch nicht so sinnvoll, wie von mir erträumt ...

@Manfred:
In näherer Umgebung und Nachbarschaft gibt es einige Mutterkuhhalter die Direktvermarktung betreiben. Preis liegen bei den konventionellen Betrieben zwischen 8,50 €/kg. und 10,00 €/kg. bei den Bio - Betrieben zwischen 11,00 €/kg. und 13,00 €/kg.

Das Geflügel liegt preislich bei Enten 8,50 €/kg. Gänse 9,00 €/kg. / wir sind hier wirkich flaches Land und in die nächsten größeren Städte sind es 40 km. / übrigens selbst der Tierpark Sommerhausen (letzte Woche mit Tocher dort gewesen) liegt beim Mischpaket Rindfleisch bei 8,50 €/kg. und dort kommen täglich mehrere Besucher und die liegen vor den Toren Würzburgs.

Vielen Dank für eure Nachrichten.

Grüße
Andi
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Re: Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon Manfred » Do Aug 06, 2015 21:09

Dass die so billig verkaufen liegt nicht daran, dass sie nicht mehr bekommen würden, sondern daran, dass sie nicht mehr verlangen.
Sommerhausen kenne ich. Und nur ein Stück entfernt einen konventionellen Betrieb der je nach Paketgröße zwischen 15 und 16 Euro verkauft und die nächste Preiserhöhung plant.
Verlange einen fairen Preis für deine Arbeit. Es gibt genug Kunden, die bereit sind den zu bezahlen.
Anscheinend gibt es kaum noch Bauern, die beim Metzger einkaufen und wissen, was dort ein gutes Stück konventionelles Rindfleisch aus normaler Mast kostet.
Wer selbst nur zu Aldi rennt, kann schon auf den Trichter kommen, dass Fleisch unbedingt verramscht werden muss.
Teile der Bevölkerung sind da schon ein gutes Stück weiter. Und für eine Haltung und Fütterung die sie gut finden, zahlen sie auch gerne etwas mehr.
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Re: Mutterkuhhaltung ökologisch sinnvoller?

Beitragvon Fassi » Do Aug 06, 2015 22:10

Man müßte doch dann den gesamten Betrieb umstellen, oder? Wie siehts da mit den Pferden aus?


Der Fjordzüchter hier im Ort ist Biobetrieb und hat nur die Pferde. Also ja, es gibt auch bei den Pferden Bios. Und ja, alles was dort verfüttert wird muss Bio sein, ebenso die Einstreu. Oder halt ne Ausnahmegenehmigung von der Kontrollstelle vorliegen. Wobei es damit beim Futter wohl schwierig wird, es dürfte da ne handvoll Hersteller mit Pferdebiofutter geben. Da muss man dann wohl die Mehrkosten hinnehmen/umlegen.

Gruß
http://www.youtube.com/watch?v=AMpZ0TGjbWE

https://youtu.be/Tmq8KHPxdrE
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