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Wickroggen

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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137 Beiträge • Seite 9 von 10 • 1 ... 6, 7, 8, 9, 10
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Re: Wickroggen

Beitragvon langholzbauer » Sa Jun 26, 2021 23:06

DWEWT hat geschrieben:
langholzbauer hat geschrieben:Kommt halt wirklich auf den Standort an!
Wenn der Klee jetzt schon über den umgefallenen Wickroggen wächst, dann verrottet bzw. zersetzt sich dieser bis zum Start der Bodenbearbeitung zur Folgefrucht schon gewaltig.


Aber nicht ausreichend, um eine einwandfreie Bodenbearbeitung zu gewährleisten. Wenn sich jetzt trockenes Sommerwetter einstellt, dann ist vielleicht die unterste Lage, die direkten KOntakt zum Boden hat und fast ständig etwas feucht gehalten wird, angerottet. Das darüber liegende Material aber garantiert nciht. Dazu kommen die mittlerweile recht dicken Halme der Wintertwicken. Ich jedenfalls möchte eine solche Auflage nicht einpflügen müssen. Dazu kommt natürlich auch noch, dass das lediglich angerottete lange Material sich im Boden gar nicht gleichmäßig verteilen lässt. Sowohl stauende Nässe als auch unzureichende Wassernachlieferung aus dem Untergrund sind, aufgrund fehlender Kapillarität, die unangenehmen Folgen.
btw. Meine Fläche mit Wickroggengründüngung, ist wieder komplett grün. Die trockene Phase seit dem Häckseln, hat die aufliegende Masse ziemlich schrumpfen lassen. Mein LU hat mir jetzt ein Angebot für das Mulchen um Herbst gemacht. Je nach Aufwuchs will er je ha zwischen 30 und 40 € berechnen. Gemulcht wird dann mit 240 PS und 6m Mulcher. Die nächsten Backweizenernte muss den Aufwand wieder wettmachen. :wink:

Wenn ein LU für 40€/ha einen mastigen Klee mulcht, ist das sein Problem!
In Anbetracht der verfügbaren Zeit, würde ich statt Mulchen den Aufwuchs/Filz lieber mit einer Scheibenegge rechtzeitig flach einarbeiten.
Stichwort " Flächenrotte"...
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Re: Wickroggen

Beitragvon DWEWT » So Jun 27, 2021 1:39

langholzbauer hat geschrieben:In Anbetracht der verfügbaren Zeit, würde ich statt Mulchen den Aufwuchs/Filz lieber mit einer Scheibenegge rechtzeitig flach einarbeiten.
Stichwort " Flächenrotte"...


Für mich stünde das eher unter dem Stichwort "Queckenvermehrung"!
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Re: Wickroggen

Beitragvon langholzbauer » Di Jul 06, 2021 12:11

Welche Quecke kann sich denn vermehren, wenn so ein dichter Pflanzenbestand maximal 5 cm tief eingearbeitet, eigentlich nur durch die Scheiben platt gemacht wird?
Oder war es mit den Quecken im Herbst schon so böse, dass der Wickroggen sie nicht ausdunkeln konnte?

Aber für 40€/ha gemulcht und dann gepflügt schafft auch ganz sicher einen " sauberen Tisch" zu annehmbaren Kosten.
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Re: Wickroggen

Beitragvon DWEWT » Mi Jul 07, 2021 6:05

langholzbauer hat geschrieben:Welche Quecke kann sich denn vermehren, wenn so ein dichter Pflanzenbestand maximal 5 cm tief eingearbeitet, eigentlich nur durch die Scheiben platt gemacht wird?
Oder war es mit den Quecken im Herbst schon so böse, dass der Wickroggen sie nicht ausdunkeln konnte?

Aber für 40€/ha gemulcht und dann gepflügt schafft auch ganz sicher einen " sauberen Tisch" zu annehmbaren Kosten.


