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Pflanzen "streichen"

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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54 Beiträge • Seite 1 von 4 • 1, 2, 3, 4
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Pflanzen "streichen"

Beitragvon Chris353 » Mi Apr 04, 2012 21:10

Hallo,

da wir in den letzten Jahren nur Ärger hatten mit unseren Zäunungen wollen wir jetzt weg vom Zaun.

Ich war heute mit dem Förster unterwegs um Flächen für die Verbiss-Statistik zu kontrollieren, da ist mir sehr deutlich aufgefallen wie positiv die "gestrichenen" Pflanzen heraus stechen. Ich kenne mich damit allerdings nicht weiter aus und wollte euch deswegen mal um Rat fragen.

1. Wie steht ihr generell zur chemischen Keule?
2. Welche Mittel und Werkzeuge sind zu empfehlen?
3. Hilft das streichen gegen Verbiss und Fegen?
4. Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
5. Wann streicht man am besten?
6. Gibt es irgendwelche "Nebenwirkungen"? Bei Käfer Spritzmitteln heißt es ja das sie das Erbgut verändern können oder solche Sachen :?

Ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen, weil ich habe heuer mal 100 Lärchen und 100 Buchen ohne Zaun gesetzt, um einfach auszuprobieren, hab die Pflanzen und Fläche von meinen Dad bekommen um meine Eigenen Erfahrungen zu machen. (Wäre doof wenn die mir alle eingehen :mrgreen: )

Lg. Chris
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Re: Pflanzen "streichen"

Beitragvon Kormoran2 » Mi Apr 04, 2012 21:54

Mit Certosan als Verbißschutzmittel haben wir keine guten Erfahrungen gemacht.
Certosan ist ein braunes Pulver, daß sich nur sehr schwer mit Wasser anrühren läßt. Es klumpt stark und bildest enormen Schaum aus. Beim Spritzen stören die kleine Klumpen, deshalb muß Certosan vor dem Spritzen durch ein feines Sieb geschüttet werden.
Mit Certosan gespritzte Pflanzen sind optisch kaum wahrnehmbar. Der Verbißschutz ist eher mau, es schmeckt den Rehen trotzdem.

Mit Arbinol behandelte Pflanzen scheinen einen besseren Verbißschutz zu bieten. Man kann Arbinol nicht spritzen, da zu dickflüssig. Man trägt es mit einem breiten Pinsel auf oder einfach mit einem Gummihandschuh. Arbinolbehandelte Pflanzen sind jahrelang erkennbar durch die weiße Färbung.

Fegesol verwenden wir in der jetzigen Jahreszeit. Es soll das Fegen der Böcke verhindern. Der Erfolg ist mir noch nicht bekannt - mal abwarten.

Meiner Meinung nach könnten nur die gefährdetsten Baumarten durch Gatter geschützt werden. Alles andere bleibt gattermäßig ungeschützt und muß einfach darauf hoffen, daß die Zahl der Schädlinge (Rehe) sich auf der großen Fläche verteilt und somit der VErbiß sich in Grenzen hält.

Ich bin der Meinung, daß es ohne Chemie im Wald nicht geht. Allerdings sollte man die Anwendung von Chemie im Wald nicht so kritisch betrachten wie in der Lebensmittel-Herstellung. Es handelt sich ja auch um marginale Mengen.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Pflanzen "streichen"

Beitragvon Chris353 » Mi Apr 04, 2012 22:06

Habe mir das Arbinol mal bei Grube angeschaut, hört sich ja ganz gut an.

Bei Grube gibt es auch "Flügol" das soll als Verbiss- und als Fegeschutz wirken, wäre ja eigentlich die "Eierlegende Wollmilchsau" :D Hat damit jemand Erfahrungen gemacht?

Lg. Chris
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Re: Pflanzen "streichen"

Beitragvon MF-133 » Mi Apr 04, 2012 23:25

Bei hohem Wilddruck, z.B. durch einen langen Winter, kann man das chemische Zeug total vergessen.

