Hubert Hohler hat geschrieben:JINGSAW hat geschrieben:Definition Tierfabrik:
Wenn ich in BW einen Milchkuhstall für 120 Tiere baue, ist das dann eine Tierfabrik, weil ich um sodenn um ein Mehrfaches größer bin als der Landesdurchschnitt?? Oder ist alles was kleiner als der Landesdurchschnitt ist keine Tierfabrik??
- Ökologische Subventionen gibt es m.E. schon genug; mit welcher Begründung sollen soll diese Förderung angehoben werden, wo die Ökobetriebe bereits jetzt (zu recht) existieren und bei normalen wirtschaften auch gutes Geld verdienen.
- faire Regeln bzgl. des Landwirtschaftshandels...
Es ist schon seltsam, daß jeder Deutsche stolz darauf ist, daß wir ALLES exportieren...; Chemie, Autos, Maschinen ect. und hier somit einen Selbstversorgungsgrad von weit über 200% haben; aber wehe die Landwirtschaft produziert auch nur 100,1%; dann ist der Teufel los und wir überschwemmen das Ausland und die Entwicklungsländer
- Gentechnik -> Ein Thema für sich
Aufgrund der Patentfähigkeit des Saatgutes und der somit immer mehr zunehmenden Markmacht der großen Saatgutkonzerne würde ICH sowas niemals säen; ABER NUR DESHALB; für mich sind GVO im Vergleich mit den durch Mutationszüchtung erzeugten Sorten ein echter Fortschritt. Und bei den Mutationszüchtungen hat keiner Bedenken hinsichtlich der Sicherheit... -> das ist halt der Einfluss der Medien.. (ein Verbraucher kennt nur GVO und denkt, daß die bisherige Züchtung ausschließlich nach dem Motto "die guten in Töpfchen - die schlechten ins Kröpfchen" gelaufen ist)
-> Für mich müsste sich die Diskussion auf das Patentrecht, nicht jedoch auch die GVO beziehen
- Wenn ich einen Rapskontrakt für meine Ernte schließe oder meinen Raps bei mir einlagere, dann spekuliere ich auch; wo ist die Definition für Spekulation - ist es nicht gerecht, daß sich der Rapskäufer auch absichern darf und die Ware auf dem Papier schon mal weiterverkauft??
- Definiere klimaschonende Landwirtschaft; meine gehört zu haben, daß 1ha Mais den CO2-Ausstoß von 60.000 Autokilometern bindet - ist dann nicht die Landwirtschaft nicht schon im allgemeinen die klimaschonendste Branche überhaupt; hinsichtlich Ackerbau in der Wüste mithilfe von Bewässerung kann ich dies Forderung verstehen, aber sowas sollte in good old Germany nicht stattfinden
Die konventionelle Landwirtschaft ist auf Produktivität ausgerichtet; favorisiert wird die Massentierhaltung oft in Kombination mit Spezialisierung. Demeter, Bioland und Naturland zertifizierte Betriebe bieten ihren Tieren noch mehr Platz und Auslauf als die EU-Verordnung vorschreibt; zudem ist deren Zahl an die bearbeitete Fläche des Betriebes gekoppelt, so dass Massentierhaltung hier nicht möglich ist.
Es ist die Nachhaltigkeit, die Gesundheit von Natur, Umwelt und Klima, von Mensch, Tier und Pflanze. Hier punkten die Bio-Lebensmittel eindeutig, ganz besonders jene, die nicht nur das EU-Biosiegel tragen, sondern nach den Grundsätzen der großen Bio-Zertifizierungs-Organisationen Demeter, Bioland, Naturland erzeugt werden.
Bio-Landwirtschaft ist aktiver Gewässerschutz. Ökologisch gepflegte Böden nehmen bis zu dreimal mehr Wasser auf als Böden konventioneller Landwirtschaft. Sie geben es gefiltert an das Grundwasser weiter, während konventionell bearbeitete Böden viel Wasser als Oberflächenwasser ablaufen lassen – eine Ursache von Überschwemmungen. Ökoböden haben außerdem ein reiches Bodenleben mit großer Artenvielfalt, einen lebendigen Boden sozusagen, das ihn zudem vor Erosion schützt.
Beim Pestizideinsatz bekämpft der konventionelle Landwirt die Natur mit tödlichem Gift – vielfach basierend auf für den Krieg entwickelten Giften - und schadet damit der Umwelt und am Ende auch dem Konsumenten nachhaltig durch Rückstände im Essen. Die Öko-Landwirtschaft setzt stattdessen robuste und bewährte Pflanzen ein, nutzt mechanische Verfahren (striegeln), Pflanzenpräparate wie Brennnesseljauche, Ölemlusionen ohne chemisch-synthetische Insektizide.
