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Agrarsubventionen

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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406 Beiträge • Seite 26 von 28 • 1 ... 23, 24, 25, 26, 27, 28

Re: Agrarsubventionen

Beitragvon julius » Mo Jul 20, 2015 9:17

emskopp33 hat geschrieben:Ich gehöre zwar auch zum Teil der Verpächter - Seite an, aber direkt zu behaupten das Pächter unzuverlässig sind, würde ich nicht sagen. Eher hätte ich ihm das Wissen abgesprochen effektiv wirtschaften zu können, wenn er sich mit der Materie offensichtlich nicht einmal auskennt.


Man kennt doch die Pächter in der Umgebung und sieht Zustand deren Felder, ebenfalls spricht sich eine schlechte Zahlungsmoral wie ein Lauffeuer herum.
Es gibt überall zuverlässige und unzuverlässige Pächter, dasselbe wie bei Mietern. Da muss ich mir als Verpächter halt selber ein Bild machen und der Pachtzins kann erfragt werden. Da würde ich bei einem seriösen Pächter nicht auf den letzten Euro Pacht bestehen.

Ich hab einen Acker 18 km von mit entfernt an denselben Pächter ( Milchviehhalter ) seit 25 Jahren verpachtet. Bei dem paßt von der Bewirtschaftung her wie die Fruchtfolge oder wenig Unkraut wirklich alles. Auch wird da jede Menge Mist und Kompost reingefahren. Der Pachtzins wurde in den 25 Jahren 2 x mal im bestehenden Vertrag angehoben.
Es gibt Biogaser die würden mir noch um einiges mehr an Pacht bezahlen.
Aber ich werde dem jetzigen Pächter trotzdem nicht kündigen obwohl der Vertrag schon lange ausgelaufen ist und sich automatisch um jeweils 1 Jahr verlängert.
Genauso verfahren die Verpächter, von denen ich gepachtet habe.

Wenn ein Verpächter alle 5 Jahre den Pächter gegen Höchstgebot wechselt spricht das bei den Verpächtern ebenfalls herum, und kein Pächter investiert auf solchen Flächen sein Geld in gesunde Fruchtfolgen, den Humusaufbau oder in eine nötige Kalkung weil er die Fläche eh bald wieder abgeben muß.
julius
 
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Re: Agrarsubventionen

Beitragvon Tinyburli » Mo Jul 20, 2015 9:59

Meine Scheune ist ja verpachtet. Der Pachtvertrag lautete auf zehn Jahre. Vor 2 Jahren ist er ausgelaufen und ich hab gekündigt.
Er ist jetzt mindestens 2 Raten im Rückstand.
Er hatte ohne meine Zustimmung ca. 3 Tonnen Eternitplatten vor der Scheune gelagert. Da er Angst hatte, das Landratsamt würde kommen, hat er sie jetzt in die Scheune geschafft. Er sagt bis Ende des Jahres würde er sie entfernen. Meine Frau und mein Nachbar sagen, die lässt er mir da. Soviel zu zuverlässigen Pächtern...
Mit freundlichen Grüssen
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Re: Agrarsubventionen

Beitragvon Teddy Bär » Mo Jul 20, 2015 11:05

Tiny da hast du ja noch Glück.
Hier hat mal einer einem die Scheune bis oben hin mit Altreifen vollgepackt, wer meinst du hat die Entsorgung bezahlt, und ausser der Kaution keinen € Miete gekriegt? Ein Gerichtsverfahren bringt da auch nichts, weil einem nackten kann man nicht in die Tasche greifen.
julius hat geschrieben:Da muss ich mir als Verpächter halt selber ein Bild machen

Unseriöse Mieter, Pächter oder Geschäftsleute gibts in jedem Wirtschaftsbereich. Genau so wie unseiöse Vermieter oder Verpächter.
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Re: Agrarsubventionen

