elchtestversagt hat geschrieben: Aber Aufpassen: Wie beim Stroh; nur beste Ware.
Denn ansonsten geht der Schuss gewaltig nach hinten los; alles schon gehabt.

Heija, mit Stroh heikel sein - aber Silomais einsetzen?!

Weißt - ich fürchte nix mehr vs DON als Silomais oder eben CCM & Co.

Und - ich denke über 50 % der SBeißens kommt aus einer Azidose-Stärke-Endotoxin-Durchblutungsstörungskiste und hier ist Mais - mit NOCHMAL mehr Stärke die ggf. im Dickdarm landet: Heiß dabei. Und im Rucksack ggf. noch DON Mykotoxine auch noch in den Ring werfen = Eiweißnot provozieren.

Die ersten Versuche Langschwanz (Aufzucht - der Knackpunkt) zeigen bei z.B. extra hygienisch getrocknetem Maissilo als Beschäftigungsmaterial die Rolle rückwärst (Verschlechterung): Ja logo! Tiere die ob TGZ/Grenzleistung eh schon an der Azidose-Schrappen - nochmal! Mais / Stärke zusätzlich hineinwerfen?

Was wir brauchen sind BFS Rohfasern (in der Ration) aus z.B: Sojaschalen, Trester, Rübentrockenschnitzel um den Dickdarm hier zu "unterfüttern" und nicht zu belasten.

Und eben die Möglichkeiten - wenn die Tiere grad in der Nährstoffüberversorgung = nicht verdaut stehen: Da eben mal einen halben Tag AUSzusteigen mit der Nährstoff-Fracht und das ist nicht Mais.

Eher Gras-Silo oder Luzerne oder Heu ... oder gutes Stroh.

http://tiergesundheit-aktuell.de/schwei ... s-1487.php

Wobei ich den Versuch ja schon recht knackig fand - 33 % Magenveränderungen in der Kontrollgruppe? Und erst mit Verdrängung dieser! Strohmengen besser auf 7 %?! Was und bzw. wann füttern die!? Da muss schon eine ganz gewaltige Dysbalance vorliegen, wenn erst diese Strohmengen "verdrängen"/puffern.

Gruß

Ja und die EU-Verordnung sagt: Schwanzkupieren ist beim Schwein verboten und Ausnahmegenehmigung UM 1/3 nur, wer alle! Maßnahmen ergriffen hat das Schwanzbeißen zu verhindern, dazu gehört auch die ausreichende und ständige zur Verfügung Stellung von geeignetem organischem Beschäftigungsmaterial.

Die EU-VO benennt hier explitzit: Stroh, Heu, Pilzkompost, Holz, Sägemehl, Torf oder eine Mischung dieser Materialien.

...nein es ist DEIN Problem... du bist Schweinehalter, du bist für deine Tiere (und Schwänze) verantwortlich.

Oh sorry & prima, dann können wir ja drüber diskutieren wie ein Stall aussieht, der den Langschwanz oder zumindest längeren Schwanz trägt! .

KTBL hat dort schöne Daten: http://daten.ktbl.de/nbr/postHv.html#start

Nationaler Bewertungsrahmen mit Risikobeurteilung & Tiergesundheit & Tierverhalten anklicken!

Gruß

P.S. ... für die Zukunft vom Plastikboden verabschieden...

einfach aus der Bewertung/Erfahrung lernen...? Nein ich finde ihn sehr praktisch, aber wie heißt es so schön: Marx ist die Theorie - Murks ist die Praxis. Ein Pig-Port kann rein-raus mit!! Stallwaschen sehr gut funktionieren - kontiunierlich belegt ein Desaster sein, genau so wenn man ihn in ein Tal stellt wo keine Luft geht.

z.B. vom Aussenklima die Denkweise aber ggf. abschauen: Nicht in qm sondern in cbm? Und das Tiere mit mehr Leistung heute - eben auch mehr Luft benötigen (die Hähnchenstall-Leute wissen und berücksichtigen dass! Mehr Stoffwechsel heißt erstmal mehr Luft, dann mehr Wasser und dann auch mehr Nährstoffe weil ohne die ersten das dritte gar nicht umgesetzt werden).

