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Anbaustopp aufheben oder nicht?

Hier ist Platz für alles was an den Reben wächst.
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106 Beiträge • Seite 2 von 8 • 1, 2, 3, 4, 5 ... 8
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Weinbauer » Do Feb 09, 2012 15:19

nicht nur, dass der weinbau so zu einer massenindustrie wird, welche dem einzelhandel zugute kommt. über den sinn, von günstigem wein für lebensmittelketten könnte man noch diskutieren. auch wenn der ruf des "billiggesöffs" der, gerade dem pfälzerwein bis in die 80er jahre teilweise anhing (mannheimer studentenfeste, mit fahrbaren "weintankstellen"), nicht schön war. persönlich denke ich: günstig darf er sein, aber nicht billig, dh. zu jedem preis.

schlimmer finde ich die nachteile, welche den regionen im bereich tourismus, landschaftsschutz und kulturerhaltung drohen. hh85 hat des zutreffend angesprochen. kleinere betriebe und nebenerwerbe würden den weinbau wohl einstellen. gerade an den steillagen, wie der mosel. die bewirtschaftung dient aber auch dem erosionsschutz und anderen umweltbelangen. entweder müsste dann der staat kleinere betriebe noch massiver mit unterstützen, um so diese probleme zu vermeiden oder selbst ausgaben tätigen, um diese gefahren zu vermeiden.
und kahle steilhänge sind weder touristisch noch kulturell von vorteil.
auch in anderen abaugebiete, wie meinem, der pfalz, lebt der weinbau derzeit noch von vielen kleinen oder nebenerwerbsbetrieben. ich finde das erhaltenswert.
und familienbetriebe mit ihrer vielfalt im ausbau machen den wein so besonders.
bei einem wegfall des anbaustopps sehe ich eine weitere gefahr. es werden immer mehr reine anbau- und aussenwirtschaftsunternehmen gegründet, welche riesige flächen betwirtschaften und die trauben anschliessend an einige wenige grosskellereien verkaufen, welche "einheitswein" herstellen. zugleich könnten diese den einkaufspreis noch besser diktieren, als bisher.
über andere lockerungen, für betriebe könnte man diskutieren, wobei da eher genossenschaften ihren mitgliedern entgegenkommen sollten. zb. bezüglich vorgaben, welche sorte gepflanzt werden darf.
Was dem Menschen dient zum Seichen, damit schafft er seinesgleichen. (Heinrich Heine)
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Terrassenwein » Do Feb 09, 2012 15:45

hh85 hat geschrieben:Werfen wir mal einen Blick auf die Steillagen in Württemberg oder an der Mosel. Wenn bei der Bewirtschaftung dieser am Ende ein schwacher Erlös steht, wird diese niemand mehr bewirtschaften. Der Erlös kann nur dadurch gesteigert/erhalten werden, wenn dem Konsument die Wichtigkeit dieser Lagen vermittelt wird. Da kommen dann Stichpunkte wie Tourismus, Emotionalität, Regionalität ins Spiel... und das wird Oetker nie vermitteln können!
...
und noch ein schlauer Spruch: Der Markt regelt alles!

Steillagen oder Terrassenweinberge sollten auch bei einer Beibehaltung des Anbaustopps ausgenommen werden. Wer sich freiwillig einen Terrassenweinberg antut sollte nicht auch noch mit Pflanzrechtkosten dafür bestraft werden, dass er unentgeltlich Landschaftspflege für die erholungssuchende Allgemeinheit betreibt. Denn öffentliche Gelder erhalten die meisten unserer Kleinwengerter überhaupt nicht, da sie meistens unterhalb der Fördergrenze von 35 ar liegen.
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Irgendenner » Do Feb 09, 2012 17:19

