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Keckl's Anti-Fleischatlas

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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62 Beiträge • Seite 1 von 5 • 1, 2, 3, 4, 5
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Keckl's Anti-Fleischatlas

Beitragvon Pevo » So Dez 21, 2014 21:24

Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass der Keckl-Bericht einen eigenen Thread wert ist. (s. nationale-nachhaltigkeitsstrategie-t91450-555.html#p1235278)

Ich habe zufällig einen Aspekt des Atlasses herausgegriffen und zwar Keckl S 9. Er verweist dort auf http://www.boell.de/sites/default/files ... tlas_1.pdf. Ich empfehle die Seiten 28/29 zu lesen.
Keckl sagt auf S.9:
... Ein „kleiner Swimmingpool voll Wasser“ (15.500 Liter) würde für vier Steaks benötigt…. Das sind nach der Rechnung der Urheber dieser Zahl 14414 Liter „grünes Wasser“, 550 Liter „blaues“ Wasser und 451 Liter „graues“ Wasser. Grünes Wasser ist Regenwasser, Blaues Wasser Oberflächen-und Grundwasser (Trinkwasser), Graues Wasser ist Abwasser. Von den 15400 Liter Wasser wäre also 94% Regenwasser, das auf Wiesen, Weiden und Silomaisäcker fällt.

Ich denke Keckl will hier darauf hinweisen, dass Regenwasser nicht in diese footprint-Bilanz gehört. Das entnehme ich seiner Bemerkung:
Almkuhfleisch „verbraucht danach noch viel mehr Wasser, weil die so viel Freifläche haben und es in den Alpen viel regnet, also rund 50000 Liter pro Kilo Alpen-Weiderindfleisch.

Bei dem von ihm genannten „Urheber“ handelt es sich um den Research Report No 48 des UNESCO-IHE Institute of Water Education (Quelle 32 bei Keckl). Dort findet man unter „2. Method und Data“ die Erklärung des Begriffes Regenwasser, Zitat:
The green water footprint refers to consumption of green water resources (rainwater in so far as it does not become run-off)

Fehler,Text gelöscht
Missverständlich ist seine Äußerung:
Dass dies Unsinn ist, haben doch auch schon die Öko-Redakteure beim bayerischen Rundfunkt gemerkt, nachdem sie den Quatsch auch verbreitet hatten.

Die Redakteure differenzieren m.E. sehr wohl, zwischen dem "Steakwasserproblem" in Mitteleuropa (http://www.br.de/mediathek/video/sendun ... o100.html; Minute 15:27ff) und anderen Regionen.

Meine Meinung: Keckl ist sehr gut informiert, seine Veröffentlichungen weisen umfassend auf Quellenangaben hin, die eine Überprüfung seiner normativen Interpretationen gestatten und die Identifikation einseitiger Interessen unterstützen. Die Entwicklung der globalen Fleischnachfrage bzw. der -produktion stellt m.E. ein nachhaltigkeitsrelevantes Thema dar.
Es lohnt sich weitere Punkte seines Anti-Fleischatlasses zu untersuchen.
Zuletzt geändert von Pevo am Di Dez 23, 2014 6:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Keckl's Anti-Fleischatlas

Beitragvon H.B. » Mo Dez 22, 2014 9:40

Zum Sprachgebrauch zeitgemäßer Ökologisten gehört es, den Schuldigen für neuzeitliche Entwicklungen in Jahrmillionen alten Kreisläufen zu suchen, und wenn möglich zu finden, und anzuklagen.

Es lohnt sich weitere Punkte seines Anti-Fleischatlasses zu untersuchen.

