Warum ist das eine Katastrophe wenn die Preise für Getreide hoch sind?
Die Viehpreise passen sich doch an.

heico hat geschrieben:Warum ist das eine Katastrophe wenn die Preise für Getreide hoch sind?
Die Viehpreise passen sich doch an.

Tun sie erst sehr sehr träge!!! Die Nachfrage nach Schweinefleisch sinkt nun mal bei so hohen Preisen...ab einem gewissen Level sind sie momentan noch gedeckelt. Ich behaupte mal mehr als 1,7 €/kg SG sind nicht drin, da uns dann auch der Export wegbricht. Langfristig, wenn die ganzen Mäster ihre Ställe leer lassen, wird der Preis sicher auch ein höheres Niveau erreichen, nur dann ist auch der Futterpreis aufgrund eines geringeren Verbrauchs niedriger und der Schweinepreis sinkt auch schnell wieder.

Für "richtige Landwirte" also keine reinen Tierwirte, sondern die die ihr Futter bis auf die Eiweißkomponenten selbst erzeugen können, sind das zur Zeit natürlich gute Zeiten, wenn die Getreidepreise hoch gehen und die Schweinepreise auf einem recht hohen Level über 1,60 €/kg SG, was mir in den letzten Jahren nicht oft hatten, angesiedelt sind.

rettel hat geschrieben:........................................................................................................... mehr als 1,7 €/kg SG sind nicht drin, da uns dann auch der Export wegbricht. ......................

Wieso, die Ausländer haben auch genausohohe Getreidepreise wie wir.
Können also garnicht billiger produzieren.

Ich schreibe das deswegen weil ich glaube, dass Fleisch extrem billig ist und durchaus höhere Preise vertragen könnte.

rettel hat geschrieben:Ich behaupte mal mehr als 1,7 €/kg SG sind nicht drin, da uns dann auch der Export wegbricht.

Naja, wenn man sich den Europäischen Schweinepreisvergleich anschaut (z.B. ISN/ISW), dann waren wir bis zur hausgemachten Krise Sylvester vor 1 1/2 Jahren lange an der Spitze, jetzt dümpeln wir im unteren Viertel. Alleine das sind schon 10-20 Cent.

Langfristig, wenn die ganzen Mäster ihre Ställe leer lassen, wird der Preis sicher auch ein höheres Niveau erreichen, nur dann ist auch der Futterpreis aufgrund eines geringeren Verbrauchs niedriger und der Schweinepreis sinkt auch schnell wieder

Die Zeiten sind vorbei. Die Marktbedeutenden Mäster (Mindestens 1000 Plätze und der Schweerpunkt auf die Veredelung) können ihre Ställe in der Regel kaum länger leerstehen lassen, sei es aus Gründen der Sauenhalter-Mäster-Beziehung, vorhandene Arbeitskräfte oder Kapitaldienste. Wer Betriebsreinraus fährt, schiebt vielleicht mal 1 oder 2 Monate, ob das aber den Markt beeinflusst?

Für "richtige Landwirte" also keine reinen Tierwirte, sondern die die ihr Futter bis auf die Eiweißkomponenten selbst erzeugen können, sind das zur Zeit natürlich gute Zeiten, wenn die Getreidepreise hoch gehen und die Schweinepreise auf einem recht hohen Level über 1,60 €/kg SG, was mir in den letzten Jahren nicht oft hatten, angesiedelt sind.

Das sind immer so Aussagen, bei denen sich mir die Nackenhaare sträuben.

Ich sag mal nur: Der Landwirt mit 20ha Eigenland, der seinen Betrieb für die Zukunft entwickelt hat, und 300 Sauen hält, ist das kein richtiger Landwirt? Die gesamte Wirtschaft basiert auf den Vorteilen der Arbeitsteilung, nur für die Landwirtschaft soll da was anderes gelten?

Man kann den Schweinepreis einfach nicht isoliert sehen. Die 1,6€ sind vielleicht im Vergleich der letzten 20 Jahre nicht niedrig, die Futterpreise sind aber extrem hoch.
So gesehen sind die 1,6€ sogar extrem niedrig.

Und: wer das angebaute Getreide verfüttert, verliert über die Veredelung an den niedrigen Schweinepreisen und hohen Getreidepreisen ganz genau soviel Geld, wie der "Zukäufer", da ihm ja die Einnahme beim Getreideverkauf entgeht. Natürlich ist hier der Vorteil, dass das ein verringerter Gewinn ist, wohingegen der "Zukäufer" echte Verluste hat, aber die Differenz ist die Gleiche.