ich weiß jetzt nicht wie die lage derzeit aussieht, aber wo das mit dem wegfall der pflanzrechte aufkam stand irgendwo das man qualitätswein nur auf den weinbauwürdigen flächen anpflanzen darf, so wies bisher auch nur möglich ist.
alles andere was irgendwelche großindustriellen kurz vor holland auf irgendeinem acker pflanzen wäre dann nur billiger tafelwein.
allerdings wird in deutschland gerade mal die hälfte an wein produziert die getrunken wird und auch nicht jeder wird in jedem gebiet weinbau betreiben können.die natur spielt glücklicherweise auch noch mit.
ein großteil der weinkunden geben auch gerne mehr geld aus und wollen garkeine billig brühe, was lustigerweise laut einigen statistiken tatsächlich so ist.
leute die einen wein z.b von der mosel wollen von steillage mit schiefer oder sonstwas kaufen den auch weiterhin.
wer steillagen oder terassenweinbau betreibt und seinen wein an nekellerei verkauft fürn glicker und nen knopp ist eh selber schuld.
falls es so kommen sollte muß eben etwas mehr an der werbetrommel gerührt werden und mit qualität geworben werden, was bisher von der wienwerbung veranstaltet wird ist meistens eh nix gescheites und kommt garnicht bei nem ottonormalverbraucher an, der sich noch nie für wein interressiert hat.
ich hoffe zwar nicht das die pflanzrechte wegfallen aber wenns so kommt muß man eben einiges ändern und bisher kommt auch sehr viel billigwein irgendwo ausem ausland zum teil weine die bei uns nichtmal durch die quali prüfung kommen würden und das nicht gerade wenig.
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Kyoho » Do Feb 09, 2012 17:25

anton45 hat geschrieben: Vor dem Anbaustopp 1991 war auch kein gutes Ackerland mit Reben bepflanzt.


Ist das z. B. in Rheinhessen etwa alles kein gutes Ackerland wo heute vielfach Reben draufstehen? Gut, wenns erstmal bepflanzt ist, ist es ja Rebland und kein Ackerland mehr, aber wie war's mit der Rebflächenausweitung in den 70er Jahren und warum wurde daraufhin der Anbaustopp eingeführt? Wohl doch deshalb, weil man sich fürchtete, der Weinmarkt würde sonst zusammenbrechen.
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon µelektron » Do Feb 09, 2012 17:39

Irgendenner hat geschrieben:ich weiß jetzt nicht wie die lage derzeit aussieht, aber wo das mit dem wegfall der pflanzrechte aufkam stand irgendwo das man qualitätswein nur auf den weinbauwürdigen flächen anpflanzen darf, so wies bisher auch nur möglich ist.
alles andere was irgendwelche großindustriellen kurz vor holland auf irgendeinem acker pflanzen wäre dann nur billiger tafelwein.
allerdings wird in deutschland gerade mal die hälfte an wein produziert die getrunken wird und auch nicht jeder wird in jedem gebiet weinbau betreiben können.die natur spielt glücklicherweise auch noch mit.
ein großteil der weinkunden geben auch gerne mehr geld aus und wollen garkeine billig brühe, was lustigerweise laut einigen statistiken tatsächlich so ist.
leute die einen wein z.b von der mosel wollen von steillage mit schiefer oder sonstwas kaufen den auch weiterhin.
wer steillagen oder terassenweinbau betreibt und seinen wein an nekellerei verkauft fürn glicker und nen knopp ist eh selber schuld.
falls es so kommen sollte muß eben etwas mehr an der werbetrommel gerührt werden und mit qualität geworben werden, was bisher von der wienwerbung veranstaltet wird ist meistens eh nix gescheites und kommt garnicht bei nem ottonormalverbraucher an, der sich noch nie für wein interressiert hat.
ich hoffe zwar nicht das die pflanzrechte wegfallen aber wenns so kommt muß man eben einiges ändern und bisher kommt auch sehr viel billigwein irgendwo ausem ausland zum teil weine die bei uns nichtmal durch die quali prüfung kommen würden und das nicht gerade wenig.