Mechanischer Schutz ist besser (Drahthosen, Wuchshüllen, Terminaltriebschützer). MFG
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Re: Pflanzen "streichen"

Beitragvon Chris353 » Do Apr 05, 2012 10:36

@MF133: Was würdest du dann für die Lärchen und Buchen empfehlen?

Lg. Chris
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Re: Pflanzen "streichen"

Beitragvon Robiwahn » Do Apr 05, 2012 10:39

MF-133 hat geschrieben:...
Mechanischer Schutz ist besser (Drahthosen, Wuchshüllen, Terminaltriebschützer). MFG
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Re: Pflanzen "streichen"

Beitragvon Chris353 » Do Apr 05, 2012 12:24

@Robiwahn: ich habe gemeint welche Art von mechanischen Schutz ;)

Hab mich mal umgesehen, bei Wuchshüllen kommt man ja auf ca. 2,50€ pro Pflanze, das ist auf jeden Fall zu viel... Bei Drahthosen siehts net wirklich besser aus

Lg. Chris
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Re: Pflanzen "streichen"

Beitragvon Scherhaufen » Do Apr 05, 2012 12:29

Ich kann jetzt nur von Laubbäumen sprechen.
Mit Certosan habe ich auch keine guten Erfahrungen gemacht. Das hat das Wild eigentlich gar nicht beeindruckt. Wenn ich nix gemacht hätte, wäre der Verbiss wahrscheinlich genauso hoch gewesen. Hatte das Pulver zum anrühren.

Meine letzte Testpflanzung mit 50 Wildkirschen und 75 Bergahorn habe ich dann mit Arbinol behandelt. Ich habe einen alten Handschuh genommen, mit dem Mittel benetzt und damit dann über die ganze Pflanze gestriffen. Geht einwandfrei und das Mittel hält super. Nur eine einzige Wildkirsche musste seinen Kopf opfern. Danach hats den Gästen anscheinend nicht mehr gemundet :D
Das Mittel kostet zwar was, aber trotzdem finde ich so einen Kanister sehr ergiebig. Und es hält auch sehr lange auf der Pflanze.
Wenns so weitergeht werd ich das wieder kaufen.

Mit Hukinol hab ich auch schon probiert, aber da darf halt nix daneben gehen. Sonst hast ein schlecht abwaschbares Geruchsproblem...
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Re: Pflanzen "streichen"

Beitragvon Robiwahn » Do Apr 05, 2012 12:37

@chris, ok ich dachte, das hast du übersehen ;-)

also wir haben aus Resten von der Wildgatterrolle Drahthosen gemacht. Als die alle war, haben wir normalen Hasendraht aus dem Baumarkt genommen und den entsprechend Drahthosen draus gemacht. Bei deiner rel. geringen Pflanzzahl würde das in meinen Augen auch noch gehen. Von dem ganzen chem. Zeugs halte ich ehrlich nix. Ist rel. teuer, nen Haufen Chemie und nach spätestens 2-3 Jahren musst du das ganze wiederholen. Drahthose einmal dran gemacht, fertig. Die verzinkten kannst du dann in ein paar Jahren auch weiter verwenden, wenn du mal wieder gepflanzt hast.

Grüße, Robert
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Re: Pflanzen "streichen"

Beitragvon Wolfgang77 » Do Apr 05, 2012 18:07

hab vorigen Herbst mal Schafwolle ausprobiert, hat super funktioniert :)
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Re: Pflanzen "streichen"

Beitragvon MF-133 » Do Apr 05, 2012 19:07

Drahthosen kann man auch aus altem Zaun machen. Was ich gern mal probieren würde, wär eine verbissgefährdete Baumart und Pinus nigra als "Diener" ins gleiche Pflanzloch, sozusagen als lebender Verbiss-und Pflegeschutz. In diesem Winter hab ich zum ersten Mal Terminaltrieb-Schützer verwendet. Bin zufrieden mit dem Ergebnis. Sieht allerdings so aus, dass man die Dinger wohl jedes Frühjahr einsammeln muss und im Herbst neu draufsetzen. Wenn man den Aufwand scheut, lieber weniger Bäume setzen und die dann richtig schützen. MFG
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Re: Pflanzen "streichen"

Beitragvon Chris353 » Do Apr 05, 2012 19:50

Danke für eure Vorschläge!

