schimmel hat geschrieben:Ulikum, noch nie etwas von Humusbilanz gem. DÜVO gehört oder?

Ob das wohl alles so stimmt mit der Humusbilanz ?

Na denn !!!

du gehörst ja bestimmt zu denen die sich auch nicht wundern wenn ihr neues Auto 2 Liter Sprit mehr verbraucht wie angegeben,
es gibt ja für Autos den ECE Normverbrauch.

Schön das in Deutschland alles geregelt ist.

Wenn die gesamte landw. bildung nur aus dem web kommt, dann wird man solche kommentare abgeben wie ulikum.
Nur mit gülle als humuslieferant hat man auf den meisten böden keine chance, vor allem durch die begrenzung auf 170kg tier.stickstoff.
Trotz geringerer humus lieferung/m³ ist es so, mit gärsubstrat aus anlagen mit vorwiegend nawaro fütterung, möglich mehr humuswert je ha auszubringen!

Unvergleichbar wertvoller als humuslieferant sind stallmist, gründünger und auf dem acker belassene ernterückstände.

forenkobold hat geschrieben:Organische Substanz kommt natürlich weniger auf den Acker zurück. Dafür ist der Stickstoff besser pflanzenverfügbar, so dass der geringeren Humuszufuhr eine effektivere Stickstoffausnutzung gegenübersteht.

Ich schlage dir einen Deal vor: Du nennst mich nicht mehr Dumpfbacke und dafür bezeichne ich dich nicht als dummer Bauer.

Einhorn64 hat geschrieben:
und auf dem acker belassene ernterückstände.

Da bleibt bei Silomais und GPS für Biogas aber leider nicht viel auf dem Feld zurück. Auf Flächen, die keine Fruchtfolge mehr haben, sondern nur noch Mais wird das ein Problem. Vor allem dan, wenn das Substrat nicht auf den Flächen ausgebracht wird, von denen der Mais kommt.

Seltsam was hier einige über das Thema schreiben. Ich hoffe nur das dies der Threadersteller nicht für seine Projektarbeit verwendet. Eigentlich könnte er meine Links ausdrucken und das komplett mit meinen Beiträgen verwenden. Da steht alles kurz und bündig drinn und wurde von einer aussenstehenden, unabhängigen Person ohne Emotionen verfaßt.

schimmel hat geschrieben:

Ulikum hat geschrieben:

schimmel hat geschrieben:Ulikum, noch nie etwas von Humusbilanz gem. DÜVO gehört oder?

Ob das wohl alles so stimmt mit der Humusbilanz ?

Na denn !!!

du gehörst ja bestimmt zu denen die sich auch nicht wundern wenn ihr neues Auto 2 Liter Sprit mehr verbraucht wie angegeben,
es gibt ja für Autos den ECE Normverbrauch.

Schön das in Deutschland alles geregelt ist.

Naja, Bodenproben lassen sich natürlich manipulieren, letztendlich ist es aber dann ein Eigentor für den Betriebsleiter. Und Schlussendlich wäre wohl jeder Landwirt dämlich, wenn er seine Existenzgrundlage aufs Spiel setzen würde. Warum grassiert in Deutschland eigentlich immer eine merkwürdige Art von Besserwisserei gegenüber praktizierenden Landwirten? Haben wir ein Erosionsproblem? Haben wir ein Wasserproblem?

Ich hoffe dein Boden und deine Bewirtschaftungsweise lassen die Umsetzung der Organischen Substanz auch so zu wie es die Humusbilanz vorsieht. Ich habe schon genügend Bodenprofile gegraben wo ich auf so eine komische schwarze stinkende Masse in 20 bis 25 cm Tiefe gestoßen bin, sah irgendwie aus wie Organische Masse die einfach nicht zu Humus werden möchte. Bodenproben brauche ich dazu nicht zu manipulieren, und ich kenne auch kaum einen Landwirt der den Humusgehalt seiner Böden untersuchen lässt. Schau dir mal die Lufa Bodenporbenergebnise genau an, glaube kaum das du da den Humusgehalt hast feststellen lassen.

