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Zukunft der Jägerschaft..

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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon Morpheus » Di Sep 08, 2009 16:27

Hi cat

Also klar wen du gleich alle Waffen und ein Dickes Glas haben willst dann weiß ich nicht ob du mit deinen geschätzten 7000 Euronen hin kämst.

Aber nehmen wir mich mal als Beispiel.

Ich beziehe ein Durchschnittslohn und ich habe mir den Jagdschein vom Munde abgespart habe mir die Waffen nach und nach gekauft ich habe eine Waffe ohne Glas kann ich mir aber auch nicht leisten ich habe auch noch kein dickes Fernglas kann ich mir auch nicht leisten. ich heule aber auch nicht Rum weil ich weiß das ich für mein sehr teures Hobby spare und der Kölner Dom wurde auch nicht an einem Tag gebaut.

Ich war gestern ansitzen, auf sauen, dass erste mal ... der Beständer war so nett und hat mir bei der Einladung schon seine Waffe angeboten was ich natürlich angenommen habe.
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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon Jäger_D » Di Sep 08, 2009 17:51

Also das Hobby ist teuer, keine Frage.
Aber man braucht ja nicht gleich des dickste Glas für was weiß ich 2500 €... und man braucht auch nicht gleich eine Waffe für 4000 € ...

hab mein M98 für 500 Euros + Glas bekommen ! (Fernglas hab ich leider noch net)

Reicht für den Anfang völlig aus !
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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon Morpheus » Di Sep 08, 2009 20:41

so ich habe auch mal nachgerechnet. Insgesamt mit Waffen, kleines Glas, Waffenschrank, Klamotten und nicht zu vergessen den Jagdschein habe ich 3500 € +- 200€ gezahlt.

aber nun genug von den Zahlen und zurück zum Thema :wink:
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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon Robiwahn » Di Sep 08, 2009 21:41

N'abend

Ja zurück zum Thema, Frage an die aktuellen Jäger (gern auch die jungen wie Morpheus oder Jäger_D):
Was haltet ihr denn von der Idee, einige Traditionen oder Gewohnheiten in Jagdausübung und Brauchtum über den Haufen zu werfen um so für mehr Jungjäger attraktiv zu werden. Spontan und zugebenermaßen vielleicht recht provokativ würde mir da z.b. einfallen:
- Trophäenorientierung inkl. Hegeschauen
- oft nicht notwendige Fütterung
- einige Traditionen wie letzte Äsung, verblasen etc.
- Meinung zu Großprädatoren wie Wolf und Luchs

Grüße, Robert

PS: Ich begrüße übrigens unsere neuen Jungjäger in Sachsen :wink: , mittlerweile 5 Rudel und ein einzelnes Paar

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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon Jäger_D » Di Sep 08, 2009 21:54

"Was haltet ihr denn von der Idee, einige Traditionen oder Gewohnheiten in Jagdausübung und Brauchtum über den Haufen zu werfen um so für mehr Jungjäger attraktiv zu werden"

-> Davon halte ich absolut garnichts !

Was soll Jagd denn sonst sein, ohne den ganzen Brauchtum ?
-> Dann kann man sagen :" diese "mörder" wie es schön dargestellt wird!

Sollen wir dann nur noch als "abschießer" da stehen ?

NEIN! -> Jäger sein bedeutet auch Brauchtum pflegen etc. !

Wer diesen nicht will soll es bleiben lassen !

Ich bin für den Brauchtum... das gehört zum Weidmann sein dazu !
Jäger_D
 
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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon Morpheus » Mi Sep 09, 2009 5:56

[quote="Robiwahn"]N'abend

Ja zurück zum Thema, Frage an die aktuellen Jäger (gern auch die jungen wie Morpheus oder Jäger_D):
Was haltet ihr denn von der Idee, einige Traditionen oder Gewohnheiten in Jagdausübung und Brauchtum über den Haufen zu werfen um so für mehr Jungjäger attraktiv zu werden. Spontan und zugegebenermaßen vielleicht recht provokativ würde mir da z.b. einfallen:
- Trophäen Orientierung inkl. Hegeschauen

Es wird überlegt die Hegeschau bei uns weg zu lassen mit den Trophäen ist das so eine Sache extra welche Schiessen ist Mist stimmt schon aber wen man ein altes Stück aus der Wildbahn nimmt dann ist sie halt incl.

