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Anbaustopp aufheben oder nicht?

Hier ist Platz für alles was an den Reben wächst.
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Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Kyoho » Mi Feb 08, 2012 9:38

Man hört und liest ja ständig, dass die EU den Anbaustopp 2016 kippen will. Der Verband tut seine Meinung auf jeder Versammlung kund, dass er das nicht will. Hand aufs Hers, wie ist eure ehrliche Meinung dazu? Freigeben und jedem selbst überlassen, wo und was er pflanzt oder das stingente System mit Pflanzrechtübertragung beibehalten?
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon µelektron » Mi Feb 08, 2012 10:18

Unbedingt beibehalten. Es kämen dann Verhältnisse wie in Übersee.
Die Befürchtung ist, dass dann einfach aufs Geratewohl Äcker bepflanzt werden, die dann in Minimalaufwand betrieben und der Markt mit dem Wein überschwemmt wird. Wenn dann Rendidite gemacht ist wird der Kram wieder gerodet und irgendwas anderes angepflanzt, den kleinen und mittleren Betrieben würde das den Garaus machen, hinterher heist's dann verbrannte Erde oder Kollateralschaden, shit happens. Derzeit haben wir keinen Mangel an Wein, im Gegenteil. In Frankreich wurden schon etliche Hektar zwangsgerodet um den Preis halten zu können.
Das Problem ist, dass in den 70er-80er die Marktorganisation eingeführt wurde. Eine "natürliche" Entwicklung wurde so unterbunden.
Das rächt sich jetzt ... wenn man den Anbaustopp aufhebt kann man auch gleich die Mengenbegrenzung aufheben, was das für die breite Mehrheit der Winzer in den etwas benachteiligten Gebieten bedeutet (Mosel z.B.) kann man sich an 5 Fingern abzählen. Erheblicher Mehraufwand, geringere Erträge, nicht mehr konkurrenzfähig -> Brachflächen, Einbußen im Tourismus etc..
Der einzige der Lacht ist die Kellereiseite und der Handel ... billigst einkaufen und maximal Marge.
Allerdings wird die Politik für die Fortsetzung des Anbaustopps wenig übrig haben, da geht es um die Inflationsrate, die künftig stärker niedrig gehalten werden muss (danke an die Banken), da sind die paar Einzelschicksale eben scheißegal, da brauchen wir uns nix vormachen und das ist auch unabhängig von der Farbe, egal was die Politiker erzählen.
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Kyoho » Mi Feb 08, 2012 11:02

µelektron hat geschrieben:Der einzige der Lacht ist die Kellereiseite und der Handel ... billigst einkaufen und maximal Marge.
Allerdings wird die Politik für die Fortsetzung des Anbaustopps wenig übrig haben, da geht es um die Inflationsrate, die künftig stärker niedrig gehalten werden muss (danke an die Banken), da sind die paar Einzelschicksale eben scheißegal, da brauchen wir uns nix vormachen und das ist auch unabhängig von der Farbe, egal was die Politiker erzählen.


Die Kellereien wollen den Anbaustopp deswegen ja auch aufheben, und fordern, dass große Winzer mehr Minimalschnitt und dergleichen machen, dass sie in Zukunft billiger einkaufen können bzw. kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie den Preis drücken um ihre Spanne erhöhen zu können. Die Qualität spielt da nur in sofern eine Rolle, dass der Wein verkehrsfähig ist und die 1,5 Punkte bei der Quali schafft. Die Kellereien sind ja auch diejenigen, die für 4,99 einen Eiswein beim Discounter ins Regel stellen lassen, ohne dabei rot anzulaufen (und nicht wenige Winzer kloppen das halbverschimmelte Zeug mit dem Vollernter noch für sie runter). Von Weinkultur und Wertigkeit des Weines keinen blassen Schimmer. Billige Massenprodukte von der Stange und die qualitätsorientierten Erzeuger (Weingut, Genossenschaft) bleiben auf der Strecke, wenn sie nicht gerade eine treue Kundschaft oder hohe Renommé haben. Verkehrte Welt.
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon µelektron » Mi Feb 08, 2012 19:19

Der Handel sollte sich dies hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Cournotscher_Punkt

mal genauer zu Gemüte führen ... das Gewinnmaximum liegt nicht (!) beim Umsatzmaximum, ergo nicht bei niedrigstem VK, aber das begreifen viele nicht. Wenn ich mir da so manche Winzerkollegen anschau mit ihrem Preisgefüge ... :roll:

n8
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon anton45 » Mi Feb 08, 2012 19:39

Abschaffen natürlich so schnell wie möglich. Wer sind denn die wirklichen Profiteure? Und wer muß denn die teuren Planzrechte kaufen?
Und was wurde denn besser seit Einführung?
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Wolfcke » Mi Feb 08, 2012 19:57