Da müsste man jetzt ein wenig eintauchen in die Biologie der Quecke. Die oberirdische Pflanzenmasse ist, bis zum Eintritt in die generative Phase, für die Vermehrung irrelevant zu entnehmen. Jede flache schneidende Bodenbearbeitungsmaßnahme kann das Queckenproblem allerdings potenzieren. Im Ökolandbau haben wir entsprechend der Regel -"Wehret den Anfängen"- zu verfahren. Nun gehören die Quecken auf den schweren Böden nicht zu den wirklich problematischen Beigräsern. Trotzdem waren einige Flächen, als ich hier am neuen Standort zu arbeiten begann, verqueckt. Durch z.B. das Schälen und anschließendes striegeln mit Zusammenführung und Abtransport der aufgenommenen Queckenmasse, incl. Mehrjähriges Kleegras/Luzernegras, konnte der Besatz drastisch zurückgefahren werden. Der Aufwand war allerdings immens. Deshalb kommt bei mir grundsätzlich keine Scheibenegge zum Einsatz. Beikrautregulierung im Ökolandbau beginnt eben nicht erst in der Kultur!
Was die annehmbaren Kosten anbelangt, muss man im Ökolandbau wohl eher langfristig denken und handeln. Die intensiven Queckenmaßnahmen von damals zeigen noch heute Wirkung. Ähnlich sieht es mit dem Köpfen von Disteln aus. Im Winterweizen gibt es auf einer Fläche, letztes Jahr mit Marktfruchtkultur vor dem Kleegras, vereinzelt kleinere Distelnester. Die werden jetzt, kurz vor dem Aufgehen der Blüte, mit einer Akku-Heckenschere geköpft. Viele, vor allem konv. Kollegen belächeln diese Aktion (noch). Dabei ist der Aufwand relativ gering, wenn man konsequent dran bleibt. Der Neu-Öko (Wintergerstenschlag) sah mich bei der Aktion und meinte nur lakonisch:"Das kommt für mich nicht infrage". Seine WGerste geht in AFU und Windhalm unter. In der Folge will er WWeizen anbauen. "Den kann man heftig striegeln und bekommt so das ganze Unkraut raus", meint er. Schauen wir mal, wie lange er ein Ökokollege bleibt.
Zu Irritationen führt ganz offensichtlich das Häckseln meines Wickroggens mit verbleib der Pflanzenmasse auf der Fläche. Ja, die Notwendigkeit dazu verdanke ich dem üppigen Wachstum der Kulturen. Ich hatte das für dieses Frühjahr nicht eingeplant. "Nährstoffkreislauf" ist für konv. Betriebe nicht ganz so wichtig wie für Öko-Betriebe. Ich bin mir sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ein Kollege, war in einer ähnlichen Situation. Er hatte seinen Aufwuchs der örtlichen BGA angeboten. Die ließen sich viel Zeit mit dem Abernten. Am letzten WE war es dann soweit. Der abgeerntete Acker sieht gräusslich aus, da der Bestand fast plattgewalzt war. Jetzt hat er begonnen, den gesamten Schlag zu mulchen, damit die langen Roggenhalme die nachfolgende Bodenbearbeitung nicht behindern. Alles bekommt er allerdings auch nicht angehoben. Die Pflugfurche im Herbst schaue ich mir an.
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Re: Wickroggen

Beitragvon rettel » Mi Jul 07, 2021 8:23

Ja Disteln kurz vor Blüte köpfen, wirkt wahre Wunder! Hätte ich vorher auch nie gedacht. Auf einer Blühfläche wollte ich eig nur die Distel am Aussamen hindern, die sich da schon stark breitgemacht hatte. Im nächsten Jahr war fast keine Distel mehr da!
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Re: Wickroggen

Beitragvon DWEWT » Mi Jul 07, 2021 9:25

Eine Alternative zum Distelköpfen auf z.B. dem Grünland ist der gerade glatte Schnitt an der Halmbasis, kurz bevor es regnet. Die Distel verträgt das über die Schnittstelle eintretende Regenwasser nicht. Es führt zur Fäule und damit wird ein Wiederaustrieb verhindert.
Zuletzt geändert von DWEWT am Do Jul 08, 2021 13:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wickroggen

Beitragvon AEgro » Mi Jul 07, 2021 9:35

DWEWT hat geschrieben:Eine Alternative zum Distelköpfen auf z.B. dem Grünland ist der gerade glatte Schnitt an der Halmbasis, kurz bevor es regnet. Die Distel verträgt das über die Schnittstelle eintretende Regenwasser nicht. Es führt zur Fäule und damit wird ein Wideraustrieb verhindert.

