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Nmin Werte sehr hoch! Bei euch auch?

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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Re: Nmin Werte sehr hoch! Bei euch auch?

Beitragvon langholzbauer » Do Feb 04, 2021 21:55

Bengelerber hat geschrieben:...
Erhebliche N-Frachten in Richtung Grundwasser verlagern MUSS aufhören. SOFORT. Nur so kommen wir aus der Nummer wieder raus.


Bin ich ja ja voll bei Dir.
Der mineralisierte N muss mit allen möglichen Mittel gebunden werden.
Und nicht nur in den roten Gebieten.
Das ändert aber nichts daran, dass Probenwerte vom 29.12. zur Frühjahrsdüngung nur noch ungenaue Aussagewerte liefern.
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Wer ordentlich gewirtschaftet hat ist der Depp!

Beitragvon adefrankl » Do Feb 04, 2021 23:08

Scubi hat geschrieben:
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso man da so stark dagegen sein kann.


Weil die Landwirte, die jetzt die Flächen bewirtschaften, es wahrscheinlich nicht mehr erleben werden, dass aus einem roten Gebiet ein grünes wird. Sie haben aber mit den wirtschaftlichen Folgen staatlich verordneter geringerer Düngemengen zu kämpfen und zwar ohne dafür entschädigt zu werden.

"Es kann mehre Jahre dauern, bis ein Signal im Grundwasser und dann mehrere weitere Jahre, bis es in einem Brunnen oder final im Fluss oder im Meer ankommt. Unsere aktuellen Probleme mit der Grundwasserqualität gehen auf Düngemitteleinträge vor Jahren oder Jahrzehnten zurück. Grundwasserschutz geht nur langfristig, länger als Legislaturperioden." Dr. Andreas Musolff - Department Hydrogeologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltfoschung in Leipzig.
https://www.mdr.de/wissen/grundwasser-trinkwasser-deutschland-klimawandel-trockenheit-100.html

Also in der Summe ist das für mich unsinnige Ökomärchen, auch wenn es im Einzelfall mal so sein mag. Hier hat z.B. das Trinkwasser das die Wasserwerke hier fördern einen Wert von 2 mg/l ! Hier hatte ich nach Weizen bei 80 kg N/ha Spätdüngung (190 kg/ha Gesamt N)gerade 0,5 mg /100g Nitrat N im Boden (entspricht etwa 25 kg N/ha). Ausgewaschen wurde hier auch nichts, weil es seit der ersten Düngegabe da kein Sickerwasser mehr gab. Denn hier war es recht trocken. Nun sind hier großflächig die Felder rotes Gebiet geworden (wahrscheinlich haben sie irgendwo eien Quelle neben einen alten Scheißhaus untersucht).
Da gibt es keinen Überhang der abzubauen wäre. Im Gegenteil, ich habe das Stroh von der Fläche abgegeben (gegen 30 kg N/ha Ammonium als Biogasrest getauscht) damit der Raps als Folgefrucht dort überhaupt vernünftig wächst (hatte in den Vorjahren die Erfahrung gemacht, dass anderes Vorgehen zu vergleichsweise schlechten Erträgen führt (Vergleich mit Kollegen die das genau praktizierten).
Stohdüngung kann ich mir so in roten gebieten nicht mehr leisten. Denn das belastet einerseits die N-Bilanz (geringere Abfuhr bei Stohdüngung) und bindet zusätzlich Stickstoff.
Hier haben die Bauern leider nicht den Luxus, dass der Boden vorher mit Stickstoff vollgepumpt wurde. Gerade auf solchen Flächen die sachgerecht bewirtschaftet wurden ist man aber der Depp.
Abgesehen davon sind längst nicht immer hohe N-Werte auf die Landwirtschaft zurückzuführen. Nachgewiesen ist längst, dass auch undichte Kanalisationen, alte Müllkippen oder die örtlichen Bodenmineralien allein die Überschreitung verursachen können. Übrigens, auch gerade Leguminosen, die gerade von den Ökos propagiert werden weil diese keinen Stickstoffdünger brauchen, verursachen teilweise hohe Nitratbelastungen im Grundwasser. Schon vor Jahrzehnten wurde (von der BBA in Braunschweig?) bei Untersuchungen festgestellt, dass auf durchlässigen Böden dies allein schon zur Grenzwertüberschreitung führt.
Wenn es darum ginge nicht die Landwirtschaft zu schikanieren sondern geringe Einträge zu erreichen, dann müsste man die Stickstoffgehalte (Nitrat!) im Boden vor Winterbeginn zum Maßstab machen. Nur dieser Stickstoff kann doch ins Grundwasser gelangen. Und nicht der Stickstoff der in Pflanzen oder als Humus im Boden gebunden ist.
Die Geschichte von "Des Kaisers neue Kleider" würde heutzutage mit einer Hausdurchsuchung im Elternhaus des Kindes enden.
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Re: Wer ordentlich gewirtschaftet hat ist der Depp!

