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Moderator: Falke
Spänemacher58 hat geschrieben:
@Neo-LW
Leider ist die Straße nicht gerade durch den Wald, sondern kurvenreich und unübersichtlich.
Sie wird in normalen Zeiten von Motorradfahrern als Nürburgring -Ersatz mißbraucht.
Leider habe ich deine Resourcen an Schildern und Absperrbaken nicht.
Mehr als ein paar Warndreiecke sind nicht vorhanden
Spänemacher58 hat geschrieben: Man lernt dazu! Im dichten Bestand waren die Bäume kaum zu Fall zu bringen und mußten mit der Seilwinde des Unimogs abgezogen werden. Als der Bestand dann lichter wurde, gelang es auch mit Fällheber oder Keilen die Bäume zu fall zu bringen.
Wir sind keine Profis, unsere aktive Forstarbeit liegt 30 Jahre zurück, aber auch keine Laien.
Spänemacher58 hat geschrieben:Der Deutz macht mit 1/4 der Menge die der Unimog zieht schon "Männchen" und ist nicht mehr lenkbar
Spänemacher58 hat geschrieben:wir haben jetzt bis auf die Bäume direkt an der Straße alles gefällt und gestern abgefahren. Wir machen das mit einem Unimog U406 und einem Deutz 35PS Hinterrad.
Der Unimog ist zu groß und nicht wendig genug im engen Bestand, der Deutz mit 35 PS ist froh überhaupt die Anfahrt im Steilhang zu schaffen und zieht selbst im Schwachholz die Wurst nicht vom Teller.
Ideal wäre der alte Unimog U34 den mein Vater leider vor 35 Jahren leider für ein Appel und ein Ei verkauft hat. Es gab kein besseres Fahrzeug für Schwachholz, wendig und enorm zugstark. Der Deutz macht mit 1/4 der Menge die der Unimog zieht schon "Männchen" und ist nicht mehr lenkbar
Westerwälder hat geschrieben:Wenn ich dran denke was man Vater alles erst mit einem D 25 und später mit einem D 4006, 35 PS und vorne vernünftige belastet und einer 3t Winde von Farmi bewirtschaftet hat, da ist nichts liegen geblieben. Da würde heute jeder sagen das geht so nicht.
Für meinen Vater in den 60er und 70er haben verschiedene Bauern mit Traktoren gearbeitet. Gegen den Unimog konnten sie nicht anstinken!
Mein Vater sagte "ein 35er Deutz oder 32er Eicher zieht im Wald soviel wie ein Shetland Pony!
Ein Beispiel:
Rücken am Nürbring und Anfahrt von Bad Neuenahr, 30km im Winter. Der Bauer fuhr mit seinem Güldner G50 Hinterrad und kam mal eine halbe Stunde später im Wald an. Der Bauer war bei minus 10Grad mit seinem nach hinten offenen Fritzmeyer-Verdeck durchgefroren und durchgeschüttelt. Der Traktor hatte bei Höchstdrehzahl und 20 Km/h schon den viertel Tank leer.
Der Güldner G50 konnte nur die Hälfte eines kleinen U34 and die Winde nehmen sonst machte er Männchen da zu wenig Frontlast. Bei einem alten Deutz D35 brauchst, wenn eine Heckseilwinde dran ist, die er gerade noch schaft, 3 Bohnenstangen hinterhängen. Versuche den Güldner vorne mit einem Frontlader zu ballastieren, schlugen fehl, denn mit Frontlader lag er oft auf der Seite, denn ein Traktor ist physikalisch ein Dreibein, der Unimog steht auf vier Beinen. Mit dem Unimog U84 konnte auch ein Güldner G75 mit Allrad nich mithalten. Der Güldner hatte eine riesen Differntialgehäuse, keine Bodenfreiheit und vergeudete die Hälfte seiner Kraft, die Vorderachse durch den Schlamm zu schieben, wenn sie nicht gerade an einem Felsbrocken zerbrach.
Einige Wenige im Dorf hatten es auch schon mal mit verschiedenen Unimogs, letztendlich hat aber heute jeder Holzer wieder einen Trecker, vorzugsweise Allrad. Seit der Zeit gibt's den Spruch, "Unimog, der kann alles ist aber für nichts zu gebrauchen!"
Der Unimog kann mit heutigen Traktoren nicht mithalten, denn die Traktoren haben ihn kopiert und überholt.
Da wären bei den heutigen Traktoren komfortable Kabinen, hohe Straßengeschwindigkeit, Vorderachsfederung, Frontzapfwelle, Fronthydraulik, alles was der Unimog schon Jahrzehnte vorher hatte.
Und ja ich gebe zu, die Räder sind zu klein im tiefen Schlamm, da ist der Traktor überlegen. Dafür passt gerade im Forst die Gewichtsverteilung 2/3 vorne und 1/3 hinten. Im Forst hatte der Unimog in den 50er, 60er und 70er einen sehr hohen Marktanteil, mehr als alle restlichen Traktormarken zusammen obwohl er doppelt so teuer wie ein Traktor war. Dann wurde er von seinem Bruder MB-Trac und den Timberjacks verdrängt
In der reinen Landwirtschaft beim Pflügen war der Unimog wegen der Federung fehlender Regelhydraulik nicht so der Bringer, aber mit Geschick konnte man auch Pflügen.
Profi Holzer fahren auch heute keine Standard Traktoren sondern Spezialmaschinen. Ein Standardtraktor im Forst war früher schon Behelf, heute au und wird es bleiben
Zwei Nachteile sind mir noch in guter Erinnerung: Das umständlich reinklettern ins Führerhaus so das man schon gar keine Lust mehr hatte rauszuklettern, und sobald es richtig nass wurde drehten die Rädchen durch und es musste ein Allradschlepper vorgespannt werden.
Aber da ist wohl jeder von seiner Vergangenheit geprägt, schön aussehen taten sie ja, die 406er, aber nicht mehr wenn man mal drin war.
Also ich sehe da kein Problem ein und auszusteigen was ist da umständlich dran? wie in einen LKW halt. Mein Vater ist mit 90 Jahren da noch eingestiegen. Nur allzu groß darf man nicht sein, bis 1,85m geht es aber.
Wenn ich da die Traktoren aus den 60er und 70er sehe. Beim Hanomag konnte man nur umständlich von hinten aufsitzen, beim Deutz von vorne: Aber dann war da beim Deutz noch die dumme Mittelschaltung. Kenne einen Fall: Beim Absteigen mit dem Hosenbein am Schalthebel verfangen, nach vorne gefallen, Gang eingerückt und vom Hinterrad überollt worden.
Sorry für Offtopic, aber ich wollte die Unimog-Euphorie mal etwas neutralisieren.....
PS: Ein blauer Unimog aus dem Nachbarort steht bei meiner Familie und wartet auf den Wiederaufbau. Du wirst ih kennen.
Gruß Spänemacher
Westerwälder
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