Nutzt nur begrenzt, weil jene die aus ihren Lügen profitieren, deshalb nicht weniger Spenden erhalten werden. Das Rote Kreuz beklagt jetzt schon, mit den Spenden die Kosten nicht mehr abgedeckt zu kriegen. Die grünen Ökonazis baden in Millionen.
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Re: Keckl's Anti-Fleischatlas

Beitragvon Pevo » Mo Dez 22, 2014 10:45

tyr hat geschrieben:realtiv sinnlose Diskussion, Wasser wird durch Rinder prinzipell nicht "verbraucht", sondern befindet sich in einem immerwährenden Kreislauf.
Schließlich scheiden sie das Wasser auf verschiedene Weise immer wieder aus. Ein Problem wird das erst, wenn zuviel auf eine Stelle kommt, wie z.B. in den Feedlots.....
Interessante Literatur gibts dazu von Dr. Anita Idel, " Die Kuh ist kein Klimakiller" ISBN 978-3-89518-820-6

Kannst Du bitte kurz erläutern ob und ggf was Dr.Idel zum Waterfootprint der Nutztierhaltung sagt?

Zu Deinem Hinweis zum "Wasserverbrauch":
Stimmt, Wasser kann nicht verbraucht werden (vgl. meinen Eröffnungsthread). Im Kreislauf von Verdunstung und Niederschlag wird Wasser auf unterschiedliche Weise genutzt, ein nennenswerter Teil in der Landwirtschaft. Die Wissenschaftler des UNESCO-IHE Institute of Water Education (Quelle 32 bei Keckl) liefern dazu folgende Informationen:
Global animal production requires about 2422 Gm3 of water per year (87.2% green, 6.2% blue, 6.6% grey
water). One third of this volume is for the beef cattle sector; another 19% for the dairy cattle sector. Most of the
total volume of water (98%) refers to the water footprint of the feed for the animals. Drinking water for the
animals, service water and feed mixing water account only for 1.1%, 0.8% and 0.03%, respectively.

Wichtig sind dabei die 87,2% grünes Wasser, die zu 98% für das Futter benötigt werden (fehlerhaften Text gelöscht)
Zuletzt geändert von Pevo am Di Dez 23, 2014 6:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Keckl's Anti-Fleischatlas

Beitragvon xyxy » Mo Dez 22, 2014 11:23

Pevo, der Transport von Wasser rechnet sich nicht in der Lebensmittelproduktion!
Futtermittel werden getrochnet, meistens durch natürliche Reife, Milch wird verdickt (Butter, Pulver/Käse) und Prozesswasser wieder zurückgeführt, Rüben zu Futtermitteln und Zucker usw. Die Transportwürdigkeit von Wasser ist in der Landwirtschaft nicht gegeben. Frischprodukte wie Obst, Gemüse z.B. bilden in der Hinscicht eine Ausnahme, aber die Preiswürdigkeit liegt nicht im Nährstoffgehalt, sondern ist ein "must have" Effekt...
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Re: Keckl's Anti-Fleischatlas

Beitragvon Todde » Mo Dez 22, 2014 11:28

Pevo hat geschrieben:Wichtig sind dabei die 87,2% grünes Wasser (nicht am Ort des Niederschlags versickertes Regenwasser), die zu 98% für das Futter benötigt werden und damit nicht der Grundwasserneubildung zur Verfügung stehen. Dieses Wasser wird von den Tieren über das Futter aufgenommen und auf verschiedene Weise wieder ausgeschieden.


Und wenn da veganes Fressen steht, dann wird das Wasser nicht von den Pflanzen aufgenommen?
Wir haben in Deutschland kein Wasserproblem, es gibt mehr als genug. Wenn wir hier Wasser sparen, wird in Kenia nicht ein Tropfen mehr Wasser vorhanden sein.