Ich habe in letzter Zeit wunderbare Dach=Decke Ställe gesehen mit einfach "Raum" und zugfreier Luft.

Das was ich dem Bewertungsrahmen vorwerfen würde - wäre das mangelnde Beachten der besonderen Thermoregulation der Schweine (Böden, Abwärme etc.).

Gruss

Ich habe mit dem Mais ja auch gesagt; dass es beste Ware sein muss.
Und ich denke; wir haben zumindest hier im Nord-Westen in den vergangenen Jahren bessere Maisqualitäten eingefahren als Stroh ( dauernd nass bei der Ernte; Stroh liegt gerne mal 14 tage auf dem Acker...).
Zudem hat Mais in besondere Weise einen Futterwert; und in Zusammenhang mit den Säuren eine sehr Darnstabilisierende Wirkung.
Hier erlebt grade dessen der CCM; in Verbindung mit Trocknungen von BGAs ein Comeback; weil der Darm stbilisierter ist vor allen Dingen im Bezug auf Pia beim Dänenschwein.
Dass eine Futterration ausgewogen sein muss ist klar; dennoch kommen wir bei der Umsetzung nicht um einen Tierischen Ergänzer umher; wenn wir "Tierwohlspezifisch" eine Ernährung sicher stellen sollen.
Deshalb kann man nur mit Stroh das Problem nicht in den Griff bekommen; und da sind wir uns ja wohl einig; es ist kein Patentrezept.
Komischerweise ist es deswegen auch momentan recht ruhig geworden; ebend weil die Herren Theoretiker dieses Problem selber in ihren Praxisversuchen nicht in den Griff bekommen; EU hin; EU her.
Denn nichts ist Schlimmer als ein Massaker in den Ställen; zwar EU konform aber vollkommen an anderen Dingen ( Tierschutz; Antibiotikaverbrauch; Immissionminderungen) an den Gesetzlichen Vorgaben vorbei.
Auch wenn die Schweinemast mit Langschwanz in Süd-Marokko am Rande der Sahara funktioniert.

Echt? Kann man (fehlenden) Luftraum mit Luftgeschwindigkeit vs Luftaustausch ersetzen? cbm durch m/s? Ich glaub ich brauch da noch Nachhilfe....grad in der Aufzucht sind doch ständig Verhaltensstörungen wegen "falscher Luft".

@ KTBL - der Bewertungsrahmen heißt Tiergerechtheit und Umweltwirkung und niemanden ist mehr klar, dass sich beides widersprechen kann, denn als der KTBL. Die AK-Bedarf-Daten hat sie allerdings getrennt in ihren Kalkulationstabellen zur Tierhaltung und dort seit Jahren schon sehr ausführlich und

die Umtriebe - da kann man sich heiß diskutieren. Der Pig-Port in Boxberg läuft nicht schlechter als die Klimaställe: Einfach in google eingeben: Ziemlich aktuelle Daten

Mast in Konventionellen Ställen im Vergleich zu Außenklimaställen, Einfluss des Geschlechts und der Haltungsform auf verschiedene Leistungsparameter von Mastschweinen
Dr. Wilhelm Pflanz, LSZ Boxberg

@ Zukunft - bauen: Buchtengrößen anpassen (Strukturierbarkeit gewährleisten), Rauhfutter-Strecke einplanen, in Leistung/Wasseraufnahme rechnen (ich rechne nicht damit, das wir zukünftig durch Nippel genügend Wasser in Schweine hinein bekommen - wieder KTBL - nach Leistung tränken!). Und nein ich gehöre nicht zur KTBL, aber die hat einfach vernünftige Daten.

