Futtergerste Vorverkauft, 15 €/dt.

Der Kurs für den vorderen Termin (Sept.) ist in nur kanpp zwei Wochen von 170€ auf heute 183€ gestiegen.
Was könnt Ihr von den Realpreisen bei Euch vor Ort berichten? Welche Angebote habt Ihr für Erntekontrakte oder aber auch für alterntige Ware?

Planlos hat geschrieben:Was könnt Ihr von den Realpreisen bei Euch vor Ort berichten?

Das ist doch immer das Gleiche. Solche Bewegungen an der Börse werden von den Handelsleuten nicht zur Kenntnis genommen und mit Schulterzucken quittiert.

Gestern wurden für B-Weizen 16,80 netto geboten, A-Qualität 17,30 für die neue Ernte.
Gerste 15,60 und Raps 34,10.

Bauer Piepenbrink hat geschrieben:Futtergerste Vorverkauft, 15 €/dt.

Ich überlege gerade ob ich noch bis September neue Futterkontrakte mache, weil der Weizen hier aussieht wie Kakteen und die Gerste schon richtig gelb wird.

Immer das selbe Spiel.

Im Getreideverkauf haben regionale Ereignisse keinen Einfluss weil der Weltmarkt den Preis diktiert.

Beim Fertigfutter Einkauf sorgen die 15Morgen verhagelter Weizen von Schulte Brömmelkamp schon für 0,50€/dt Preisanstieg....

Futterweizenweizen frei Hafenlager alte Ernte jetzt für 17,00€/dt fest gemacht.
Triticale ist jetzt fast 1 € günstiger. Zwischenzeitlich war die Differenz nur 0,25 bzw. 0,5.

Auch wenn ich beim Weizenpreis auf absehbare Zeit eher flache Preise sehe, spielt die Zeit doch für den Landwirt.
Ich bin ja weit bereist und hab praktisch überall Betriebe besichtigt.
Über die Kornkammer Great Plains bei den Amis haben wir eine Ballonfahrt gebucht. Leider hat uns der Wind in die falsche Richtung geblasen und wir haben nicht sonderlich viel gesehen.

Haben dann einen Hubschrauberrundflug gebucht und praktisch die gesamte Kornkammer Great Plains überflogen.
Da sieht man das praktisch alle Felder kreisrund angelegt sind aus einem einfachen Grund : wegen der dringend nötigen Beregnung.

Wir haben uns dann 14 Tage einen Geländewagen geliehen und sind dann unten nochmal quer durchgefahren und haben uns mit Farmer vor Ort unterhalten.
Man muss sagen das dort in der Kornkammer in der Regel gigantische Weizenerträge geerntet und exportiert werden.
Allerdings sinkt seit Jahren der Grundwasserspiegel. Wie lange noch beregnet werden kann und darf, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Aber : Eines Tages ist Schicht im Schacht und dann brechen die Erträge dramatsich ein. Und hier reden wir von Erntemengen die den Weltmarkt beeinflussen.

Das Märchen einer dauerhaften überregionalen Grundwasserabsenkung dort geistert schon 40 Jahre durch die Gazetten.
Bevor das Wasser weg ist, ist der Boden versalzen oder das wasser so versalzen, dass der Beregnungseffekt weg ist.
Bisher haben das weltweit nur die Stalinisten mit Baumwolle am Aralsee geschafft.

Die Ernte vor Ort wird den Weltmarktpreis nicht beeinflussen aber, der Transport kostet halt auch Geld. Für umsonst wird niemand seinen Weizen transportieren, ausser Bauer Schulze Brömmelkamp.
Deswegen ist der Futterweizen gerade im Aufwärtstrend. Sojaschrot und andere Eiweißfutter sind wieder leicht gesunken...

Flächenagrardesigner hat geschrieben:B Weizen:24,50€

Die Düngerpreise, Pachtpreise, Dieselpreise und Maschinenkosten steigen doch alle fleißig mit.