- oft nicht notwendige Fütterung

Ich unterscheide da zwischen lokfütterungen und Hegefütterung beides braucht man unter Umständen und im richtigen verhältnis vollkommen ok.

- einige Traditionen wie letzte Äsung, verblasen etc.

Wir sind Jäger und achten das Wild und haben Respekt vor dem Leben. Eine Tradition wie der letzte bissen und das verblasen der strecke möchte ich nicht missen wollen bei einer Triebjagd ansonsten würde ich nicht wiederkommen.

- Meinung zu Großprädatoren wie Wolf und Luchs

Ich persönlich brauche so etwas nicht aber für andere gehört es genau so dazu wie für mich die strecke verblasen...
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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon kirschbergfarm » Mi Sep 09, 2009 7:53

Na, das Schönste am ganzen Brauchtum ist doch das Schüsseltreiben :prost: ....... Aber mal im Ernst, ein bisschen Brauchtum sollte schon erhalten bleiben, die Handwerkszünfte haben es auch und pflegen es mit stolz. Den Jungen ihren Einstieg in die Jagd zu erleichtern, könnte nach meiner Meinung wie beim Autofahren erfolgen. Nach entsprechender Prüfung könnten die "Kleinen" zunächst mit einem gestandenen Patenjäger für zwei Jahre gemeinsam Praxiserfahrungen sammeln und vielleicht in seiner Gegenwart die eine oder andere Gerätschaft nutzen dürfen. So werden sie fachlich sattelfest, sind sich am Ende sicher ob sie die mit der Jagd verbundenen Verpflichtungen übernehmen wollen und können sich ihre Ausrüstung allmählich zusammensparen. Das alles setzt natürlich die Bereitschaft der erfahrenen Jäger voraus, eine solche Patenschaft übernehmen zu wollen. Ich sehe in der ganz persönlichen Zuwendung eine echte Chance für den Nachwuchs.

Zu Wolf, Luchs & Co. sage ich uneingeschränkt ja. Für den Forst sind sie ein Segen und dass Wölfe natürlich auch mal ein Schaf reissen, macht sie noch lange nicht zum Problemtier. Welcher Beutegreifer geht nicht zuerst auf leichte Beute?! Den Bauern in bekannten Einstandsgebieten sollte die Anschaffung von Herdenschutzhunden einmalig gefördert und deren Haltung steuerlich vergünstigt werden. Das ist vorausschauender und am Ende billiger, als jede Entschädigungsregelung. Übrigens stand in unserer Zeitung mal ein Riesenbericht, in dem sich ein Harzer Jäger über die Wiederansiedelung des Luchses beklagte. Die Katze würde das Muffelwild dezimieren, welches doch für Touristen auch am Tage so schön zu beobachten wäre, während das Rehwild nur nachts unterwegs sei. Dass der Jäger dumm sei, will ich nicht behaupten, aber wie er das tagaktive Reh in die Nachtstunden "schiebt" zeigt, wie er versucht, die öffentliche Meinung der Unbedarften zu seinen Gunsten zu beugen. Er war übrigens vor einer großen Wand voller Muffelgehörne abgelichtet.
Beim Wolf würde ich nicht unbedingt Ansiedlungsprojekte befürworten, aber wo er zuwandert, sollte er seine Berechtigung erhalten. Es liegt in seiner Natur, zu dicht besiedelte Gebiete zu meiden und er wird dort mit Sicherheit nicht zum gefährlichen Problemtier, wie besonders "meinungsbildende" Zeitungen gerne reißerisch aufmachen.
Ich freue mich, auch in diesem Forum, wenn Jäger eine positive Einstellung zur ursprünglichen eurasischen Fauna mit allem Drum und Dran haben. Die haben ihre eigene Rolle in der Natur verstanden. Es ist eine große Chance, dass bislang ausgerottete Wildarten hier wieder ihre angestammte Heimat finden.
Freiheit für Grönland - Weg mit dem Packeis!
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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon Jäger_D » Mi Sep 09, 2009 15:21

-> Wieso wollen hier viele die Jagdausbildung vereinfachen oder anders haben ???

