Fleischverkäufer hat geschrieben:In der Region gab es vorher keine ASP, weder beim Wild noch beim Hausschwein. Da wird der sicherlich 500 Km und mehr von entfernt gewesen sein. Genauso weit wie Bayern davon entfernt ist. Und wer aufgrund dessen nicht mehr einstallt, der sollte auch besser nicht mehr mit dem Auto auf die Straße fahren, dann kann ihm auch kein Verkehrsunfall mehr passieren. Oder keine Leiter mehr hoch steigen, dann kann er auch nicht runter fallen.

Fleischi, im Frühjahr war unabhängig von ASP klar, dass nicht kostendeckend gemästet werden kann. Da war der Ukrainekrieg schon voll am laufen usw. Wer da noch eingestallt hat, hat einfach gezockt. Und sich halt nun verzockt.

Aber selbst jetzt gibt es noch Kollegen, die freuen sich, wenn die Vormast für knapp 40€ fix machen können und Endmast für 35€. Hauptsache der Stall ist voll scheint die Devise zu sein. Ich kann mir das Ganze gar nicht so stark schönrechnen, dass da irgendwas bei rausspringen könnte.

Da stimme ich mal dem Kreuzi Kleinbauern 2.0 umfänglich zu.
Auch mir fehlt die Phantasie hier auch nur eine Kostendeckung herbeizurechnen.


P. S. Aber der Kreuzi hat doch immer noch volle Hütte, oder?
Vielleicht weiß der Kleinbauer darüber Bescheid?

Kleinbauer, was hat das jetzt mit ASP zu tun ? Hier geht es um ein Sperrgebiet, was ebenfalls morgen in Bayern sein kann. Warum hast du denn noch Schweine im Stall? Du zockst doch dann genauso .

Fleischverkäufer hat geschrieben:Kleinbauer, was hat das jetzt mit ASP zu tun ? Hier geht es um ein Sperrgebiet, was ebenfalls morgen in Bayern sein kann. Warum hast du denn noch Schweine im Stall? Du zockst doch dann genauso .

Mast ist bei mir längst leer. Und bleibt es auch. Und Zucht ist aktuell nicht das Problem. Gibt genug "Glücksritter" die weiter einstallen. Ferkel sind sogar in Bayern wieder gut vermarktbar aktuell.
Aber auch bei den Sauen sind die Tage gezählt. Dann beginnt ein neues Leben ohne Tiere. Ohne behördliche Gängeleien. Ohne Audits. Ohne Verpflichtungen. Einfach frei sein. Und leben.

Kleinbauer2.0 hat geschrieben: Ich kann mir das Ganze gar nicht so stark schönrechnen, dass da irgendwas bei rausspringen könnte.

Kurzfristig ist es sinnvoll das alles auch am laufen zu lassen, wenn der DkfL positiv ist, aber nach Vollkosten negativ. Und dann hängt es auch davon ab mit welchen Verkaufspreisen man selbst kalkuliert (zum Ende der Mast). Mal von Verträge etc. komplett außen vor gelassen.

Kleinbauer.Finde ich gut, das hörte sich bei dir vor kurzem aber noch ganz anders an.Dir traue ich aber auch zu, das du deinem Maststall heute leer hast, morgen wieder voll und übermorgen wieder leer. Und du deinen Sauenbestand so betreibst wie einen Free Fall Tower auf dem Oktoberfest.

Fleischverkäufer hat geschrieben:... Und du deinen Sauenbestand so betreibst wie einen Free Fall Tower auf dem Oktoberfest.

Das trifft es rückblickend schon ganz gut. Was hab ich aufgestockt und wieder abgestockt usw. Einfach nur noch krankhaft versucht, das Ruder irgendwo immer wieder rum zu reißen. Auch meine Zeit ist endlich im Diesseits. Und es ist höchste Zeit, auch mal auf das immaterielle Konto einzuzahlen. Wer weiß, wie lange man noch gesund ist und am Leben...

So ist es. Es wundert mich überhaupt, das es Landwirte mit deinem volatilem Geschäftsmodell überhaupt noch gibt. Ich dachte immer, die so arbeiten wie du , das die schon lange weg vom Fenster sind. Die paar Mäster die ich kenne, die haben entweder die Ställe immer ziemlich voll, oder haben aufgehört. Und die Züchter die ich kenne, da ist das ebenso.

