nicht nur, dass der weinbau so zu einer massenindustrie wird, welche dem einzelhandel zugute kommt. über den sinn, von günstigem wein für lebensmittelketten könnte man noch diskutieren. auch wenn der ruf des "billiggesöffs" der, gerade dem pfälzerwein bis in die 80er jahre teilweise anhing (mannheimer studentenfeste, mit fahrbaren "weintankstellen"), nicht schön war. persönlich denke ich: günstig darf er sein, aber nicht billig, dh. zu jedem preis.
schlimmer finde ich die nachteile, welche den regionen im bereich tourismus, landschaftsschutz und kulturerhaltung drohen. hh85 hat des zutreffend angesprochen. kleinere betriebe und nebenerwerbe würden den weinbau wohl einstellen. gerade an den steillagen, wie der mosel. die bewirtschaftung dient aber auch dem erosionsschutz und anderen umweltbelangen. entweder müsste dann der staat kleinere betriebe noch massiver mit unterstützen, um so diese probleme zu vermeiden oder selbst ausgaben tätigen, um diese gefahren zu vermeiden.
und kahle steilhänge sind weder touristisch noch kulturell von vorteil.
auch in anderen abaugebiete, wie meinem, der pfalz, lebt der weinbau derzeit noch von vielen kleinen oder nebenerwerbsbetrieben. ich finde das erhaltenswert.
und familienbetriebe mit ihrer vielfalt im ausbau machen den wein so besonders.
bei einem wegfall des anbaustopps sehe ich eine weitere gefahr. es werden immer mehr reine anbau- und aussenwirtschaftsunternehmen gegründet, welche riesige flächen betwirtschaften und die trauben anschliessend an einige wenige grosskellereien verkaufen, welche "einheitswein" herstellen. zugleich könnten diese den einkaufspreis noch besser diktieren, als bisher.
über andere lockerungen, für betriebe könnte man diskutieren, wobei da eher genossenschaften ihren mitgliedern entgegenkommen sollten. zb. bezüglich vorgaben, welche sorte gepflanzt werden darf.