Gruß

Das ist ja das schöne heutzutage in der Landwirtschaft: Die Theorie gibt die Praxis vor.
Dann noch irgendwelche Google- Sammlungen; und schon wird einem gesagt; wie man was wann und warum machen soll.
Ich sehe das ganze als eine Verhinderungspraxis an; dessen wirklichem Ende nach keiner vorraussagen kann.
Die Legehennehaltung und deren Auswüchse haben uns ganz deutlich gezeigt; wo das ganze hinführt.
Und mittlertweile sind die Initiatoren; die nicht nur die Theorie aus dem Internet und Google ; sondern auch die Praxis sehen ganz ruhig geworden.

Moin,

eine spannende und interessante Diskussion hat sich ja hier ergeben, hätte ich gar nicht erwartet. Nun ja, wie ihr schon öfters gesagt habt, gibt es keine Komplettlösung für das Schwanzbeißen - wär ja auch viel zu einfach . Trotzdem heisst das ja nicht, dass man die Situation verbessern kann und da würde ich spontan mit der Beschäftigung anfangen, da bei uns noch nicht viel eingesetzt wird bzw schon veraltet ist. Habt ihr spezielle Favoriten, mit denen ihr gute Erfahrungen gemacht habt? Ich habe mir schon ein paar Sachen angeschaut, von Buchtenwippe, Kaustäben über Kratzbürsten war alles dabei.

Grüße

@ es ist die Frage was du willst.

"nur" Aktivitätssteuerung = Stressabbau bekommst du mit Holz/Naturkautschuk etc hin, "richtig" Schwanzbeißvermeidung (vs Stoffwechsel die ganze Litanei) nur mit Rauhfutterspender und seien es nur ein paar Halme je Tier und Tag.

Wichtig ist; dass man mehrere Dinge hat.
Ich hab in den Buchten zwei normale Ketten von den Buchtenabtrennungen hängen; dann eine Spielkette aus den Fütterungsketten (keine Seile!); die an einer Art Wippe befestigt sind über zwei Buchten; sprich wenn ein Schwein daran zieht rappelts in der Nachbarbucht auch; dann hab ich überall noch KG-Rohrreste in einer Länge von 20-30 cm lose in den Buchten liegen ( damit spielen die gerne mit; selbst die unsinnige KTBL hat diese mittlerweile als Spielzeug im Test...; allerdings kann es passieren; dass kleine FErkel nach dem Einstallen sich gerne ins Rohr legen; die man dann "befreien" muss; was aber einfach geht); und wenn da ein Schwanzbeisser sein Unwesen treiben will lege ich einen Mineralleckstein einfach in die Bucht; die spielen auch damit und lecken das Ding recht gerne.
Wichtig ist; das alles einfach zu reinigen ist; ein Holzstück muss ich nach jedem Umtrieb erneuern; denn das bekommt man nicht so sauber; das wissen sogar selbst die Amtsvet.; die stehen überhaupt nicht darauf.

Hallo Elchtestversagt,

alle deine "Spiezeuge" würden in Ba-Wü nicht als geeignetes Beschäftigungsmaterial anerkannt werden nach CC und werden/können m.E. nach auch Schwanzbeißen nicht vermeiden (das ist der Grund der ganzen Auflage - nur wenn alles! getan wurde um Schwanzbeißen zu vermeiden soll die Ausnahmegenehmigung erteilt werden).

Das BMELV hat hierzu schon 2011 an die großen Verbände mit Bitte um Verteilung geschrieben - und so sehte es auch wörtlich in der dt. Nutztierhaltungs-VO Stand 2010.

(...)"Ständiger Zugang zu ausreichender Menge an Materialien, die untersucht und bewegt werden können und durch die die Gesundheit der Tiere nicht gefährdet werden kann, muss gewährleistet sein.

Als geeigente Beschäftigungsmaterialen kommen zu den in der Richtlinie aufgeführten Materialien (Heu, Holz, Stroh, Sägemehl, Pilzkompost, Torf oder eine Mischung dieser Materialien) auch Strohraufen im Auffangschalen, Scheuerpfähle mit Kette, Schwenkwippen auf der Buchtentrennwand in Kombination mit Beißbalken und/oder Hebebalken in Frage. Für die Einzelhaltung von Sauen können auch dickere Seile genutzt werden.