Beitragvon emskopp33 » Mo Jul 20, 2015 11:05

Das ist natürlich ein Ärgernis, keine Frage; aber es sind ja auch nicht alle Leute so.
Es gibt zwar auch den Spruch "Mieter sind Schieter", aber nichts desto trotz suche ich mir als Pächter bzw. Mieter einzig Personen heraus die ich aus dem Ort oder Nachbarorten kenne, um "Nomaden" möglichst ausschließen zu können.
Ich könnte für den Acker beim Biogasler auch bestimmt mehr Geld bekommen, aber mit dem Bestandspächter komme ich gut aus, er bietet und zahlt fair. Dafür verzichte ich auf möglichen Ärger. Genauso verfahre ich auch bei der Vermietung. Da würde ich auch keine fremden Leute nehmen. Ich nehm lieber ein paar Euronen weniger, weiß aber das alles tip top gehalten wird und die Miete kommt.

Bei dir ist die Pacht vor 2 Jahren ausgelaufen und die Sachen lagern immer noch bei dir? Ich würd ihm eine Frist setzen, wenn er sie dann nicht holt eben selber auf den Anhänger geladen und ihm auf den Hof bringen. Und wenn er säumig ist, ihn nett drauf hinweisen, dass du zur Not auch dem Amt Bescheid geben könntest...
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Re: Agrarsubventionen

Beitragvon julius » Mo Jul 20, 2015 11:16

Tinyburli hat geschrieben:Meine Scheune ist ja verpachtet. Der Pachtvertrag lautete auf zehn Jahre. Vor 2 Jahren ist er ausgelaufen und ich hab gekündigt.
Er ist jetzt mindestens 2 Raten im Rückstand.
Er hatte ohne meine Zustimmung ca. 3 Tonnen Eternitplatten vor der Scheune gelagert. Da er Angst hatte, das Landratsamt würde kommen, hat er sie jetzt in die Scheune geschafft. Er sagt bis Ende des Jahres würde er sie entfernen. Meine Frau und mein Nachbar sagen, die lässt er mir da. Soviel zu zuverlässigen Pächtern...


Bei Mietern wie bei deiner Scheune ist das natürlich schwieriger. Ich hatte selber schon einen Mietnomaden in meiner Wohnung.
Deshalb würde ich niemals mehr eine Immobilie zur Vermietung bauen oder kaufen. Da denke ich an meine Nerven und an den möglichen Ärger.

Bei Grundstücken ist das was völlig anders und kannst du nicht mit Immobilien vergleichen.
Du kennst sicher einige oder alle Pächter die in deinem Ort pachten ? Und wenn du dich bei diesen Verpächtern umhörst werden die auch erzählen ob die mit ihrem Pächter zufrieden sind. Die Felder der jeweiligen Pächter kannst du ebenfalls jederzeit besichtigen und dir ein Bild von deren Zustand machen. Ich seh deshalb kein Problem.
Zudem kannst du bei einem Landwirt der die Pacht nicht bezahlt, diesen sehr leicht einklagen.
Bei Mietnomaden gibt es nichts zu holen ( keinen Grundbesitz ) und somit bleibt man nicht nur auf den Mietschulden sitzen sondern kann auch noch deren Müll auf eigene Kosten entsorgen. Dazu haben Mietnomaden auch noch ihren Kündigungsschutz und bekommen einen spezialisierten Anwalt vom Mieterschutzbund.

Das ist bei Grundstücken alles nicht so kompliziert, wohl aber bei Vermietungen von Objekten.

Ich kenn hier keinen einzigen Verpächter von Grundstücken der seinen Pacht nicht bekommen hat, aber mehrere Vermieter die ihrer Miete hinterherlaufen und ständig Anwalts.- + Gerichtstermine haben.

Ich muss dazu sagen das wir hier keine Pachtpreise von 1000 oder 1500 Euro /ha haben. Bei diesen Preisen ist die Gefahr schon höher das ein Pächter mal nicht bezahlt. Aber diese unwirtschaftlichen Preise werden hier in der Gegend nicht bezahlt.
julius
 
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Re: Agrarsubventionen

Beitragvon julius » Di Jul 21, 2015 10:20

Teddy Bär hat geschrieben:
julius hat geschrieben:Da muss ich mir als Verpächter halt selber ein Bild machen

Unseriöse Mieter, Pächter oder Geschäftsleute gibts in jedem Wirtschaftsbereich. Genau so wie unseiöse Vermieter oder Verpächter.