So ist es.
Das funktioniert aber auch in mehrjährigem Klee/ Luzerne, Klee/Luzernegras od. Feldgras.
Diesen Effekt nutzen doch die Öko-Bertriebe ganz gern.
Nicht nur zur Stickstoff/Humusmehrung und Fruchtfolgeerweiterung.
Gruß AEgro
Es gibt Tage, da komm ich einfach mit dem Kopfschütteln nicht hinterher !
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Re: Wickroggen

Beitragvon DWEWT » Mi Jul 07, 2021 20:55

Die alte Garde besteht auf gedengelte Sensen. Da wird der Schnitt besonders glatt und das Regenwasser läuft gut in den Halm. Mit Freischneidern z.B. geht da gar nichts!
Zuletzt geändert von DWEWT am Do Jul 08, 2021 4:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wickroggen

Beitragvon 714er » Mi Jul 07, 2021 22:15

DWEWT hat geschrieben:Eine Alternative zum Distelköpfen auf z.B. dem Grünland ist der gerade glatte Schnitt an der Halmbasis, kurz bevor es regnet. Die Distel verträgt das über die Schnittstelle eintretende Regenwasser nicht. Es führt zur Fäule und damit wird ein Wideraustrieb verhindert.

Das war meinem Vater auch aufgefallen, er hatte es auf die breitverteilte Gülle auf das frischgeerntete Grünland beim Regen geschoben
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Re: Wickroggen

Beitragvon motzlarerbauer » Di Jul 13, 2021 9:41

Hier scheinen ja auch einige Wickroggen zum verkauf an BGA anzubauen.
Wie sind denn da die Preise bzw. wie rechnet ihr ab?
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Re: Wickroggen

Beitragvon böser wolf » Di Jul 13, 2021 9:58

motzlarerbauer hat geschrieben:Hier scheinen ja auch einige Wickroggen zum verkauf an BGA anzubauen.
Wie sind denn da die Preise bzw. wie rechnet ihr ab?


850,- Euro ha ab halm
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Re: Wickroggen

Beitragvon johnny3000 » Di Jul 13, 2021 17:53

motzlarerbauer hat geschrieben:Hier scheinen ja auch einige Wickroggen zum verkauf an BGA anzubauen.
Wie sind denn da die Preise bzw. wie rechnet ihr ab?



wird bei uns in der Region gehandelt wie normales Getreide GPS, also irgendwo zwischen 8 und 9€/dt TM + Steuer, in der Regel frei Anlage.

D.h. bei heurigen Rekorderträgen bleiben nach Abzug der Erntekosten 1200-1400€/ha übrig. Hört sich nach wenig an, wenn man aber die sehr gute Vorfrucht und den geringen Betriebsmitteleinsatz rechnet, eine durchaus gute Sache im Vergleich zu normalen Druschkulturen..
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Re: Wickroggen

Beitragvon langholzbauer » Di Jul 13, 2021 21:04

Habt Ihr wirklich so viele BGA's im Umkreis, die genug Silokapazitäten für den Wickroggen, die gute GPS plus den Vertragsmais haben, der auch täglich gut zuwächst?
Oder soll ich schon mal Silo bauen, für den guten Mais, der ab Mitte Oktober nicht mehr unter kommt? :wink:
Klar wird vom Wickroggen bis dahin schon einiges vergast sein.
Aber in so einem wüchsigen Jahr sollten die Maisbauern schon mal genauer auf ihre Verträge schauen!
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Re: Wickroggen

Beitragvon motzlarerbauer » Mi Jul 14, 2021 11:03

Da gibt es ja schon deutliche Unterschiede in den Beträgen die erzielt werden.
Wenn ich mal unseren Erbsen-Roggen von diesem Jahr ansetze, dann dürfte es wie folgt sein:
Ertrag lag bei ca.22 Rundballen a ca. 450 Kg pro ha. Bedeutet geerntet Menge von ca. 10 to/ha.
TS-gehalt von 35% bedeutet TM 3000Kg.
300 dt mal 8€ /dt gibt 2400€/ha.

Als anderes Beispiel schreibt BöserWolf von 850€/ha.

Wo liegt denn die realität?
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Re: Wickroggen

Beitragvon Cheffe » Mi Jul 14, 2021 11:24

du hast dich um eine 10er Stelle vertan, das sind 30 dt nicht 300

3000kg TM Ertrag sind aber eigentlich viel zu wenig für Roggen(gemisch) als Hauptfrucht (regional vielleicht anders ?)

15 Tonnen wie johnny schrieb dürften dagegen wohl so ziemlich das Optimum darstellen.
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