Ja wir haben Erosionsprobleme und wir haben Wasserprobleme, man kann aber auch die Augen vor der Wirklichkeit verschließen.
Beispiel.: http://www.youtube.com/watch?v=GuNW-h61KFg

Justice hat geschrieben:Da bleibt bei Silomais und GPS für Biogas aber leider nicht viel auf dem Feld zurück. Auf Flächen, die keine Fruchtfolge mehr haben, sondern nur noch Mais wird das ein Problem. Vor allem dan, wenn das Substrat nicht auf den Flächen ausgebracht wird, von denen der Mais kommt.

Es gibt eine Technik um dieses Problem zu minimieren: Dem Substrat wird Holzkohlepulver untergemischt. Je mehr desto besser. Ich weiß aus eigener Erfahrung dass das funktioniert. Nur ist das für den Mais- und Getreideanbau viel zu teuer und außerdem benötigt man für die Herstellung der Holzkohle große Mengen Biomasse. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Diese Methode macht nur dort Sinn wo sie ganz gezielt eingesetzt werden kann, also z.B. bei Kübelpflanzungen, Baumschulen, Saatzucht usw.

Tooom hat geschrieben:und wurde von einer aussenstehenden, unabhängigen Person ohne Emotionen verfaßt.

Sorry. Aber deine 175 Beiträge im LT sprechen da genau dagegen.

schimmel hat geschrieben:

Justice hat geschrieben:

Einhorn64 hat geschrieben:
und auf dem acker belassene ernterückstände.

Da bleibt bei Silomais und GPS für Biogas aber leider nicht viel auf dem Feld zurück. Auf Flächen, die keine Fruchtfolge mehr haben, sondern nur noch Mais wird das ein Problem. Vor allem dan, wenn das Substrat nicht auf den Flächen ausgebracht wird, von denen der Mais kommt.

...ich wollte es ja nicht schreiben aber: Das Stroh, das die Pferdehalter bekommen erreicht häufig auch nicht als Mist den Erzeuger..... sondern verschwindet auf einem anderen Acker, deshalb sollte ja auch die Pferdehaltung an die Erzeugung und Entsorgung gekoppelt werden....

Hast Recht. Aber. Wir gehen auch auf´s Klo und nicht auf den Acker. Eine gewisse "Entnahme" ist wohl möglich. Frag mich aber jetzt nicht, wo die Grenze ist.

Justice hat geschrieben:Hast Recht. Aber. Wir gehen auch auf´s Klo und nicht auf den Acker. Eine gewisse "Entnahme" ist wohl möglich. Frag mich aber jetzt nicht, wo die Grenze ist.

Mit genauen Zahlen kann ich nicht dienen, aber es gibt einen natürlichen Zufluss an Pflanzennährstoffen. Z.B. CO2, Stickstoff und Staubpartikel aus der Luft sowie Spurenelemente im Regenwasser. Diese Mengen reichen aber keinesfalls alleine aus um hohe Ernteerträge zu erzielen. Es gibt bei uns z.B. Felder auf denen seit hundert Jahren nichts anderes als Reis angebaut wurde, und das 2-3 mal pro Jahr. Es werden nur die Stoppeln untergepflügt, also deutlich mehr Biomasse entnommen als zugeführt. Dazu dann ca. 4-500 kg Mineraldünger pro Hektar. Trotzdem liegt der Humusgehalt immer noch zwischen 2 und 4%.

Jochens Bruder hat geschrieben:

forenkobold hat geschrieben:Organische Substanz kommt natürlich weniger auf den Acker zurück. Dafür ist der Stickstoff besser pflanzenverfügbar, so dass der geringeren Humuszufuhr eine effektivere Stickstoffausnutzung gegenübersteht.

Ich schlage dir einen Deal vor: Du nennst mich nicht mehr Dumpfbacke und dafür bezeichne ich dich nicht als dummer Bauer.