Bin ja nur ein sehr kleiner Kleinbauer. Da machen ein paar Sauen mehr oder weniger prozentual gleich sehr viel aus. Man könnte auch von Hobbyhaltung sprechen, denke ich.
Und den Lebensunterhalt muss ich sowieso außerlandwirtschaftlich rein bekommen.

Aber die Augen-zu-und-durch-Denkweise war noch nie meins. Vor allem in der Mast ist weniger oft mehr. In den letzten Jahren war derjenige, der kontinuierlich einstallte sicher nicht der erfolgreichste.

Sondern wer sonst ? Der im Preistal abgestockt hat, und dann wieder im Preishoch keine Schweine im Stall hat ? Für mich gibt es nur eins was dauerhaft das beste war, immer den Stall voll. Ausnahme vielleicht, wenn Ferkel 100 € kosten, die würde ich dann besser verkaufen, und nicht selbst mästen. Und als Mäster würde ich auch vielleicht von 100 € Ferkel die Finger lassen, und dann den Stall mal etwas leer lassen. Aber meistens ist das auch der Anfang vom Ende, mit der Einstellung.

Fleischverkäufer hat geschrieben:Sondern wer sonst ? Der im Preistal abgestockt hat, und dann wieder im Preishoch keine Schweine im Stall hat ? Für mich gibt es nur eins was dauerhaft das beste war, immer den Stall voll. Ausnahme vielleicht, wenn Ferkel 100 € kosten, die würde ich dann besser verkaufen, und nicht selbst mästen. Und als Mäster würde ich auch vielleicht von 100 € Ferkel die Finger lassen, und dann den Stall mal etwas leer lassen. Aber meistens ist das auch der Anfang vom Ende, mit der Einstellung.

Schau Fleischi. Das ist der Grund, warum Du Fleisch verkaufst (noch) und ich rin kleiner Bauer bin. Jeder macht das, was er gut kann.

Da gebe ich schon wieder dem Kleinbauern recht.
Bei den jetzigen künstlich herbeigeführten Marktverwerfungen, bei diesen extremen Preistälern und sehr kurzzeitigen Spitzen,
bei den jetzigen Futterpreisen gewinnt sicher nicht derjenige welcher kontinuierlich die Bude voll hat.
Viele von uns fahren auf Vollgas weiter, immer in der Hoffnung auf steigende Preise. Dabei schreiben sie aber
dunkelrote Zahlen.


Die Zeiten und die Rahmenbedingungen haben sich zu sehr verändert.

Dann werden wir in den nächsten Jahren mal ein Fazit ziehen, wer dann noch dabei ist und wer nicht. Und wer das aushält und wer nicht. Ich bin mal Hellseher, der seinen Bestand fährt wie einen Taubenschlag ist weg vom Fenster. Der läuft immer nur hinterher, und verpasst immer den Anschluss.

Kleinbauer2.0 hat geschrieben:

Fleischverkäufer hat geschrieben:Sondern wer sonst ? Der im Preistal abgestockt hat, und dann wieder im Preishoch keine Schweine im Stall hat ? Für mich gibt es nur eins was dauerhaft das beste war, immer den Stall voll. Ausnahme vielleicht, wenn Ferkel 100 € kosten, die würde ich dann besser verkaufen, und nicht selbst mästen. Und als Mäster würde ich auch vielleicht von 100 € Ferkel die Finger lassen, und dann den Stall mal etwas leer lassen. Aber meistens ist das auch der Anfang vom Ende, mit der Einstellung.

Schau Fleischi. Das ist der Grund, warum Du Fleisch verkaufst (noch) und ich rin kleiner Bauer bin. Jeder macht das, was er gut kann.

Das ist nich Können, das ist Dummheit. Das kann man sich halt nur als Nebenerwerbslandwirt leistenn.

Fleischverkäufer hat geschrieben:Dann werden wir in den nächsten Jahren mal ein Fazit ziehen, wer dann noch dabei ist und wer nicht. Und wer das aushält und wer nicht. Ich bin mal Hellseher, der seinen Bestand fährt wie einen Taubenschlag ist weg vom Fenster. Der läuft immer nur hinterher, und verpasst immer den Anschluss.

Das sehe ich auch so.