Beitragvon 240236 » Do Feb 04, 2021 23:46

adefrankl hat geschrieben:
Scubi hat geschrieben:
Weil die Landwirte, die jetzt die Flächen bewirtschaften, es wahrscheinlich nicht mehr erleben werden, dass aus einem roten Gebiet ein grünes wird. Sie haben aber mit den wirtschaftlichen Folgen staatlich verordneter geringerer Düngemengen zu kämpfen und zwar ohne dafür entschädigt zu werden.

"Es kann mehre Jahre dauern, bis ein Signal im Grundwasser und dann mehrere weitere Jahre, bis es in einem Brunnen oder final im Fluss oder im Meer ankommt. Unsere aktuellen Probleme mit der Grundwasserqualität gehen auf Düngemitteleinträge vor Jahren oder Jahrzehnten zurück. Grundwasserschutz geht nur langfristig, länger als Legislaturperioden." Dr. Andreas Musolff - Department Hydrogeologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltfoschung in Leipzig.
https://www.mdr.de/wissen/grundwasser-trinkwasser-deutschland-klimawandel-trockenheit-100.html

Also in der Summe ist das für mich unsinnige Ökomärchen, auch wenn es im Einzelfall mal so sein mag. Hier hat z.B. das Trinkwasser das die Wasserwerke hier fördern einen Wert von 2 mg/l ! Hier hatte ich nach Weizen bei 80 kg N/ha Spätdüngung (190 kg/ha Gesamt N)gerade 0,5 mg /100g Nitrat N im Boden (entspricht etwa 25 kg N/ha). Ausgewaschen wurde hier auch nichts, weil es seit der ersten Düngegabe da kein Sickerwasser mehr gab. Denn hier war es recht trocken. Nun sind hier großflächig die Felder rotes Gebiet geworden (wahrscheinlich haben sie irgendwo eien Quelle neben einen alten Scheißhaus untersucht).
Da gibt es keinen Überhang der abzubauen wäre. Im Gegenteil, ich habe das Stroh von der Fläche abgegeben (gegen 30 kg N/ha Ammonium als Biogasrest getauscht) damit der Raps als Folgefrucht dort überhaupt vernünftig wächst (hatte in den Vorjahren die Erfahrung gemacht, dass anderes Vorgehen zu vergleichsweise schlechten Erträgen führt (Vergleich mit Kollegen die das genau praktizierten).
Stohdüngung kann ich mir so in roten gebieten nicht mehr leisten. Denn das belastet einerseits die N-Bilanz (geringere Abfuhr bei Stohdüngung) und bindet zusätzlich Stickstoff.
Hier haben die Bauern leider nicht den Luxus, dass der Boden vorher mit Stickstoff vollgepumpt wurde. Gerade auf solchen Flächen die sachgerecht bewirtschaftet wurden ist man aber der Depp.
Abgesehen davon sind längst nicht immer hohe N-Werte auf die Landwirtschaft zurückzuführen. Nachgewiesen ist längst, dass auch undichte Kanalisationen, alte Müllkippen oder die örtlichen Bodenmineralien allein die Überschreitung verursachen können. Übrigens, auch gerade Leguminosen, die gerade von den Ökos propagiert werden weil diese keinen Stickstoffdünger brauchen, verursachen teilweise hohe Nitratbelastungen im Grundwasser. Schon vor Jahrzehnten wurde (von der BBA in Braunschweig?) bei Untersuchungen festgestellt, dass auf durchlässigen Böden dies allein schon zur Grenzwertüberschreitung führt.
Wenn es darum ginge nicht die Landwirtschaft zu schikanieren sondern geringe Einträge zu erreichen, dann müsste man die Stickstoffgehalte (Nitrat!) im Boden vor Winterbeginn zum Maßstab machen. Nur dieser Stickstoff kann doch ins Grundwasser gelangen. Und nicht der Stickstoff der in Pflanzen oder als Humus im Boden gebunden ist.

