Und heftig wird's dann, wenn der Jagdpächter seinen fetten Unternehmerhintern überhaupt nur dann rausbewegt, wenn der illustre Politiker-, Unternehmer- und sonstige Spezlfreundeskreis mitgeht und ihn bewundert... Und da ist es natürlich sehr gut, wenn jeder was besonders schön gewachsenes auf vier Beinen erwischen kann. Also muss besonders viel "vorrätig" gehalten werden. Und der Verbiss, pah! Zahlt man aus der Portokasse. Bei uns kommen stellenweise nicht mal mehr Fichten hoch![]()
Höhlenbär, damit hast du ins Schwarze getroffen. Ist bei uns genauso.
Ich will mal kurz erzählen, wie das noch so um 1980 hier bei uns war. Schwiegervater übte die Jagd selbst aus und hatte zwei Jagdaufseher, die sich gegenseitig zu übertrumpfen suchten im Jagdeifer (240 ha Eigenjagd).
Sobald Schnee gefallen war, war der eine täglich im Revier um Sauen festzumachen. Er meldete dann, wenn eine Sauenrotte irgendwo in einer Dickung lag. Die kommen ja dann tagsüber nicht zum Vorschein. Es wurde eine Treibjagd angesetzt und innerhalb von 2-3 Stunden stand eine Truppe von 25 Jägern mit bestimmt 6 Hunden auf dem Hof und wurde eingeteilt. Einmal lagen anschließend 11 Sauen als "Strecke" auf dem Hof. Und damals war die Sauenpopulation noch wesentlich niedriger als heute.
Der andere Jagdaufseher war ein gebürtiger Norweger, der jedes Wochenende komplett im Wald verbrachte. Er ging im Winter bei Minus 15 Grad nachmittags raus in den Wald, daß wir dachten, ihn nicht mehr lebend wiederzusehen. Aber er konnte als Skandinavier damit umgehen, hatte Taschenöfen dabei, die ihm halfen, die Nacht zu überleben. Die steckte er sich in den Rücken (Nieren!), nicht in die Jackentaschen für warme Finger! In der Regel kam er dann morgens mit einem geschossenen Tier zum Frühstück.
Heute ist die Eigenjagd verpachtet, da wir selbst keine Ambitionen haben. Der Pächter ist machmal vor Ort, will aber in der Zeit auch möglichst sofort was schießen. Er sitzt also meistens auf seinem Lieblingsansitz, wo er die größten Erfolge hatte. Er hat ca. 30 Ansitze insgesamt.
Er sitzt also schon mal nicht da, wo wir es gern hätten, nämlich auf einem der Ansitze bei den riesigen neu angelegten Pflanzungen. Denn dort verwehrt ihm der Ginster die freie Sicht und es wird schwierig, zum Erfolg zu kommen. Aber gerade dort muß das Wild ferngehalten werden. Jedes Tier verursacht Schäden für tausende Euro im Winter.
Das Thema Verbißschäden ist auch extrem schwierig. Wollten wir die Schäden auf Heller und Pfennig ersetzt bekommen, würde er die Jagd sofort kündigen. Er kann einfach dieser Pflicht nicht im ausreichenden Maße nachkommen und wir müßten erst mal einen finden, der dazu heute die Zeit hat und gleichzeitig das Geld.
Das Beste wäre es wohl, ich machte den Jagdschein und würde die Jagd selbst ausüben. Da hat Gogof wirklich Recht!

Bei denen funktioniert die Jagd!