jaja, die Mär vom QbA ... das bezeichnungsrechtlich der Tafelwein dem QbA schon weit angeglichen ist, ist bei Dir noch nicht angekommen und das der größte Teil des Weines in D-Land über den LEH geht wohl auch nicht. Dann gibts da nicht nur Flächen an der holländischen Grenze, auch in Rheinhessen und Pfalz gibts noch einige Ackerflächen die durchaus weinbauwürdig sind. Davon abgesehen fiele der Anbaustop nicht nur in D sondern in der ganzen EU, darunter Länder die durchaus genießbare Ware in klimatisch viel einfacher zu bewirtschaftenden Regionen und vielen Konsumenten ist es glatt Wurst wo ihr Möbelzerstörer herkommt, die Kaufentscheidung wird am Regal getroffen.
Die Fassmarkter und Genossen als "selbst schuld" abzufertigen ist wohl die Höhe, was sollen die Leut, die Jahrzehnte sich irgendwie durchgebissen haben und nix anderes gelernt haben denn machen? Sich aufhängen? Harz 4? ... ein Hand in Hand der Erzeuger mit der Vermarktungskette wäre für beide Seiten lukrativ. Dank der staatlich geförderten Zentralisierung der Abnehmenden Hand mit quasimonopolistischen Strukturen soll hier aber die ganz große Keule geschwungen werden und sorry, aber es gibt eben nicht nur das Premiumsegment.
... ich mag keine Gäste die erst die Tür eintreten und dann nicht merken wenn die Party vorbei ist.
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon burgunder » Do Feb 09, 2012 18:34

Bei den meisten werden zwei Herzen in einer Brust schlagen. Da hätt ich noch zwei drei ha Acker die wirklich rebfähig sind. Ohne groß pachten oder kaufen zu müssen. Ich hab auch ehrlich gesagt keine Angst, wenn in der Rheinebene oder sonstwo ein paar tausend ha Reben gepflanzt werden, nach dem nächsten richtig kalten Winter sind die wieder weg. Aber eben die Kulturlandschaft usw. wird schon beeinträchtigt und steile Lagen nicht mehr bewirtschaftet. Andererseits, sind nicht schon jetzt an Rhein und Mosel schon viele Brachflächen trotz Anbaustop? Weinbau kann man nur nachhaltig betreiben. Bei uns funktioniert nicht alles was in anderen Ländern geht. Also was jetzt Ja oder Nein? Eher Ja zum Anbaustop!
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Irgendenner » Do Feb 09, 2012 19:10

µelektron hat geschrieben:jaja, die Mär vom QbA ... das bezeichnungsrechtlich der Tafelwein dem QbA schon weit angeglichen ist, ist bei Dir noch nicht angekommen und das der größte Teil des Weines in D-Land über den LEH geht wohl auch nicht. Dann gibts da nicht nur Flächen an der holländischen Grenze, auch in Rheinhessen und Pfalz gibts noch einige Ackerflächen die durchaus weinbauwürdig sind. Davon abgesehen fiele der Anbaustop nicht nur in D sondern in der ganzen EU, darunter Länder die durchaus genießbare Ware in klimatisch viel einfacher zu bewirtschaftenden Regionen und vielen Konsumenten ist es glatt Wurst wo ihr Möbelzerstörer herkommt, die Kaufentscheidung wird am Regal getroffen.
Die Fassmarkter und Genossen als "selbst schuld" abzufertigen ist wohl die Höhe, was sollen die Leut, die Jahrzehnte sich irgendwie durchgebissen haben und nix anderes gelernt haben denn machen? Sich aufhängen? Harz 4? ... ein Hand in Hand der Erzeuger mit der Vermarktungskette wäre für beide Seiten lukrativ. Dank der staatlich geförderten Zentralisierung der Abnehmenden Hand mit quasimonopolistischen Strukturen soll hier aber die ganz große Keule geschwungen werden und sorry, aber es gibt eben nicht nur das Premiumsegment.


auch wenns etwas angeglichen wurde sinds trotzdem 2 paar schuhe...
tafelwein ist kein qualitätswein und LEH ist nicht gleich Discounter...
vom premium segment hatte ich garnicht die rede eher gehobenere mittelklasse.
viele länder außerhalb der eu dürfen auch pflanzen wo und wie sie wollen, daher dürfte es ja nix anderes mehr in den regalen geben.