Unzureichend sind hingegen beispielswiese reine Ketten oder solche, deren Glieder vollständig mit Kunststoff ummantelt sind, Salzlecksteine, Nippeltränken oder Breiautomaten oder eine Kombination aus diesen Einrichtungen genügen den Anforderungen nicht." (...)

Basis ist die EU 91/630 EG mit folgendem Wortlaut: Ständiger Zugang zu ausreichenden Mengen an Materialien, die sie untersuchen und bewegen können, z.B. Materialien wie Stroh, Heu, Holz, Sägemehl,
Pilzkompost, Torf oder eine Mischung dieser Materialien, durch die die Gesundheit der Tiere nicht gefährdet werden kann.

Hier - so sieht das in Ba-Wü aus, ich denke wer in die Zukunft denkt - kann das sehr schön als Vorlage nehmen um auf der sicheren wie auch sinnvollen Seite zu sein:

http://www.alb-donau-kreis.de/gesundhei ... 4_2011.pdf

Gruß

Welch ein Blödsinn.
Vergangene Woche hat der Amtsvet. die bei mir noch abgenommen; nix mit CC Verstoss usw.
Die KG Rohre sind (noch; kommt aber da in der Prüfung) nicht annerkannt; richtig.
Ebendso die normalen Ketten.
Aber die Rohrförderketten mit den Plastikstücken sind annerkannt; da die Plastikteile veränderbar sind.
Die beliebten Spielbälle sind hier hingegen nicht mehr annerkannt.

@ Elchtestversagt - welches Bundesland? Schick mir deine mail-addi per PM und ich schick dir die Oringalschreiben aus dem BMELV.

Wir haben hier die ersten Amtsvet die nicht mal die Kautschuk-Kaustäbe akzeptieren wollen, tw. gibts im Norden Vets die kein Holz haben wollen (Spreisel / Maul) und wenn dein Amtsvet das noch akzeptiert - .... ich sage dir, er bewegt sich rechtlich auf sehr, sehr dünnem Eis. "Veränderbar" heißt nicht nur "beweglich".

Aber bei uns gibts nun Ärger WEIL die Landwirte damit überfordert sind, dass sich die Anforderungen ändern/andere Voraussetzungen JETZT eingefordert werden und auch Empörung der Landwirte die in irgendwelche Beißkugeln, -sterne etc. investiert haben, welche nicht mehr ausreichen/anerkannt werden.

Gruß

Das Bundesland ist Niedersachsen; und die Förderketten sind sehrwohl veränderbar; denn die kauen mit der Zeit die Plastikscheiben darauf ab; sodass diese Ketten einmal im Jahr erneuert werden müssen bzw. umgedreht werden müssen.
Die sind eindeutig erlaubt.
Das die Beissringe respekt. Bälle nicht mehr erlaubt sind hatte ich ja gesagt.
Zudem hatte ich geschrieben; dass ich mehrere Dinge einbauen würde; solange dort ein erlaubtes Produkt verbaut wird; ist man auf der sicheren Seite.
Und nur Stroh bringt einen auch nicht weiter; denn die wollen beissen und spielen; das zeigt alleine schon die Intensive Nutzung der KG Rohre; die einfach so in der Bucht umherfliegen.
Stroh ist einfach Politisch gewollt; ohne Hintergrund; ohne Nutzen.
Und solange die verschiedenen Amtsvet sich nicht einig sind ( ich mäste in fünf verschiedene Landkreise; und haben fünf verschiedene Meinungen; denn Vielfach sind die Dinge Auslegungssache; egal wieviel Gesetzestext du hier reinschreibst; und das nervt einen als Praktiker immens).
Und deshalb kann ich besser hier und dort 1000 Euro Strafzahlungen hinnehmen ( denn die Kreistage brauchen das Geld..) als z.B. 1000 Beissbälle zu jeweils 6 Euro incl. zu investieren; die vor Zwei Jahren noch zugelassen waren...
So sieht das aus.
Das ist nur Geldschneiderei; hat rein garnichts mit Tierschutz zu tun.