Hallo liebe Landtreff-Nutzer,
im Rahmen einer Projektarbeit der 9. Jahrgangsstufe beschäftigen wir uns in der Gruppe mit dem Thema Biogas.
Auf diesem Wege würde ich gerne Landwirte welche eine Biogasanlage betreiben, aber auch Außenstehende befragen. Es geht darum, welche Vorteile eine Biogasanlage den Landwirten bietet und welche Probleme durch Biogas auftreten.
Uns wäre sehr geholfen, wenn ihr euch kurz Zeit nehmt und Erfahrungen zu dem Thema schildert. Um diese Berichte besser einordnen zu können, wäre es hilfreich wenn ihr vor der Schilderung eurer Erfahrungen kurz schreibt, wie ihr mit Biogas verbunden seit. Das heißt seit ihr Landwirt, Teilhaber, Nachbar einer BGA oder sogar Investor?
Nun seit ihr gefragt, liebe User!
mit freundlichen Grüßen
ProjektBiogas

Unsere Biogasanlage läuft jetzt seit 4 Monaten problemlos.
Die Anlage wurde in 4 Monaten gebaut.
Auch der Bau lief super ohne Probleme.
Zur Zeit schließen wir Warmwasser für Haus und Stall an.
Aber eine spezielle Nachbarin, die aufpasst, dass wir keine Fehler machen, sieht sich jetzt veranlasst den Landkreis und uns zivielrechtlich zu verklagen, nachdem sie den Bau der Anlage nicht verhindern konnte. Der Nachbarhof ist verpachtet, eine Fortführung des landw. Betriebs ist nicht möglich, es wird in unserer Nachbarschaft, die alle auf unserer Seite stehen, vermutet, dass der Bewggrund der Nachbarin ausschließlich Neid ist. Die Höfe standen in der Vergangenheit immer ein wenig im Wettbewerb miteinander.
Also wenn man mal vor Gericht stehen will muss man Biogas bauen und eine böse Nachbarin haben.

Gockel hat geschrieben:Also wenn man mal vor Gericht stehen will muss man Biogas bauen und eine böse Nachbarin haben.

Vor dem Gericht wegen der Nachbarin geht auch ohne Biogasanalge........ war lustig

Hallo,
danke für deine Antwort "Gockel".
Interessant für uns wäre vor allem, wesshalb genau du Probleme mit der Nachbarschaft hast.
Hat deine Nachbarin ein Problem mit Geruchsbelästigung?
Verschmutzte Straßen durch Transportfahrzeuge?

Es würde uns wirklich sehr helfen, wenn wir noch ein paar mehr Meinungen zum Thema hören würden, gerne auch kritische!

ProjektBiogas hat geschrieben:Es würde uns wirklich sehr helfen, wenn wir noch ein paar mehr Meinungen zum Thema hören würden, gerne auch kritische!

Sowas nenne ich mal eine interessante und wichtige Arbeit für die Schule. Umweltschutz kann nicht groß genug geschrieben werden. Ich bin aussenstehender und kann das somit sachlich und neutral betrachten, bzw. verfolge und beobachte das Ganze schon seit Jahren.

Man muß das Ganze eigentlich nur objektiv betrachten um seine Schlüsse ziehen zu können. Sicher hat Biogas auch was gutes. Die Landwirte können ihr Einkommen aufbessern. Weitere Vorteile sehe ich nicht. In unserer gesamten Region schnellten seit der dramatischen Ausdehnung des Maisanbaues die Nitratwerte empor. Der Bürgermeister ist sich sicher das dies die Ursache ist. Ein hoher Einsatz an Pflanzenschutzmittel und Dünger gegenüber einer Wiese versteht sich von selbst. Natürlich leidet bei Wiesenumbruch die Artenvielfalt darunter. Weiter würde mich der Dieselbedarf dieser Anlagen interessieren, immens hoch vermutlich. Deshalb paßt der Begriff Bio im Namen Biogas überhaupt nicht.
Das Biogasstrom günstig ist, stimmt ebenfalls nicht. man muß natürlich die Flächensubventionen zum Strompreis dazuaddieren uns schon wird der Strom teuer.
Dazu diese WWF Studie
http://www.wwf.de/die-verlierer-des-biogas-pokers/
Mit dieser Überförderung wurde der wichtige Bioanbau für Lebensmiitel zurückgedrängt. Also kann man sagen das die Subventionen extrem falsch verteilt werden. Diejenigen, die die Umwelt schützen, bekommen weniger.
Hier ebenfalls wichtige Infos
http://www.shz.de/nachrichten/schleswig ... atzen.html
Dort haben die Grünen bereits signalisiert, dass sie dagegen Vorgehen werden.

