Wenn man den Verbrauchern den Wochenmarkt ein bisschen "schmackhafter" machen würde, würden bestimmt mehr Menschen kommen. 1. sollte man die Stand Zeiten verlängern und 2. mit verschiedenen Aktionen die Menschen auf den Markt ziehen. An den Adventssamstagen könnte man .B einen leicht Weihnachtlichen tatsch daraus machen.
Hier bei uns gibt es einen Restposten Laden. Da ist ein Obst und Gemüsehändler, der hat soviel zu tun, dass die Leute Schlange stehen! Ich denke also, dass Interesse der Verbraucher ist schon da, es wird nur nicht genug drauf eingegangen.
Bei uns sind im Moment Mittelaltermärkte der Renner. Klar bei den vielen Burgen in der Gegend. Vor einigen Jahren waren es ausschließlich Bauernmärkte bis die dann von den Anbietern bzw. Produkten zu kommerziell wurden. Im Moment geht bei uns der Trend "back to the rudes" (hoffentlich richtig geschrieben-seufz) d.h. die Leute kaufen Dir eher etwas selbst hergestelltes ab. Z.B. selbst gestrocknete Kräuter oder Apfel-Birnenscheiben oder sonstiges Trockenobst. Vor allem ungeschwefelt und aus eigenem biologischem Anbau. Unser nächstes Projekt gibt jetzt Apfelwein und Apfelessig den wir aus einem kleinen Fäßchen ausschenken wollen, bzw. den sich die Leute auch mit nach Hause nehmen können. Der ist von unserer eigenen Streuobstwiese, aus gemischten Äpfeln selbst abgepresst und angesetzt. Wir lassen die Leute dann wieder probieren wie bei der Wurst und dem Marmelade usw. dann kaufen sie nicht die "Katze im Sack". Wir setzen auch auf Vorführung damit die Leute was zu sehen bekommen. Vielleicht ein Schritt der Essigherstellung oder Käse machen am Stand. Muss ich mir noch überlegen was mit wenig Aufwand zu machen ist.
liebe Grüße
Käse direkt am Stand zu machen stelle ich mir schwierig vor, habe aber keine Ahnung davon, wenn du sagst das geht wird das wohl gehen . Die Idee an sich finde ich auch gut. Immerhin kaufen die Leute mit steigender Tendenz im Hofladen ein, warum soll dies also nicht auf Wochenmärkten funktionieren ?
Aber die Genaration, die vor 10 oder 15 Jahren dort eingekauft hat, wird ja auch nicht jünger. Man muss also wie bei allen anderen Geschäften, Zukunfts Orientiert denken.
Nicht nur die "ältere" Generation braucht Nahrungsmittel,Blumen etc. Aber was die jüngere Generation, vor allem junge Familien sich unter einem Wochenmarkt vorstellen (denke ich) geht an der Zeit der Markthändler vorbei.
Das mit dem Trockenobst würde mich auch nochmal interessieren - wie setzt Du da das MHD bzw deklarierst das, wenn es nicht geschwefelt ist?
Käse auf dem Markt herstellen, stelle ich mir eher schwierig bis unmöglich vor - ich hab ne Bekannte, die mit Pralinen unterwegs ist, selbst das geht schon nicht legal.
Marmelade gibts hier auch fast nur noch "undefinierbares Zeug", seit der Kennzeichnungs-VO, alles heißt irgendwie "Früchtetraum", "Sommergenuß" oder "Blütenzauber" und keine Sau weiß, was da drin ist....^^
Also das mit der Marmelade usw. wird bei uns kontrolliert. Man muss auf dem Glas seine Anschrift, den Namen des Erzeugnisses und die Inhaltsstoffe genau angeben. Die Kontrolleure kommen ab und zu auch zu einem nach Hause-Stichprobe-und schauen nach, wo man die Sachen kocht. Um keine Schwierigkeiten zu bekommen habe ich einen extra Raum wo ich die Sachen herstelle. Also nur mit phantasievollen Namen ist es nicht getan..... Wichtig ist auch noch-was viele nicht wissen-nicht einfach gebrauchte Gläser zum verkaufen nehmen, weil oft die Twist-off-Deckel innen beschädigt sind und das ist nun mal potentieller Schimmelherd.
Mit dem Käsemachen am Stand war eine Idee die wir von einem Standkollegen aus Bayern aufgegriffen haben. Er hat seinen Stahltopf einfach in ein Holzfass gestellt und vorgeführt wie die Milch zum Käse wird. Hat aber dann diesen Käse nicht verkauft. War nur zur Vorführung. Er hatte noch anderen Käse dabei. Weil siehe oben:extra Raum wichtig.