Sicher. Aber um auf Tinys Ausgangspost mit unseriösen Pächtern zurückzukommen : Bei mir völlig unbekannten Mietern und Geschäftsleuten kann ich die Seriösität leider nicht oder nur schwer im Vorfeld beurteilen.
Bei alteingesessenen, otsansässigen Pächtern hingegen schon weil ich deren Felder in der Flur besichtigen kann und die Zahlungsmoral ist im Ort bekannt.
julius
 
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Re: Agrarsubventionen

Beitragvon The Judge » Mi Jul 22, 2015 19:57

julius hat geschrieben:Aber ich werde dem jetzigen Pächter trotzdem nicht kündigen obwohl der Vertrag schon lange ausgelaufen ist und sich automatisch um jeweils 1 Jahr verlängert. Genauso verfahren die Verpächter, von denen ich gepachtet habe.


Mal kurz am Rande (und Off-Topic): Wenn Landpachtverträge auslaufen, verlängern sie sich auf unbestimmte Zeit und nicht nur um ein Jahr :klug:
Damit gilt dann die gesetzliche Kündigungsfrist nach §594a BGB, d.h. spätestens am 3. Werktag eines Jahres zum Ende des nächsten Pachtjahres, also quasi 2 weitere Pachtzeiten. Das sollte man unbedingt im Hinterkopf behalten. Um da erst gar keine Diskussionen aufkommen zu lassen, haben bei mir, nachdem ich vor einigen Jahren den Hof meiner Eltern überschrieben bekommen habe, alle Pächter einen Aufhebungsvertrag für den mündlich mit meinen Eltern geschlossenen Vertrag unterschrieben, und gleichzeitig einen neuen Vertrag (zu gleichen Konditionen) mit mir unterschrieben.
Und noch ein kurzer Hinweis: "Landpachtvertrag" ist etwas anderes als "Pachtvertrag". Während der Landpachtvertrag völlig eigenständige Regelungen hat, lehnt sich der Pachtvertrag meist stark an das Mietrecht an, mit allen Vor- und Nachteilen. Wenn hier also von Kündigung und dergleichen gesprochen wird, sollte man sich vorher darüber im Klaren sein, um welchen Vertragstyp es sich eigentlich handelt :klug:
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Re: Agrarsubventionen

Beitragvon steel. » Do Jul 23, 2015 13:15

The Judge hat geschrieben:Mal kurz am Rande (und Off-Topic): Wenn Landpachtverträge auslaufen, verlängern sie sich auf unbestimmte Zeit und nicht nur um ein Jahr :klug:
Damit gilt dann die gesetzliche Kündigungsfrist nach §594a BGB, d.h. spätestens am 3. Werktag eines Jahres zum Ende des nächsten Pachtjahres, also quasi 2 weitere Pachtzeiten. Das sollte man unbedingt im Hinterkopf behalten. Um da erst gar keine Diskussionen aufkommen zu lassen, haben bei mir, nachdem ich vor einigen Jahren den Hof meiner Eltern überschrieben bekommen habe, alle Pächter einen Aufhebungsvertrag für den mündlich mit meinen Eltern geschlossenen Vertrag unterschrieben, und gleichzeitig einen neuen Vertrag (zu gleichen Konditionen) mit mir unterschrieben.
Und noch ein kurzer Hinweis: "Landpachtvertrag" ist etwas anderes als "Pachtvertrag". Während der Landpachtvertrag völlig eigenständige Regelungen hat, lehnt sich der Pachtvertrag meist stark an das Mietrecht an, mit allen Vor- und Nachteilen. Wenn hier also von Kündigung und dergleichen gesprochen wird, sollte man sich vorher darüber im Klaren sein, um welchen Vertragstyp es sich eigentlich handelt :klug:


Warum nehmt ihr denn vorgedruckte Landpachtverträge ?
Meine sind von mir selbst aufgesetzt und wurden von mir juristisch geprüft.
Pro Pachtvertrag brauch ich nur eine Din A 4 Seite.
Da sind sämtiche wichtige Punkte stichfest zusammengefaßt ohne Kleinkram.
Hab teilweise feste Laufzeiten, teilweise laufen sie aus und/oder verlängern sich um jweils 1 Jahr oder 2 Jahre.
Alles nach Wunsch abgestimmt.
Meine Verträge tragen den Titel Pachtvertrag, also keine anzeigepflichtigen Landpachtverträge.
Landpachtverträge unterliegen nach § 585 BGB dem Landpachtverkehrsgesetz und sind anzeigepflichtig.
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Re: Agrarsubventionen

Beitragvon The Judge » Do Jul 23, 2015 15:26

Warum nehmt ihr denn vorgedruckte Landpachtverträge ? Meine sind von mir selbst aufgesetzt und wurden von mir juristisch geprüft.

Meine (Land-)Pachtverträge habe ich ebenfalls selber erstellt, habe diese jedoch von einem befreundeten Fachanwalt prüfen lassen :wink:

Pro Pachtvertrag brauch ich nur eine Din A 4 Seite.

Ich brauche 7 :oops:

Da sind sämtiche wichtige Punkte stichfest zusammengefaßt ohne Kleinkram.

Das hat schon so manchem das Genick gebrochen :klug:
Aber ernsthaft: Mir war es wichtig, dass bestimmte Punkte, die eigentlich gesetzlich geregelt sind, nochmals explizit aufgeführt werden, z.B. wie die Pflege der Ränder der Flächen, insbesondere der Hecken, auszusehen hat. Da hatte ich in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht. Man kann solche Verträge also sicherlich auch kürzer gestalten...

Meine Verträge tragen den Titel Pachtvertrag, also keine anzeigepflichtigen Landpachtverträge. Landpachtverträge unterliegen nach § 585 BGB dem Landpachtverkehrsgesetz und sind anzeigepflichtig.

Hier bin ich anderer Meinung. Ob es sich um einen Pachtvertrag oder einen Landpachtvertrag handelt, wird meiner Meinung nach nicht durch die Überschrift, sondern durch die Verwendung durch den Pächter bestimmt. Der Gesetzgeber impliziert dabei, dass ein Landpachtvertrag vorliegt, wenn die Fläche durch landwirtschaftliche Nutzung den Ertrag des Betriebes direkt oder indirekt steigert. Wenn der Pächter also ein z.B. ein Milcherzeuger ist, der auf der Fläche Heu für seine Milchkühe erzeugt, handelt es sich um einen Landpachtvertrag. Ist der Pächter jedoch ein Pferdehalter, der Heu für seine Pferde erzeugt, handelt es sich um einen einfachen Pachtvertrag. Das habe ich mal irgendwo in einer Kommentierung zum §585 BGB gelesen...
Somit kann es also durchaus sein, dass deine Pachtverträge anzeigepflichtig sind. In Niedersachsen gilt die Anzeigepflicht nur für Flächen über 2 ha. Damit fallen fast alle meine Flächen aus der Anzeigepflicht raus 8)
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Re: Agrarsubventionen

Beitragvon steel. » Fr Jul 24, 2015 10:22

Der Verpächter ist verpflichtet seine Landpachtverträge anzuzeigen wenn Gewinnabsicht vorliegt.
Wenn er aber nicht informiert ist ob diese vorliegt ?
Im Prinzip ists egal. Durch die Anzeige der Verträge entsteht kein Nachteil.
Meine Verträge beinhalten nur die Preise, Zahlungsweise, Laufzeit, Kündigungsfrist, Vertragsverlängerungen.
Dazu noch einige Punkte wie : kein Klärschlamm, und den Ackerstatus.
Mehr brauch ich nicht. Bisher komm ich damit klar.
Hab sogar noch einige Altverträge am laufen, die mündlich existieren ohne jegliche schriftliche Vereinbarung.
Sollte wirklich ein Landwirt mal in Insolvenz gehen, wird dieser sowieso nicht bezahlen, dann nützt der beste Pachtvertrag nichts.
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Re: Agrarsubventionen