--> Ich habe den Jagdschein doch auch erst vor 3 Wochen oder so abgelegt und kann mich nicht beschweren.
Es ist zwar hart und sehr viel zu lernen ( hab 3 Wochen Kurs gemacht) aber es geht also weiß ich nicht was ihr habt !
Es kommt schon genug Jägernachwuchs... also mal keine Panik ;-)
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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon Königstiger EM 300 » Mi Sep 09, 2009 16:44

Meine Meinung dazu:


Robiwahn hat geschrieben:- Trophäenorientierung inkl. Hegeschauen


Ich finde Trophäen schon wichtig, auch die Hegeschauen. So kann man sich doch ein Bild machen, was in der Gegend so rumläuft. Wenn aber einziges Abschusskriterium ist, wie hoch der Bock aufhat, dann ist das für mich nicht i.O.


Robiwahn hat geschrieben:- oft nicht notwendige Fütterung


Kommt drarauf an, welche Fütterung du meinst. Finde es auch nicht ok, wenn das ganze Jahr über Futter ohne Ende in den Wald raus gefahren wird. Aber gerade im Winter ist halt auch die Fütterung nicht so schlecht, man tut dem Wild was gutes. Jetzt mag das Argument kommen, dass das so nicht natürlich ist, aber der Wald im augenblicklichen Zustand ist auch nicht gerade natürlich. Das bisschen an natürlicher Äsung, die im Winter vorhanden wäre, wurde ja auch größtenteils durch den Menschen zerstört.


Robiwahn hat geschrieben:- einige Traditionen wie letzte Äsung, verblasen etc.


Ich finde Tradition gehört auch mit dazu, gerade bei Gesellschaftsjagden. Wenn man alleine Jagd, kommt es drauf an. Wenn ich nach Mitternacht ein Wildschwein erlege, kann ich auch verstehen, wenn man das sofort verrichtet und in die Kühlung hängt. Man will ja auch irgendwann ins Bett. Aber sowas muss jeder für sich entscheiden.


Robiwahn hat geschrieben:- Meinung zu Großprädatoren wie Wolf und Luchs


Eher negativ: Wir leben in einer Kulturlandschaft, keiner Naturlandschaft mehr und da haben wir nicht die ideale Lebensgrundlage für diese Tiere.
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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon Fassi » Mi Sep 09, 2009 16:54

Um mal ein paar Punkte meiner Vorredner aufzugreifen:

1. Stimmt die Kosten bewegen sich im Überschaubaren Rahmen (hängt halt von den sonstigen Hobby- und Lebenskosten ab), ich habs mir selbst im Studium ohne BaFög leisten können den Schein zu lösen (gemacht hab ich ihn vom Konfergeld). Und Waffen, wenn man wie ich Glück und ein offenes Auge hat, dann hat durchaus schon mal ne BBF mit Schrotwechselläufen, nem 6fachen Glas (für den Anfang reichts und gute, gebrauchte 8x56er Gläser bekommt man mittlerweile auch für um die 300€) und 50 Schuß Munition für damals 700DM weg. wie gesagt, man muß halt offenen Auges die Auslagen die Waffengeschäfte durchsuchen. Manchmal stehen bei uns auch günstige Gebrauchtwaffen in der Tageszeitung (letzens erst nen 98er mit Glas für 400€).

2. Brauchtum abschaffen ist ein absolutes No-go. Ok, die altbekannten Be...ßschauen wie Hegeschau meinetwegen, is eh meist nur Selbstbeweihräucherung. Aber letzter Bissen, Totenwacht usw. he, das ist Respekt vor dem Tier was man erlegt. Auch wenns nur ein Tier ist, es war schließlich doch auch ein Leben. Dem sollte man doch etwas ehrfürchtig gegenüber stehen. Genau dieser Schritt des Brauchtumsabschaffen sorgt für den immer höheren Anteil an schwarzen Schafen unter den Jägern. Denen fehlts einfach an Respekt und Verständnis für die Natur. Seh ich mit den Wochenkursen übrigens auch (auch wenn evtl. etwas radikal ist). Wer nicht die Zeit hat ein Jahr lang jede Woche zum Lehrgang zu gehen und etliches an Wochenenden zu opfern, der will auch keinen Jagdschein, bzw. überlegt es sich noch, ob er ihn wirklich machen will.

