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schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Alles rund um das Borstenvieh.
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75 Beiträge • Seite 1 von 5 • 1, 2, 3, 4, 5

schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon farmer1988 » Sa Jul 01, 2017 14:21

hallo zusammen,
bevor ich anfange kurz zu mir etwas. ich bin 30 jahre alt, verheiratet, landwirtschaftsmeister und werde so gott will nächstes jahr den betrieb meines vaters übernehmen.

zum betrieb: 110 ha reiner ackerbau (mit sehr schlechten bis sehr guten böden, alles bewässerbar), hauptkultur körnermais mit verträgen über 14t/ha. nebenher werden noch einige bullen gemästet.

da wir auf 70% der flächen KM anbauen ist der arbeitskräftebedarf gering. mein vater konnte vom betrieb immer gut leben, bei maschinen sowie gebäude gibt es keinen investitionsstau.

fremdkapitalbelastungen bestehen nur aus dem jährlichen betriebsmittelkredit für saatgut, dünger etc.

momentan gehe ich noch nebenher arbeiten (lohnunternehmer, maschinenring), mein ziel ist es aber zu 100% auf dem hof zu beschäftigt sein. ich möchte daher meine arbeitskraft voll auslasten auf dem betrieb.

meine überlegung wäre in die schweinemast einzusteigen, ohne jetzt groß mit dem rechnen zu beginnen sehe ich dafür folgende pluspunkte:

- ich arbeite gern mit tieren
- gülle könnte ein teil des mineraldüngers auf dem hof einsparen
- überschüssige gülle könnte hier sogar verkauft werden und muss nicht entsorgt werden da es so gut wie kein tierbesatz in der region gibt
- günstige förderungen (hier in BW werden tiergerechte ställe mit bis zu 40% gefördert

futter würde ich gerne komplett zukaufen, der stall sollte förderbedingt zum teil mit stroh sein.

was haltet ihr davon? jetzt nur so aus dem bauch raus...gleich wieder vergessen oder näher damit beschäftigen?
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Re: schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon Family Guy » Sa Jul 01, 2017 17:17

Wenn es bei euch keine Ställe gibt, musst du einfach mal ein wenig weiter weg gehen und ein Praktikum bei einem Schweinemäster machen, vielleicht kann das Praktikum ja auch bezahlte Arbeit sein, davon wirst du nicht dümmer. Dann siehst du ja, ob es dir wirklich gefällt, in einem Schweinstall zu arbeiten und ob du Talent zu Tierbeobachtung und Beurteilung hast. Wenn dir das alles gefällt, kommen die nächsten Schritte der Planung oder du verwirfst deine Idee wieder.
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Re: schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon T5060 » Sa Jul 01, 2017 18:09

Einstieg in die Schweinemast heisst einen Standort für 2.500 - 3.000 Mastplätze haben, geil sein auf Genehmigungsverfahren, ein guter kostenorientierter Kaufmann sein und vom Bauen Ahnung haben
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
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Re: schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon farmer1988 » Sa Jul 01, 2017 18:17

zuerst schonmal danke für die antwort.....grundkenntnisse in der schweinehaltung sind vorhanden ( 2. lehrjahr wurde auf einem schweinemastbetrieb gemacht).
mich interessiert eher euer bauchgefühl was diese in meinem fall gewaltige investition sowie umstellung des betriebsalltags angeht.

soll ich mich mit hinblick auf kleiner werden fleischkonsum, volatilen märkten etc. mir 20 jahre einen stall ans bein binden? lohnt es sich überhaupt in das geschäft neu einzusteigen? wie sieht die zukunft der schweineproduktion in zukunft aus? in manchen gegenden werden ställe geschlossen, anderorts schießen neubauten wie pilze aus dem boden....wie passt das zusammen?

zu der zweiten antwort: standort ist vorhanden, geil naja......was muss das muss, das kaufmännische traue ich mir zu....nur vom bauen hab ich echt keinen plan. werden schweinmastställe eher schlüsselfertig geliefert oder ist eigenleistung angesagt?
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Re: schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon bauer hans » Sa Jul 01, 2017 18:47

das kann dir ein berater der kammer/des amtes ausrechnen.
wir schaffen uns :mrgreen:
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Re: schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon 210ponys » Sa Jul 01, 2017 19:12

wie viele Schweine Mäster haben in den Letzten Jahren aufgehört? Nicht wenige, also würde mir das gut überlegen ob ich mir sowas antun würde.
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Re: schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon Family Guy » Sa Jul 01, 2017 19:35

Schweinefleischproduktion ist ein Exportmarkt und wird es bleiben. Deine Frage , was in 20 jahren ist, kann dir keiner wirklich beantworten, du bist 30 und Meister, du wirst selbst die Antwort finden müssen.
Bei den Fördersätzen, die du genannt hast, ist es angebracht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, es kann sein, das ihr zu einer schlüsselfertigen Lösung kommt oder die Vergabe einzelner Gewerke. Vergiss den Neubau in Eigenleistung und überlass das den Profis, setz deine Kraft da ein, wo du der Profi bist.
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Re: schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon ltMart » Sa Jul 01, 2017 19:49

Wie schon angemerkt wurde ist es am besten ein Praktikum über mehrere Monate (inkl. Wochenende) zu machen. Denn die ständige Rufbereitschaft (24/7) bei Störungen und die täglich mindestens 2 malige Kontrolle werden oftmals unterschätzt bei "Neueinsteigern".