Unnötiges Vollzitat.
Sehr schlechtes Verhältnis von zitiertem zu eigenem Text.

Falke


Genau, weil das mit den Leguminosen so bekannt ist, dürfen wir im Wasserschutzgebiet nur noch Senf u.ä. anbauen
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Re: Nmin Werte sehr hoch! Bei euch auch?

Beitragvon elchtestversagt » Fr Feb 05, 2021 8:12

Also, unser Nachbar andere Strassenseite hat schon ordentlich gedüngt. Der gibt auch gute 1000kg N je ha.
Das ganze aufgeteilt in sieben Gaben. Hat ordentlich zu tun mit seiner 1000m2 Fläche und dem Gardena-Schiebestreuer.
Letztes Jahr hat der am 1.2. schon das erste mal gemäht...
Das beste kommt ja aber noch: Seine zweiwöchentliche Abfuhr wird schön auf einen Haufen gekippt an einem Strassengraben am Baumwall, und einmal im Jahr mit einem Miet-Radlader aufgeschoben...Da möchte ich mal N-min messen...
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Re: Nmin Werte sehr hoch! Bei euch auch?

Beitragvon langholzbauer » Fr Feb 05, 2021 8:54

Wenn Du jetzt die Fläche so groß, wie ein kleiner lw.Betrieb genannt hättest....
Denn bei Golfplätzen sind die Nähstofffrachten auch sehr hoch. :wink: :x
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Re: Wer ordentlich gewirtschaftet hat ist der Depp!

Beitragvon DWEWT » Fr Feb 19, 2021 14:35

adefrankl hat geschrieben:Abgesehen davon sind längst nicht immer hohe N-Werte auf die Landwirtschaft zurückzuführen. Nachgewiesen ist längst, dass auch undichte Kanalisationen, alte Müllkippen oder die örtlichen Bodenmineralien allein die Überschreitung verursachen können. Übrigens, auch gerade Leguminosen, die gerade von den Ökos propagiert werden weil diese keinen Stickstoffdünger brauchen, verursachen teilweise hohe Nitratbelastungen im Grundwasser. Schon vor Jahrzehnten wurde (von der BBA in Braunschweig?) bei Untersuchungen festgestellt, dass auf durchlässigen Böden dies allein schon zur Grenzwertüberschreitung führt.


Könntest du für die steile These zu Müllkippen und "örtlichen Bodenmineralien" mal eine belastbare Quelle bringen?
Leguminosen haben ein N-Potenzial von bis zu 100kg/ha. Wohlgemerkt, "bis zu"! Die Regel sind N-Potenziale im Bereich von 60 bis 90kg/ha, verteilt über eine Freisetzungszeit von bis zu 3 Jahren! So lange ist der N organisch gebunden!
Seit wieviel Jahrzehnten haben wir denn den Grenzwert von 50mg/l?
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Re: Wer ordentlich gewirtschaftet hat ist der Depp!

Beitragvon Mad » Sa Feb 20, 2021 1:34

DWEWT hat geschrieben:Leguminosen haben ein N-Potenzial von bis zu 100kg/ha. Wohlgemerkt, "bis zu"! Die Regel sind N-Potenziale im Bereich von 60 bis 90kg/ha, verteilt über eine Freisetzungszeit von bis zu 3 Jahren! So lange ist der N organisch gebunden!


