Hill Rake hat geschrieben: Die Join Up Methode wird heute in jeder renommierten Pferdeaufzucht verwendet vom engl. Polopferd bis zum Lippizaner-Gestüt in Wien.
Die Tatsache - falls es denn eine solche ist - dass Join up überall verwendet wird bedeutet noch lange nicht, dass es (1)wissenschaftlich haltbar ist und (2) tatsächlich als Join up qua Join up funktioniert. Fast alle Management- und Kommunikationstrainer schwören mittlerweile auf NLP und das obwohl es keine einzige wissenschaftliche Studie gibt, die NLP als Gesamtkonzept untermauern würde. Wissenschaftliche Erkenntnis läßt sich nun mal nicht per Demokratie-Entscheid gewinnen.
Ein Beispiel: Eine ausgebrochene Kuh will man einfangen. Ich garantiere Dir, Shierling von 100 Bauern reagieren 99 so:
1. Es wird nach einem Treibmittel gesucht.
2. Bewaffnet mit Stock oä. wird mit ausgestreckten Händen, gehobenen Schultern, gespreizten Fingern und fixierten Blick wird die Ausreißerin eines besseren belehrt.
3. Mit ruckartigen und schnellen Bewegungen schafft man das Tier irgendwie zurück.
Ich bin ein bisserl irritiert. Selbst bin ich ja kein LAndwirt, geschweige denn hab ich irgendwas mit Kühen zu tun, aber meine Mutter war vor etwa 50 Jahren ein ganz kleines Hirtermad'l, das weder wußte was ein Kuhflüsterer ist noch Psychologie (geschweige denn Ethologie) schreiben konnte. Nur eines hatt sie mir als ich klein war schon gesagt: 'Wenn man auf ein Rindsvieh zugeht, nie mit angespannten Muskeln, nie allzu aufrecht und immer ganz ruhig. Das war übrigens in der Steiermark, nur einmal zur Ehrenrettung der österreichischen Viehhalter.
Die alten Züchter waren kaum blöder als wir heute. Das Wissen war weniger systematisiert. ME wird hier ein Problem konstruiert, welchesin erster Linie dazu dient diversen Flüsterern einen Verdienst zu sichern. An sich legitim, wenn den Kunden meinen, daraus Nutzen ziehen zu können.
Fazit: [...] Was mit ausgestreckten Händen entgegen kommt, ist immer ein Raubtier. Aug in Aug Kontakt ist ein absolute Katastrophe und meist für das Fluchttier schon zu spät. [...] Schnelle und ruckartige Bewegungen zeigen immer von Gefahr – nicht von Vertrautsein[...]
Du vergißt die Lernfähigkeit von Tieren. Selbst wenn man den Augenkontakt sucht, selbst wenn man die Hände ausstreckt: passiert das öfter, ohne, dass das Tier Gefahr wahrnimmt, wird es lernen damit umzugehen.
Ad Fluchttier: In den Staaten bin ich einmal ziemlich unverhofft mit dem Auto in einer Rinderherde gestanden (war direkt hinter einer Anhöhe). Anzahl kann ich nicht sagen, aber für die 50 Meter hab ich eine halbe Stunde gebraucht, weil diese Rieieiesen-Dinger mit Rieieiesen-Hörnern einfach nicht ihrem Ur-Flucht-Instinkt folgen wollten.