Die Drahthosen, sind zwar sehr effektiv, aber fallen für uns weg, ich seh die Kleine Fläche als "Versuchsfeld" für die weitere Bewirtschaftung unserer Flächen und das ist mit Drahthosen nicht zu bewältigen. [Ca. 5ha (wieder-)aufzuforsten die nächsten paar Jahre] Ich habe vor von der MK Fichte weg zu kommen, weil mir das ganze einfach nicht mehr so gefällt...

Für die Lärchen und Douglasien (die ich noch bestellen möchte) steht die Auswahl Clips oder Streichen. (ich tendiere zu Arbinol, hab nur gutes davon gehört)

Aber für die Buchen? kann man das Arbinol auch einfach auf Laubbäume streichen? Bzw. die Clips einfach auf Laubbäume?

Lg. Chris
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Re: Pflanzen "streichen"

Beitragvon Kuhkalb » Do Apr 05, 2012 21:23

Der einfachste und effektiefste Verbissschutz ist eine straffe Bejagung der entsprechenden Wildarten auf diesen und umgebenden Flächen.
Nebeneffekt: gleichzeitig Fegeschutz und Schälschutz
Allerdings nur schwer realisierbar solange der Waldbesitzer nicht Jagdausübungsberechtigter ist.

Für diese Flächengröße von 5 ha ist der Zaun, solange er intakt ist, die kosten und - aufwandsgünstigste Schutzmöglichkeit.
Vorteile des flächigen Schutzes, es können sich weitere BA durch Naturverjüngung einbringen.

Der Einzelverbissschutz durch z.B. die TS Verbissschutzmanschette bringt ein ausreichend gutes Ergebniss hinsichtlich des Verbiss, Anteil verbissener Terminaltriebe deutlich unter 10% (eigene Beobachtungen und Auswertungen im Th. Wald). Allerdings sollte man den Einzelverbissschutz möglichst mit Fegeschutz kombinieren.
Außerdem aufgrund von hohem jährlich wiederkehrendem Arbeitsaufwand nur für geringe Stückzahlen und kurzer Schutzdauer empfehlenswert.

Gruß
Kuhkalb
 
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Re: Pflanzen "streichen"

Beitragvon Chris353 » Do Apr 05, 2012 21:46

@Kuhkalb: Wie gesagt war ich mit dem Förster unterwegs um die umliegenden Reviere zu kontrollieren für die Statistik und so dumm es klingt es gibt fast keinen Verbiss :lol: so grob im Überblick sind nicht mal 10% Verbissen (sind jetzt rein meine Erinnerungen ;) ) Dementsprechend werden die Abschüsse sicher nicht erhöht. Es sind nur bestimmte Flächen wo starker Wildwechsel herrscht... (welche nicht erfasst werden)

Die 5ha waren einfach geschätzt, viele kleine Flächen von Kyril, paar größere Schläge... Auf denen möchte ich einfach bisschen was bei mischen, mehr oder weniger Planlos, einfach mal 100 oder 200 Stück mit rein setzten nur um einen kleinen Akzent zu setzten, aber Wertholz ist in unserer Gegend nicht zu erwarten von Laubhölzern...

Durch unsere letzten Zäune haben wir leider andere Erfahrungen gemacht, jedes Jahr mehrmals ausbessern und seit 5 Jahren haben wir schon mehr Pflanzen nachgepflanzt als wir anfangs gesetzt hatten...

Lg. Chris
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Re: Pflanzen "streichen"

Beitragvon pfaffi77 » Fr Apr 06, 2012 15:49

Mein Onkel schon in Rente ,Pflegt unseren Wald sehr gerne .
Er nimmt eine frische Kuhscheiße :lol: und bischen Kalk in den Eimer und vermischt es,dann mit dem Pinsel auf die kleinen Fichten Spitzen streichen.
Das hält sehr lange (Jahre) und hat sehr geholfen gegen den Wildbiss.

MfG Pfaffi77
Wer mag der kann !
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