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Nur noch melken?

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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39 Beiträge • Seite 2 von 3 • 1, 2, 3
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon Schoki80 » Fr Okt 19, 2012 6:29

EKA 30 Monate bedeutet im Vergleich zu 24 Monaten 6 Monate länger Aufzuchtkosten. Grund genug - zumindest wenn an "kleinen" Rädchen gedreht werden soll. Meiner Erfahrung nach haben die jüngeren Färsen die bessere Fitness...und das längere Leben.
Schoki80
 
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon spezi » Fr Okt 19, 2012 9:34

@
xyxy hat geschrieben:Naja, vor einiger Zeit wollte er noch ein Karussel :roll:


Gut recherchiert.Respekt.
Dann will ich mich mal outen um nicht das Gefühl zu erwecken.daß ich Euch an der Nase herumführe...

Ich bin beheimatet in einer Ferienregion(nordfriesische Insel),die im Moment ganz gross in Mode ist.Wir werden im Moment förmlich von Menschen aus ganz Deutschland überrollt,die sich in allen Winkeln der Insel Häuser kaufen um sie als Feriendomizil zu nutzen.
Auch ich könnte meinen Hof verkaufen um von diesem Geld einen neuen Kuhstall zu bauen.Unter diesem Aspekt hatte ich damals nach Erfahrungen mit Melkkarussellen gefragt.
Allerdings verschwinden hier in den letzten 2-3 Jahren fast alle bäuerlichen Familienbetriebe mit 40-80 Kühen zugunsten riesiger Agrarfabriken mit 120 - 250 Kühen.
Mein Lebensziel ist es aber nie gewesen einen Hof mit über 200 Kühen und 3 Angestellten zu führen.
Ich habe direkt neben mir neuerdings eine riesige Agrarfabrik und sehe,wie sich mein Nachbar jeden Tag von morgens bis abends abrackert.Jahrelang hat er seine 5 Kinder - egal ob Sohn oder Tochter - regelrecht geknechtet.Mittlerweile haben sie das Alter,daß sie dieses Spiel durchschauen und ihre Mitarbeit verweigern.Jetzt hat er 2 Fremd-AK.
Und obendrein hat er über 2 Mio. in seinen Hof investiert und seinen Nachbarn das Land weggekauft.
Wenn das die Zukunft der Landwirtschaft sein soll - dann gute Nacht.
Ich habe in letzter Zeit den Eindruck,daß man mindestens 1 Mio. Schulden machen muss als Vorraussetzung den Hof weiterzuführen.Jahrzehntelang gesund gewachsene Strukturen sind auf unserer schönen Insel regelrecht zerschlagen worden.Aus einem freundschaftlichen Miteinander ist ein von purem Egoismus getriebenes Gegeneinander geworden.Ohne mich.
Wie oben schon erwähnt bricht mir jetzt meine Mutter als Arbeitskraft weg und meine Frau kommt nicht aus der Landwirtschaft.Sie akzeptiert zwar meinen Job,aber ich möchte sie nicht übermässig einspannen zumal sie auch nicht die Kräftigste ist.
Auf der anderen Seite habe ich keine grosse Lust mit fast 50 Jahren mich beruflich völlig neu zu orientieren,deshalb suche ich nach Möglichkeiten den Hof weiterzuführen ohne sich kräftemässig zu verzetteln.Gerade die letzten 2 Jahre habe ich gemerkt welche gesundheitliche Folgen es hat wenn man jeden Tag psychisch und körperlich über seine Grenzen geht.Dazu kommt,daß auf einer Insel die akzeptablen Jobs stark begrenzt sind.
So - jetzt kennt ihr die Zusammenhänge.
Ich würde mich freuen,wenn ich noch weitere Erfahrungsberichte von Euch bekomme...
Schöne Grüsse aus dem hohen Norden Spezi
Zuletzt geändert von spezi am Fr Okt 19, 2012 9:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon Floki » Fr Okt 19, 2012 9:53

Warum vermietest du keine Ferienhäuser/-wohnungen? Mir sind Leute bekannt die haben zig Finnhütten auf Rügen, wohnen tief in Deutschland und haben auf -Rügen 1/2 Angestellte die das Aufräumen und Pflegen übernehmen. Du bist laut Aussage ja direkt an der Quelle. ->Zweites Standbein und dein Hof muss nicht verändert werden. (Stell ich mir so einfach vor mit meinen 23 Jahren ) :D
Ich habe viele Betriebs-und Wartungsanleitungen sowie Ersatzteilkataloge mit Bildern aller Teile der Ostblocktechnik.
Auch Motorenhandbücher z.B. vom K700/A. Alles als PDF Dateien,schreibt mich einfach an.
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon Fortschritt » Fr Okt 19, 2012 12:59

Ich kann dich voll und ganz verstehen,ich bin zwar 10Jahre älter,aber gesundheitliche Aspekte sollte man auch nicht verdrängen,auch ich sehe hier im Ort 3große Betriebe mit 400Milchkühen je BETRIEB,wo die Hofnachfolger sich alle zusammen nicht mehr riechen können,auch ich habe diesen Beruf aufgrund seiner Vielseitigkeit und freier Arbeitsplanung einfach gerne ausgeübt!

