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Abschaffung der Pauschalierung

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon Estomil » So Mär 11, 2018 12:33

Es kommt grade wohl härter Gegenwind von der Eu bezüglich unserer umsatzsteuerpauschalierung.

https://www.topagrar.com/news/Home-top- ... 95734.html


Ich bin mir nicht ganz sicher was ich davon halten soll.
Klar sollte sein, dass das für einen erheblichen Anteil der Landwirte ernsthafte Konsequenzen hat.

Besonders die kleineren Betriebe mit abgeschriebenen Gebäuden und maschienen verlieren schnell mal 15-20000€ pro Jahr durch eine Abschaffung der pauschalierung.

Für mich wäre sowas kein grosses problem, da ich eh schon überwiegend gewerblich wirtschaften muss.

Nicht desto trotz wird dies den strukurwandel nochmal so richtig anfeuern.
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Re: Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon ltMart » So Mär 11, 2018 12:57

Dass die Pauschalierung abgeschafft wird wurde schon zig mal diskutiert. Bisher ohne Erfolg und das obwohl der Finanzminister seit Jahrzehnten weiß dass er damit Steuereinnahmen verliert.

Wenn der Pauschalierungsvorteil wegfällt sind die gewerblichen Wachstumsbetriebe im Vorteil (sehr viele Ostbetriebe). Das bedeutet für die nach wie vor überwiegend familiengeführten LW-Betriebe, ohne Pauschalierung wird das Wachstum günstiger (Mwst-Erstattung bei Investitionen) und Betriebe die nicht auf Wachstum setzen verlieren dazu noch ihren Vorteil beim Verkauf (Mwst-Abführung). Zusätzlich würde die Tierhaltung von der Fläche entkoppelt, was ebenfalls zu Größenwachstum führen wird.
Diese ganzen Gründe waren schon immer dafür verantwortlich, dass außer der Diskussion darüber sich nichts verändert hat. Und der aktuelle Zeitgeist spricht nochmals dagegen Wachstum in der LW zu fördern. Unter Schröder bis zur BSE Krise wäre es durchaus denkbar gewesen, seitdem findet sich aber keine Mehrheit dafür.
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Re: Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon T5060 » So Mär 11, 2018 13:13

Diesesmal kommt es aus der Diktaturhauptstadt Brüssel.

Es wird so ausgehen :

Die Pauschalierung wird abgeschafft und für die Kleinbetriebe greift die allgemeine Kleinbetriebsregelung.

Glaubt nicht das ein spürbarer Widerstand kommt

Das ist das Ende hoher Pachtpreise

Die Wachstumsbetriebe, Bauplatzkönige und Prämienschneider sind bereits alle Nichtpauschalierer

Die sparsamen und Nichtinvestierer sind Pauschalierer.
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
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Re: Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon CarpeDiem » So Mär 11, 2018 17:52

Verstehe nicht ganz die helle Aufregung die damit ausgelöst wird. Fakt ist doch, dass z.B. im Ackerbaubetrieb, bei einmal angenommenen € 1.000 Kosten für Dünger, Pflanzenschutz und MD 190 € Vorsteuer anfallen, demgegenüber bei 80 dto Ertrag zu 15,00/dto fallen 84 € Ausgangssteuer an. Die Pauschalierung ist doch allenfalls für diejenigen interessant die alle Stufen der Erzeugung selbst bewerkstelligen.

Die Angst besteht doch nur aus dem Papierkram, wobei dann gleich der Ruf nach dem Steuerberater erfolgt. Der freut sich zugegebenermassen!
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Re: Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon T5060 » So Mär 11, 2018 18:48

Umsatzsteuer machen dauert mit der richtigen Software keine zwei Minuten.
Üblicherweise muss man nur die Bargeschäfte händisch eintragen,
die Buchungen von den Girokonten werden automatisch eingelesen, wo von man max. 10 % händisch kontieren muss.
Versand per Elster ... und weg. 14 Tage später zahlt das FA zurück oder bucht ab.
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Re: Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon ltMart » Mo Mär 12, 2018 8:02