In den EU-Südländern wird heute schon so billig Wein nach D angeboten, so dass wir zusammen mit den Drittlandsweinen ja jetzt schon eine solche Situation haben. Es wird nur der Unterschied sein, dass der Billigwein nicht von Francesco, oder Jean-Pierre sondern von Nachbar Müller-Meier kommt, was ungleich beschissener für die regionale Nische ist.
Aber alle die dann neu anfangen müssen erstmal einige Tausender im Koffer haben um nur mal die ersten Reben zu pflanzen und ersten Jahre zu überstehen. Die großen Kellereien haben ja eigentlich einen ganz anderen Markt.
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon µelektron » Mi Feb 08, 2012 22:18

anton45 hat geschrieben:Abschaffen natürlich so schnell wie möglich. Wer sind denn die wirklichen Profiteure? Und wer muß denn die teuren Planzrechte kaufen?
Und was wurde denn besser seit Einführung?


Nix wurde besser, das ist es ja, nur eine Verzerrung des Marktes. Wäre der ganze Quatsch nicht eingeführt worden hätte sich die Struktur allmählich gewandelt, jetzt abschaffen vollzieht den Wandel dann sprunghaft und dementsprechend schmerzhaft.
Ist in etwa so wie bei einem Fluss ... ohne Stauwehr floss er kontinuierlich flott ... dann hat man das Wehr eingebaut und den Fluss aufgestaut, folge er floss langsamer. Jetzt aber das Wehr sprengen führt zu Überflutungen ... bildlich gesprochen ...
Wenn überhaupt, dann muss da langsam der Druck raus genommen werden, z.B. indem man alle paar Jahre neue Planzrechte vergibt bis sie praktisch nicht mehr nachgefragt werden seitens der Winzerschaft, dann kann man sie abschaffen.
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Rebenhopser » Mi Feb 08, 2012 22:45

anton45 hat geschrieben:Abschaffen natürlich so schnell wie möglich. Wer sind denn die wirklichen Profiteure? Und wer muß denn die teuren Planzrechte kaufen? Und was wurde denn besser seit Einführung?


Lieber teure Pflanzrechte kaufen, als gar keine Gewinne mehr erwirtschaften!
Ich will nicht so bleiben wie ich bin, ich will besser werden!
http://www.wg-rammersweier.de/
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon hh85 » Do Feb 09, 2012 0:47

Wolfcke hat geschrieben:In den EU-Südländern wird heute schon so billig Wein nach D angeboten, so dass wir zusammen mit den Drittlandsweinen ja jetzt schon eine solche Situation haben. Es wird nur der Unterschied sein, dass der Billigwein nicht von Francesco, oder Jean-Pierre sondern von Nachbar Müller-Meier kommt, was ungleich beschissener für die regionale Nische ist.
Aber alle die dann neu anfangen müssen erstmal einige Tausender im Koffer haben um nur mal die ersten Reben zu pflanzen und ersten Jahre zu überstehen. Die großen Kellereien haben ja eigentlich einen ganz anderen Markt.

Die Frage ist dann noch ob Nachbar Müller-Meier seinen Wein genauso billig produzieren kann wie Francesco, Jean-Piere oder Johan, Erkan und Papadopulus.
Und die den großen Geldkoffer in der Hand tragen um Reben zu pflanzen, verdienen die dann mit Zuckerrüben oder anderen Feldfrüchten nicht genauso... und das ganze bei viel weniger gebundenem Kapital.

Die Frage ist doch: Habt ihr Ackerflächen, die ihr mit Reben bepflanzen würdet?
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Kyoho » Do Feb 09, 2012 10:38

hh85 hat geschrieben:
Wolfcke hat geschrieben:In den EU-Südländern wird heute schon so billig Wein nach D angeboten, so dass wir zusammen mit den Drittlandsweinen ja jetzt schon eine solche Situation haben. Es wird nur der Unterschied sein, dass der Billigwein nicht von Francesco, oder Jean-Pierre sondern von Nachbar Müller-Meier kommt, was ungleich beschissener für die regionale Nische ist.
Aber alle die dann neu anfangen müssen erstmal einige Tausender im Koffer haben um nur mal die ersten Reben zu pflanzen und ersten Jahre zu überstehen. Die großen Kellereien haben ja eigentlich einen ganz anderen Markt.

Die Frage ist dann noch ob Nachbar Müller-Meier seinen Wein genauso billig produzieren kann wie Francesco, Jean-Piere oder Johan, Erkan und Papadopulus.
Und die den großen Geldkoffer in der Hand tragen um Reben zu pflanzen, verdienen die dann mit Zuckerrüben oder anderen Feldfrüchten nicht genauso... und das ganze bei viel weniger gebundenem Kapital.

