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Rehverbiss

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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66 Beiträge • Seite 2 von 5 • 1, 2, 3, 4, 5
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Re: Rehverbiss

Beitragvon Kormoran2 » Di Mär 04, 2014 21:58

Und heftig wird's dann, wenn der Jagdpächter seinen fetten Unternehmerhintern überhaupt nur dann rausbewegt, wenn der illustre Politiker-, Unternehmer- und sonstige Spezlfreundeskreis mitgeht und ihn bewundert... Und da ist es natürlich sehr gut, wenn jeder was besonders schön gewachsenes auf vier Beinen erwischen kann. Also muss besonders viel "vorrätig" gehalten werden. Und der Verbiss, pah! Zahlt man aus der Portokasse. Bei uns kommen stellenweise nicht mal mehr Fichten hoch :evil:


Höhlenbär, damit hast du ins Schwarze getroffen. Ist bei uns genauso.

Ich will mal kurz erzählen, wie das noch so um 1980 hier bei uns war. Schwiegervater übte die Jagd selbst aus und hatte zwei Jagdaufseher, die sich gegenseitig zu übertrumpfen suchten im Jagdeifer (240 ha Eigenjagd).

Sobald Schnee gefallen war, war der eine täglich im Revier um Sauen festzumachen. Er meldete dann, wenn eine Sauenrotte irgendwo in einer Dickung lag. Die kommen ja dann tagsüber nicht zum Vorschein. Es wurde eine Treibjagd angesetzt und innerhalb von 2-3 Stunden stand eine Truppe von 25 Jägern mit bestimmt 6 Hunden auf dem Hof und wurde eingeteilt. Einmal lagen anschließend 11 Sauen als "Strecke" auf dem Hof. Und damals war die Sauenpopulation noch wesentlich niedriger als heute.

Der andere Jagdaufseher war ein gebürtiger Norweger, der jedes Wochenende komplett im Wald verbrachte. Er ging im Winter bei Minus 15 Grad nachmittags raus in den Wald, daß wir dachten, ihn nicht mehr lebend wiederzusehen. Aber er konnte als Skandinavier damit umgehen, hatte Taschenöfen dabei, die ihm halfen, die Nacht zu überleben. Die steckte er sich in den Rücken (Nieren!), nicht in die Jackentaschen für warme Finger! In der Regel kam er dann morgens mit einem geschossenen Tier zum Frühstück.

Heute ist die Eigenjagd verpachtet, da wir selbst keine Ambitionen haben. Der Pächter ist machmal vor Ort, will aber in der Zeit auch möglichst sofort was schießen. Er sitzt also meistens auf seinem Lieblingsansitz, wo er die größten Erfolge hatte. Er hat ca. 30 Ansitze insgesamt.
Er sitzt also schon mal nicht da, wo wir es gern hätten, nämlich auf einem der Ansitze bei den riesigen neu angelegten Pflanzungen. Denn dort verwehrt ihm der Ginster die freie Sicht und es wird schwierig, zum Erfolg zu kommen. Aber gerade dort muß das Wild ferngehalten werden. Jedes Tier verursacht Schäden für tausende Euro im Winter.

Das Thema Verbißschäden ist auch extrem schwierig. Wollten wir die Schäden auf Heller und Pfennig ersetzt bekommen, würde er die Jagd sofort kündigen. Er kann einfach dieser Pflicht nicht im ausreichenden Maße nachkommen und wir müßten erst mal einen finden, der dazu heute die Zeit hat und gleichzeitig das Geld.

Das Beste wäre es wohl, ich machte den Jagdschein und würde die Jagd selbst ausüben. Da hat Gogof wirklich Recht!
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Rehverbiss

Beitragvon Höhlenbär » Di Mär 04, 2014 22:24

Kormoran2 hat geschrieben:Höhlenbär, damit hast du ins Schwarze getroffen.


...na, wenn ich schon so ein guter Schütze bin. Muss ich mir noch einen Schießprügel zulegen. :lol:

Nein, die Eigenjagd ist/wär immer noch das beste. (Leider hab ich nicht im Ansatz genug Grund dazu.)