Erst danach würde ich mich um alles andere kümmern.
(Die aktuell geförderten Stalltypen halte ich für nicht ausgereift und die Marktaussichten sind auch eher düster. Bei der aktuellen Arbeitsmarktsituation gibt es zudem andere/besser Möglichkeiten seine Arbeitszeit unterzubringen - wobei das nur meine persönliche Meinung ist).
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Re: schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon elchtestversagt » So Jul 02, 2017 7:08

Willst du eine ganz ehrliche Antwort:
Was spricht auf deinem Standort gegen Hähnchen?
Weissfleisch nimmt im Verbrauch immernoch zu...
Bei Schweinen sind viele Dinge noch nicht geklärt, wie Kastration, Ringelschwanz.
Da kommt noch Chaos genug in den nächsten Jahren.
Zudem wenn ich schon höre "Förderung"....
Wer seinen Stall gefördert haben muss, hat auf dem Markt schon verloren.
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Re: schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon Estomil » So Jul 02, 2017 7:47

Ich würde mir sehr gut überlegen ob ich mir das antun wollte. Die Veränderungen in der schweinemast laufen grade in einem rasenden tempo.

Wenn du es allerdings doch willst musst du einiges beachten:

-Ab 2000 mastplätzen ist ein luftwäscher pflicht. Es kann aber auch sein, dass du unter 2000 Plätzen nachträglich einen installieren musst.
-Die 2000 Plätze sollten landwirtschaftlich betrieben werden. Das wird mit den vieheinheiten schon schierig und ist in einem Gebäude fast unmöglich zu splitten.
-bei soviel mais wäre das verfüttern als ccm schon fast pflicht. Spart immerhin 300-400€ trocknungskosten pro ha
-ferkel sind aktuell teuer und werden es wohl auch bleiben.
-null Eigenkapital ist viel zu wenig zumal die Förderung zu einem guten Anteil für die mehr Kosten drauf geht.
-ob bei der Förderung ein bauherrenmodel machbar ist ist zweifelhaft. Wenn dann müsste zb dein Vater den Stall bauen und du ihn pachten (um die MwSt erstattet zu bekommen)
-der acker wird sich dann gülle deutlich verbessern und bessere Erträge generieren
-du bindest dich 30 Jahre an den hof. Urlaub kannste nur so lange dein Vater noch da ist.
-die ersten 15 Jahre wird der Grossteil der Gewinne für die Tilgung drauf gehen. Die Margen sind extrem knapp. Gut möchlich, dass ihr kaum rund kommt.


Die Alternative sich nen Job irgendwo in der Industrie zu suchen und seine 2500-3000 netto nach Hause zu bringen klingt da schon viel verlockender. 80% aller schweinehalter würden nachweislich mit dieser Konstellation besser fahren. Zumal du Rente Ansprüche auch nicht ausser acht lassen solltest.
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Re: schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon LUV » So Jul 02, 2017 8:32

Ich bin ganz bei Elchtestversagt! Höhere Umlaufrendite, geringeres Risiko bei den Haltungsbedingungen, gute Vermarktungschancen durch vertikale Integration.......
Du bist wirklich dämlicher als ich dachte! :lol: :lol: (Bauer Piepenbrink)
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Re: schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon Estomil » So Jul 02, 2017 9:07

Naja wenn schon geflügel, dann wäre die biolegehennenhaltung vieleicht noch der bessere weg.
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Re: schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon Ferkel01 » So Jul 02, 2017 9:36

Wenn du ein "besonderes " Produkt(z.b.Bioschweine) anbieten kannst, könnte es klappen. Aber heute einen konventionellen Stall bauen um für den Export zu produzieren, davon würde ich abraten.
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Re: schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon Freakshow » So Jul 02, 2017 10:41

im Grunde ist die Frage aus unternehmerischer Sicht schnell beantwortet indem du dir eine Frage stellst:

Passt die zur erwartende Rendite zu dem Risiko, dass du eingehen musst?

Antwort: Mit Sicherheit nicht. Die Rendite ist im Idealfall irgendwo bei 5%, allerdings lässt sich das Risiko nur sehr schlecht kalkulieren.
Nur einige Beispiele: Kosten und Dauer Genehmigungsverfahren, Amokläufe der Gesetzgeber, Schweinepest, Bindung an den Hof, mögliche rentablere Alternativen in der Zukunft können nicht genutzt werden weil Pulver schon verschossen wurde etc...

Also Finger davon lassen oder anders ausgedrückt: Es gibt einen Haufen einfachere Möglichkeiten an Geld zu kommen :wink:

Zynismus an
Wenn dir natürlich die Arbeit mit Tieren so unendlich viel Spaß macht und du dafür sogar bereit wärst deine private Zukunft größtenteils zu opfern, dann hol dir lieber gleich Kühe oder Zuchtsauen auf den Hof. Da kann man sich so richtig austoben ohne drüber nachzudenken was man da eigentlich die ganze Zeit tut (bzw. was man sich mit dieser Entscheidung angetan hat). Als Mäster hast du dafür die nächsten 20-30 Jahre nämlich noch zuviel Zeit.
Zynismus aus
Murphy´s law: "Everything that can go wrong will go wrong!"
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Re: schweinemast in ackerbauregion, eine chance?

Beitragvon filou » So Jul 02, 2017 12:52

Mich stört dieser Satz "fremdkapitalbelastungen bestehen nur aus dem jährlichen betriebsmittelkredit für saatgut, dünger etc." :shock:

Bei 110 ha sollte man die 100000 € doch wohl flüssig haben oder ? Ohne EK läuft gar nichts ! Höchstens die Gülle von anderen Betrieben einsetzen (falls dieses nicht schon geschieht).
Gruß
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