vergiss die gemüsebauern nicht.denkst du die geben ihre flächen alle her für weinbau ??und die pachtpreise von denen sind zum teil höher als die weinbergspacht...

von faßvermarktern oder genossenschaftswinzern war hier garnicht groß die rede, es geht da eher um die wirtschaftlichkeit, da einige sich unterm preis verkaufen ohne das selbst zu wissen, das müssen die leute eben lernen, daß es nicht mehr wie vor 30 jahren zu geht.dazu gehören auch etliche selbstvermarkter.wenn alle zusammenhalten würden wäre einiges anderster und gewinner sind am ende wie immer die kellereien und händler.beim gemüse etc.. ists ja auch nicht anderster, eher noch extremer.
wer überleben will muß sich eben was einfallen lassen und nicht das selbe schema wie die letzten 30 jahre fahren.
wäre ja schön wenn alles nicht so wäre, aber leider isses ja so :(
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Wolfcke » Do Feb 09, 2012 19:33

Ich habe auch schon gehört dass die großen landwirtschaftlichen Genossenschaften in unserer Region kein großes Interesse am Weinbau haben, obwohl viele kleine in den Startlöchern sitzen. Da ist wohl mit spitzem Bleistift gerechnet in anderen Kulturen auf den guten Ackerböden mehr zu holen, mit deutlich weniger Einsatz.
Aber durch die derzeit anstehenden Produktspezifikationen ist das Anbaugebiet vom Landweingebiet so scharf abgegrenzt, dass die neuen Flächen ja eigentlich nicht mit dem Anbaugebietsnamen bezeichnet werden dürften, oder? Für die Eintragung weiterer Gemarkungen oder Orte müsste ja dann die LandesweinVO geändert werden.
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Kyoho » Fr Feb 10, 2012 10:07

Irgendenner hat geschrieben:ich weiß jetzt nicht wie die lage derzeit aussieht, aber wo das mit dem wegfall der pflanzrechte aufkam stand irgendwo das man qualitätswein nur auf den weinbauwürdigen flächen anpflanzen darf, so wies bisher auch nur möglich ist.
alles andere was irgendwelche großindustriellen kurz vor holland auf irgendeinem acker pflanzen wäre dann nur billiger tafelwein.

Tafelwein ist abgeschafft, das heißt jetzt "Deutscher Wein". Wenn die EU liberalisiert, dann gleich radikal. Das Kind wird mit dem Badewasser ausgeschüttet, dann das mit der Weinbauwürdigkeit gilt nur für Qualitätswein, nicht für die einfache Kategorie "Deutscher Wein", der kann dann überall angebaut werden.
Die Frage stellt sich aber: Wenn Deutscher Wein mit Sorte und Jahrgang bezeichnet wird, wo ist dann noch ein Unterschied zum Qualitätswein? Der eher weinferne Verbraucher versteht das wohl so: Aha, deutscher Wein kann in Zukunft überall gepflanzt werden, es muss nur irgendwo in Deutschland sein, kann auch auf Sylt oder in Mecklenburg sein. Und die Qualitätsweinprüfung braucht er zukünftig auch nicht mehr unbedingt. Der eigentliche Unterschied zum Qualitätswein wird nicht mehr verständlich und Deutscher Wein hört sich doch ganz passabel an, das Billigimage des Tafelweines haben die Großkellereien damit nicht mehr. Vorerst.
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon µelektron » Fr Feb 10, 2012 10:11

Irgendenner hat geschrieben:auch wenns etwas angeglichen wurde sinds trotzdem 2 paar schuhe...
tafelwein ist kein qualitätswein und LEH ist nicht gleich Discounter...
vom premium segment hatte ich garnicht die rede eher gehobenere mittelklasse.
viele länder außerhalb der eu dürfen auch pflanzen wo und wie sie wollen, daher dürfte es ja nix anderes mehr in den regalen geben.