@ robiwahn,
keine Chance, dass bei uns (Nord-West-Niederbayern) Luchs & Co. so schnell wieder kommen. Es gibt hier zwar einigermaßen viel zusammenhängende Wälder aber viel zu viele gegenläufige Interessen (Tourismus, Naherholungsgebiet, LaWi etc.) Wenn ich dran denke, was es damals für ein Geschrei war, den Biber wieder anzusiedeln... ( Und jetzt wird er auch schon wieder weggefangen :cry: .) Hier muss noch viel Wasser die Donau runter... n8

Servus mal wieder
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Re: Rehverbiss

Beitragvon Pflanzmeister » Di Mär 04, 2014 22:58

@michael.stro
ein luchs braucht mindestens 50 rehe im jahr.
das ist mehr als die meisten Jagdgenossenschaften im ostallgäu in ihrem abschussplan haben. Der ist übrigens so scheu, den wirst du nie sehen! Wenn es unsere jäger schon nicht bringen, dann brauchen wir eben wieder großprädatoren :mrgreen:
wenn du von wildtieren so wenig Ahnung wie von der staatsjagd hast - dann einfach mal still sein!
Die BaySf macht meiner meinung nach auf großer Fläche top waldbau - ein gutes vorbild für uns privatwaldbesitzer!
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Re: Rehverbiss

Beitragvon barneyvienna » Mi Mär 05, 2014 8:43

Hallo, ich verwende als Verbiss-Schutz Krepp-Klebeband (Maler-Klebeband). Funkt ganz gut.
Die Knospe wird halb abgeklebt mit einem 6-7cm-Streifen, der da wie ein 3cm-Fähnchen wegsteht.
Ist zwar mühsam, alle Jahre wieder, aber es wirkt, und man sieht unterm Jahr auch gut, wo was steht,
wenn man mal quer durchgeht.
Ist schön zu sehen, wenn mal an einem Stämmchen 2-3 Fahnen hängen, und es gerade raufwächst.

gut Holz, Hermann
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Re: Rehverbiss

Beitragvon Hahle » Mi Mär 05, 2014 9:21

Jagen wäre nicht das problem aber erstens ist schohnzeit und zweitens kann ich doch nicht 20 rehe schießen.
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Re: Rehverbiss

Beitragvon waldtom » Mi Mär 05, 2014 9:35

Hallo,
Entweder sucht ihr euch einen Jäger, der in der Nähe des Reviers wohnt und Zeit und und die Fertigkeit zum effektiven Jagen hat. Der hat aber meist nicht die dicke Kohle für Jagdpacht etc.
Oder ihr vergebt die Jagd an den Meistbietenden, der aber oft nicht vor Ort wohnt und in seiner knappen Freizeit auch viel Wild sehen will.

Dicke Kohle mit der Jagdpacht machen und einen reduzierten Wildbestand haben wollen ist schwierig. Es gibt eben nicht mehr viele Jäger, die um jeden Preis ein Revier pachten wollen.
Bei uns in Franken ist mittlerweile in vielen Revieren sogar der Wildschaden gedeckelt, ansonsten wären diese Reviere überhaupt nicht mehr zu verpachten!

Aber jetzt zurück zum Thema:

Ich stelle keinen Zaun mehr auf, weil dieser ständig durch Sauen beschädigt oder umgeworfen wurde. Ich arbeite vorwiegend mit Drahthosen als Einzelschutz.
Viele Grüße aus Unterfranken
Tom
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Franken liegt zwischen Bayern und Deutschland!
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Re: Rehverbiss

Beitragvon PhatFinder » Mi Mär 05, 2014 11:05

waldtom hat geschrieben:Hallo,
Entweder sucht ihr euch einen Jäger, der in der Nähe des Reviers wohnt und Zeit und und die Fertigkeit zum effektiven Jagen hat. Der hat aber meist nicht die dicke Kohle für Jagdpacht etc.
Oder ihr vergebt die Jagd an den Meistbietenden, der aber oft nicht vor Ort wohnt und in seiner knappen Freizeit auch viel Wild sehen will.