3. Die Großprädatoren erträgt unsere Gesellschaft nicht, in den dünneren Gegenden wie Truppenübungsplätzen mags gehen, aber in Ballungszentren bzw. dichter besiedelten Gegend wirds früher oder später massiv Ärger geben. Nicht primär durch Landwirte und Jäger sondern durch die Blödheit der Allgemeinbevölkerung. Es wird welche geben, die schon bald im Winter die armen Wölfchen füttern, damit sie nicht leiden müssen und ihnen so die Scheu wegnehmen. Und dann gute Nacht, nen Kleinkind oder Mensch allgemein ist ne noch leichtere Beute als ein Schaf. Und den Schaden wird dann die gesamte Wolfpopulation tragen. Bevor es jetzt wer als Panikmache abtut, ich wohne in derNähe von Kassel, und weiß man dort mit den Waschbären verfährt (trotz Plage fütert noch immer ein ganzteil der Bevölkerung absichtlich). Wir sollten lieber dafür sorgen, diese Tiere in passenden Lebensräumen zu etablieren als sie auf Teufel komm raus in ganz D in zu bügern. Wäre halt in meinen Augen sinnvoller. Und meine Meinung zu Schadwölfen und -bären schreib ich lieber nicht :wink: .

Gruß Christian (der übrigens umgeben ist von Ruhrpottbonzen und Holländern, also Prestigejägern :? )
http://www.youtube.com/watch?v=AMpZ0TGjbWE

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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon W-und-F » Mi Sep 09, 2009 17:15

Zukunft der Jäger?

So lange sich mancher der Jäger verhält, als wären noch die feudalen Zeiten, auf Brauchtum pocht, welches völlig unnütz ist oder kann mir einer Erklären worin der Sinn zu sehen ist, dem Wild die letzte Ehre zu erweisen und Respekt zu Zollen, das es jetzt tot da liegt? Der Respekt sollte dem Wild durch ein sachgerechte Ausübung der Jagd entgegen gebracht werden – braucht man dazu das Brauchtum? Wer sich für das Brauchtum interessiert und es als Bestandteil seiner persönlichen Ausübung der Jagd benötigt, der soll sich nicht davon abbringen lassen. Das Brauchtum aber als wesentlicher Bestandteil der Jagd für alle Jäger zu sehen ist so engstirnig wie der Großteil der Ausübenden Jäger selbst! So lange sich ein Großteil der Jäger als Polizei und Anwalt des Wildes und mit ihrem "grünen Abitur" als Elite der Naturinteressierten sieht, wobei die Frage ist, wie viele Jäger tatsächlich an der Natur und der Sache der Jagd interessiert sind und nicht an der "Abschussius Trophäus" leiden, so lange ein Jagdteilnehmer nicht in dunklem olivgrün oder in orangefarbenen Camouflage uniformiert daher kommt und sich ein Großteil der Jäger ihre Klauen wetzen und die Zunge spitzen, so lange wird die Jagd und auch die Jäger in ihrem jetzigen Dasein vor sich hin dümpeln – von vielen Mitbürgern abgestempelt und belächelt!

Jagd soll im Sinne des Waldes, des Wildes und der Natur fach- und sachgerecht ausgeübt werden! Was es dazu braucht sind vernünftige Menschen mit Verstand!


Ich bitte um Beachtung: In meinem Beitrag spreche ich von einem Großteil und nicht von allen ausübenden Jägern! Auch spreche ich keinen persönlich an! Jeder kann sich selbst aussuchen zu wem er sich zählt!
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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon Robiwahn » Mi Sep 09, 2009 20:01

Moin

Ok, ich habe die Stichpunkte in den Raum geworfen, dann will ich auch noch was dazu sagen.