Trockenobst habe ich bis jetzt nur ab und zu gemacht. Hauptsächlich Birnen und Apfel, eben was ich habe. Habe auch schon mal Sauerkirschen und Rosinen getrocknet aber die haben wir selbst gebraucht. Das mit der Haltbarkeit kann ich nicht abschätzen, ich schreibe immer das Herstellungsdatum drauf und mache immer möglichst alles frisch für den Markt. Meißtens weiss ich vorher, ob ich die nächsten drei Monate nur einen Markt oder mehrere habe und kalkuliere dann die Menge die ich voraussichtlich brauche. Wenn halt alles weg ist, schreibe ich die Bestellungen auf und schicke dann meinen Kunden die Ware oder die holen dann bei mir ab. Was mir noch persönlich am Herzen liegt ist die Verpackung auf dem Marktstand: allein die Vorstellung das jeder seine Schnupfennase in mein Trockenobst hängt bzw. Fussel von der Kleidung reinfliegen, da krieg ich die Krise. Ich lass alle probieren aber nehme dann eine kleine Menge mit dem Löffel raus. Ansonsten durchsichtige Klarsichtbehälter mit Deckel.
Privat bin ich nicht so pingelig aber bei den Sachen die ich verkaufen will, ist alles pikobello.
Das mit Pralinen würde mich interessieren, habe ich mir auch schon überlegt eventuell zu Weihnachten als kleines Geschenk anbieten. Wieso geht das nicht legal?
Oh gott schon wieder ein Roman, ich sollte Bücher schreiben
Gruss Brownie
Vergiß das mit dem Bücher schreiben, man schreibt und schreibt und wird NIE fertig!! *liedsing*
Also mit der Marmelade, das wird hier auch kontrolliert ,deswegen darf die ja auch nicht mehr Marmelade heißen wenn sie nicht aus Zitrusfrüchten ist. Weil aber hier kaum jemand die Kennzeichnung nach Konfitüren-VO einhalten kann (vor allem die Trockenmassegehalte bei Gelee, kann doch kein Mensch messen, sowas!), und weil auch keiner, der mit Gelierzucker arbeitet, freiwillig deswegen "mit Konservierungsstoffen" draufschreiben will, wird eben alles, egal was, als "~traum" oder "~wunder" oder "~erlebnis" bezeichnet, dann greift die Konfitüren-VO nämlich nicht. Du brauchst zwar immer noch eine zugelassene Küche, aber eben kein Labor.
Pralinen ist im Prinzip das selbe, nur ohne Pralinen-Kennzeichnungs-VO *G*
Das heißt aber nicht, daß Du die nicht Kennzeichnen müßtest - nur keiner weiß, wie, auch nicht auf Nachfrage. Zugelassene Küche brauchst Du natürlich genauso, wenn Du die schon hast, und bei euch vielleicht jemand schlauer ist, wäre das vielleicht einen Versuch wert (bist ja weit genug weg und keine Konkurrenz ) - die gehen hier für Stück (!!!) 1.- , ist kein wirklich schlechtes Geschäft, aber auch ne Menge Arbeit und Versuche vorher nötig. Hast Du Quitten? Ich hab dies Jahr (für mich selber) zum ersten mal eigene "Fruchtschnitten" gemacht, aus den Resten vom Entsaften, sowas könnte ich mir auch gut vorstellen.
Nochwas, Du schreibst, Dein Trockenobst ist "Bio", bist Du im Verband oder "nur" EU-Bio? Was kostet Dich Dein Kontrollverein und die Kontrollen, und wie lange rechnen die bei Obstbäumen, bis die als "Bio" gelten?
Hast Du Quitten? Leider noch keine eigenen. Will dieses Jahr zwei Bäume pflanzen. Früher habe ich noch fast Geld bekommen wenn ich die Quitten beim nächsten Bauer abgemacht habe abe ist zurzeit ein Run.
Ich hab dies Jahr (für mich selber) zum ersten mal eigene "Fruchtschnitten" gemacht, aus den Resten vom Entsaften, sowas könnte ich mir auch gut vorstellen. Ja, auf alle Fälle. Heißt glaube ich "Quittenbrot" Rezept habe ich noch von meiner Uroma.
Ist nur intern Bio als Erklärung. Muss mich erst noch schlau machen ob sich offiziell Bio lohnt. Auf alle Fälle falls Du hier eine neue Streuobstwiese anlegst und Zuschüsse willst, mußt Du dafür unterschreiben daß Du die Wiese nach biologischen Gesichtspunkten pflegst. Was auch immer sich die Leute darunter auch vorstellen. Allerdings müßte ich dann auch die vorgeschlagenen Baumsorten für eine Streuobstwiese pflanzen deshalb hat sich das mit dem Zuschuss schon im Ansatz erledigt.
Ich arbeite nicht mit Gelierzucker. Eben wegen der Fette und Konservierungsmittel-siehe Birnengelee-im anderen Tread. Ich nehme Rohrzucker und Konfigel oder Apfelpektin-Hobbythek läßt grüßen.