Ich habe eine Begründung für die Dumpfbacke (s.o.). Was für eine Begründung hast Du?

schimmel hat geschrieben:Justice, Klärschlamm landet auch wieder auf dem Acker....inkl. der Antibiotika der Huminiden....

Nö bei uns wird er getrocknet, pelletiert und im Osten im Tagebau verfüllt, dann hat man gleich ne Quelle für P und K in einigen Jahrzehnten

Justice hat geschrieben:

Einhorn64 hat geschrieben:
und auf dem acker belassene ernterückstände.

Da bleibt bei Silomais und GPS für Biogas aber leider nicht viel auf dem Feld zurück. Auf Flächen, die keine Fruchtfolge mehr haben, sondern nur noch Mais wird das ein Problem. Vor allem dan, wenn das Substrat nicht auf den Flächen ausgebracht wird, von denen der Mais kommt.

Bei der Humusbilanz darf man zwei Faktoren nicht außer acht lassen, dass ein Großteil des mit dem Erntegut abgefahrenen Kohlenstoffs nicht aus dem Boden, sondern durch Assimilation aus der Luft kam.
Es gibt (mit Vorsicht zu genießende) Berechnungen, welche Biogasmais bei entsprechender Substratrückfuhr eine ausgeglichene Humusbilanz bescheinigen. Aber die Anlagen werden immer besser was die Methanausbeute betrifft. Deshalb wird es immer weniger Kohlenstoffrückfuhr geben.
Wer aber ein Produktionsverfahren nach der Humusbilanz bewertet, darf nur noch Körnermais, Gründüngung und Raps anbauen. Ernährung und Energiegewinnung sind dan zweitrangig.
Komisch.. ich dachte das wären die Aufgaben der Landwirtschaft. Hab ich mich getäuscht. Aber nach Meinung von Buddelschifffabrikanten bin ich eh ein dummer Bauer

Ich bin auch Lieferant für eine BGA, ich liefere dort im Jahr ca. 20 ha Mais an. Ich bin entsprechend meiner Liefermenge an der BGA beteiligt. Für die Landwirte haben sich natürlich die Pachtpreise erhöht, auf der anderen Seite haben sich aber auch die Marktpreise positiv entwickelt, da der Wettbewerb diversifiziert wurde. Viele kleinere Betriebe und Nebenerwerber liefern hier Mais an bzw. durch die Nachfrage nach Flächen bietet sich ihnen die Chance bei einem Ausstieg durch die Verpachtung ein solides Einkommen zu finden. Lebensmittel gibt es doch mehr als genug, siehe Lebensmittelverwendung, Afrika-Threads usw. wo wäre der Sinn auf diesen Flächen noch mehr Lebensmittel zu produzieren, die dann wieder den Marktpreis drücken und den Strukturwandel beschleunigen.

Und was das Substrat als Dünger angeht, so habe ich hier mal eine Nährstoffuntersuchung aus der BGA hier:



Ich finde der Nährstoffgehalt ist doch sehr interessant, zumindest wächst unser Mais recht gut wenn wir ihn damit düngen.

Und was die Humusbilanz angeht, so passt es bei uns sehr gut. Bei uns stehen 25% der Ackerflächen unter Mais. Vor dem Mais steht Getreide und dazwischen bringen wir Ölrettich als Gründüngung.

Jochens Bruder hat geschrieben: Es gibt eine Technik um dieses Problem zu minimieren: Dem Substrat wird Holzkohlepulver untergemischt. Je mehr desto besser. Ich weiß aus eigener Erfahrung dass das funktioniert. Nur ist das für den Mais- und Getreideanbau viel zu teuer und außerdem benötigt man für die Herstellung der Holzkohle große Mengen Biomasse. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Diese Methode macht nur dort Sinn wo sie ganz gezielt eingesetzt werden kann, also z.B. bei Kübelpflanzungen, Baumschulen, Saatzucht usw.

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