Hallo liebe Leute,
ich bin 35 Jahre alt und für mich stellt sich einfach die Frage welche weichen ich für meine Zukunft stelle.
Wir haben einen Hof mit 20 Hektar Weide und Ackerfläche sowie genügend Stallungen die aber effizienter genutzt werden könnten.
Der Hof wird zur Zeit noch von meinem Vater (65 in Rente) bewirtschaftet. Er bezieht Rente und Betriebsrente in Höhe von 1800 Euro, die scheinbar nicht ausreichen um die bald abbezahlten Altlasten und laufenden kosten zu decken. Zumindest wurde es uns immer so erzählt, denn für Anschaffungen wie PKW, Traktor oder Umbauten scheint es immer noch zu reichen.
Wir selbst, ich habe noch einen Bruder, haben immer nur für Kost und Logie auf dem Hof gearbeitet und wurden was das Gewerbliche angeht nie mit einbezogen. Vorschläge die finanzielle Situation zu verbessern wurden von unserem Vater immer abgeschmettert, es musste immer alles nach seinen Vorstellungen laufen, Vorstellungen die er vor 40 Jahren mal hatte und er seitdem nie geändert hat.
Bei finanziellen Problemen wurde Jahre lang unsere Mutter verantwortlich gemacht, doch heute scheint es auch ihm klar geworden zu sein, daß es in erster Linie die Fehzlwirtschaft und Verschuldungen unseres Vaters sind, die dazu führten.
Mein Bruder und ich hätten viele Ideen wie man den Hof nutzen und bewirtschaften könnte, doch unser Vater lässt nicht einmal über Vorschläge mit sich reden und reagiert extrem cholerisch auf alles was die zukünftige Nutzung des Hofs betrifft.
Da das Verhältnis zu meinem Vater extrem schlecht ist und da ich hier keine Möglichkeit sehe meine Zukunft zu verwirklichen, sehe ich mich fast gezwungen hier fortzugehen, was mir wirklich nicht leicht fällt.
Ich kann mir leider auch nicht vorstellen, daß sich die Situation irgentwann ändern wird solange der alte Herr auf dem Hof ist. Irgentwie scheinnt ihm sein Hof und seine Art diesen zu bewirtschaften wichtiger zu sein als die Zukunft seiner Kinder.
Die Initiative zu ergreifen hat bisher niemand gewagt, weil er schon bei kleinen Fehlern die man macht kollerisch reagiert und auch wirklich alles was einer von uns tut kontrollieren muß. Es ist teilweise wirklich die Hölle mit diesen Menschen zusammenzuarbeiten und ich habe mich gefragt ob der gar nicht merkt was er der Familie damit antut.
Was denkt Ihr darüber, hat der eine oder andere vielleicht ähnliche Erfahrungen, wie soll ich damit umgehen, wartet er vielleicht einfach nur darauf, daß einer von uns die Initiative ergreift ? Ja und wenn es einer von uns tun sollte, wird er uns dann irgentwann auch nicht mehr schikanieren?
Welchen Sinn hat das ganze solange das Verhältnis so ist, ändern wird sich dieser Mensch leider auch nicht mehr denke ich, da er scheinbar der geborene Viehtreiber ist.
Lieben Gruß,
Roland