Die große Mehrheit der Ackerbaubetriebe im Westen pauschaliert. Nur wenn große Investitionen anstehen wird für 5 Jahre optiert um danach aber wieder zur Pauschalierung zurückzukehren.
1000 € Nettokosten auf die 19% anfallen halte ich für deutlich zu viel. Reine Ackerbaubetriebe sind in der Regel gut eigenmechanisiert und nutzen den Pauschalierungsvorteil auch oft noch für Lohnarbeiten.
Bei 80 dt a 15 € erhält der Pauschalierer 128,4 € Steuer.

Ist aber ein spannendes Thema, denn wenn tatsächlich die Pauschalierung verloren geht wird in den Veredlungsregionen die Fläche an Wert verlieren und der Strukturwandel wird noch einmal richtig Schwung bekommen.
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Re: Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon elchtestversagt » Mo Mär 12, 2018 8:11

Wenn die Pauschalierung wegfällt, dann haben wir in Süd-Oldenburg von jetzt auf gleich 90% weniger Ldw. Betriebe, ohne das auch nur ein Schwein oder Hähnchen weniger gemästet wird.
Zudem werden die Pachten dann günstiger, weil die "Grenzpachten" wegen der Abgrenzung wegfallen.
Auch werden 50% weniger Steuerberater benötigt.
Das ganze wird wesentlich "einfacher", man hat nur noch eine Tierhaltung GmbH und eine Ackerbau GmbH.
Natürlich verliert man viel Geld, aber das fängt der Markt (teilweise, weil die Abnehmer den MwSt-Vorteil schon einpreisen) schon auf.
Dennoch, der Wegfall der benötigten Steuerberater und der Umstand, dass man nicht mehr von Tierhaltung auf Ackerbau Abzüge wg. CC machen kann wird eine komplette Abschaffung verhindern.
Zumal man in der Tierhaltung mit der GV-Progression schon eine Staffel hat, so ähnlich wird es im Ackerbau auch kommen.
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Re: Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon elchtestversagt » Mo Mär 12, 2018 8:17

Nachtrag zu ItMart: So einfach ist das auch nicht mit dem zurückkehren nach fünf Jahren.
Die MwSt wird bei Maschinen auf zehn Jahre aufgeteilt, und das noch progressiv.
Sprich wenn man nach fünf Jahren wechselt, muss man trotz dessen für weitere fünf Jahre den für den fehlenden Zeitraum eingenommene MwSt-Vorteil wieder an das FA zurückzahlen.
Die Pauschalierung lohnt sich für grosse Betriebe mit viel Eigenland oder ganz billigem Pachtland, da 25% der Einnahmen ja MwSt-frei sind ( GAP Gelder).
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Re: Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon Estomil » Mo Mär 12, 2018 10:39

Es passiert aktuell sehr sehr viel. Wenn die pauschalierung wegfällt wird sicherlich ein wesentlicher Grund für die sehr hohen pachten wegfallen. Sprich die Leute verzichten eher auf die letzten ha.

Wenn dann wie geplant in den nächsten Jahren auch noch massenhaft güllekomplettaufbereitungen entstehen und sich ein Preis von 10€ pro qm etabliert werden die pachtpreise gnadenlos abschmieren.
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Re: Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon wastl90 » Mo Mär 12, 2018 10:44

ltMart hat geschrieben:Dass die Pauschalierung abgeschafft wird wurde schon zig mal diskutiert. Bisher ohne Erfolg und das obwohl der Finanzminister seit Jahrzehnten weiß dass er damit Steuereinnahmen verliert.