Dicke Kohle mit der Jagdpacht machen und einen reduzierten Wildbestand haben wollen ist schwierig. Es gibt eben nicht mehr viele Jäger, die um jeden Preis ein Revier pachten wollen.
Bei uns in Franken ist mittlerweile in vielen Revieren sogar der Wildschaden gedeckelt, ansonsten wären diese Reviere überhaupt nicht mehr zu verpachten!

Aber jetzt zurück zum Thema:

Ich stelle keinen Zaun mehr auf, weil dieser ständig durch Sauen beschädigt oder umgeworfen wurde. Ich arbeite vorwiegend mit Drahthosen als Einzelschutz.

da hast Du wohl vollkommen recht ,man sollte aber auch einbischen Verständnis für die Leute aufbringen ,die dicke Kohle für ein Revier hinlegen .Würdet Ihr viel Geld hinlegen wollen ohne eine Gegenleistung zu erhalten ??
Wer Fünfsternurlaub bucht ,will was fürs Geld und ausserdem kein Ärger dabei.....
In einem Revier mit viel Naturverjüngung,lässt sich das Rehwild auch so einfach bejagen ,soviel hab ich auch schon mitbekommen .
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Re: Rehverbiss

Beitragvon R16 » Fr Mär 07, 2014 10:45

Hallo,

kann Staffelsteiner nur beipflichten, bei uns die gleiche "Katastrophe". :evil: :twisted: Leider wird der Wald von vielen nicht als "Gratisgelddruckmaschine" erkannt, wenn man absieht davon, das zugewachsene Holz auch einzuschlagen. Aber wer keinen Bock auf Waldarbeit hat, kann ja einen Holzhauer beauftragen.
Bei uns wurden die letzten 30 Jahre "verschlafen", wir üben jetzt aber mehr Druck auf die Jagdpächter aus, einer wurde ausgetauscht!
Die meisten Jäger sind Mitglied oder haben die Auffassung wie bei uns in Bayern vom Bayrischen Jagdverband und nicht vom Ökologischem Jagdverband. :x , da ist nämlich ein erheblicher Unterschied!
Und wenn ich dann von den Jagdpächtern schon höre, schneidet die alten Bäume mal raus, damit Licht reinkommt, dann könnte ich ihnen ..................! Ich war schon in vielen anderen Revieren, wie es da aussieht, etliche Altbäume, und darunter ein Jungwuchs, ein Traum! Da fällt es leicht ein paar "Alte" zu schlagen, damit die jungen "Unterständer" Platz bekommen :klug: Bei denen funktioniert die Jagd!
Das mit dem Luchs stimmt, wär ein prima Rehfänger, leider ist bei uns bereits einer vergiftet worden, und einer in einer Falle verendet! (ein Schelm der Böses dabei denkt)
Meiner Meinung nach wäre eine Eigenjagd die beste Lösung, was auch schon in einigen Nachbarrevieren praktiziert wird.
Leider verstehen es viele Waldbesitzer nicht, dass der Wald wirklich eine selbstnachwachsende Sparkasse ist.
Was hier noch keiner zu Sprache gebracht hat ist, dass es auch bei uns in Bayern für die Naturverjüngung noch Geld gibt (1000 €/ha), die mit dem örtlichen Förster abgeklärt wird.
Hier kann sich jeder errechnen, wie viel Schaden jeden einzelnen Waldbesitzer durch den nicht entstanden Holzzuwachs durch den erhöhten Rehverbiss entsteht, wenn er den Zuwachs pro Hektar mit seiner Waldfläche multipliziert
. :wink:
Dateianhänge
lwf-wissen-49_03.pdf
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Re: Rehverbiss