Brauchtum, Trophäenjagd, letzte Ehre erweisen etc.:
Das Tier ist tot, wenn es vor euch liegt, ein seelenloser Körper. Das Tier merkt überhaupt nicht mehr, ob ihr ihm irgendwelche Äste in den Äser steckt. Mit dieser "Erhebung" des Tieres in den Rang eines "Lebewesen mit Seele" bereitet ihr die Argumentation für die ganz radikalen Jagdgegner der Tierrechtsbewegung vor (z.B unser Freund Darkdeath), die dem Tier die gleichen Rechte wie den Menschen einräumen. Ein Tier ist ein Tier, mehr nicht (wobei ich euch nicht ein Gedenksekunde oder so verwehren möchte). Und der Mensch hat immer schon gejagt, um Essen und Kleidung zu erlangen oder SChaden von den angebauten Kulturen oder Herden abzuwehren. Und das ist ja auch gut so und kann gern weiterhin so gehandhabt werden. Ebenso mit der Betonung auf die Trophäenjagd bzw. die Auswahl der abzuschießenden Böcke nach Trophäenkriterien. Damit gibt die (durchschnittliche) Jägerschaft genau den Vorwürfen des "Töten aus Hobby" die Argumente in die Hand. Es besteht kein wildbiologischer oder waldbaulicher Sinn darin, alle Gehörne eines Reviers anzuschauen (Begutachtung von krankhaften Ausnahmen zur Beurteilung des Gesundheitszustandes natürlich ausgenommen) oder den Bock zu schonen, weil er nächstes Jahr ja noch ein paar Enden mehr geschoben haben könnte. Der Zweck davon liegt eindeutig im Hobbybereich. Und ein Bock, welcher geschont wird, produziert noch ein paar Nachkommen und verschärft den Wilddruck auf den Wald.
Ebenso das große Wort der Waidgerechtigkeit. Das ist doch Heuchelei. Leute, ist es gerecht, aus dem Hinterhalt mit einer auf große Entfernung wirkende Waffe ein Tier zu töten, ohne das dieses davon was mitbekommt? Das ist schnelles, effizientes Töten (und das ist gut so und soll auch so bleiben), aber dafür das Wort Gerechtigkeit zu verwenden ist der pure Hohn. Ähnliches machen unsere Politiker aktuell, wenn sie den Krieg in Afghanistan nicht als Krieg bezeichnen. Natürlich ist das dort Krieg und natürlich tötet ihr Tiere. Krieg ist zwar nicht gut, aber ist einfach so, das ganze verbal zu beschönigen, ist doch totaler Blödsinn. Und das ihr Tiere tötet ist doch ok und hat auch einen vernünftigen Zweck (zumindest wenn man Essenbeschaffung und Wildschadensreduzierung als Zweck der Jagd sieht und nicht die Trophäensammlung), also warum dann das ganze nicht beim Namen nennen.

Fütterung:
Genau das was Fassi bei den Wölfen befürchtet (Winternotfütterung durch ahnungslose Mitbürger) macht ihr selbst ja mit den Rehen oder dem Rotwild. Jede kleine Kind denkt doch dank eurer Argumentation mittlerweile, das die armen Rehlein im Wald gefüttert werden müssen. Warum dann nicht auch der arme, arme Wolf, der so niedlich aus seinen großen treuen Hundeblickaugen schaut. Merkt ihr was? Bambiromantik für unwissende Städter pur und ihr selbst seid schuld dran. Wenn die Natur im Winter nicht genug Nahrung für alle Tiere des Waldes hat, dann ist das halt so und einige Tiere müssen halt sterben. Die Natur ist harte, beschissene Auslese und kein zoologischer Garten. Dann entwickeln sich vielleicht eher wieder Bestände, die auch von den Wäldern getragen werden können. Was wiederum uns Förstern und Waldbesitzern beim Waldumbau hin zu artenreichen Mischwäldern zugute kommen würde, wir kriegen ja kaum irgendwelche Naturverjüngung ohne Zäune hoch, geschweige denn eingebrachte Laubbäume oder die Tanne. Ich gebe zu, daran sind wir mitschuldig, in dem wir jahrzehntelang Nadelmonokulturen angelegt und gepflegt haben, aber wir wollen jetzt was ändern, können nur leider nicht mehr ohne eure Hilfe.

