Crazy Horse hat geschrieben:Genau so sieht's aus!
Wir haben überhaupt keine Alternative zum dreijährigen Rapsanbau, weil die Sommerkulturen Zuckerrüben, Mais, Sojabohnen bei der Trockenheit und Hitze, die wir hier nahezu jedes Jahr haben (sind hier die wärmste Region Frankens), mit einem viel zu hohen Anbaurisiko verbunden sind. Und Sonnenblumen scheiden in einer Rapsfruchtfolge aus.
Was wir halt brauchen, sind stängelgesunde, wüchsige Sorten, die lange grün bleiben. Und auf die Blütenbehandlung werd ich zukünftig mehr Wert legen, weil die einfach gute physiologische Eigenschaften mit sich bringt. Kohlhernie ist hier überhaupt kein Thema, zumal nahezu jeder Boden im alkalischen Bereich liegt. Wichtiger ist eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Sclerotinia und Verticillium (!!!)
Ich würde gerne noch mehr Blattfrüchte anbauen - auch gerne als Zwischenfrucht - aber wenn's nicht regnet und man die Zwischenfrucht auch nicht (mineralisch) düngen darf, macht das wenig Sinn. Insofern bleibt der Raps zumeist die einzige Blattfrucht in der Fruchtfolge. Dieses Jahr hat auch die zweijährige Rapsfruchtfolge sehr gut geklappt, aber das war mehr der Not geschuldet (hoher Trespendruck, wollte Flächen zusammenlegen) und soll die Ausnahme bleiben.
Also die Ausgangssituation ist hier ähnlich, wobei das mit dem Maisanbau nicht ganz so extrem ist, aber auch zunehmend risikoreicher wird. Sommergetreide kann man vergessen und Soja, Ackerbohnen .... sind auch nicht gerade vielversprechend angesichts der Vorsommer- und Sommertrockenheit.
Meine aktuelle Fruchtfolge ist Raps - Weizen -Wintergerste - Weizen. Da passt der Rapsanteil noch. Aktuell bin ich im Gespräch mit einem Viehalter vor Ort ob sich nicht durch Pflugtausch eine Fruchtfolge Raps-Weizen - Wintergerste - Mais - Weizen realisieren lässt. Das würde seinen Maisanteil senken und meine Fruchtfolge bereichern. Da stand seit 30 Jahren kein Mais/Sommerkultur mehr auf den Flächen.
Der ist grundsätzlich offen dafür. Aktuell sind mögliche Probleme mit Verpächtern bei entsprechender Unterverpachtung von seiner Seite das Thema.
Mit der Zwischenfrucht habe ich ähnliche Erfahrung. Ursprünglich hatte ich Zwischenfrucht zwischen WG und Weizen angebaut. Aber dieser fehlt ganz offensichtloch zunehmend sowohl das Wasser als auch der Stickstoff (Verstärkt durch die Stohdüngung). Daher habe ich das schon vor Jahren aufgegeben. Sofern doch einmal etwas Wasser da war, so wuchs die Zwischenfrucht eigentlich nur an wenigen den Stellen an denen es bei der Stickstoffdüngung der Vorfrucht zu Überlappungen kam. Bis 2007 funktionierte das einigermaßen, aber danach war das eigentlich nur noch eine Nullnummer.
Einfach ließen sich noch Roggen oder Tritikale in die Fruchtfolge einbauen. Aber fruchtfolgetechnisch sehe ich da keinen großen Gewinn und wirtschaftlich dürfte da der Weizen dann doch besser abschneiden. Insofern, sind die Alternativen zu Raps als Blattfrucht doch sehr beschränkt.