Alles in allem werden sich die Politiker bald eingestehen müssen, das dies der falsche Weg war. Da wäre es klüger gewesen, Das Projekt Wüstenstrom zu fördern, womit der weltweite Strombedarf gedeckt werden kann. Und das auch noch umweltfreundlich. Aber die Stromlobby weis das geschickt zu verhindern.

Meine Meinung zu diesem Thema. Ich hoffe das Hilft für die Projektarbeit.

Ich bin aussenstehender und kann das somit sachlich und neutral betrachten, bzw. verfolge und beobachte das Ganze schon seit Jahren.

Also wenn dann bin ich eher noch Aussenstehender und neutraler Beobachter, du sicher nicht, du bist ein Landwirtsschaftshasser und Neidhammel, mit einem ziemlich verquerem Weltbild.(und ein Troll).

Ich wage folgende Vorhersage: Der Tag ist nicht mehr fern an dem der Unmut der Bürger und Wirtschaft über die explodierenden Energiepreise zu einer Politikwende führt. Dann nützen auch die langfristig garantierten Einspeisevergütungen nichts mehr weil z.B. durch Änderungen der Bauauflagen oder Nachhaltigkeits-Zertifizierungen der Substrate Biogasanlagen schlichtweg unrentabel werden.

Dann sitzen die Landwirte auf Millionenkrediten und können die Anlagen auch nicht anderweitig nutzen. Bei Wind und Solar wird es ähnlich laufen. Bei der ganzen EEG-Subventionseuphorie wird nämlich ein wesentlicher Punkt übersehen: Es ist im Vergleich zu den EE erheblich billiger alte Kohlekraftwerke mit 35% Wirkungsgrad durch neue mit ca. 50% zu ersetzen. Auch werden, weil kaum Backup-Kraftwerke benötigt werden, per Saldo weniger Treibhausgase ausgestoßen.

Jochens Bruder hat geschrieben:Ich wage folgende Vorhersage: Der Tag ist nicht mehr fern an dem der Unmut der Bürger und Wirtschaft über die explodierenden Energiepreise zu einer Politikwende führt. Dann nützen auch die langfristig garantierten Einspeisevergütungen nichts mehr weil z.B. durch Änderungen der Bauauflagen oder Nachhaltigkeits-Zertifizierungen der Substrate Biogasanlagen schlichtweg unrentabel werden.

Dann sitzen die Landwirte auf Millionenkrediten und können die Anlagen auch nicht anderweitig nutzen. Bei Wind und Solar wird es ähnlich laufen. Bei der ganzen EEG-Subventionseuphorie wird nämlich ein wesentlicher Punkt übersehen: Es ist im Vergleich zu den EE erheblich billiger alte Kohlekraftwerke mit 35% Wirkungsgrad durch neue mit ca. 50% zu ersetzen. Auch werden, weil kaum Backup-Kraftwerke benötigt werden, per Saldo weniger Treibhausgase ausgestoßen.