Das passt aber überhaupt nicht zu den 100-150kg Nmin im Herbst nach Ackerbohnen! Erklär mir das mal!

In dieser Quelle sind es sogar 140kg: https://www.landwirtschaftskammer.de/la ... 0-nmin.pdf

Reicht noch nicht. Einen Monat vorher sogar 171kg N: https://www.landwirtschaftskammer.de/la ... 9-nmin.pdf
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Kreuzschiene hat geschrieben:Wenn es bei Raps in Richtung 7 Tonnen Ertrag geht, ist Lager meist nicht zu vermeiden. Ich spreche da leider aus Erfahrung.
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Re: Wer ordentlich gewirtschaftet hat ist der Depp!

Beitragvon Freakshow » Sa Feb 20, 2021 8:31

adefrankl hat geschrieben:Wenn es darum ginge nicht die Landwirtschaft zu schikanieren sondern geringe Einträge zu erreichen, dann müsste man die Stickstoffgehalte (Nitrat!) im Boden vor Winterbeginn zum Maßstab machen. Nur dieser Stickstoff kann doch ins Grundwasser gelangen. Und nicht der Stickstoff der in Pflanzen oder als Humus im Boden gebunden ist.


Absolut richtig, das kann man nur unterstreichen!
Natürlich ist eine bedarfsgerechte Düngung im Frühjahr der Grundstein und auch im Frühjahr KANN es zu Auswaschungen kommen. Der Löwenanteil geht aber im Herbst/Winter verloren, bzw. Ist die Wahrscheinlichkeit für Nitrat über den Winter ausgewaschen zu werden auf jedem (!) Standort um ein Vielfaches höher als im Frühjahr oder gar Sommer. Um den "Beitrag" eines jeden Bauern zum Nitratgrundwasser festzustellen wäre es richtig und fair zu schauen was im November noch an Nitrat da ist. Denn man hat viele Möglichkeiten beispielsweise über Begrünung oder Strohverbleib positiv Einfluss zu nehmen, unabhängig vom ausgebrachten N. Alle diese Maßnahmen haben sogar gemein die Vitalität des Bodens zu fördern und Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu bekommen.

Aber was wird getan? Alle Bewirtschafter in einem mehr oder minder willkürlich gewählten Gebiet werden in Sippenhaft genommen und die Beratung rät obendrauf so gequirllte Scheiße wie Stroh abfahren um N "weg" zu bekommen, und intensive Bodenbearbeitung.
Wir werden zum Sündenbock gemacht um andere Eintragsquellen zu verschleiern.
Entweder sind die zu doof das zu kapieren oder an einer Lösung des eigentlichen Problems ist man überhaupt nicht interessiert um uns auf ewig an den Eiern zu haben!
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Re: Wer ordentlich gewirtschaftet hat ist der Depp!

Beitragvon 240236 » Sa Feb 20, 2021 9:26

Freakshow hat geschrieben:
adefrankl hat geschrieben:Wenn es darum ginge nicht die Landwirtschaft zu schikanieren sondern geringe Einträge zu erreichen, dann müsste man die Stickstoffgehalte (Nitrat!) im Boden vor Winterbeginn zum Maßstab machen. Nur dieser Stickstoff kann doch ins Grundwasser gelangen. Und nicht der Stickstoff der in Pflanzen oder als Humus im Boden gebunden ist.


Absolut richtig, das kann man nur unterstreichen!
Natürlich ist eine bedarfsgerechte Düngung im Frühjahr der Grundstein und auch im Frühjahr KANN es zu Auswaschungen kommen. Der Löwenanteil geht aber im Herbst/Winter verloren, bzw. Ist die Wahrscheinlichkeit für Nitrat über den Winter ausgewaschen zu werden auf jedem (!) Standort um ein Vielfaches höher als im Frühjahr oder gar Sommer. Um den "Beitrag" eines jeden Bauern zum Nitratgrundwasser festzustellen wäre es richtig und fair zu schauen was im November noch an Nitrat da ist. Denn man hat viele Möglichkeiten beispielsweise über Begrünung oder Strohverbleib positiv Einfluss zu nehmen, unabhängig vom ausgebrachten N. Alle diese Maßnahmen haben sogar gemein die Vitalität des Bodens zu fördern und Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu bekommen.

