Ich denke auch, dass ein wichtige Ansatz ist die Kinder und ihre Situation zu stärken. Oftmals sind Mitarbeiter des Jugendamtes mit so vielen Fällen betraut, dass sie es kaum schaffen die Kinder 2mal im Jahr zu besuchen. Mir fällt das immer der Fall aus Bremen ein.
http://www.focus.de/panorama/welt/breme ... 17164.html
Wie kann man ein Kind bei seinen drogensüchtigen Eltern lassen auch dann noch wenn die Mutter verstorben ist, das Ergebnis hätte man doch erahnen können.
Auf der anderen Seiten können die Jugendämter aber auch ganz anders. Ein Bekannte von mir, ist von einer Nachbarin wiederholt beim Jugendamt angeschwärzt worden. Die Vorwürfe waren zum größten Teil unberechtigt und massiv übertrieben. Eigentlich ging es der älteren Dame darum der Familie eins bei zu puhlen, weil die Kinder draußen beim Spielen zu laut waren. Man kann sich kaum vorstellen was das Jugendamt da abgezogen hat, da haben sie wirklich mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Auch wenn die Verhältnisse dort etwas angespannt waren, so waren die Kinder doch nie in ihrer Gesundheit bedroht, sind nie geschlagen oder missbraucht worden. Ich bin oft bei der Familie im Haus gewesen. Was das Amt an Gutachten und Untersuchungen gefordert hat, immer gleich in Androhung der Kindeswegnahme bei Zuwiderhandlungen.
Kinderschutz muss bei uns größer geschrieben werden und vor allem brauchen Kinder eine bessere Lobby. Dass die Vorsorgeuntersuchungen inzwischen angemahnt werden finde ich ist ein guter Anfang. Mehr Familienhebammen die die Familien länger betreuen und einfach mal nach dem Rechten schauen wären sicher auch nicht verkehrt.
Möglicherweise sollte man Betreuer und Trainer in Vereinen und ähnlichem durch Schulungen weiter sensibilisieren und mehr Aufklärungsarbeit leisten.
Auf der anderen Seite sollte man aber auch nicht über das Ziel hinaus schießen. Ein gewisser Schutz für die Familien und die Wahrung des Familienfriedens müssen schon gegeben sein. Ich kann mich noch gut daran erinnern welchen Anfeindungen meine Frau und ich ausgesetzt waren, als wir als erste im Ort unseren Sohn mit 4 Monaten in die neu eingerichtete Krippe gegeben haben. Unser Sohn ist jetzt 4 Jahre alt und er hat sich gut entwickelt und wir haben auch unseren 2. Sohn mit 4 Monaten in die Grippe gegeben. Inzwischen sind mehr kleine Kinder da, daher ist es nicht mehr so das Problem, aber am Anfang war es schon fast eine Hexenjagd. Die meisten haben im Dorf gewittert, weil sie nicht wussten wessen Kind es ist. Teilweise auch mir gegenüber, wenn sie dann erfuhren dass sie gerade über meinen Sohn schimpfen war aber meist ganz schnell Ruhe *g*.
Mehr Betreuung, mehr Stellen für die Jugendämter, mehr Einrichtungen für Kinder, mehr Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit, ja - aber mit Augenmaß und nicht nur blanken Aktionismus weil bald wieder Wahlen sind.