Gestern habe ich für die Kinder Sesamriegel und Müsliriegel gemacht. Da könnte man die Info aufs Papier schreiben. Bei Pralinen ginge eventuell eine Schachtel in die man ein Schild legt mit den Zutaten und den anderen Daten. Könnte man ja hübsch machen am PC. Wenn es gut aussieht, kann man den Mehraufwand ja auch berechnen. Ich mache meine Aufkleber und meine Standschilder auch am PC und kommt gut an.
Gruss Brownie[/b]
Naja, Rohrzucker kann ich nicht verantworten, so als Freund heimischer Bauern. Und Kartoffeln in der Marmelade will ich nicht haben, muß ja auch deklariert werden, wie sieht denn das aus? "Zutaten: Birnen, Kartoffelmehl" . Schlägt imho auch auf die Haltbarkeit? Hat mir zumindest die Dr Oetker Versuchsküche auch mal so geschrieben, wegen Stärke.
Aber ich verkauf sowas auch nicht, das ist höchstens mal im Sommer die "Zugabe" zum Schwein
Äh, Apfelpektin hat nichts mit Kartoffel zu tun. Oder meinst Du Konfigel?Das nehme ich nur für Ketchup oder auch mal zu Chutney.
Man kann auch von Ruf das 3:1 Geliermittel nehmen, das ist immer noch "gesünder" als die anderen.
Und ob man mit dem "Normalen Zucker" noch die einheimischen Bauern unterstützt bin ich mir nicht sicher. Früher auf alle Fälle aber bei uns baut keiner mehr Zuckerrüben an seits kein Geld mehr dafür gibt. Aber soll jeder machen wie er will, ist doch o.k. Wie war mein Vorschlag mit den Pralinen?
Gibts noch mehr Leute hier die einen Hofladen in Erwägung ziehen oder schon einen haben? Würden mich mal Erfahrenswerte interessieren.
Gruss Brownie
Bei den Pralinen gibts recht günstig und praktisch solche kleinen "Schälchen", Patisseriekörbchen, die sind gut zum Stückverkauf, was dann außen drum kommt, kommt halt auf die Pralinen an.
Bei Hofladen muß ich passen - selbst wenn ich Märkte ab und an in Erwägung ziehe für mein Zeugs, und zähneknirschend ein, zweimal im Jahr Schweineleasing-Kunden hier hab - aber in mein ZuHause hol ich nicht dauerhaft fremde Leute, da bin ich eigen, das wird allerallerhöchstens mal n SB-Tisch an der Straße, gleich vor dem Schild: WARNUNG VOR DEN HUNDEN
Mit den Kosten ist ganz unterschiedlich. Je nachdem wie Kollege Bürgermeister denn den Marktwert "seines" Ortes bzw. Marktes einschätzt.
Bei uns im Dorf gibt es an sich drei Termine wo man seinen Laden aufmachen kann. Die Anwohner zahlen nichts, die auswärtigen Beschicker beim Herbstmarkt jeweils 100 Euro für drei Tage. In den umliegenden Dörfern kostet ein Standplatz zwischen 0 und 8 Euro. Der Wochenmarkt kostet 5 Euro. In den drei nächstgrößeren Orten zahlt man zwischen 50 und 100 Euro Standgebühr fürs WOE + natürlich Benzinkosten. Ein Mittelaltermarkt auf der Burg ist kostenlos aber mit größerem Aufwand hinsichtlich Stand und Outfit verbunden. Macht aber auch Spass und ist gutes Geschäft außer 30Grad im Schatten. Da kauft selbst bei mir keiner Marmelade. Da hätte ich besser eisgekühlte Getränke verkauft.
Resümee für mich: Lieber kleine Märkte, wenig Standgebühr, wenig oder keine Benzinkosten. Und öfters mal "klinkenputzen" daß man neue Standplätze bekommt.
Mein Laden ist übrigends meine Garage (Nebenanbau an Haus). Da will ich jetzt auch meine extra Küche reinmachen. Hatte ich die ganze Zeit im Keller aber ist für manche Produkte einfach zu warm im Winter.
Meine neueste Idee ist daß ich mit meinem Roller und der fahrbaren Gulaschkanone ins Neubaugebiet fahre und Eintopf an die hungrigen Arbeiter verteile. Ist nur eine spontane Idee, muss ich noch durchkalkulieren.
Lacht nicht, an guten Ideen mangels mir nicht
liebe Grüße
Brownie hat geschrieben:Lacht nicht, an guten Ideen mangels mir nicht
Über sowas lachen tun nur die, die es selber nicht auf die Reihe bekommen. Wenn du jemandem von Direktvermarktung etc erzählst, stößt du (meißtens) erstmal auf Kritik. Dabei ist die Idee der Direktvermarktung überhaupt keine schlechte.
Ich baue mir auch gerade ein Standbein in der Direktvermarktung auf, ich bin zwar noch relativ jung, aber ich mache es ja auch noch nicht im Vollerwerb.