Aber diese Wachstumsschritte,ne da bin ich froh nicht mehr mitmischen zu müssen,als ich verstehe deine Gedanken sehr gut,versuch es arbeitswirtschaftlich so günstig wie möglich zu händeln,bei ausreichendem Ertrag,Patentrezepte hab ich auch nicht .......

Mfg.H.Sch.
3 bauern unter einen Hut bringen,ist wie die Quadratur eines Kreises!
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon Temme » Fr Okt 19, 2012 13:25

Mahlzeit,
ich komme aus einem benachteiligten Gebiet (Kreis Borken, benachteiligt wegen dem Pachtpreisniveau :? ) haben 125 Kühe plus gesamte weibliche Nachzucht... Hauptproblem ist, dass wir nur 15 ha eigene Fläche haben und ca 50 ha dazugepachtet. wir wollen in den nächsten Jahren am Stall was machen; nicht so ganz wüst, auf 150 Kühe erweitern, den Trockenen mehr Platz bieten, mehr Fressplatz pro Kuh...
Bis jetzt ziehen wir alle weiblichen auf und verkaufen die, die über sind (ca 25 pro Jahr) nach 30 bis 50 Melktagen ab Stall. Hab mir auch schon mal überlegt, die Nachzucht abzugeben, aber bis jetzt noch keinen Aufzuchtbetrieb gefunden... Alle Kälber verkaufen würd ich nie. Wie sind zwar kein Hochzüchter, haben aber immer´n bisschen auf gute Bullenauswahl geachtet und machen seit etlichen Jahren aAa. Dadurch haben wir ne ganz solide genetische Grundlage, würd ich sagen. In Betracht ziehen würd ich evtl ne Jungvieh Reduzierung, aber dann kann man die frischmelken nicht mehr "selektieren".
Wenn man nur zukauft holt man sich alles rein: Eutererreger, BHV1, BVD und keiner verkauft seine besten Tiere. Wir haben seit 10 Jahren kein Tier mehr zugekauft, Impfen gegen nix, hatten nie BHV1, keien BVD positiven, keine Durchfallprobleme bei Kälbern,... Ich habe Angst, wenn man das komplette Zukaufen anfangen würde, dass es dann einen RIESENKNALL geben würde?!?!

Jetzt zu dem Problem: die Biogasonkels wüten zur Zeit am Pachtmarkt, dass einem die Lust vergeht. Unsere Verträge laufen jetzt schön Jahr für Jahr aus. Hatte letztens den Gedanken die ganze Scheisse bleiben zu lassen... Ich will die jetzt nicht verurteilen, man hätte selber auch ne Biogasanlage bauen können, aber Spaß macht´s im Moment nicht... Ich bin grad 30 und will auch eigentlich nix anderes mache wie Kühe...
Eine Kuh macht "Muh",
viele Kühe machen viel Milch.....
(Wenn´s läuft...)
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon rägemoli » Fr Okt 19, 2012 20:14

Schoki80 hat geschrieben:EKA 30 Monate bedeutet im Vergleich zu 24 Monaten 6 Monate länger Aufzuchtkosten. Grund genug - zumindest wenn an "kleinen" Rädchen gedreht werden soll. Meiner Erfahrung nach haben die jüngeren Färsen die bessere Fitness...und das längere Leben.

EKA mit 24 Monaten ,das hab ich schon genug Maleure erlebt .Auch in ähnlichen Betrieben in meinem persönlichem Umfeld .
Tierarzt war da auch meist dabei ,der hatte dann auch das Komando .Details verschweig ich hier dazu lieber ,wie so manche Kreatur
da leiden musste :oops: .Da braucht man kein Spinnertierschützer sein ,das tut dem Landwirt /Tierwirt doch in der Seele weh ,sowas .
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon Manfred » Fr Okt 19, 2012 20:50

Naja. Wenn man seine Färsen nicht in 24 Monaten abkalbereif kriegt, sollte man das mit den 24 Monaten EKA besser bleiben lassen.
Wer seine Färsen reif kriegt, hat dadurch m.E. nur Vorteile. z.B. den, dass sie schon auf hohen Energiedurchsatz getrimmt sind und einen entsprechend entwickelten Pansen haben.
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon H.B. » Fr Okt 19, 2012 22:01

Wollt ich grad auch schreiben. Zudem ists noch rassenabhängig
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon Qtreiber » Fr Okt 19, 2012 23:13