Wenn der Pauschalierungsvorteil wegfällt sind die gewerblichen Wachstumsbetriebe im Vorteil (sehr viele Ostbetriebe). Das bedeutet für die nach wie vor überwiegend familiengeführten LW-Betriebe, ohne Pauschalierung wird das Wachstum günstiger (Mwst-Erstattung bei Investitionen) und Betriebe die nicht auf Wachstum setzen verlieren dazu noch ihren Vorteil beim Verkauf (Mwst-Abführung). Zusätzlich würde die Tierhaltung von der Fläche entkoppelt, was ebenfalls zu Größenwachstum führen wird.
Diese ganzen Gründe waren schon immer dafür verantwortlich, dass außer der Diskussion darüber sich nichts verändert hat. Und der aktuelle Zeitgeist spricht nochmals dagegen Wachstum in der LW zu fördern. Unter Schröder bis zur BSE Krise wäre es durchaus denkbar gewesen, seitdem findet sich aber keine Mehrheit dafür.


Jeder Betrieb, von sehr klein bis sehr groß, kann doch schon jetzt sein Steuermodell wählen. Gibt genug Betriebe die trotz größeren Investitionen noch immer pauschalieren.
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Re: Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon wastl90 » Mo Mär 12, 2018 10:46

T5060 hat geschrieben:Diesesmal kommt es aus der Diktaturhauptstadt Brüssel.

Es wird so ausgehen :

Die Pauschalierung wird abgeschafft und für die Kleinbetriebe greift die allgemeine Kleinbetriebsregelung.

Glaubt nicht das ein spürbarer Widerstand kommt

Das ist das Ende hoher Pachtpreise

Die Wachstumsbetriebe, Bauplatzkönige und Prämienschneider sind bereits alle Nichtpauschalierer

Die sparsamen und Nichtinvestierer sind Pauschalierer.



Bei uns sind es gerade die Betriebe, die richtig rentabel laufen und ordentlich investiert haben, diejenigen die Pauschalieren.
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Re: Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon wastl90 » Mo Mär 12, 2018 10:47

CarpeDiem hat geschrieben:Verstehe nicht ganz die helle Aufregung die damit ausgelöst wird. Fakt ist doch, dass z.B. im Ackerbaubetrieb, bei einmal angenommenen € 1.000 Kosten für Dünger, Pflanzenschutz und MD 190 € Vorsteuer anfallen, demgegenüber bei 80 dto Ertrag zu 15,00/dto fallen 84 € Ausgangssteuer an. Die Pauschalierung ist doch allenfalls für diejenigen interessant die alle Stufen der Erzeugung selbst bewerkstelligen.

Die Angst besteht doch nur aus dem Papierkram, wobei dann gleich der Ruf nach dem Steuerberater erfolgt. Der freut sich zugegebenermassen!

Du hast 1.000€/ha Düngekosten? Ich würde meinen Betrieb schließen.
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Re: Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon wastl90 » Mo Mär 12, 2018 10:50

T5060 hat geschrieben:Umsatzsteuer machen dauert mit der richtigen Software keine zwei Minuten.
Üblicherweise muss man nur die Bargeschäfte händisch eintragen,
die Buchungen von den Girokonten werden automatisch eingelesen, wo von man max. 10 % händisch kontieren muss.
Versand per Elster ... und weg. 14 Tage später zahlt das FA zurück oder bucht ab.

Wenn du das in 2min kannst, dann bist du bei uns eingestellt ;-)
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Re: Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon stamo » Mo Mär 12, 2018 12:53

Er hat Recht, die Umsatzsteuervoranmeldung an sich dauert keine 2 Minuten. Der Rest ist schon mit etwas Arbeit verbunden, aber es ist nach dem Sammelantrag die bestbezahlteste am ganzen Hof.
"Wenn ich Waldbesitzer bin, dann bin ich auch für den Wald und was daraus wird verantwortlich und deshalb der Profi."
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Re: Abschaffung der Pauschalierung

Beitragvon CarpeDiem » Mo Mär 12, 2018 12:56

Das ist ja nun wirklich so, wie T5060 schreibt. Wobei im übrigen für Wirtschaftsjahre die nach dem 31.12.2016 beginnen, die Taxonomie 6.0 vorgeschrieben ist, die dann vorsieht, dass die Aufwandspositionen der E-Bilanz nach Vorsteuersätzen aufgetröselt werden müssen. Insofern braucht man das doch nur abzulesen.
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