Wenn Du mehr Grundwasserneubildung haben willst, dann lass Straßen und Parkplätze entfernen, damit das dort anfallende Wasser nicht direkt in die Flüsse läuft.
Das Volk der Ukrainer verteidigt die Freiheit Europas
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Re: Keckl's Anti-Fleischatlas

Beitragvon Pevo » Mo Dez 22, 2014 12:19

Todde hat geschrieben:Wir haben in Deutschland kein Wasserproblem, es gibt mehr als genug. Wenn wir hier Wasser sparen, wird in Kenia nicht ein Tropfen mehr Wasser vorhanden sein.

vgl. meinen Hinweis im Eröffnungsthread:
Die Relevanz (des Waterfootprints) in Deutschland ist m.E. gegenüber anderen Faktoren der Fleischproduktion von untergeordneter Bedeutung.
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Re: Keckl's Anti-Fleischatlas

Beitragvon Welfenprinz » Mo Dez 22, 2014 12:25

Ich kann nicht beurteilen wie wichtig dieses "grundwasserbildung findet nicht am Ort des Niederschlags statt" ist.

Aber was sind alternativen zur Beweidung.

Im humiden klima entsteht ohne Beweidung Wald,im ariden (bestrauchte ) savanne /Steppe.

Dadurch -vor allem durch Wald- würde sich die Grundwasserführung doch auch sehr ändern. Oder nicht?
Norden, Süden, Westen, Osten, schöne Welt, doch voller Pfosten.
Pfosten, die die Zäune halten, Zäune, die die Menschen spalten.
Hoffnung bleibt, dass diese Pfosten eines Tages mal verrosten.
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Re: Keckl's Anti-Fleischatlas

Beitragvon H.B. » Mo Dez 22, 2014 13:37

Pevo hat geschrieben:Die Relevanz (des Waterfootprints) in Deutschland ist m.E. gegenüber anderen Faktoren der Fleischproduktion von untergeordneter Bedeutung.

Welchen Faktoren sind deiner Einschätzung nach noch lächerlicher, als der Waterfootprint?
Mehr oder weniger sind ja alle "Vorwürfe" aus der Luft gegriffen, und stammen auch aus ganz ähnlichen Verleumdungsfabriken. Ich würde da jetzt nicht unbedingt unterscheiden, ob die Urheber der Pseudoprobleme sich Umweltinstitut München, Umweltbundesamt, Heinrich-Böll-Stiftung, Albert-Schweizer-Stiftung, (...), oder direkt NPD nennen. Die Kernbotschaft ist immer die Selbe.

Am 17 Januar trifft man sich....
http://www.wir-haben-es-satt.de/start/home/
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Re: Keckl's Anti-Fleischatlas

Beitragvon Pevo » Mo Dez 22, 2014 14:55

Der von Keckl verlinkte Research Report No 48 (Keckl Quelle 32) vermittelt ein etwas anderes Bild gegenüber dem von ihm selbst in seinem Kapitel 6 (Anti-Fleichatlas) gezeichneten Bild. Der Report 48 endet mit der Feststellung (meine Übersetzung):
Die animal produktion spielt eine wichtige Rolle bei der Reduzierung und Belastung der weltweit knappen Süßwasserressource. Informationen über den waterfootprint von tierischen Produkten können uns helfen, die knappen Süßwasserressourcen zu erhalten.

Diese Formulierung ermöglicht m.E. einen dialoggetragenen Anpassungsprozess, an dem ich als Bürger sehr interessiert bin und den man auch als Landwirt unterstützen könnte.
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Re: Keckl's Anti-Fleischatlas