In einer früheren Ausgabe der "Fleckviehwelt" (anscheinend nicht mehr online) stand unter dem Titel "Durch frühe Zuchtbenutzung der Mutterkühe Kosten sparen ?", dass durch ein frühes Erstkalbealter nicht nur Kosten in der Jungviehaufzucht gespart werden können, sondern auch der Anteil an Geburtskomplikationen (während des Unrsuchungszeitraumes) GERINGER war als bei älteren Erstkalbenden.
Natürlich muss die Entwicklung des zu besamenden Tieres entsprechend sein. Bei mir wird mit 400kg besamt und ein Tier, das dieses Gewicht mit 15 Monaten nicht hat, nicht zur Zucht benutzt.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass ich hier ENDLICH gelöscht werden möchte.
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon TLH » Sa Okt 20, 2012 7:17

Qtreiber hat geschrieben:sondern auch der Anteil an Geburtskomplikationen (während des Unrsuchungszeitraumes) GERINGER war als bei älteren Erstkalbenden.

weinger fett?
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon Schoki80 » Sa Okt 20, 2012 8:12

Wenn 24 Monate EKA bei jemandem nicht funktionieren, liegt das aber am Betriebsleiter und nicht am Grundsatz "frühes EKA".
Die Vorteile merke ich ganz extrem (NOCH) im alten Anbindestall EKA 24 Monate (Färsenbulle) kalbt reibungslos, steht auf und frisst weiter. Ab 30 Monate sind sie dann einfach zu üppig. Folge schwerere Geburt, Ketose im Anmarsch Knochen tun weh...Mal abgesehen davon dass man beim Anbindestall nicht von guten Rahmenbedingen sprechen darf, zeigt sich dafür umso deutlicher die bessere Fitness junger Färsen.
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon spezi » Sa Okt 20, 2012 10:11

Floki hat geschrieben:Warum vermietest du keine Ferienhäuser/-wohnungen? Mir sind Leute bekannt die haben zig Finnhütten auf Rügen, wohnen tief in Deutschland und haben auf -Rügen 1/2 Angestellte die das Aufräumen und Pflegen übernehmen. Du bist laut Aussage ja direkt an der Quelle. ->Zweites Standbein und dein Hof muss nicht verändert werden. (Stell ich mir so einfach vor mit meinen 23 Jahren ) :D


Moin Floki
Theoretisch hast Du recht mit Deinen 23 Jahren :wink:
Praktisch sieht das aber ein bischen anders aus.In der Tat vermieten ca. 80% der Landwirte auf unserer Insel an Feriengäste.Leider gehöre ich zu den 20%, die das nicht tun.Aus einem ganz einfachen Grund:Meine Eltern wollten das damals nicht.In den 70er Jahren herrschte bei uns eine regelrechte Goldgräberstimmung - es wurde regelrecht jeder Hühnerstall vermietet.
Das hat sich in den letzten Jahren komplett geändert.In den letzten Jahren drängen massenhaft Feriendomizile von reichen "Zweitwohnbesitzern" auf dem Markt,die jeden erdenklichen Komfort bieten.Da kann ein alteingesessener Vermieter nicht mehr mithalten.Und obwohl stellenweise 400-500 Euro/Nacht verlangt werden wird das auch gezahlt.
Die alteingesessenen Vermieter haben derweil kräftige Einbrüche in der Belegung zu verzeichnen.Viele retten sich über die Runden mit Stammgäste,die seit Jahrzehnten immer wieder ins selbe Quatier kommen ,aber diese Gäste werden immer rarer.Die goldenen Zeiten sind für die alteingesessenen Vermieter definitiv vorbei.Es sei denn man ist bereit viel,viel Geld in die Hand zu nehmen.Geld,daß kaum ein Insulaner zu Verfügung hat.Im Umkehrschluss würde das für mich bedeuten,ich müsste viel Geld in die Hand nehmen um mein Haus umzubauen und hätte dennoch das Problem,daß der Grossteil der Gäste lieber bei Prof.dr. Brinkmann in einem völlig neu errichteten Haus mit allem möglichem Komfort Urlaub macht als bei mir.
Viel zu riskant...
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon spezi » Sa Okt 20, 2012 10:31