Aber was wird getan? Alle Bewirtschafter in einem mehr oder minder willkürlich gewählten Gebiet werden in Sippenhaft genommen und die Beratung rät obendrauf so gequirllte Scheiße wie Stroh abfahren um N "weg" zu bekommen, und intensive Bodenbearbeitung.
Wir werden zum Sündenbock gemacht um andere Eintragsquellen zu verschleiern.
Entweder sind die zu doof das zu kapieren oder an einer Lösung des eigentlichen Problems ist man überhaupt nicht interessiert um uns auf ewig an den Eiern zu haben!
Du schreibst genau das, was ich von meiner N-min Untersuchung anprangere. Bei WW (Vorfrucht Körnermais) habe ich einen Wert von über 100kg N. Das kann doch nicht sein.

Ein Nachbar und ich haben auf unserer Dorfwiese (Moorboden) eine Bodenprobe gezogen. Auf dieser wird nichts gedüngt (absolut gar nichts), es wachsen sogar Orchideen und haben es mit einer anderen Fläche angegeben und Winterraps. Ergebnis sandiger Lehm (genau so, wie es auf dieser Fläche die angegeben worden ist, vorhanden ist) und N-min Gesamt 86kg N. Ich glaube von diesen Untersuchungen gar nichts. Das ist wieder ein Instrument, daß man welche schickanieren kann.
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Re: Wer ordentlich gewirtschaftet hat ist der Depp!

Beitragvon DWEWT » Sa Feb 20, 2021 10:04

Mad hat geschrieben:
DWEWT hat geschrieben:Leguminosen haben ein N-Potenzial von bis zu 100kg/ha. Wohlgemerkt, "bis zu"! Die Regel sind N-Potenziale im Bereich von 60 bis 90kg/ha, verteilt über eine Freisetzungszeit von bis zu 3 Jahren! So lange ist der N organisch gebunden!


Das passt aber überhaupt nicht zu den 100-150kg Nmin im Herbst nach Ackerbohnen! Erklär mir das mal!

In dieser Quelle sind es sogar 140kg: https://www.landwirtschaftskammer.de/la ... 0-nmin.pdf

Reicht noch nicht. Einen Monat vorher sogar 171kg N: https://www.landwirtschaftskammer.de/la ... 9-nmin.pdf


Wo ist der N min-Wert aus der Zeit vor dem Anbau? Der wäre nötig, um über die Anreicherung von N durch die Kultur eine Aussage machen zu können. Wo ist die Angabe zur Vorfrucht? Bei konv. Kartoffeln gibt es da ja schon mal über 250kg/ha. Und Kartoffeln sind, im Gegensatz zu Ackerbohnen starke N-Zehrer! Da möchte ich gar nicht wissen, wieviel N zur Kartoffelkultur gegeben worden war. Bitte nicht Himbeeren mit Äpfeln vergleichen!
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Re: Nmin Werte sehr hoch! Bei euch auch?

Beitragvon Kartoffelbluete » Sa Feb 20, 2021 10:15

Zu viel N bei Kartoffeln geht zur Lasten der Qualität. Das kann sich heute kaum mehr jemand leisten.
Die hohen N-min Gehalte kommen von der intensiven Bodenbearbeitung bei der Ernte durch die Roder.
Wenn danach noch längere Zeit die Bodenthemperaturen hoch sind, kannst du die Mineralisierung kaum
mehr bremsen. Ausser sofort eine schnell wachsende Zwischenfrucht anbauen, auch wenn noch Weizen
gesäät wird.
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Re: Wer ordentlich gewirtschaftet hat ist der Depp!

Beitragvon Mad » Sa Feb 20, 2021 10:32

DWEWT hat geschrieben:Wo ist der N min-Wert aus der Zeit vor dem Anbau? Der wäre nötig, um über die Anreicherung von N durch die Kultur eine Aussage machen zu können.