Beitragvon H.B. » Mo Dez 22, 2014 16:08

PEVO, der Regen kommt von oben herunter, und wenn nichts dazwischen ist, fällt er auf den Boden, und sucht sich gemäß Schwerkraft, Hangneigung und Bewuchs (Verdunstung auf der Pflanze), sowie der Durchlässigkeit der Böden, den Weg des geringsten Widerstandes nach unten (1kg/L). Während der Vorgang in flüssigem Aggregatzustand relaitv fix ist, kommt der Vorgang in gefrorenem Zustand beinahe zum erliegen. Schnee und Eis haben einen ähnlich schlechten Waterfootprint, wie Tiere. Beide bewirken eine gewisse Verzögerung, während befestigte Flächen und Dächer einen beschleunigten Abfluss hervorrufen. Unabhängig von den Auswirkungen des schnelleren und langsameren Abflusses auf flussnahe Städte, läuft alles Wasser früher oder später wieder ins Meer. Ich würde mir jetzt keine Dramatik um sinkende Meeresspiegel aufbauen. Es macht wirklich keinen Unterschied, ob die 70g Wasser pro 100g Fleisch, die beim Verkauf den Hof (mit)verlassen wieder an anderer Stelle zurück in den Kreislauf geraten. Um der Befriedigung des Gewissens ökologisch bedachter Kunden nachzukommen, sollte vielleicht die Möglichkeit geschaffen werden, dass dieser dieses Wasser bei sich zuhause aus dem Hahn lässt, und zum Ausgleich per Post zurück sendet. Der Bauer könnte dann medienwirksam das Päckchen wieder auf die Wiese schütten, wo zuvor die 100g Fleisch entstanden sind, und alle sind glücklich.
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Re: Keckl's Anti-Fleischatlas

Beitragvon xyxy » Mo Dez 22, 2014 18:21

Alter Bekannter hat geschrieben:Eigentlich darf und wollte ich hier nichts mehr schreiben, aber die völlig falschen Aussagen von Pevo ließen mir die Fußnägel hochrollen und ich fühle mich genötigt, hier etwas zum waterfootprint zu schreiben. Zumal auch die anderen nicht erkannt haben, was er für einen Blödsinn geschrieben hat. In der Hoffnung, dass nach der vermutlich erfolgenden neuerlichen Sperrung wenigstens DIESER Beitrag hier stehen bleibt, versuche ich eine Erklärung.

Pevos 1. Beitrag beinhaltet schon einen grundsätzlichen Übersetzungsfehler.
Bei dem von ihm genannten „Urheber“ handelt es sich um den Research Report No 48 des UNESCO-IHE Institute of Water Education (Quelle 32 bei Keckl). Dort findet man unter „2. Method und Data“ die Erklärung des Begriffes Regenwasser, Zitat:

The green water footprint refers to consumption of green water resources (rainwater in so far as it does not become run-off)


Run-off entspricht dem Regenwasseranteil, der zur Grundwasserneubildung des Wasserkreislaufsystems führt. D. h. "grünes Wasser" wird der Grundwasserneubildung durch die im Thema behandelte Steakproduktion entzogen und gehört folgerichtig in dessen waterfootprint


Völliger Quatsch!! Gerade das Gegenteil ist der Fall. Run-off ist das ABFLIESSENDE Regenwasser. Das Wasser das oberflächlich direkt in die Gewässer fließt. Ein kleiner Blick nach wikipedia hätte gereicht, um das zu erkennen.

Und aus dem ganzen Fehler ergab sich der nächste NOCH GRÖSSERE Blödsinn:
Wichtig sind dabei die 87,2% grünes Wasser (nicht am Ort des Niederschlags versickertes Regenwasser), die zu 98% für das Futter benötigt werden und damit nicht der Grundwasserneubildung zur Verfügung stehen. Dieses Wasser wird von den Tieren über das Futter aufgenommen und auf verschiedene Weise wieder ausgeschieden. Über den Verzehr von Fleisch und Milch ist auch der Mensch in diesen Prozess eingebunden. Das ehemals grüne Wasser wird also nicht an der Stelle des Niederschlags, sondern andernorts in den Wasserkreislauf zurückgeführt.


Ich will garnicht wissen, wie Pevo auf die 87,2% kommt. In Wirklichkeit sind es 94 bis 98. bleiben wir bei den 87,2. Das wären also 13000 Liter, die ein Rind für ein kg Fleisch konsumieren müßte.. bei einem gut zulegenden Mastbullen also pro Tag.