Die Frage ist doch: Habt ihr Ackerflächen, die ihr mit Reben bepflanzen würdet?

Ist die massive EU-Subvention von großen Kellereien und Neustrukturierung von Rebflächen in Ungarn, Rumänien, Bulgarien etc. nicht marktverzerrender als eine Liberalisierung der Pflanzrechte? Die einen bekommen noch Geld hinterhergeworfen, wenn sie weiter auf unseren Märkten expandieren, die anderen bekommen nur die Erlaubnis, es auf eigene Kosten zu tun.
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Omega659 » Do Feb 09, 2012 11:20

Es geht doch nicht um uns, welche Äcker wir noch anlegen würden.
Das große Geschäft machen andere.
Mir ist zu Ohren gekommen daß "Oetker" im großen Stil Obstplantagen am Niederrhein gekauft hat, um sie zu roden und nach dem Anbaustopp dort Trauben zu produzieren.
Dieser Wein könnte dann billiger in den LEH als bisher.
Und man wäre in der Faßweinproduktion nicht mehr so von den Winzern abhängig.

Die große Gefahr ist nicht der Nachbar nebenan der 1 oder 2 ha anlegt.
Das ganze läuft auf eine völlige Industrialisierung heraus die die Winzer zumindestens vom Faßweinmarkt
verdrängt.
Und das das Angebot von billigem vielleicht gar nicht mal so schlechtem "Industriewein" nicht ohne Auswirkung auf die Selbstvermarkter und ihr Flaschenweingeschäft bleibt, auf Dauer ist auch klar.

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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon hh85 » Do Feb 09, 2012 12:23

Die Situation im Weinmarkt ist doch bereits jetzt schon so, dass jeder Konsument auf "Billigwein" zurückgreifen kann, wenn er ihn haben will.
Nehmen wir an Oetker macht 800 ha am Niederrhein (hab ich auch gehört). Er produziert günstig, verkauft billig.... es werden die verdrängt die bisher auch in diesem Marktsegment (1-1,50€/0,75l) unterwegs waren, wie oben beschrieben Fassweinwinzer oder Großkellereien.
Auf Dauer muss jeder Vermarkter sich im Klaren werden, wie viel er zu welchen Preis verkaufen kann und wie viel er dem entsprechend produziert. Auch in Hinsicht darauf was später die Hektarerlöse angeht.
Werfen wir mal einen Blick auf die Steillagen in Württemberg oder an der Mosel. Wenn bei der Bewirtschaftung dieser am Ende ein schwacher Erlös steht, wird diese niemand mehr bewirtschaften. Der Erlös kann nur dadurch gesteigert/erhalten werden, wenn dem Konsument die Wichtigkeit dieser Lagen vermittelt wird. Da kommen dann Stichpunkte wie Tourismus, Emotionalität, Regionalität ins Spiel... und das wird Oetker nie vermitteln können!
Einfach ausgedrückt: Man darf die Möglichkeit sich zu entwickeln nicht unterbinden. (Blick auf die vielen Fusionen derzeit; ein Betrieb wächst durch Übernahme, besser wäre wenn man dieses Wachstum selbst generiert, wenn das möglich ist...)
und noch ein schlauer Spruch: Der Markt regelt alles!
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Kyoho » Do Feb 09, 2012 12:34

Omega659 hat geschrieben:Mir ist zu Ohren gekommen daß "Oetker" im großen Stil Obstplantagen am Niederrhein gekauft hat, um sie zu roden und nach dem Anbaustopp dort Trauben zu produzieren.

Omega 659

Nur ein Gerücht oder gibt es dafür einen Link zu einer seriösen Quelle?
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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon Omega659 » Do Feb 09, 2012 13:00

Link oder sowas gibt es nicht.
Sind quasi Betriebsinterna einer großen Gesellschaft.
Mehr kann und will ich hier nicht sagen.

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Re: Anbaustopp aufheben oder nicht?

Beitragvon anton45 » Do Feb 09, 2012 13:24

Kyoho hat geschrieben:
Omega659 hat geschrieben:Mir ist zu Ohren gekommen daß "Oetker" im großen Stil Obstplantagen am Niederrhein gekauft hat, um sie zu roden und nach dem Anbaustopp dort Trauben zu produzieren.

Omega 659

Nur ein Gerücht oder gibt es dafür einen Link zu einer seriösen Quelle?



ist schon komisch bei uns erzählt man auch die Geschichte von 800 ha aber der Großinvestor war ein Australier!!
Wer hat denn wohl Interesse daran so einen Sch.... zu verbreiten??
Ich halte das Ganze für Panikmache eines bestimmten Clientiels. Vor dem Anbaustopp 1991 war auch kein gutes Ackerland mit Reben bepflanzt.
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