Beitragvon Bogenschuetze » Fr Mär 07, 2014 20:41

Als bei uns vor einigen Jahren die Jagd neu verpachtet wurde, haben wir (die Jadggenossen) uns für eine Hegegemeinschaft aus ortsansässigen Jägern entschieden und dafür Einbußen bei der Jagdpacht in Kauf genommen. Damals wurde uns versprochen, dass wir keine Zäune bauen müssen, weil sie (die neuen Jagdpächter) das Rehwild scharf bejagen werden.
Als ich dann vor 3 Jahren die ersten 50 Douglasien gepflanzt hatte und der Winter kam, hatte ich im Frühjahr 60% Verbiss und 50% waren verfegt. Unter dem Strich hatte eigentlich 100% geschädigter Douglasien. Ich hab die Bäumchen aber weiterwachsen lassen und ein Jahr später nochmal 25 Douglasien ergänzt. Die Rehe haben natürlich wieder zugeschlagen, so dass ich nach Gesprächen mit FBG-Förster und dem Jäger, eingesehen hab, dass es ohne Zaun nicht geht.
Der Jäger hat mir graderaus gesagt, dass ich mich nicht wundern muss, dass die Rehe die Leckerlis die ich ihnen da rausgepflanzt habe, gerne fressen. Er konnte so argumentieren, weil ich durch meinen ungepflegten Wald, mit riesigen Schlehenhecken, die Dickung für die Rehe, bereitgestellt habe und ihnen die Douglasien praktisch in den Vorgarten gepflanzt habe.
Der FBG-Förster der mir für die Durchforstung vor dem Zaunbau die Bäume angezeichnet hat, ist pensionierter Staatsförster und hat erzählt, dass man nur durch extreme Bejagung des Rehwilds, also wirklich alles wegschießen was einem vor den Lauf kommt, den Bestand tatsächlich so dezimieren kann, dass die Naturverjügung wieder funktioniert. Allerdings macht Jagd dann keinen Spaß mehr weil es die reine Abknallerei ist.
Auch er hat mir geraten einen Zaun zu bauen.
Mein Arbeitskollege, selber Jäger, hat mir geraten, das Geld für den Zaun zu nehmen und noch ein paar Tausender draufzulegen, damit an eine Jagdschule in MacVorpomm zu gehen, eine Kanzel in meinen Wald zu bauen und dann meine Douglasien selber zu schützen. Da hätte ich mehr davon als von dem Zaun.

Ich hab mich trotzdem für den Zaun entschieden. Ich werde meinen kleinen Wald (1ha) komplett einzäunen, Douglasien, Fichten und Weißtannen pflanzen und dann mal sehen was passiert. Der FBG-Förster hat mir prognostiziert, dass die Naturverjüngung durch den Zaun geradzu explossionsartig zunehmen wird. Ich muss dann nur noch die ersten Jahre mit den Brennesseln, Brombeeren, Schlehen und dem Holunder fertig werden.

Die Aussage Zaun ist zu teuer, hat sich bei mir, nachdem ich alle Varianten mehrfach durchgerechnet habe, stark relativiert. Ich werde für 600m Zaun wohl etwa 1000€ aufwenden müssen, weil ich meine Zaunpfäle in Ermangelung von Schwachholz im Sägewerk geholt habe. Das sind dann auf 10 Jahre gerechnet 100€ pro Jahr.

Viele Grüße
Jürgen
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Re: Rehverbiss

Beitragvon R16 » Sa Mär 08, 2014 14:15

@Michael.stro
Die 1000 € gibts nur einmalig, aber später gibts wieder Geld für Durchforstung.
Aber am besten du fragst mal bei eurem AfL Förster nach.

Meiner Meinung nach und das haben mir schon mehrere bestätigt, wenn du ein Reh siehst, sind es schon zu viele!
Wir werden bei uns (gesamte Jagdgenossenschaft) mehrere Weiserflächen (ca. 10 x 10 m) anlegen, um bei den Jagdpächtern noch mehr Druck ausüben zu können. Dies ist der beste Vergleich was innerhalb und außerhalb des Zauns wächst, bzw. verbissen wird.
In Österreich ist dies sehr verbreitet, habe auch schon mit einem österreichischem Jäger darüber gesprochen.