Beitragvon Tinyburli » Fr Aug 07, 2015 1:10

Habt Ihr Euren Telefon- und Internetanschluß mal überprüft?
Da gibt es momentan günstige Angebote:

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Stern ein Jahr für 20,- lesen:

http://www.mydealz.de/deals/stern-jahre ... -70-628902
Mit freundlichen Grüssen
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Re: Agrarsubventionen

Beitragvon ExLW » Mi Dez 02, 2015 9:45

The Judge hat geschrieben: Wenn Landpachtverträge auslaufen, verlängern sie sich auf unbestimmte Zeit und nicht nur um ein Jahr :klug:
Damit gilt dann die gesetzliche Kündigungsfrist nach §594a BGB, d.h. spätestens am 3. Werktag eines Jahres zum Ende des nächsten Pachtjahres, also quasi 2 weitere Pachtzeiten.


Sodale..... alles gelesen, zumindest in diesem Faden.
Aber zuerst Mal einen netten Gruß in die Runde von einem Wiederkehrer (wider Willen).

Vor über 20 Jahren habe ich meine NELW an den Nagel gehängt ... und bin bis heute froh darüber.
Nun holt mich aber - wie das immer im Leben ist - die Vergangenheit wieder ein:
Ich muß mich um meine verpachteten Flächen kümmern. Mich erreicht eine Art Notruf aus der Familie.

Was die Bauern da mit unserem Eigentum machen, geht auf keine Kuhhaut.

Der eine hält von Jahr zu Jahr immer mehr Pferde auf der immer gleichen Fläche... und das auf Grundwiesen mit zwei Überschwemmungen pro Jahr... von Grasnarbe auf unseren Wiesen ist fast nichts mehr zu sehen. Wir haben früher nie Rinder auf diesen Wiesen gehalten. Da wurde Heu gemacht, sonst nix.
Der andere ist gar nicht mein Pächter, hat aber meinen Acker zerstört.
Der nutzt die Fläche als Abstellplatz für ausgedienten Technikschrott, da liegen Reifen, ich befürchte noch Schlimmeres IM Boden. Mein Pächter hat dieses Grundstück einfach weitergereicht an einen Dritten, und der hat damit das obige gemacht. Dahinter steht die Praxis der Unterverpachtung, die ohne Vertrag mit dem Eigentümer erfolgt. "Pflugtausch" oder so ähnlich nennen sie das... klingt harmlos, ist aber unzulässig.
Ich muss und werde jetzt einschreiten.

Gleichzeitig ist etwas anderes noch geschehen, und das ist ein weiterer Grund, weshalb ich jetzt hier im Forum gelandet bin. Da die Böden niedrige Bodenwerte haben, habe ich die Flächen für mich immer als "wertlose Last" angesehen... was sollen meine Kinder damit jemals anfangen? Anfang Oktober hat sich dann etwas ereignet, wodurch ich meine Meinung um 180 Grad drehen mußte. Es gab eine Versteigerung im Ort, und die Platzhirsche haben sich eine regelrechte Bieterschlacht geboten. Die Erbengemeinschaft, die von 7000 EUR als Mindesterlös ausgegangen war, erzielte das 5-fache. Die haben nur so die Augen gerollt ... und ich in der Ferne auch.

Die Bieter haben selbst wenig Eigentumsland, sind aber übrig geblieben im Strukturwandel, und scheinen auch viel Geld übrig zu haben.
Woher, darf man sich fragen. Dahinter steht diese unsägliche Agrarpolitik, die einen unwirtschaftlichen Sektor der Volkswirtschaft künstlich am Leben erhält, und dafür uns Steuerzahler bluten läßt. Aber das ist eine andere, höhere Baustelle. Dennoch hängt alles miteinander zusammen.

Zurück zum Punkt.
Mein Plan ist zunächst die Kündigung der Verträge. Die Verträge waren ursprünglich auf fünf Jahre angelegt, und laufen dann stillschweigend 1 Jahr weiter. Wegen der Zerstörung der Mietsache denke ich über eine fristlose Kündigung nach.

