Hallo ihr Lieben,
kurz zu mir: Gymnasiallehrer in Niedersachsen, 28 Jahre alt und auf Lebenszeit verbeamtet. Freundin derzeit im Referendariat und (fingers crossed!) hoffentlich ebenfalls in 1,5 Jahren Lehrerin. Ich komme vom Land, wohne derzeit in einer Großstadt. Wir haben uns auf jeden Fall entschieden, in 3 – 5 Jahren auch auf dem Land leben zu wollen. Da wir beide große Peru-Fans sind, haben wir ein wenig Zukunftsplanung betrieben und beschlossen, dass wir Alpakas besitzen wollen. Wir tragen Klamotten aus Alpakawolle, finden die Viecher unheimlich süß und irgendwie ist das gerade so ein kleiner Traum. Es müssen ja nicht viele sein. Soweit zur Vorgeschichte.
Nun ist die Frage, wie wir das Problem des Eigenheimes angehen: Ich habe mich ein wenig schlaugelesen, Bauvorschriften durchgewälzt und diverse Foren durchforstet.
Möglichkeit 1: Ich übernehme das Haus meiner Eltern, in dem von ihnen auch zwei Wohnungen vermietet werden. Dort wurde ehemals Landwirtschaft von meinem Opa betrieben, aber mittlerweile geht nichts „Landwirtiges“ mehr von Statten. Sehr viel Land ist drum rum, sodass man dort die Alpakas „beheimaten“ könnte. Allerdings werden meine Eltern hoffentlich noch sehr lange leben, weswegen ich zu Möglichkeit zwei tendiere, die da wäre:
Möglichkeit 2: Ich baue ein neues Haus auf dem Grundstück meiner Eltern. Nun ist mir nach o. g. Recherche klar, dass es im Außenbereich quasi unmöglich ist, ein Wohnhaus zu errichten. Der einzige Weg dazu wäre es (korrigiert mich, wenn ich falsch liege), zunächst ein landwirtschaftliches Gewerbe als Nebenerwerbslandwirt anzumelden. Hier haben sich vier Kriterien abgezeichnet, die hierzu erfüllt werden müssen:
1. Einhaltung einer Flächenquote: die ist auf jeden Fall für die Tiere mehr als vorhanden.
2. Gewinnorientierung: Alpakas sollen nach hohen Initialkosten nachhaltig sehr rentabel sein, sei es durch Verkauf von Nachkommen oder Fellen etc. Außerdem könnte man (aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt auch nur Träumerei) vielleicht auch Programme für therapeutischen Nutzen anbieten.
3. Qualifikation: Ich habe mich bereits für ein Zertifikat im Oktober angemeldet (Weiterbildung plus Prüfung am Ende) und eigne mir derzeit privates Wissen an. Ich könnte eventuell auch noch andere Nebenerwerbslandwirtslehrgänge (was für ein Wort) besuchen und dementsprechend meine Fähigkeiten attestieren lassen.
4. Nachhaltigkeit: Einerseits spielt hier die Gewinnorientierung rein, andererseits plane ich natürlich auch, Nachkommen zu haben, die dann diesen Betrieb weiterführen könnten.
Gut, das ist erstmal recht viel, aber ich plane ja noch relativ weit voraus.
Gesetz dem Fall, das funktioniert alles, ich bin als „Alpakahalter/-züchter“ legitimiert und anerkannt und hätte somit eine Voraussetzung erfüllt: Nun wäre ich ja unter Umständen in der Lage, ein Betriebsleiterhaus zu bauen, wenn der Antrag durchgeht. Dazu habe ich allerdings ein paar kurze Fragen:
- Ich habe öfter gelesen, dass man dieses erst bauen/beantragen darf, wenn der Stall und das Gelände für die Tiere bereits fertig sind und „funktionieren“. Ist das nicht irgendwie sinnlos und wäre umgekehrt viel schlauer? Also prinzipiell steht dieser Vorgehensweise nichts im Wege, aber es wäre doch klüger, ERST eine Genehmigung für einen Wohnplatz zu haben, bevor ich einen Stall aufbaue und Tiere kaufe – oder was übersehe ich?
- Gibt es anscheinend eine grobe Orientierung über die Größe des Hauses. Einerseits lese ich 120m² als Richtwert, an anderen Orten 180 m². Dies sei außerdem sowohl bundesland- als auch einzelfallabhängig. Oftmals wird suggeriert, dass die schlussendliche Größe auch vom „Vitamin B“ abhängt. Gibt es irgendwo genauere Vorschriften? Was sind eure Erfahrungen?
- Zählen die 180 m² als Wohn- oder als Grundfläche? Es macht schließlich einen erheblichen Unterschied, ob man einen Keller und ein Carport besitzen darf oder nicht. Ist wahrscheinlich ebenfalls einzelfallabhängig, richtig?
Ich entschuldige mich für den langen Text und hoffe, ihr könnt mir helfen
Danke im Voraus