Hier die wahren Zusammenhänge:

Der waterfootprint nennt die Menge Wasser, welche zur Produktion einer gewissen Produktmenge GEbraucht oder benötigt wird. In den englischsprachigen Originalpublikationen ist deshalb auch immer von USED oder NEEDED water die Rede. Und keinesfals von "USED UP". Wieso das ins Deutsche meist als VERbraucht übersetzt wird? Über die Intention kann man nur spekulieren!!!
Im Falle Rindfleisch ist es genauso wie Keckl es schreibt: GRÜNES Wasser ist das zum Wachstum der Futterpflanzen benötigte Wasser. Und somit ein Wert, der garnicht konkret bestimmt werden kann. Man kann sich nur an Faustzahlen orientieren, indem man vom Jahresniederschlag auf die produzierbare Menge schließt. Je nach Geologie, Wasserhaltevermögen der Böden und von Pfanzen erschließbarem Grundwasser durch Kapillarität können zum Wachstum einer gewissen Pfanzenmenge Unterschiede im Bereich des zehnfachen möglich sein. Soll sein, wie es will .. jedenfalls ist es für den Naturhaushalt und Wasserkreislauf völlig egal, ob die Pflanzen nun geerntet oder von Wildtieren gefressen werden oder ganz einfach verrotten. Und deshalb kann man die Menge an grünem Wasser ganz einfach ignorieren. Sie ist nicht relevant.
Etwas anderes ist es mit "Blauem Wasser". Dies ist das Wasser, das zur künstlichen Bewässerung der Futterpflanzen hergenommen wird. Diese Bewässerung KANN zwar , MUSS aber nicht umweltschädlich sein. Es macht global lächerliche 4% des zur Rindfleischproduktion benötigten Wassers aus. Und konzentriert sich hauptsächlich auf afrikanische und asiatische Selbstversorgung. Hierzulande ist das einzige blaue Wasser zur Rindfleischproduktion der klitzekleine Anteil von Körnermais aus dem Oberrheingraben, der bewässert wird. Das bedeutet für das "Blaue Wasser" Werte im promillebereich. Und dort ist Bewässerung aufgrund des hohen Grundwasserspiegels und des nahen Rheins völlig harmlos für die Umwelt.
Bleibt das graue Wasser. Eine der Quellen von Keckl bezeichnet fälschlicherweise das Trinkwasser als "Blaues wasser".. ansonsten ist DIESE Quelle aber sehr lesenswert und bestätigt meine seitherigen Ausführungen: http://www.oneworld.at/start.asp?ID=257077
Tränkewasser ist genauso wie das Waschwasser für Stallreinigung und das im Schlachthof benötigte Wasser "GRAUES Wasser". Und das sind ganze 3% der 15000 Liter. Auch DIESE sind nicht verbraucht.. aber verschmutzt oder in einer Form, welche man nimmer als reines Wasser definieren kann. Was bei einer großen Menge auch völlig schnurz ist. Denn da handelt es sich um Gülle, die wertvoller Dünger ist. Im übrigen zählt auch der Wassergehalt der Futterpflanzen zum Grauen Wasser. Wenn also ein Mastbulle am Tag 1 kg Fleisch zulegt und dazu ein halbes Kilo Sojaextraktionsschrot mit 12% Wassergehalt frisst, wurden für ein kg Fleisch in der Tat 60 gramm von 15000 Liter aus Amerika hierhertransferiert. Reicht das, um einen Strick draus zu drehen?

Es grüßt Euch der Forenkobold und wünscht Frohe Weihnachten


Danke, ich hab ihn auch noch extra gesichert!
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Re: Keckl's Anti-Fleischatlas

Beitragvon Pevo » Mo Dez 22, 2014 19:51

Alter Bekannter hat geschrieben:Völliger Quatsch!! Gerade das Gegenteil ist der Fall. Run-off ist das ABFLIESSENDE Regenwasser. Das Wasser das oberflächlich direkt in die Gewässer fließt. Ein kleiner Blick nach wikipedia hätte gereicht, um das zu erkennen.