Das stimmt. Da hat auch mal ein Politiker den Vorschlag eingebracht, daß Biogasanlagen eigentlich gar keine EU-Subventionen erhalten dürften. Das sind nämlich Gelder, die für den Nahrungsmittelsektor gedacht sind und nicht zur Energieproduktion.
Ebenso in Deutschland mit der Dieselvergünstigung.
Die Vorschriften zum Umweltschutz kann man auch gesetzlich regeln und nicht an Prämien koppeln.
Wird dieser Vorschlag umgesetzt und für den Energiesektor diese Gelder gestrichen nutzen selbst die bisherigen hohen 20-jährigen Einspeiseergütungen nichts mehr. Die Anlagen stehen dann leer.
Ähnliches passierte damals mit dem Biodiesel. Zuerst immense Förderungen und plötzlich wurde ein Strich gezogen.

Tooom hat geschrieben:
Das stimmt. Da hat auch mal ein Politiker den Vorschlag eingebracht, daß Biogasanlagen eigentlich gar keine EU-Subventionen erhalten dürften. Das sind nämlich Gelder, die für den Nahrungsmittelsektor gedacht sind und nicht zur Energieproduktion.
Ebenso in Deutschland mit der Dieselvergünstigung.
Die Vorschriften zum Umweltschutz kann man auch gesetzlich regeln und nicht an Prämien koppeln.
Wird dieser Vorschlag umgesetzt und für den Energiesektor diese Gelder gestrichen nutzen selbst die bisherigen hohen 20-jährigen Einspeiseergütungen nichts mehr. Die Anlagen stehen dann leer.
Ähnliches passierte damals mit dem Biodiesel. Zuerst immense Förderungen und plötzlich wurde ein Strich gezogen.

Aber man darf nicht alle Anlagen über einen Kamm scheren.
Es gibt sehr wohl Biogasanlagen die Sinnvoll sind
z.B. wenn Biogas aus Gülle gewonnen wird oder aus verdorbener Silage, gleiches gilt für alle Kompostierbaren Abfälle aus der Landwirtschaft, oder Biogas aus Kommunalen Kläranlagen, auch Biogas das aus Kompostieranlagen (also Gehölz- Sträucherschnitt, Rasenabfällen, Biotonne) ist sicherlich ein sinnvolle Sache.
Aber Biogas aus NAWARO ist langfristig sicherlich ein Irrweg und würde schnell zu Ende sein wenn für die Flächen auf denen Nachwachsende Rohstoffe angebaut werden die AGRARFlächenbeihilfe gestrichen würde.
Man sollte als verantwortungsvoller Landwirt ernsthaft überlegen, ob man nicht gegen diese Doppelförderung klagen sollte.

Ulikum hat geschrieben:Aber man darf nicht alle Anlagen über einen Kamm scheren.
Es gibt sehr wohl Biogasanlagen die Sinnvoll sind
z.B. wenn Biogas aus Gülle gewonnen wird oder aus verdorbener Silage, gleiches gilt für alle Kompostierbaren Abfälle aus der Landwirtschaft, oder Biogas aus Kommunalen Kläranlagen, auch Biogas das aus Kompostieranlagen (also Gehölz- Sträucherschnitt, Rasenabfällen, Biotonne) ist sicherlich ein sinnvolle Sache.
Aber Biogas aus NAWARO ist langfristig sicherlich ein Irrweg und würde schnell zu Ende sein wenn für die Flächen auf denen Nachwachsende Rohstoffe angebaut werden die AGRARFlächenbeihilfe gestrichen würde.
Man sollte als verantwortungsvoller Landwirt ernsthaft überlegen, ob man nicht gegen diese Doppelförderung klagen sollte.

Das ist nicht so einfach wie es klingt. Ich hab mal eine Studie gelesen. Darin wird deutlich das Anlagen mit Gülle oder z.b. Gartenabfällen sehr wenig Strom liefern. Also schlicht unrentabel sind. Dazu noch weite Wege um die Gülle hin und her zu transportieren was auch teuer und keineswegs sinnvoll ist.
Ich könnte das ganze auch aus Sicht der Ethik nicht verantworten wie es derzeit abläuft. Beste Nahrungsmittel werden da in Unmengen für mindestens 20 Jahre in die Grube gekippt.
Profitierende sind sicher die Dünger und Pflanzenschutzmittelhersteller. Die erleben einen Boom. Was die Umwelt dazu sagt ?
Aber ich muß das nicht verantworten, im Gegensatz zur Politik.

