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Und wer zusätzliche Flächen rekrutieren will, bekommt auch "freiwillig" schon nur die Entwicklungsfähigen, dazu braucht man wirklich keine extra Zertifizierung, das ergibt sich aus der jahrhundertelangen Kenntnis der Flächen, und die sitzt bei den Bauern.
gerd gerdsen
BeitragVerfasst am: Do Nov 09, 2006 12:19 Titel:
ich glaube jeder der das pech hatte in einem bundesland zu wohnen, wo mal die grünen geherrscht und gewütet haben weiß wovon ich hier schreibe, die haben hier jahr für jahr zig millionen für gutachten verschwendet, wenn das ergebnis nicht in deren konzept passte wurden die in irgend einer schublade entgelagert
Sind es nicht die gepflegten Wiesen und Äcker die das Landschaftsbild verschönern ?
Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
mit großem Amüsement habe ich heute Ihre Rede zur Verleihung des Deutschen Umweltpreises im Radio gehört und frage mich, woher Sie den Optimismus für diese Passagen nehmen – z.B. wenn Sie das Verhältnis Ökonomie zur Ökologie als ja quasi sich gegenseitig befruchtend schildern oder für möglich halten oder aber die Verwaltung verschlanken/vereinfachen wollen.
Mein Hobby Imkerei ist die Imkerei und ich sehe seit Jahren eine immer schlechtere Entwicklung der Imkerei durch behördliche Gängelei, staatliche Abzockerei und staatlich legitimierte professionelle Umweltvergiftung.
Können Sie sich vorstellen, daß ein Bienenstand (2 Hohlblocksteine aus Bims ohne Fundament, auf dem Boden aufliegend, mit 2 Holzbalken für insgesamt 5 Bienenkästen) bereits eine zu genehmigende bauliche Anlage darstellt, für die ein Bauamt, eine Untere Landschaftsbehörde sowie ein Beirat aus unterschiedlichen Institutionen bei eben dieser Unteren Landschaftsbehörde um Genehmigung ersucht werden muß? Selbstverständlich mit entsprechenden Gebühren, Auflagen, Änderungen, eventuellen Ablehnungen und neuen Anläufen. Das alles bei Bienenvölkern, die jedes Jahr mehrfach umgestellt werden müssen, da aufgrund unserer professionellen Umweltvergifter – sprich Landwirte – ein Bienenvolk Gefahr läuft zu verhungern bzw. vergiftet zu werden, wenn es in den Bereich der organisierten Kriminalität – ups, ich meine Landwirtschaft – kommt?
Sie meinen, das sei zu hart formuliert? Tatsächlich? Werfen Sie doch einmal einen Blick in das Pflanzenschutzgesetz! Der Begriff „bienenungefährlich“ auf einem Pflanzenschutzmittel bedeutet, daß bei Anwendung eines solchen Pflanzenschutzmittels von 100 damit kontaminierten Bienen binnen 48 h 49 Bienen sterben dürfen und am dritten Tag der Rest, dann ist das Mittel bienenungefährlich. Toll, nicht wahr? Und wenn wie in der Landwirtschaft nicht unüblich, sogenannte Cocktails gemischt werden, die aufgrund chemischer Reaktionen dann direkt bienengefährlich werden, bedarf das keiner besonderen Änderung der Arbeit. Ich will hier gar nicht erst die Problematik des Anbaus von GVO anführen, in diesem Zusammenhang war es schön zu sehen, wie verdutzt deutsche Politiker aus der Wäsche schauten, als ruchbar wurde, daß es da dieses komische Prinzip von den Bienen und den Blumen gibt... sowas aber auch, da fliegen Bienen doch glatt von Blüte zu Blüte und verteilen Pollen. Die fragen noch nicht einmal und in ihrem Fleiße fliegen sie durchaus den einen oder anderen Kilometer, um etwas zu finden und zu verteilen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen, Herr Bundespräsident, doch vorschlagen, daß Sie das Recht auf Ausfertigung von Gesetzen am besten gleich an die entsprechenden Institutionen übertragen. Zum Beispiel alles, was den Bereich Pflanzenschutz und GVO betrifft, direkt zur Marketingabteilung von Bayer. Wer liest schon das Bundesgesetzblatt – den Beipackzettel dann vielleicht schon eher.
Bayer/Monsanto & Co. haben bei mir durchaus den gleichen Sympathiewert wie ein gewisser bärtiger Herr aus dem Orient mit seiner Vorliebe zu spektakulären Flugzeuglandungen – geschmacklos, zynisch aber passend! Der hat wenigstens noch Werte, die zwar sehr fragwürdig sind – wobei, wenn ich die Sure „Die Bienen“ lese... müßte man mal drüber nachdenken...