Für mich ist so ein Forum wichtig, weil ich meine Gedanken niederschreibe und zur öffentlichen Diskussion stelle. Deshalb bitte ich um Kommentare, gerne kritisch, das wäre gut so.
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Re: Agrarsubventionen

Beitragvon Tinyburli » Mi Dez 02, 2015 12:50

Wie groß sind die Grundstücke und wo befinden sie sich?
Mit freundlichen Grüssen
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Re: Agrarsubventionen

Beitragvon stamo » Mi Dez 02, 2015 15:03

ExLW hat geschrieben:Dahinter steht die Praxis der Unterverpachtung, die ohne Vertrag mit dem Eigentümer erfolgt. "Pflugtausch" oder so ähnlich nennen sie das... klingt harmlos, ist aber unzulässig.

Ne, das ist zulässig. Schwer zu akzeptieren, aber Recht hat nichts mit (gefühlter) Gerechtigkeit zu tun.

Die Bieter haben selbst wenig Eigentumsland, sind aber übrig geblieben im Strukturwandel, und scheinen auch viel Geld übrig zu haben.
Woher, darf man sich fragen. Dahinter steht diese unsägliche Agrarpolitik, die einen unwirtschaftlichen Sektor der Volkswirtschaft künstlich am Leben erhält, und dafür uns Steuerzahler bluten läßt. Aber das ist eine andere, höhere Baustelle. Dennoch hängt alles miteinander zusammen


Neid frisst Seele.

Mein Plan ist zunächst die Kündigung der Verträge. Die Verträge waren ursprünglich auf fünf Jahre angelegt, und laufen dann stillschweigend 1 Jahr weiter. Wegen der Zerstörung der Mietsache denke ich über eine fristlose Kündigung nach.


Kündigen und die Pachtpreise anpassen ist erst mal eine gute Idee. Fristlos wird schwierig durchzusetzen, versuchen kannst du es.
Besser wäre persönlichen Kontakt suchen, massiv drohen und den Typen zum Aufräumen bewegen.
Man kann die Pachthöhe auch ohne Kündigung anpassen. Versuch' es! Du sparst dann zwei Jahre.

Das ganze macht nur Sinn, wenn es wirklich brauchbare Stücke sind.
"Wenn ich Waldbesitzer bin, dann bin ich auch für den Wald und was daraus wird verantwortlich und deshalb der Profi."
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Re: Agrarsubventionen

Beitragvon ExLW » Mi Dez 02, 2015 16:09


Kündigen und die Pachtpreise anpassen ist erst mal eine gute Idee. Fristlos wird schwierig durchzusetzen, versuchen kannst du es.
Besser wäre persönlichen Kontakt suchen, massiv drohen und den Typen zum Aufräumen bewegen.
Man kann die Pachthöhe auch ohne Kündigung anpassen.


Das habe ich vor. Denen ist klar, was passiert, wenn wir die Grundstücke anziehen. Das sind viele einzelne Handtücher, Realteilungsgebiet. Ein anderer Ex-Bauer hat wohl schon gehandelt, er hat seine paar Flächen als Blühflächen angelegt. Das sind schöne Farbsprengsel in der ansonsten ausgeräumten Landschaft.
Und der kriegt mehrere Lagen Subventionen übereinander, ohne viel Arbeit damit zu haben.

Im Grunde möchte ich, dass meine Flächen weiterhin ackerbaulich genutzt werden. Ich möchte dem Betrieb ja nicht seine Wirtschaftlichkeit wegnehmen. Aber ich möchte Einfluß auf das nehmen, was er darin tut. Die Agrarumweltmassnahmen sind ihm anscheinend zuwider. Dabei entlasten sie die Märkte.

Die Grenzsteine haben sie auch alle raus. Ich weiß gar nicht wo die Flächen alle liegen. Nur beim Katasteramt sind sie bekannt.
So wie die Dinge stehen, muss ich wohl einen Anwalt zu Rate ziehen. Aber erst muss ich mich mal melden.
ExLW
 
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