@ Bogenschuetze
du hast recht, aber wenn dein Waldgrundstück nur 1 ha groß ist, warum sagst du eurem Jagdpächter nicht, er soll sich bei deiner Anpflanzung mehr auf die lauer legen? Bei unserem vorherigen Jagdpächter hat man seine Waldgrundstücke genau von den restlichen unterscheiden können, weil er natürlich in "seinem" Waldgrundstück "aufgeräumt" hat. :klug:
Was habt ihr in eurem Jagdpachtvertrag bzgl. Wildverbißschäden für Baumarten dabei?

Ich habe auch Douglasien (25 St.) angepflanzt, habe ihnen eine Drahthose verpaßt, so dass sie nicht verbissen und nicht verfegt werden können. Leider sind nicht alle durchgekommen, was aber nicht mit dem Rehwild zu tun hat.

Leider wollen es die Jagdpächter nicht glauben, sie müssen sich bei der Jagd umstellen und noch mehr Zeit investieren, das hat auch unser Förster gesagt. Natürlich ist es leichter auf der freien Prärie zu jagen als im Wald, aber es hilft nun mal nicht, jeder muss sich irgendwie an die neuen Begebenheiten anpassen, damit hinterher auch ein ordentliches Resultat heraus kommt.
Und wenn es ihnen zuviel ist, müssen sie halt mehr Begehungscheine ausstellen, so viele machen in unserem Gebiet die Jagdprüfung.
Leider ist es bei den Jagdpächtern so, dass es ihnen ein "Jungjäger" meistens nicht recht machen kann, und wenn dann nur beschwerden vom Pächter sind weil er diesen "schönen" Bock oder was weiß ich geschossen hat, dann vergeht halt schnell die Lust daran.

Gruß
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Re: Rehverbiss

Beitragvon moggälä » Sa Mär 08, 2014 23:45

Hallo,

muß da Jürgen in dem Punkt voll zustimmen,
also wirklich alles wegschießen was einem vor den Lauf kommt, den Bestand tatsächlich so dezimieren kann, dass die Naturverjügung wieder funktioniert

Mein alter Herr war Jäger, meine Schwester und Schwager sind es heute. Jäger in der Fläche sind NICHT von-und-zu-Geldsack, sonder durchaus ganz normale Leute, die auf diese Art ihre Interesse an der Natur haben. Die kümmern sich dann in ihrer Freizeit um das Revier, in dem sie mit auf die Jagd gehen dürfen. Totales Abknallen is weder in deren Interesse noch kann es in unserer aller Interesse sein. Es wäre schlicht ein Ausrotten einer Art!

Und es gibt eben Regionen, da geht es einfach nicht über den Weg der Bejagung, das Wild von den Jungpflanzen weg zu halten. Und dazu gibt's verschiedene Gründe:
- Baumschulenplanzen schmecken offenbar dem Wild besonders gut
- regionale Gegebenheiten

Zu den regionalen Gegebenheiten - hier bei uns (südlicher Rand der fränkischen Schweiz) jammern alle über zu viel Wild, zu viel Verbiss, also das gleiche wie so oft.
In unserm andren Wald südlich von Nürnberg (bei Roth) gibt es kein Problem mit Verbiss - da wächst alles in Büscheln nach. Im ersten Wald geht es um eine hügelige Gegend, wo Fichte üblich, Buchen nicht unüblich sind. Im zweiten Fall rel. flach, fast reiner Kiefernwald (Sandboden), Natürverjüngung massig, aber auch dort Fichten aus Naturverjüngung, Eichen etc.
Der große Unterschied: im ersten Fall ist ist fast keine Waldstück stärker als 0,5km, bzw. max 1km von der nächsten (Neubau-)Siedlung entfernt. Im zweiten Fall ist der Wald allein schon 2-3km breit und um viele Bäume herum Kuhlen von Rehen.
Auf was ich raus will - im ersten Fall gibt es gerade durch die Neubausiedlungen einen massiven Freizeitdruck auf fast jedem Quadratmeter. Das das Wild dabei nie zur Ruhe kommt sollte klar sein.

Fazit daraus: werden künftig auch die gesamten Jogger, Spaziergänger, Mountainbike-/Enduro-Fahrer weggeschossen??? :evil:
Das Wild selbst kann nix dafür - es lebt da, es ist SEIN Lebensraum!