Mittlerweile sollen wir Imker sogar aufgrund der neuen FFH-Richtlinie zum Umweltschutz aus den Naturschutzgebieten vertrieben werden, alldieweil wir nun einmal in der Sommersaison alle 8 – 14 Tage mit dem Auto zu imkerlichen Arbeiten an den Bienenstand fahren müssen. Wir Imker sind ja bekannt für unsere vielachsigen 38Tonner, die den empfindlichen Boden der Naturschutzgebiete aufreißen; ganz im Gegensatz dazu die pflegeleichten, quasi über den Boden schwebenden Panzer unserer Gurkentruppe aus dem Hause Struck, deren Spielplätze durchaus im Naturschutzgebiet liegen dürfen. A propos Naturschutzgebiet und Wälder, haben Sie schon mitbekommen, was dieser Alpen-Aborigine Ede S. aus M. in B. da klammheimlich plant? Die Privatisierung der bayerischen Staatsforsten, wobei wir Imker mal wieder den kürzeren ziehen. In angrenzenden Gebieten führte eine Privatisierung der Forsten schon zu Steigerungen von 600% an Standgebühren für Waldimker. Und wo die Imker nicht spuren, wird ein Vorsitzender eines LVBI (Landesverband bayerischer Imker – kann man auch mit „Langsam verschwinden Bienen und Imker“ übersetzen) in seiner Eigenschaft als Zollbeamter flugs daran erinnert, wer der Landesherr ist und mit was man als Beamter von diesem zu rechnen hat.
Die Spitze dieser geistigen Blähungen aus der EU stellt die Tatsache dar, daß wir Imker auf unseren Honig nach Abfüllung ein Mindesthaltbarkeitsdatum von maximal zwei Jahren vermerken dürfen bzw. müssen. Honig und Imkerei gibt es seit Tausenden von Jahren, die alten Ägypter hielten die Biene so hoch, daß das Wappen des Königs von Unterägypten die Biene als Sinnbild der Herrschaft enthielt, aber auch die Ägypter wären nicht auf die Idee gekommen, ein natürliches Konservierungsmittel mit einem MHD versehen zu müssen.
Die Landwirtschaft wird doch subventioniert? Ja? Wo? Wir Imker jedenfalls nicht. Wenn meine spanischen Kollegen aus EU-Mitteln schon eine Bestäubungsprämie von 21 € / Bienenvolk erhalten sowie bei betrieblichen Investitionen Zuschüsse von bis zu 50% gewärtigen können, in den anderen mediterranen Ländern ist es ähnlich, so erhalten die deutschen Berufsimker nichts. Einfach aus dem Grund, weil die Bundesländer das nicht für nötig halten – auch so entsteht eine Wettbewerbsverzerrung. Und wo wir gerade beim Thema Wettbewerb und Arbeit sind; in Deutschland werden noch etwa 15.-18.000 Tonnen Honig produziert. Jedoch werden 100.000 Tonnen verbraucht und der Rest muß aufwendig importiert werden, oftmals mit fragwürdiger, teilweise sogar gesundheitsgefährdender Qualität wie im Falle von China. Chinesischer Honig hatte eine Zeitlang Rückstände von Chloramphenicol, ein cancerogenes Mittel, welches nicht wirklich gesundheitsfördernd ist.
Es gibt noch etwa 3.500 Imker, welche mit gewerblichem Hintergrund arbeiten, Tendenz stagnierend im Gegensatz zum rückläufigen Hobbyimkerbereich. Rechnen Sie einmal pro Berufsimker 200 Bienenvölker à 40.000 Bienen, dann haben Sie 3.500 Arbeitsplätze auf Leitungsebene mit 28.000.000.000 Einzelarbeitsplätzen! Wo ist da der Kanzler? Nun würden wir Imker den Landwirten gern das Saatgut zur Verfügung stellen, eventuell sogar für die entsprechende Bearbeitung der Flächen etwas zahlen, damit auf insgesamt 1 Million ha bestehender deutscher Stillegungsfläche/Grünland mal wieder das eine oder andere Blümlein blüht und unseren Mädels etwas zu sammeln bietet. Das darf nach offizieller Landwirtschaftspolitik nicht sein, denn das wäre ja wieder eine landwirtschaftliche Nutzung! Unbeschadet der Tatsache, daß wir Imker nun wahrlich nicht zu den Überschußproduzenten zählen sondern gar nicht genügend Honig produzieren können... Nebenbei bemerkt, könnte davon auch der Naturschutz in Gestalt zu schützender Wildbienen oder Schmetterlinge profitieren und es wäre ein passender Ausgleich für die von der Landwirtschaft abgespritzten Begleitpflanzen in Getreidefeldern. Ihre Generation kennt doch noch Kornfelder mit Kornblumen, was jetzt keine Anspielung auf Ihr Alter sein soll, sondern einfach eine Tatsache. Vergleichen Sie einmal die Getreidefelder Ihrer Kindheit mit den heutigen Agrarwüsten....
Manchmal frage ich mich, ob wir nicht mal wieder einen netten kleinen Krieg oder einen ähnlichen gesellschaftlich-politischen Zusammenbruch brauchen...
Es geht doch zunächst nur darum, die Standorte hinsichtlich ihrer Abweichung von den "normalen" Verhältnissen zu beschreiben. Das wird mit dem Biotopentwicklungspotential gemacht.
strandhafer hat geschrieben:Hallo Nick,
Glaubst du, dass das Wissen um die Eignung seiner Flächen zur Entwicklung einer gewünschten Vegetation Sinn machen kann?
Einen lieben Gruß,
strandhafer