Großprädatoren:
Naja, der Wolf hat sich von allein angesiedelt und das in einer wenig bewohnten Gegend. Der braucht einfach große Reviere, in denen er rel. ungestört jagen kann. Der wird nicht überall auftauchen. Und wenn er erstmal gesichert und großflächig auftritt, dann kann man meiner Meinung nach auch wieder über ein Management inkl. Bejagung nachdenken. Jetzt ist es dafür noch viel zu früh. Mal abgesehen davon, das niemand den großflächig und aktiv einbürgern will, der kümmert sich von allein.
Gut, beim Luchs liegt die Sache mit der aktiven Wiederansiedlung anders, aber auch hier beschränkt man sich auf die großen Schutzgebiete (Harz und Bayr. Wald, wenn ich mich recht erinnere), wenn er von dort in einige andere Gegenden zieht, geht die Welt nicht unter. Außerdem wird er nur dorthin gehen, wo der Lebensraum und das Nahrungsangebot passt und die Störungen durch Menschen rel. gering sind. Also auch eher in wenig bewohnte Gebiete.
In anderen europäischen Staaten leben die Menschen seit Ewigkeiten mit den Wölfen und es gibt seit genausolchen Ewigkeiten keine gesicherten Meldungen über Angriffe von Wölfen auf Menschen. Da ist eine Angst dahingehend also ziemlich unbegründet

Grüße, Robert
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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon Fassi » Do Sep 10, 2009 7:34

macht ihr selbst ja mit den Rehen oder dem Rotwild. Jede kleine Kind denkt doch dank eurer Argumentation mittlerweile, das die armen Rehlein im Wald gefüttert werden müssen


Wer, außer im tiefsten Bayern füttert denn noch? Ich kenn hier Nordhessen keinen der das, zumindest legal, macht. Und die illegalen erfährt mans nicht, hat aber in meinen Augen auch wenig mit Jagd zu tun. Ok, kirren is mir bekannt, aber bei 100g Mais auf 100ha Fläche (zumindest so die Regelung in Hessen) kann man ja nicht wirklich von füttern reden oder?

Das Tier ist tot, wenn es vor euch liegt, ein seelenloser Körper. Das Tier merkt überhaupt nicht mehr, ob ihr ihm irgendwelche Äste in den Äser steckt. Mit dieser "Erhebung" des Tieres in den Rang eines "Lebewesen mit Seele" bereitet ihr die Argumentation für die ganz radikalen Jagdgegner der Tierrechtsbewegung vor (z.B unser Freund Darkdeath), die dem Tier die gleichen Rechte wie den Menschen einräumen. Ein Tier ist ein Tier, mehr nicht (wobei ich euch nicht ein Gedenksekunde oder so verwehren möchte). Und der Mensch hat immer schon gejagt, um Essen und Kleidung zu erlangen oder SChaden von den angebauten Kulturen oder Herden abzuwehren.


Das hat nichts mit der Tierseele zu tun, sondern ist, wie es so schön heißt, "den Schöpfer im Geschöpfe ehren". Hat also eher was religiöses in meinen Augen. Muß sich also auch jeder rechtfertigen, der Sonntags in die Kirche geht? Is ja so gesehen was artverwandes. Aber ich weiß, Glauben und Religion sind heute nicht mehr so angesehen.

Ebenso das große Wort der Waidgerechtigkeit. Das ist doch Heuchelei. Leute, ist es gerecht, aus dem Hinterhalt mit einer auf große Entfernung wirkende Waffe ein Tier zu töten, ohne das dieses davon was mitbekommt? Das ist schnelles, effizientes Töten (und das ist gut so und soll auch so bleiben), aber dafür das Wort Gerechtigkeit zu verwenden ist der pure Hohn.


Der Begriff ist nun schon fast 200 Jahre alt, und so gesehen schon gerecht. Ok, töten und Gerechtigkeit paßt nicht wirklich. Wenn man sich aber vor Augen hält, wie damals Wild getötet wurde, so ist der Schuß aus der Büchse schon gerechter als das Fangen und langsame ersticken in Schlingen oder das Zerreisen von Hundemeuten. Zum Thema Hinterhalt: Das Schlachten von Haustieren ist selten weniger Hinterhältig (keine Sorge, ich schlachte auch selber). Eigentlich sollte der Codex "Waidgerechtigkeit" (das ist es nämlich eigentlich) genau den Frevel verhindern, der heute mancherorts geschieht.