Global agierende Fleischkonzerne entziehen den Menschen in armen Ländern durch einen weiteren Mechanismus die Lebensgrundlage. Amerikaner und Europäer etwa mögen vom Geflügel am liebsten das weiße Brustfleisch. Der weniger beliebte Rest wird zu Spottpreisen in Länder verkauft, in denen Konsumenten weniger wählerisch sind. Europäische Billigexporte zerstören so die Geflügelproduktion in Ghana und nahmen dortigen Landwirten die Lebensgrundlage. Mit den subventionierten Preisen der Europäer können sie nicht mithalten – und haben keinen Anreiz mehr, selbst Hühner zu züchten.
Life Science nennen sie sich, die Biotechfirmen und bringen doch den Tod. Bt-Mais, Bt-Baumwolle enthalten ein Gen des Bakteriums thuringiensis, das ein Gift produziert, welches die Fressfeinde tötet. Dieses Tötungsgen bleibt aber auch aktiv, wenn der Mais verfüttert wird. Inzwischen gibt es Berichte, dass beispielsweise Kühe, die mit Genmais-Kraftfutter gefüttert wurden, immer weniger Milch gaben und am Ende vorzeitig geschlachtet werden mussten. Bis heute liegen keine Ergebnisse vor, die deutlich machen, dass keine anderen Lebewesen geschädigt werden; im Gegenteil: Es mehren sich die Zeichen, dass nicht nur Maiszünsler oder Baumwollkapselwurm dem Tötungsgen erliegen.
Auch beim Bayer GVO-Reis gibt es existenzielle Bedrohungen. Er wurde gegen ein hochgiftiges Unkrautvernichtungsmittel – ein Breitband-Herbizid mit Wirkstoff Glufosinat-Ammonium - resistent gemacht. Glufosinat ist so stark, dass es zu den 22 in der europäischen Landwirtschaft verbotenen Chemikalien zählt. Es könne lt. C&L Working Group der Europäischen Kommission die menschliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
Die Welt der Finanzjongleure ist nicht einfach zu durchschauen. Banken und Börsen offerieren Produkte mit fantasievollen Namen. In vielen Fällen müssen auch Sicherheiten hinterlegt oder es muss Kapital nachgeschossen werden. Das erfordert viel Rechnerei, und die Gefahr ist groß, dass die Wettprofis in den Banken und an den Börsen den Landwirten immer um ein paar Gerüchte voraus sind.
Ein Kilogramm Rindfleisch verursacht mehr als 13,3 Kilogramm CO2-Äquivalente. Ein Liter Milch ist immerhin noch für ganze 940 Gramm CO2 verantwortlich. Gemüse (153 Gramm CO2 pro Kilogramm) und Kartoffeln (199 Gramm pro Kilogramm) schneiden weit besser ab. Die Produktion tierischer Nahrungsmittel verursacht hohe Emissionen, die wiederum den Klimawandel vorantreiben.
Da haben wir ja zum Glück mal einen Experten hier im Forum. Du schreibst von Massentierhaltung in der konventionellen Landwirtschaft. Was ist Massentierhaltung genau, wie unterscheidet man einen normalen Tierhalter von einem Massentierhalter?
In der konventionellen Landwirtschaft wird doch die Anzahl an Tieren über die Düngeverordnung begrenzt. 170 kg N bzw. mit Genehmigung 230 kg N aus organischer Düngung. Auch Tierhalter ohne Land müssen nachweisen wo ihre Gülle bleibt, also kann man pro Fläche nur eine bestimmte Menge Tiere halten und Fläche ist begrenzt. Warum sollte es ein Problem sein, wenn man Gülle auf Flächen verwertet die einem nicht gehören? Gibt es einen Unterschied ob Gülle auf eigenem Land, auf Pachtland oder auf dem Land des Nachbarn ausgeracht wird? Ich meine für die Bewirtschaftung, für die Umwelt oder für die Moral? Außerdem gibt es ja noch die Nährstoffbilanzen, die die Düngemenge begrenzen.
Warum sollte ein Betrieb sein Futter selber produzieren? Wenn mein Nachbar Rinder hält und Mais braucht und ich baue diesen für ihn an und nehme im Gegenzug seine Gülle, ist da ein Unterschied wenn ich ihm meine Flächen verkaufen würde und er den Mais dann selber anbaut?
Wenn ich richtig informiert bin sind GVOs in Deutschland nicht zugelassen, oder?
Hast Du beim Einsatz von PSM bei den Bios nicht die Schwermetalle vergessen z.B. Kupfer?
Hier eine Liste der im Ökolandbau zugelassenen Pflanzenschutzmittel: http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downl ... cationFile