Nur zur Klarstellung: ich halte das höhere Preisniveau für Getreide für die Landwirtschaft an sich für einen Segen, und auf lange Sicht werden sich auch die Veredelungsprodukte im Preisniveau anpassen.
Was ich nur nicht abkann, ist das Gerede von "richtigen" und "nicht richtigen" Landwirten und Milchmädchenrechnungen.

JueLue

in den USA sieht es echt heftig aus, größte Dürre seit 25 Jahren....




http://www.weather.com/weather/videos/news-41/top-stories-169/drought-crop-damage-pushes-up-prices-29666

heico hat geschrieben:Warum ist das eine Katastrophe wenn die Preise für Getreide hoch sind?
Die Viehpreise passen sich doch an.

Auch ein gutes Beispiel Jungbullenpreise: Vor vier Wochen nicht ganz 4,00€/kg Schlachtgewicht, jetzt ca. 3,80€/kg Schlachtgewicht, obwohl der Körnermais und Weizenpreis deutlich gestiegen ist, ... von Eiweißfuttermitteln reden wir jetzt mal garnicht.

Also schön wärs, ...

Gestern Weizen Tagespreis 240,-,€/t Reheinhafen

Kann mir mal jemand bitte erklären, wie der Weizenpreis bspw. für Aug 2012 zustande kommt ?
Ich frage deshalb, weil man hier offensichtlich nur den Kurs des Vortages sieht:
Bspw. heut 18.7 sieht man den Kurs vom 17.7 18:30
Warum wird der Kurs für August nicht wie der Kurs für November aktuell, also am 18.7. gehandelt ?
Man sieht weder Geld noch Brief noch Umsatzzahlen ?
Wer weiß Bescheid, wie am Abend gegen 18:30 der Kurs letzlich zustande kommt ?

heico hat geschrieben:

rettel hat geschrieben:........................................................................................................... mehr als 1,7 €/kg SG sind nicht drin, da uns dann auch der Export wegbricht. ......................

Wieso, die Ausländer haben auch genausohohe Getreidepreise wie wir.
Können also garnicht billiger produzieren.
Ich schreibe das deswegen weil ich glaube, dass Fleisch extrem billig ist und durchaus höhere Preise vertragen könnte.

Klar können die billiger produzieren...Nur ein Beispiel: Eine Tonne Weizen ist in Russland viel billiger als hier!!! Bis der Weizen aber hier ankommt, ist er um einiges teurer geworden.
Es macht also streng genommen keinen Sinn Futterweizen aus Russland nach Europa zu transportieren, um im Gegenzug die Schweinehälften wieder zurück zu fahren! Und in Russland bauen sie die Schweineproduktion aus und nicht nur dort. Da haben wir hier langfristig keine Chance gegen. Der Export wird auf lange Sicht kaum noch eine Bedeutung haben.

Hätte heute Kontrakte schließen können für diese Ernte
Gerste 21,50 Euro/dt
Futterweizen 23 Euro/dt
Werde aber vorerst nichts abschließen da wir schon ein Teil Weizen für 20,50 verkloppt haben und dann auch noch B-Weizen den müssen wir in so einem verrückten Jahr erstmal runterkriegen und bei der Gerste müssen wir erstmal sehen wieviel wir ernten und kann man erstmal ordentlich was verkaufen,ist irgendwie so ein blödes Gefühl wenn man noch alles aufm Halm stehen hat und muss dann die Kontrakte bedienen muss,wenns so weiter regnet dann gute Nacht,aber in den nächsten tagen soll das Wetter ja wieder besser werden dann werden wir mal testen und sehen ob wir überall noch fahren können.
Jedoch wenn die Preise noch weiter klettern und mir jemand 25 Euro für den Weizen nennt könnte ich für nichts garantieren.
Man kann wohl nur sagen es wird immer verrückter und nervenaufreibender!

Mfg Philipp

Hab heute noch mal 50 t Weizen für 25€/dt netto verkauft. A und B-Qualität der gleich Preis!!! Sollte es E-Qualität werden wird noch ein Aufschlag fällig.

Das ist schon ärgerlich, wenn man heuer zu früh Verträge abgeschlossen hat.
Ich denke der Weizenpreis hat sogar noch Luft nach oben.
Die bisherigen Maxima der letzten Jahre sind noch nicht erreicht:
Ich warte noch ein bischen.

Vorsicht die Bäume werde nicht in den Himmel wachsen

Leichter Knick, wie gehts weiter?

http://www.finanzen.net/rohstoffe/weizenpreis

Nach oben.
Der Augusttermin ist ohnehin für die neue Ernte nicht massgebend. Und der Nov-Termin hat eben die 270 geknackt.

http://www.barchart.com/commodityfuture ... Futures/ML