Na na na, was hast Du denn für eine Phantasie locomotion, das ist die Rettung für den verdurstenden Wanderer
Und Kurt, eine solchermaßen gut überwallte Verletzung kann den Baum noch ein paar hundert Jahre geben und immer dran denken, ein Rohr ist stabiler wie Vollmaterial
Gestern habe ich mir nun auch Stärk für das neue Jahr angetrunken, war ein schöner Abend im Kreise lieber Nachbarn und die Brezen waren ständig frisch aus dem Backofen - mhhhhmmm
Stärk antrinken ist ein uralter Brauchtum hier bei uns in der Gegend und es war mir nicht bewusst, dass es wohl ein nur in wenigen Orten praktiziertes Ritual ist.
Ab den Weihnachtsfeiertagen bis Dreikönig haben hier die Bauern nur noch die nötigsten Arbeiten verrichtet. Raunächte, stade Zeit, im Wald geht zwischen den Feiertagen der Belzebub um, in dieser Zeit gespaltenes Holz verursacht einen Schlotbrand, in dieser Zeit gepökeltes Fleisch wird schlecht - also wurde auch nicht geschlachtet, der Sud wird sauer ... Ich glaube ja eher, dass bewusst solche Geschichten hoch gehalten wurden um wenigstens vom Heiligen Abend bis Dreikönig mal ein wenig zur Ruhe kommen zu können. Die restliche Zeit bestand ja eh überwiegend aus Arbeit von Früh bis Spät.
Und so hat sich eben der Brauch entwickelt, an Dreikönig sich beim Brauer in der Wirtschaft oder eben im Kreise der Nachbarn, wir haben keinen Brauer mehr im Ort, zu treffen und das spezielle Stärkbier zu genießen, eben Stärk anzutrinken. Stärkbier ist im Übrigen nicht mit Starkbier zu verwechseln. Stärkbier war in der alten Zeit, zumindest bei uns hier, ein kräftigeres und dunkleres Bier als üblich, eben ein dickes Bier zum Stärk antrinken für das Jahr
Fällt mir eben ein, mir hat mal ein alter Brauer erzählt (er wäre zwischenzeitlich weit über 100), wie es bei seiner Vorstellung um eine Brauerstelle zu ging. Er hatte sich damals als Fränkischer Brauer nach Arbeit umsehen müssen, die Familie war zu groß um damals alleine von der Brauerei und Wirtschaft zu leben. Beim Vorstellungsgespräch war die erste Frage nach dem körperlichen Leistungsvermögen bzw. bis zu welcher Größe er ein Fass stemmen könne. Die zweite Frage galt dem Trinkvermögen. Seine Antwort lautete in etwa "no, so fümbf Liddä däff'ns scho sei, wemm'mä gscheid ärbärn soll". Man darf aber nicht vergessen, dass damals das Bier doch noch etwas schwächer gebraut wurde
Nun denn, ich habe mir Stärk angetrunken, möge dieses Jahr für uns alle ein glückliches Jahr werden. Und wenn nicht, dann möge uns die Kraft gegeben sein, mit den Hinlänglichkeiten umgehen zu können
Nun gibt's ein paar (mehr
Das erste erahnen des Sonnenaufgangs
zarte Farben und dunkle Schatten
man könnte es kaum schöner malen
"die Erde brennt"
morgendliche Dorfeinblicke
der Raureif hatte allem seinen weißen Mantel übergezogen
ein herrlicher alter Obstbaum
Nebel und ein Erahnen der Sonne - einfach nur herrlich
Ahorn und Marter
Blick auf die kleine Wetterscheide
Wolken im Formationsanflug
langsam beginnt der Morgen zu erwachen
Schatten und Licht
und dann kamen die magischen zehn Minuten, in denen die immer noch unter dem Horizont "liegende" Sonne die Wolken in ein rotes Licht taucht
ich habe nur noch gestaunt
und schon ist die reine rote Zeit vorbei und es mischt sich ein gelber Faden ein
und noch mehr gelbes Licht
an dem Morgen war ich nur noch am Staunen
die Sonne war immer noch nicht da, aber dafür die Vorboten um so intensiver
Firmament und Tal
Im nächsten Trööd geht's weiter - ich habe noch nicht fertig