Temme hat geschrieben:Mahlzeit,
ich komme aus einem benachteiligten Gebiet (Kreis Borken, benachteiligt wegen dem Pachtpreisniveau :? ) haben 125 Kühe plus gesamte weibliche Nachzucht... Hauptproblem ist, dass wir nur 15 ha eigene Fläche haben und ca 50 ha dazugepachtet. wir wollen in den nächsten Jahren am Stall was machen; nicht so ganz wüst, auf 150 Kühe erweitern, den Trockenen mehr Platz bieten, mehr Fressplatz pro Kuh...
Bis jetzt ziehen wir alle weiblichen auf und verkaufen die, die über sind (ca 25 pro Jahr) nach 30 bis 50 Melktagen ab Stall. Hab mir auch schon mal überlegt, die Nachzucht abzugeben, aber bis jetzt noch keinen Aufzuchtbetrieb gefunden... Alle Kälber verkaufen würd ich nie. Wie sind zwar kein Hochzüchter, haben aber immer´n bisschen auf gute Bullenauswahl geachtet und machen seit etlichen Jahren aAa. Dadurch haben wir ne ganz solide genetische Grundlage, würd ich sagen. In Betracht ziehen würd ich evtl ne Jungvieh Reduzierung, aber dann kann man die frischmelken nicht mehr "selektieren".
Wenn man nur zukauft holt man sich alles rein: Eutererreger, BHV1, BVD und keiner verkauft seine besten Tiere. Wir haben seit 10 Jahren kein Tier mehr zugekauft, Impfen gegen nix, hatten nie BHV1, keien BVD positiven, keine Durchfallprobleme bei Kälbern,... Ich habe Angst, wenn man das komplette Zukaufen anfangen würde, dass es dann einen RIESENKNALL geben würde?!?!

Jetzt zu dem Problem: die Biogasonkels wüten zur Zeit am Pachtmarkt, dass einem die Lust vergeht. Unsere Verträge laufen jetzt schön Jahr für Jahr aus. Hatte letztens den Gedanken die ganze Scheisse bleiben zu lassen... Ich will die jetzt nicht verurteilen, man hätte selber auch ne Biogasanlage bauen können, aber Spaß macht´s im Moment nicht... Ich bin grad 30 und will auch eigentlich nix anderes mache wie Kühe...


Auch das kann ich gut verstehen.Und ich vermute mal,daß auch bei Dir keiner Rücksicht auf den anderen nimmt.Da muss man doch einfach das Gefühl haben,daß man regelrecht abserviert werden soll.Bei mir ist es (Gott sei Dank) umgekehrt.Ich habe fast 40 ha Eigenland und nur wenig Pachtland - hätte ich die nicht, hätte ich schon lange den Laden dichtmachen können.
Und das hätte auch keinen gestört...
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon Einhorn64 » Sa Okt 20, 2012 13:44

Ohne eigen nachzucht geht, aber nur wenn man ein recht grosses herz hat, und zb in der lage ist die zugekauften tiere als "meine kühe" zu akzeptieren-
damit haben sehr viele milchkuhhalter probleme!
Gesundheit ist nicht das übermäsige problem, könnte aber gerade in der anfangszeit eins werden, wenn die altbestandskühe (bisher ohne fremdkontakt)
mit zb. mortellaro angesteckt werden.
Gewisse vorbeugungsmassnahmen(zb fussbäder) werden im laufe der zeit das entschärfen- aber das ein oder andere will gelernt sein.

Anderer punkt ist die alternative flächenverwertung.
Perfekt wäre es wenn die freiwerdende futterfläche durch roggen/weizen und raps genutzt werden kann, dann passt es finanziell sehr gut.
Ist es aber DGL dann müssen evtl mehr milchkühe her zur verwertung, was den arbeitszeitgewinn (ohne investition in bessere melktechnik)
wiedere relativiert.
Und um den ging es ja am ehesten.
"Wer sich im Geschichtsunterricht gefragt hat, wie man in den 1930ern in kurzer Zeit so viel Hass säen konnte, der kann nun live zuschauen."
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Re: Nur noch melken?

Beitragvon tröntken » Sa Okt 20, 2012 17:42

Ich habe in den letzten Monaten fast 50 Färsen ab Stall gekauft.
Klar, kauft man sich da nicht immer nur gute Tiere zusammen, sondern macht auch mal einen Fehlgriff.
Aber wer glaubt, das er selbst, mit seinen eigenen Färsen, nur Glück hat, der lügt sich doch selbst an.
Ich kann hier für 1600 € keine Färse großziehen.
Und dann hat man noch ein paar Dreistrich im Jahr (Marktwert bei 1000 ?!) und vllt. hat eine doch abgesetzt,
und die eine kommt doch nicht so in Milch, wie man denk. Dann sind da noch 3 die vom Euter her nix Wert sind usw...

Arbeitswirtschaftlich ist es ein Traum ohne Jungvieh. Merke ich jeden Sommer. Ob das Jungvieh bei mir bleibt weiß ich noch nicht,
"leider" hat man ja sonst so viele alte Ställe leerstehen... :?

An deiner Stelle würde ich mich vom Jungvieh trennen, weiter melken (oder melken lassen AMS),
und dann irgendwann entspannt die Tore zumachen. Bei der Eigenfläche, und den größenwahnsinnigen Nachbarn
sollte auch nachher ein bisschen Pacht rüberkommen.
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