Ebenso das große Wort der Waidgerechtigkeit. Das ist doch Heuchelei. Leute, ist es gerecht, aus dem Hinterhalt mit einer auf große Entfernung wirkende Waffe ein Tier zu töten, ohne das dieses davon was mitbekommt? Das ist schnelles, effizientes Töten (und das ist gut so und soll auch so bleiben), aber dafür das Wort Gerechtigkeit zu verwenden ist der pure Hohn.


Die jagen und töten aber auch Schadwölfe, was bei uns kategorisch abgelehnt wird. Daher bleiben deren Wölfe auch scheu, und machen relativ wenig Ärger. Und vergleich deren Bevölkerungsdichte mit unserer! Und die Luchsauswilderung ist pure Idealismus ohne Sinn und Verstand. Im Harz leben schon mehr Luchse als natürlich, keine der Populationen kann sich austauschen und die Populationen werden in den genetischen Flaschenhals getrieben. Also mal wieder ne eigentlich sinnlose und ungeplante Sache.

Jagd soll im Sinne des Waldes, des Wildes und der Natur fach- und sachgerecht ausgeübt werden! Was es dazu braucht sind vernünftige Menschen mit Verstand!


Und wie sieht das Deiner Meinung nach aus? Alles erlegen was braun ist, Wiederkäuer und im Wald rumläuft ala ÖJV? Nein danke, da bleibe ich schon eher bei den alten, feudalen Abschußplänen.

Gruß Christian
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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon forstbetriebwf » Sa Sep 12, 2009 8:32

Was unsere Jugend betrifft,gebe ich euch recht es gibt mit ausnahmen wenige die sich damit auseinandersetzen.Party machen usw ist nun mal angesagt in unserer Zeit wer will da noch in die Natur wenn zuhause der PC wartet und die Kumpels.Die statistiken sagen aus das die Jagscheinanwärter leicht rückläufig sind,hält sich aber die Waage.Was ich nicht verstehe,warum greift man immer das Brauchtum der Jäger an,für mich gehört es dazu! Es macht vieles an dem Reiz der Jagd aus und ist eine Jahrhunderte alte Tradition,man muß sich damit nur mal befassen.Für mich persöhnlich sind Jäger die diese Tradition ablehnen nichts als bloße Schießer.Und Brauchtum gibt es ja auch noch in anderen Zweigen und Tätigkeiten.Das gleiche gilt für eine erlegte Trophäe die ich mir an die Wand hänge,wo ist der Unterschied ob ich mir nun als Sportler den gewonnenen Pokal,die Urkunde oder die Auszeichnung für irgendwas an die Wand hänge oder ein Gehörn das ich auf der Pirsch erlegt habe.Es ist leider immer noch so das die Jagd in gewissen Bereichen abgelehnt wird nach alt hergebrachtem Muster.Auf Wilschäden und überhöte Pachten die angesetzt werden von den Genossenschaften,da hat man die Dollarzeichen in den Augen,braucht man doch nicht zu reden,das unter den Vorausetzungen die ansässigen Jäger den kürzeren ziehn liegt doch auf der Hand.Aber hinterher Beschweren über den Pächter der 400 km wegwohnt und sich um nichts schert als ab und zu den Finger krumm zu machen,man kann nichts beides haben
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Re: Zukunft der Jägerschaft..

Beitragvon Rumpsteak » Mo Sep 14, 2009 15:43

forstbetriebwf hat geschrieben:Auf Wilschäden und überhöte Pachten die angesetzt werden von den Genossenschaften,da hat man die Dollarzeichen in den Augen,braucht man doch nicht zu reden,das unter den Vorausetzungen die ansässigen Jäger den kürzeren ziehn liegt doch auf der Hand.Aber hinterher Beschweren über den Pächter der 400 km wegwohnt und sich um nichts schert als ab und zu den Finger krumm zu machen,man kann nichts beides haben


Ist bei uns auch nicht anders, wir haben hier in Brandenburg einen Pächter aus Hessen (Kassel), was hat der hier zu suchen ? Der kommt ab und zu mal wenn er gerade Lust hat nen bisschen herum zu ballern. Ansonsten sieht man nicht viel von dem.. :roll:.

Dabei gibt es hier noch ein paar wirklich interessierte und vor allem ORTSANSÄSSIGE Jäger die gerne ein eigenes Revier hätten..aber nicht bekommen.
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