vergiss die gemüsebauern nicht.denkst du die geben ihre flächen alle her für weinbau ??und die pachtpreise von denen sind zum teil höher als die weinbergspacht...

von faßvermarktern oder genossenschaftswinzern war hier garnicht groß die rede, es geht da eher um die wirtschaftlichkeit, da einige sich unterm preis verkaufen ohne das selbst zu wissen, das müssen die leute eben lernen, daß es nicht mehr wie vor 30 jahren zu geht.dazu gehören auch etliche selbstvermarkter.wenn alle zusammenhalten würden wäre einiges anderster und gewinner sind am ende wie immer die kellereien und händler.beim gemüse etc.. ists ja auch nicht anderster, eher noch extremer.
wer überleben will muß sich eben was einfallen lassen und nicht das selbe schema wie die letzten 30 jahre fahren.
wäre ja schön wenn alles nicht so wäre, aber leider isses ja so :(


ah ja, die gehobene Mittelklasse wird nach Deiner Theorie dann vom Selbstvermarkter bedient und den anderen Krempel kann ja dann der LEH bedienen.
Der Anteil an Selbstvermarktung ist aber leider leider nicht beliebig ausbaubar und schau Dir mal die Regale an, die sind schon zu einem Großteil mit Importware bestückt. Meiner Erfahrung nach blicken ein Großteil der Verbraucher die Angaben auf dem Etikett eh nicht, ob da DOC oder Vino da Tavola drauf steht ist in dem Segment eh 42. 12,5 Volt, 1 Liter, Rotwein, zwofufzich, passt.
Um sich was einfallen zu lassen brauchts Du vorallem erstmal Kapital ... glaubst Du echt der Großteil der Fassmarkter haben durch den ruinösen Preiskampf und die Ausnutzung der Marktmacht vom Handel, die Resourcen über um mal einfach neue Marktsegmente zu erschließen, Vermarktungsstrukturen aufzubauen ... vom Know How des Weinausbaus heute mal ganz zu schweigen?

Wäre die Marktreglementierung nicht eingeführt worden hätte sich im Laufe der letzten Generation einiges schleichend von selbst geregelt, einfach über den Generartionswechsel. Jetzt die Reglementierung einfach aufzuheben wird eine lawinenartige Entwicklung verursachen.

PS: Schau mal auf den Zuckermarkt ... es wird sich wiederholen am Weinmarkt:
http://www.landwirtschaftskammer.de/lan ... rueben.pdf

Nicht weil der Verbraucher dass so fordert, sondern weil dem Handel es schnurzegal ist ob die Ware Hosenknöpfe, Wein oder Zucker ist.
Zuletzt geändert von µelektron am Fr Feb 10, 2012 10:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Kyoho » Fr Feb 10, 2012 10:19

Wolfcke hat geschrieben:Ich habe auch schon gehört dass die großen landwirtschaftlichen Genossenschaften in unserer Region kein großes Interesse am Weinbau haben, obwohl viele kleine in den Startlöchern sitzen. Da ist wohl mit spitzem Bleistift gerechnet in anderen Kulturen auf den guten Ackerböden mehr zu holen, mit deutlich weniger Einsatz.

Wo sollen sie auch das Kapital hernehmen, wenn sie schon im Frühjahr Dünger und Saatgut auf Pump kaufen müssen, eure ostdeutschen Nachfolge-LPGs. Im Weinbau rechnet man mit Neuanlagekosten von 30.000€/ha und 3 Jahre, bis die Anlage überhaupt ein Ertrag abwirft. Dann die höhere Unsicherheit der Produktion (Witterung, Ertragsschwankungen, Preisentwicklung etc.). Zudem Investitionen in Kellereitechnik und Vermarktung, falls nicht nur Most oder Trauben vermarktet werden sollen.
Da ist großflächiger Ackerbau die risikoärmere Variante, wo doch im ersten Jahr schon wieder ein Teil des investierten Geld zurückfließt. Weinbau lohnt sich meist nur über Generationen, also Schuster bleib bei deinen Leisten.
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Wolfcke » Fr Feb 10, 2012 12:04

