Aktuelle Zeit: Mo Apr 29, 2024 6:04
Moderator: Falke
brainfart hat geschrieben:Materialien ermüden und altern. Und manchmal haben technische Produkte auch nicht die Festigkeit, die sie laut Entwurf eigentlich haben sollten. Dynamische Belastung ist auch noch mal was ganz anderes als statische Belastung auf einem Teststand. Deswegen werden Sicherheitsfaktoren eingerechnet. Wer sowas als Schwachsinn bezeichnet hat keine Ahnung. Das hat mit Warmduschen nichts zu tun. Wenn ein Seil auf 5 Tonnen ausgelegt ist, heißt das nicht, daß es sofort bei 5,1t reißt. Es heißt aber auch nicht, daß man es beliebig oft mit 4,9t rannehmen kann, ohne daß da irgend etwas mit dem Seil passiert. Das gilt für andere Werkzeuge und Maschinen genauso.
Oskar- hat geschrieben:Meine Güte,
nu macht Euch mal nicht ins Hemd!!
Eure Horrorszenarien entbehren jeder Grundlage, sind total übertrieben und können höchstens im Hausfrauenforum ängstliches Erschauern hervorrufen!
Ein Drahtseil ist kein Gummiband, welches eine Umlenkrolle zur stählernen Frisbeescheibe werden lässt.
Waldarbeit ist unfallträchtig, wer jedoch bei jeder Tätigkeit 5-fache Sicherheitszuschläge fordert, sollte entweder Versicherungsvertreter werden oder weiter zu Hause warmduschen...
meint Oskar
Oskar- hat geschrieben:...Dieser Gummibandeffekt wird beim Stahlseil überschätzt, und außerdem wirkt dieser auf ewig erhobener Zeigefinger allein aufgrund seiner Penetranz Widerspruch auslösend...
www.waldwissen.net hat geschrieben:
Unfallrisiko mit Kunststoffseilen nicht unterschätzen
Zwei schwere Unfälle mit Kunststoffseilen in der Steiermark und in Schleswig-Holstein sorgen in der Praxis für Diskussionen. Fakt ist, dass wie bei Stahlseilen Arbeits- und Sicherheitshinweise ernst zu nehmen sind, ansonsten begibt man sich und andere Beteiligte unweigerlich in Gefahr.
Kunststoffseile aus Dyneema Faser werden zunehmend für Anwendungen in der Holzbringung akzeptiert. Der Hauptgrund liegt in der Gewichtsersparnis von 80% gegenüber gleichwertigen Stahlseilen. Ein zweiter wichtiger Grund ist die angenehme Handhabung des Seiles ohne Verletzungsgefahr durch abstehende, gebrochene Drahtlitzen. Durch das geringe Gewicht des Seiles ist weiters auch die Gefahr des Zurückschnellens bei Seilriss stark reduziert.
Das bedeutet aber nicht, dass die wichtigsten Sicherheitsregeln nicht mehr einzuhalten sind. Wie jüngst zwei - glücklicherweise glimpflich verlaufene - schwere Unfälle in der Steiermark und in Schleswig-Holstein gezeigt haben, kann die Missachtung der allgemein bei Seileinsätzen erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen auch - oder gerade wegen der Verwendung eines Kunststoffseiles - tödlich enden.
Die Verwendung eines Kunststoffseiles war bei keinem der aktuellen Fälle die Unfallursache. Im ersten Fall stand der Verletzte im verbotenen Seilwinkel und wurde durch das über einen Wurzelstock freikommende Seil wie durch die Sehne eines Bogens an Kopf und Hals getroffen. Hier war das Kunststoffseil vermutlich der lebensrettende Faktor.
Anschlagmittel gebrochen
Im zweiten Fall wurde, wegen Fehlen eines an einem zweiten Gleiter angehängten "Fangholzes", beim Bruch eines Anschlagmittels der am Seil verbleibende Rest mit dem Endstück wie durch ein Gummiband in Richtung Traktor geschleudert. Die Teile durchschlugen das Windenschutzgitter, die Heckscheibe des Schleppers, rissen einen Haltebügel ab und trafen den Schleppersitz mit solcher Wucht, dass er verschoben wurde und der Fahrer schwere Prellungen am Rücken erlitt.
Auch in diesem Fall ist es selbstverständlich, dass ein Stahlseil ebenso in Richtung des Traktors geschleudert worden wäre. Mit dem Unterschied, dass das Gesamtgewicht – und damit auch die Trägheit des "Geschoßes" größer gewesen wären. Die Gefahren beim Freikommen eines gespannten Stahlseiles – ganz gleichgültig ob durch Seilriss oder Bruch eines Anschlagmittels - sind hinlänglich bekannt. Der Seilriss des leichten Kunststoffseiles ist weit weniger gefährlich.
Unter Beachtung der Empfehlung, als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme mindestens zwei Gleiter mit jeweils einem angehängten Holzstück zu verwenden, um ein Abfangen des Seiles bei Bruch eines Anschlagmittels zu gewährleisten, kann die Sicherheit bei der Holzrückung wesentlich verbessert werden.
Ein kleiner zusätzlicher Aufwand, der Leben retten kann!
nickel hat geschrieben:Selbst bei 'ner starken Kette bin ich weit weg.
spool hat geschrieben:@ abu_Moritz
Hab auch vorher sicherheitshalber bei Wikipedia nachgeschaut
abu_Moritz hat geschrieben:ne Kette springt glaube ich nicht so extrem zurück,
ich denke das liegt daran dass sie Spannung innerhalb der einzelnen Glieder in einem geschlossenen Kreislauf ist, und diese innerhalb dieses Gliedes abgebaut wird - so meine Theorie ...
Johannes D. hat geschrieben:Ein neben dem Seil stehender junger Baum (ca Armstärke) wurde vom Seil
einfach abgetrennt.
Was passiert wäre wenn statt des Baumes dort ein Mensch gestanden wäre
überlasse ich eurer Fantasie.
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