Hallo Zusammen!
Wer von euch macht Wertästung?
Lohnt sich der Aufwand?
Mit welchen mitteln macht ihr das? (Hochentaster, MS, Handsäge?)
Schneidet ihr nur das Totholz/Äste oder auch das Grün?
Was muss man dabei beachten?
Wertastung lohnt sich meines Erachtens und Erfahrung nach absolut. Ich mache das meist mit einer großen, verlängerbaren Wolf Astschere, geht am saubersten und schnellsten. Sägen nur bei Ästen stärker als 4 cm, wobei wenn die Äste gar zu stark sind es eh keinen Sinn mehr macht.
Runter kommt alles am Stamm bis auf ein gesundes Maß an Krone (wieviel hängt jeweils vom Baumtyp ab). Wichtig dabei ist das man nah am Stamm abschneidet, aber nicht so nah das er verblutet.
Übrigens gibt es bei uns auch kostenlose Kurse von der BG für sowas.
Moin!
Also bei Fichte und Kiefer bin ich nicht sicher,aber bei der Douglasie ist es immer noch aktuell und lohnt sich wohl auch noch.Im ersten Verfahren werden die Z(ukunft)-Bäume leicht freigestellt und dann auf 3,50 Reichhöhe geastet,beim zweiten Arbeitsgang,ich weiß jetzt aber nicht genau wieviel Zeit dazwischen lag,denk aber der Bestand war schon 25-30jahre,wurde auf 6,00m geastet.Benutzt wurde das Alu-fixlock-gestänge erst mit der Hengtschen Säge,später dann endlich mit den Ars-Sägen.Ist alles im Grube Katalog zu finden.Die Ars-Säge würd ich mit Stoßmesser am Ende verwenden,ist gut bei den Feinästen.Asten kann man vom Frühjahr bis in den Frühen Herbst,den ausserhalb der Vegetationsphase ist die Wundheilung nicht ausreichend gewährleistet.Kiefer hab ich auch schon auf 6,50m geastet,ob das aber lohnt,weiß ich nicht.Ach ja,und mit Steigleitern und Kletterausrüstung,asten die hier auch bis 10m,in ausgesuchten Beständen.
Die Krone sollte mind.noch ein Drittel der gesamten Baumlänge haben.
Dgl.200-250 Bäume/ha. Abstand unter den zu astenden Bäumen 6-7m
Fi.350-400/ha " " 5-6m
Ki.300/ha " " 6-7m
Quelle:Der Forstwirt
Danke für eure Antwort.
Es handelt sich um Fichten, so 15-25cm Stark, ca 10m hoch.
Ich glaub dann muss ich erst mal ein paar Z-Bäume raussuchen,
sonst macht das ganze ja kein Sinn.
Im moment stehen die so 3 auf 3 Meter.
ach ja...mein Förster hat mal gesagt das es keinen Sinn mehr macht von unten aufzuasten wenn der Baum schon stärker als der Durchmesser eines Masskruges ist.
Dein Forster ist in demfall Biertrinker! Ne mal im erst, meinst du ich bin schon zu spät dran?
Kann ja nicht viel passieren wenn ichs jetz noch mach, außer das die Arbeit umsonst war.
Sind eh nur ca 100 Bäume an denen ich es mal versuchen will.
Du bist sicher nicht zu spät dran!Das mit der stärke eines Masskruges ist Quatsch.Der zu astende Baum muss schon eine gut ausgeprägte Krone haben und es muss ersichtlich sein das er sich auch bis zum Endbestand hält.Wenn zwei Bäume gleichen Alters,mit guter Qualität, nebeneinander unterschiedliche Dimensionen erreicht haben,d.h.der stärkere hat sich durchgesetzt,und der schwächere wird etwas bedrängt,schneidest du den starken guten ab und astest den schwächeren?Ich glaub mit 20-25j.ist sogar optimal zum asten,und zum Durchforsten erst recht.
Gruß
Was ich damit sagen wollte war, wenn der Baum zu stark ist macht es keinen Sinn mehr zu asten, da du dann sog. Nägel im Stamm ausbildest, und somit kein astfreies Holz erzeugen wirst.
Wertastung macht eigentlich nur Sinn wenn sie von Jugend an betrieben wird, sprich wenn du eine 50 jährige Fichte noch von unten aufastest wirst du kaum eine wirtschaftliche Verbesserung der Holzqualität erreichen.
Zum Punkt "zu späte Entastung": wie läuft das eigentlich? Wenn der Baum mit 50 Jahren geästet wird und 30 Jahre später von der nächsten Generation gefällt und das Holz entsprechend als Astfrei verkauft wird. Die Beurteilung und Bezahlung erfolgt doch nach dem äußeren Erscheinungsbild des Stammes, also Astfrei. Oder darf der Käufer nach dem Zuschnitt für die "Nägel" Geld zurückfordern?
Generell kann man aber nicht sagen, dass die Arbeit ganz umsonst ist. Wenn ich gerade Zeit habe und die Arbeit mache. Was gemacht ist, ist gemacht, die Äste muss ich später schon mal nicht mehr absägen wenn der Baum gefällt wurde. Wenn natürlich die Arbeit am stehenden Baum deutlich aufwändiger ist, wie am liegenden.
Die Frage bis wann sich das asten lohnt ist wohl auch davon abhängig, wie alt (und dick) der Baum werden darf. Bei ein sechsten Klasse Fichte ist, auch wenn sie erst bei Bhd 30 oder 40 geastet wurde außenrum noch ordentlich astfreier "Speck" dran. Und da ja heute sowiso alles verleimt wird kann man zumindest einen teil davon nutzen. Wenn man das Holz für den Eigenbedarf schneiden läßt, kann sich das sortieren schon lohnen. Mir hat´s schon immer gegraust, wenn ich wegen einem Handteller großen nagelfesten Fleck 2.4 m Palettenholz runterschneiden soll und der Rest beste Schreinerware wäre. Dann doch lieber selber aufschneiden lassen und ein paar Bretter wegschmeißen...
Grundsätzlich würde ich auch sagen, daß sich asten eigentlich immer lohnt, wenn man die Zeit dafür hat. Es macht einfach den Unterschied zwischen Wert- und Brennholz. Und für das, was man für einen richtig dicken Stamm in Spitzenqualität kriegt, muß ein alter Holzhauer lange für hacken...
Also, die besten Stämme asten und richtig dick werden lassen. Deine Enkel und Urenkel werden die dankbar sein!
Die Regel lautet:
2/3 Astfreier Mantel, das bedeutet man muss bei 1/3 des zu erwartenden End BHD geastet haben. Beispiel:
Werden die Fichten, wie bei uns, mit BHD 60 + geschlagen, lohnt eine Astung bis ca. 20cm.
Bei Flächen die zur Rotfäule neigen sollte nicht geastet werden.
Ich gebe aber zu, dass ich eines meiner Stücke auch geastet habe, obwohl ich mit Rotfäule rechne - einfach anstatt 5m 7m asten und unten was wegschneiden...
Wenn einem Spaß macht und die Zeit vorhanden ist würde ich es auf jeden Fall machen