DWEWT, das sind keine Extreme sondern Realitäten. Ich weiß selber von zwei Leuten im Bekanntenkreis, die wurden nach 25 bzw 30 Jahren arbeiten leider arbeitslos (Arbeitslosengeld 1). In dieser Zeit haben sie ihr Bankkonto nach und nach abgeräumt und das Geld unter das Kopfkissen gepackt, damit es ihnen im Falle von HartzIV nicht angrechnet wird. Und das war kein ererbtes Geld sondern selbst gespartes Geld. Der eine ließ sich einmal wöchentlich in der örtlichen Spielhölle blicken, damit er eine Begründung hat, wenn bei HartzIV ihm der Staat aufs Konto guckt, warum da jede Woche 2000 Euro in bar abgehoben wurden. Soweit sind wir in diesem ungerechten HartzIV-System. Der Staat zwingt einen, zu bescheissen (in diesem Falle Erspartes zu verstecken).
Beide haben glücklicherweise vorm Auslaufen von Arbeitslosengeld 1 wieder einen Job gefunden, aber das war alles andere als einfach.
Angenommen du hast dir etwas Eigenkapital zusammengespart, um dir eine Eigentumswohnung zu kaufen. Rest wird finanziert.
Rutschst du dann irgendwann in HartzIV, dann werden nur die Zinsen gezahlt, nicht der Abtrag. Fazit: Die Hütte kommt über kurz oder lang unter den Hammer, weil du deine Raten nicht zahlen kannst. Jetzt kannst du natürlich argumentieren, daß es nicht Aufgabe des Staates ist, Wohneigentum über HartzIV zu fördern. Aber wohnt der Hartzer zur Miete, zahlt der Staat ja die Miete und es profitiert der Vermieter.
Sinnvoll wäre es meiner Meinung nach, daß es nach dem Arbeitslosengeld 1 eine gewisse Zeit lang eine vermindertes Arbeitlosengeld gibt, was sich auch daran orientiert, wie lange einer gearbeitet hat und in die Sozialsysteme eingezahlt hat. Beispielsweise 1000,- Euro monatlich....was du dann damit machst, ist deine Sache. Die "Miete" ist darin enthalten. Hast du Wohneigentum, dann hast du eben mehr Geld für's normale Leben. Wohnst du in einer günstigen Mietwohnung, hast du auch mehr Geld zur Verfügung als einer, der meint in einer teuren Innenstadtwohnung wohnen zu müssen.
Das System muß so ausgelegt sein, daß immer ein Anreiz da ist, arbeiten zu gehen. Das aktuelle HartzIV ist darauf ausgelegt, daß wenn du erstmal abgestürzt bist, dann kommst du so gut wie nie wieder aus dem Sumpf raus weil auch kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. Hans-Werner Sinn hatte damals bei Einführung von HartzIV die Schröder-Regierung dahingehend kritisiert, daß der Anreiz zum Hinzuverdienst zu gering sei. Mit diesen 1,- Euro-Jobs kriegt man die Leute nicht zurück in den Arbeitsmarkt. Und Hans-Werner Sinn ist alles andere als ein Sozi. Und er hat recht behalten.