Hab ich da wirklich etwas falsch verstanden? Das täte mir leid, ich würde mich dafür entschuldigen.
Das ist die Definition aus Keckls Quelle:
The green water footprint refers to consumption of green water resources (rainwater in so far as it does not become run-off)

Das war meine Interpretation:
Run-off entspricht dem Regenwasseranteil, der zur Grundwasserneubildung des Wasserkreislaufsystems führt. D. h. "grünes Wasser" wird der Grundwasserneubildung durch die im Thema behandelte Steakproduktion entzogen und gehört folgerichtig in dessen waterfootprint.

Als Gleichung ausgedrückt:
Regenwasser = „Green water“ + „run off“ oder
"Green water" = Regenwasser - "run off"
"Green water": geht in die animal production, steht der Grundwasserneubildung nicht zur Verfügung
"Run off": ist Abfluss, dient der Grundwasserneubildung


Wo ist mein Erkenntnisfehler?
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Re: Keckl's Anti-Fleischatlas

Beitragvon Pevo » Mo Dez 22, 2014 22:00

Alter Bekannter hat geschrieben:
Pevo hat geschrieben:
Das ist die Definition aus Keckls Quelle:
The green water footprint refers to consumption of green water resources (rainwater in so far as it does not become run-off)

Das war meine Interpretation:
Run-off entspricht dem Regenwasseranteil, der zur Grundwasserneubildung des Wasserkreislaufsystems führt. Falsch. Entspricht dem sofort abfließenden Wasser D. h. "grünes Wasser" wird der Grundwasserneubildung durch die im Thema behandelte Steakproduktion entzogen und gehört folgerichtig in dessen waterfootprint. Völlig Falsch

Als Gleichung ausgedrückt:
Regenwasser = „Green water“ + „run off“ RICHTIG aber Du hast das Runoff falsch definiert oder
"Green water" = Regenwasser - "run off" auch RICHTIG
"Green water": geht in die animal production, steht der Grundwasserneubildung nicht zur Verfügung
"Run off": ist Abfluss, dient der Grundwasserneubildung FALSCH
Wo ist mein Erkenntnisfehler?


Richtige Formel: Regenmenge minus sofort oberflächlich in Gräben und Gewässer abfließendes (run-off) = an Ort und Stelle verbleibendes Wasser. Dieses sättigt den Boden, bildet Grundwasser und dient deshalb auch den dort an Ort und Stelle wachsenden Pflanzen zum Wuchs. Und sofern dann diese Pflanzen verfüttert oder gegessen werden, wird es als "Grünes Wasser" dür das jeweilige Endprodukt definiert. Wenn die Pflanzen NICHT verfüttert werden, ändert isch am Wasserhaushalt garnichts. Ein kleiner Teil des benötigten Wassers geht mit der geernteten Pfanze weg. Dies ist dann im Falle der Verfütterung "Graues wasser".
Beispiel: Um einen ordentlichen Grasertrag mit 4 bis 5 Schnitten zu haben, braucht man 1000 Liter Regen pro Quadratmeter. Auf Wiesen kann man davon ausgehen, dass es kein run-off gibt. Auf Äckern in der Regel auch. Das sind 10000 Tonnen auf das Hektar. Wenn man das Gras frisch erntet (80% Wassergehalt, 15 Tonnen TS ) so werden von den 10000 Tonnen Wasser ganze 60 Tonnen (0,6%) abgeführt und verfüttert. Also sind 99,4% der Regenmenge GRÜNES Wasser. Wenn man Silage macht, sind es nur 20 Tonnen und bei Heu sogar nur 2 Tonnen (0,02%) graues Wasser aus dem Futter. Entsprechend höher wird dann aber das graue wasser aus der Tränke. Je trockener die Kehle und das essen umso mehr Durst. Kennen wir ja! Und wenn es jetzt immer noch nicht kapiert hast, resigniere ich.

Du hast Recht, meine Interpretation ist falsch. Da gilt meine Entschuldigung!
Pevo
 
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