Der findet sich jeweils in den Monaten davor. Vorfrucht war Winterweizen.

https://www.landwirtschaftskammer.de/la ... 3-nmin.pdf

Ich schreibs mal kurz raus:
Januar: 71kg (1. Stoppelbearbeitung)
Februar: 68kg (1. Stoppelbearbeitung)
März 77kg (Ackerbohne bereits ausgesät)
April: 65kg
Mai: 85kg
Juni: 83kg
Juli: 86kg
August: 94kg (Ackerbohnen-Stoppeln)
September: 171kg (1. Stoppelbearbeitung)
Oktober: 140kg (2. Stoppelbearbeitung)
November: 133kg (Winterweizen)
Dezember: 136kg (Winterweizen)
Januar: 92kg (Winterweizen)
Februar: 80kg (Winterweizen)
März: 72kg (Winterweizen)
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Kreuzschiene hat geschrieben:Wenn es bei Raps in Richtung 7 Tonnen Ertrag geht, ist Lager meist nicht zu vermeiden. Ich spreche da leider aus Erfahrung.
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Re: Wer ordentlich gewirtschaftet hat ist der Depp!

Beitragvon DWEWT » Sa Feb 20, 2021 13:03

Mad hat geschrieben:
DWEWT hat geschrieben:

März 77kg (Ackerbohne bereits ausgesät)

September: 171kg (1. Stoppelbearbeitung)


Um die Ackerbohne hinsichtlich ihrer N-Vorfruchtleistung beurteilen zu können, braucht man nur diese beiden Daten. 171kg/ha minus 77kg/ha = 94kg/ha N-Vorfruchtleistung. Wo ist da jetzt die "große" Differenz zu meiner vorherigen Aussage? Ich bin natürlich davon ausgegangen, dass der völlig blödsinnige N-Vortrag komplett erhalten geblieben ist. Aber wie hier oft behauptet wird, diente dieser N ja dem Aufbau von Humus. :wink:
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Re: Nmin Werte sehr hoch! Bei euch auch?

Beitragvon DWEWT » Sa Feb 20, 2021 13:07

Kartoffelbluete hat geschrieben:Zu viel N bei Kartoffeln geht zur Lasten der Qualität. Das kann sich heute kaum mehr jemand leisten.
Die hohen N-min Gehalte kommen von der intensiven Bodenbearbeitung bei der Ernte durch die Roder.


Trotzdem muss es für den Stickstoff eine Quelle geben. D.h., es muss ein hohes N-Potenzial im Boden vorhanden gewesen sein. Wo bleiben denn die bis zu 250kgN/ha, die im Herbst gemessen wurden? Auch da stellt sich natürlich die Frage nach dem N-Vortrag.
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Re: Nmin Werte sehr hoch! Bei euch auch?

Beitragvon Kartoffelbluete » Sa Feb 20, 2021 14:01

Wir wirtschaften in einem Wasserschutzgebiet. Ehemals Sanierungsgebiet vor ca. 40 Jahren, aber nur knapp über Sollwert, aber
eben drüber. Damals gab es dann auch Auflagen, wie z.B. heute in den "Roten Gebieten", sprich N-Bedarf - 20%, allerdings gegen
Entschädigung von 310 DM/ha. Nach 15 Jahren waren unsere Wasserwerte wieder nachhaltig im grünen Bereich. Auflagen und
Entschädigung wurden gestrichen. Einzig eine Begrünung vor Sommerungen, die erst ab 15. Feb. bearbeitet werden darf ist
als Auflage geblieben. Wir sind aber nach wie vor unter anonymer Kontrolle d.h. es werden vom Landkreis ständig N-min Proben
von Flächen gezogen, die optisch darauf hindeuten, das N großzügig vorhanden ist. So auch nach meinen Lupienen letzten Herbst.
Zufällig gesehen wie ein Tag nach der Weizensaat der SUV schräg über den frisch gesääten Acker gefahren ist :? und seine Proben
gezogen hat. Heute das Ergebniss bekommen: 0cm - 30 cm 18kg N/ha, 30cm - 60cm 16kg N/ha :roll: Wo ist da der Vorfruchtwert
und die N - Lieferung von den Lupienen?
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