schimmel hat geschrieben:
Diese Art von Biogasanlagen würden aber in der Summe der Kapazitäten nur einen marginalen Beitrag zur Energieerzeugung leisten und damit würde der gesamte Umstieg fragwürdig bis sinnlos, weil eine gewisse permanente Erzeugung für die Grundlast notwendig ist, um die temporären Erzeuger wie Sonne und Wind zu unterstützen.....für die Betreiber auch nur dann sinnvoll, so lange die Einspeisung rentabel honoriert wird, ansonsten wird er es auch sein lassen....
Der Glaube an das Gute in der Welt führt nicht automatisch zu richtigen Lösung....

Eine Halbierung unseres Energieverbrauches, welcher uns nicht zurück in die Steinzeit versetzen würde könnte viele Probleme ganz leicht lösen und den Knopf zu ausstellen eines Gerätes sollte man per Gesetz zur Pflicht machen.

Tooom hat geschrieben:
Das ist nicht so einfach wie es klingt. Ich hab mal eine Studie gelesen. Darin wird deutlich das Anlagen mit Gülle oder z.b. Gartenabfällen sehr wenig Strom liefern. Also schlicht unrentabel sind. Dazu noch weite Wege um die Gülle hin und her zu transportieren was auch teuer und keineswegs sinnvoll ist.

Es ist aber auch nicht so schwer wie es einige gerne darstellen.
http://www.awm-muenchen.de/wir-ueber-un ... nlage.html

Die Gülle sollte natürlich nur vor Ort, also wo große Vieheinheiten sind veredelt werden, lange Transportwege müssen ausscheiden.
Die Biotonne dürfte glaube ich kein Problem darstellen da sie normalerweise auch den Weg zur Kommunalen Kompostieranlagen einschlägt. Jede Kompostieranlage könnte man wenn man will durch eine Biogasanlage erweitern, also warum Energie in die Luft entweichen lassen ?

Möglicherweise wäre es sinnvoller die BGAs nicht auf Bauernhöfen zu bauen sondern dort wo ganzjährig rund um die Uhr ein Bedarf an Strom und Wärme vorhanden sind, also z.B. in Industrieanlagen. Die Energie wird vor Ort intern genutzt, es gibt keine Probleme mit Leitungsverlusten und die regulären Stromnetze werden entlastet. Wenn dann nur noch Substrate verwendet werden für die es keine andere vernünftige Nutzung gibt wäre das auch ökologisch von Vorteil. Einziger Nachteil wären die längeren Transportwege für die Substrate.

Die Gülle sollte natürlich nur vor Ort, also wo große Vieheinheiten sind veredelt werden, lange Transportwege müssen ausscheiden.

Aber Tooomilein will doch keine großen Vieheinheiten, groß ist doch gleich Böse....

Möglicherweise wäre es sinnvoller die BGAs nicht auf Bauernhöfen zu bauen sondern dort wo ganzjährig rund um die Uhr ein Bedarf an Strom und Wärme vorhanden sind, also z.B. in Industrieanlagen. Die Energie wird vor Ort intern genutzt, es gibt keine Probleme mit Leitungsverlusten und die regulären Stromnetze werden entlastet.

Die Frage ist nur, ist es energieeffizienter Gülle kilometerweit zu transportieren, oder doch eher Wärme/Strom....

Djup-i-sverige hat geschrieben:Die Frage ist nur, ist es energieeffizienter Gülle kilometerweit zu transportieren, oder doch eher Wärme/Strom....

Wie gesagt, nur Substrate verwenden für die es keine andere vernünftige Nutzung gibt. Damit scheiden Gülle und Mais schon mal aus.

Wie gesagt, nur Substrate verwenden für die es keine andere vernünftige Nutzung gibt. Damit scheiden Gülle und Mais schon mal aus.

Erklärung?