Wirklich reich sind mit der Landwirtschaft bisher die wenigsten geworden....

Das war von Februar 2008

Zement hat geschrieben:

Flächenagrardesigner hat geschrieben:B Weizen:24,50€

Die Düngerpreise, Pachtpreise, Dieselpreise und Maschinenkosten steigen doch alle fleißig mit.

Wirklich reich sind mit der Landwirtschaft bisher die wenigsten geworden....

Das war von Februar 2008

10 Jahre später muss man eben mit 10€ weniger auskommen

Ach was marius mit solchen Nachrichten wird uns Landwirten doch schon seit 40 Jahren versucht, uns nicht die Hoffnung zu nehmen damit wir doch noch mal irgendwann alle reich werden mit dem Verkauf von Weizen.

"Irgendwann ist Tag X dann fällt der Grundwasserspegel in den USA und der Weizenpreis geht ins unermessliche" ....

BULLSHIT - selbst wenn, die Ukraine und Russland erzeugen das wenn sie wirklich wollen (und das tun sie natürlich erst bei entsprechendem Preis) doch locker mit was die anderen weniger liefern.

https://www.boerse.de/geldanlage/Weil-nicht-sein-kann-was-nicht-sein-darf-von-Robert-Rethfeld/7424463

Auch wenn der Artikel von 2013 ist trotzdem...
Die unteren beiden Charts betreffen den Weizenpreis und sind diesbzgl. doch sehr interressant, wenn man bedenkt wie die Kosten für den Anbau in den letzten 20 Jahren angestiegen sind und die Erträge aber nicht dementsprechend mitgewachsen sind !

Es ist im Prinzip immer noch so, wie ich euch das schon seit tausenden Beiträgen hier predige : Der Gewinn pro Einheit ist minimal und das bleibt so.
Bedeutet ; weiteres Wachstum ( Stückkostendegression). Egal ob Milch, Fleisch, Eier, Getreide....da ist in der EU noch viel Luft nach oben. Das sind hier ja alles Kleinbetriebe im intern. Vergleich und ich bin weit rumgekopmmen und hab weltweit jede Menge Betriebe im Urlaub besichtigt.
In den USA hat der 200er Kuhbetrieb Familienbetrieb incl Kinder und Opa die versklavt kostenlos mitschuften müssen, gegen den 10 000er Angestellten Kuhbetrieb keine Chance. Und das wird sich auch hier durchsetzen.

Und selbst wenn die Erzeugerpreise in der EU teurer werden sollte, gibt es da jede Menge Steuerungsmöglichkeiten der Politik, damit eben kein Landwirt mit Arbeit reich wird ( was bisher noch nie geschehen ist ).
Da werden zunächst mal alle Subventionen, Vergünstigungen und steuerliche Sonderrechte gestrichen.
Und das sind nicht wenige. Dann braucht ihr vom dt Weizen schonmal mind. 5 Euro/dt mehr allein um diese Kosten/fehlende Einnahmen zu bedienen.

Eben aus diesem Grund hab ich mich ( und den Junior ) längst aus der Haupterwerbslandwirtschaft verabschiedet, und das würde ich in D. wirklich jedem raten.

Nichts desto trotz wünsche ich den Landwirten natürlich steigende Erzeugerpreise, schon allein um die explodierenden Kosten im Tierschutz und Umweltschutz zukünftig tragen zu können. Wobei das ohnehin ein erheblicher Wettbewerbsnachteil für deutsche Landwirte sein wird, auch bei steigenden Erzeugerpreisen.

Wobei steigende Erzeugerpreise noch lange nicht steigende Gewinne bedeuten, wenn man sich die Jahr für Jahr steigenden Kosten ( Ausgaben ) so ansieht.

Besonders die Maschinenkosten laufen aus dem Ruder, auch wegen der ständig steigenden Auflagen.

Marius das alles wissen wir bereits ......