Die „Nachfolge –LPG´S“ stehen mittlerweile eigentlich ganz gut da,
haben bei uns rum einige Tausend ha Ackerland mit nur ein paar Leuten,
meist noch Biogas und alles Mögliche. Da hier rum auch viele Hangflächen in der Peripherie sind ist der Gedanke nicht so abwegig.
Es gibt hier im Gebiet eine Agrargenossenschaft mit etwa 200 ha Weinbau.
Aber gerade hier scheint sich eben das Interesse in Grenzen zu halten, was ja grundsätzlich OK ist.
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Kyoho » Fr Feb 10, 2012 15:38

Terrassenwein hat geschrieben:
hh85 hat geschrieben:Werfen wir mal einen Blick auf die Steillagen in Württemberg oder an der Mosel. Wenn bei der Bewirtschaftung dieser am Ende ein schwacher Erlös steht, wird diese niemand mehr bewirtschaften. Der Erlös kann nur dadurch gesteigert/erhalten werden, wenn dem Konsument die Wichtigkeit dieser Lagen vermittelt wird. Da kommen dann Stichpunkte wie Tourismus, Emotionalität, Regionalität ins Spiel... und das wird Oetker nie vermitteln können!
...
und noch ein schlauer Spruch: Der Markt regelt alles!

Steillagen oder Terrassenweinberge sollten auch bei einer Beibehaltung des Anbaustopps ausgenommen werden. Wer sich freiwillig einen Terrassenweinberg antut sollte nicht auch noch mit Pflanzrechtkosten dafür bestraft werden, dass er unentgeltlich Landschaftspflege für die erholungssuchende Allgemeinheit betreibt. Denn öffentliche Gelder erhalten die meisten unserer Kleinwengerter überhaupt nicht, da sie meistens unterhalb der Fördergrenze von 35 ar liegen.


Der Markt regelt zwar alles, aber nicht immer zum Nutzen der Gesellschaft bzw. Allgemeinheit. Dein Anliegen solltest Du jetzt verstärkt den Politikern andienen, besonders die von grünem Couleur. Die geben sich nach außen als besonders empfänglich, wenns um Landschaftsschutz und Erhaltung von Steillagenweinbau. Da können sie ruhig auch auch was springen lassen (Fördergrenzen aufheben etc.).
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon hh85 » Fr Feb 10, 2012 17:35

Kyoho hat geschrieben:Der Markt regelt zwar alles, aber nicht immer zum Nutzen der Gesellschaft bzw. Allgemeinheit. Dein Anliegen solltest Du jetzt verstärkt den Politikern andienen, besonders die von grünem Couleur. Die geben sich nach außen als besonders empfänglich, wenns um Landschaftsschutz und Erhaltung von Steillagenweinbau. Da können sie ruhig auch auch was springen lassen (Fördergrenzen aufheben etc.).

Ich sehs schon auch so, dass die Aufhebung des Anbaustopps u.a. eine Gefahr für die Weiterbewirtschaftung dieser Flächen darstellt.
Interessiert es Politiker wirklich was mit ca. 500ha Terassen- und Steilstlagenweinbau in Württemberg und Mosel passiert, wenn sie einen Beschluss für die Rebfläche in ganz Europa treffen müssen...?
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Kyoho » Fr Feb 10, 2012 17:43

hh85 hat geschrieben:Interessiert es Politiker wirklich was mit ca. 500ha Terassen- und Steilstlagenweinbau in Württemberg und Mosel passiert, wenn sie einen Beschluss für die Rebfläche in ganz Europa treffen müssen...?

Das hat sie zu interessieren, wenn sie wünschen, dass Du sie wählst und wenn Du genügend Mitstreiter aus Weinwirtschaft, Gastronomie, Fremdenverkehr, Kommunalentwicklung etc. an Land ziehst, dann hat Deine Meinung auch Gewicht bei denen.
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