Also werden wir damit leben müssen, das in gar manchen Regionen eben Zaun/Einzelschutz auf Dauer nötig bleiben wird. Wer damit nicht klar kommt, sollte mal ein ernstes Gespräch mit seinem Ego führen - oder sich bei der nächsten Wahl dafür einsetzen, das nicht ein Bürgermeister o.ä. an die Macht kommt, der versucht über eine massive Erhöhung der Kopfzahl sein Einkommen anzuheben...

mfG
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Re: Rehverbiss

Beitragvon frafra » So Mär 09, 2014 8:49

wer glaubt douglasien ohne schutz hoch zubekommen träum

soll mindestens 12 jahre eingezäunt bleiben um vor verfegen zu schützen



so viel wild kann man gar nicht schießen um (delikatessen) hoch zu bekommen!
es gibt immer was zu tun , jabajaja........
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Re: Rehverbiss

Beitragvon Kormoran2 » So Mär 09, 2014 14:27

Nur mal so zwei Zahlen, damit die Dimension der Rehwild-Überpopulation deutlich wird.

In früheren Zeiten (1970-1990) wurden in unserem Revier auf 230 ha immer ca. 4-5 Stücke Rehwild geschossen.

In 2012 hat unser Pächter 24 Stück geschossen und in 2013 26 Stück. Und dennoch sind alle Pflanzen vielfach verbissen, es ist also immer noch viel zu viel Rehwild vorhanden.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Rehverbiss

Beitragvon Staffelsteiner » So Mär 09, 2014 15:06

Kormoran2 hat geschrieben:Nur mal so zwei Zahlen, damit die Dimension der Rehwild-Überpopulation deutlich wird.

In früheren Zeiten (1970-1990) wurden in unserem Revier auf 230 ha immer ca. 4-5 Stücke Rehwild geschossen.

In 2012 hat unser Pächter 24 Stück geschossen und in 2013 26 Stück. Und dennoch sind alle Pflanzen vielfach verbissen, es ist also immer noch viel zu viel Rehwild vorhanden.

Bin genau Deiner Meinung!
Wenn Wildmast anstatt vernünftige Wild-Jagd (was heißt: Dezimierung der viel zu hohen Populationsdichte, auf ein Niveau, das den Wald von sich aus und ohne teure Zäunungen sich selbst verjüngen lässt, - anstatt Bonsai-Baumzucht -!!) betrieben wird, läuft eine Menge falsch.... Des wegen wird das Rehwild noch längst nicht "ausgerottet".
Überlege ich mir jetzt auch bald: Zäunungsinseln anzulegen.... Und wenn gar keine Einsicht ist, gibt's nur noch eins was helfen kann: Abschüsse an Berufsjäger verkaufen,
so viele wie nötig sind.......
Die können alle reden und schreiben und verharmlosen wie sie wollen.....macht auf mich keinen Eindruck mehr: Fakten sagen was anderes aus.

Im staatlichen Forst hat man das Problem meist gelöst...... auch mit Drückjagden......
Dort werden aber auch Wildschweine geschont, weil sie nützlich für den Wald sind.... graben und dann keimt viel mehr.... Ja die Foster kennen sich aus....mein Respekt!

Leider bleiben die -Schwarzkittel aber nicht in ihrem Forst, sondern laben sich dann in Feld und Fluren......Würde nichts schaden, die auch ziemlich zu dezimieren......
Außerdem kostet Wildschwein - Wildbret auch einen ordentlichen Preis.
Wenn es nicht gelingt, müssen technische Ortungsmittel kurzfristig herhalten wie: Wärmebilddrohnen, Wildkameras mit Funkbenachrichtigung und andere Mittel.....

Wärmebilddrohnen, welche GPS-gelenkt, ein Raster sauber abfliegen, müsste doch möglich sein......wird alles immer günstiger....

Von alleine wird sich aber nicht ändern... Viel Rehe bringen viel Junge und noch mehr Rehe....(Und Verkaufsfleisch...) "Geschäft ist Geschäft" bleibt so---------
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