T5060 hat geschrieben:Am "Markt" sind Händler die bluffen, tarnen, tricksen, lügen, täuschen und verkalkulieren sich.
Mit 7/8 Jahren war ich mit meinem Alten sonntags nachmittag bei einem Baggerunternehmer.
Rechnung bezahlen, in bar und schwarz natürlich.
Da rief eine Straßenbaufirma an, die brauchte kommende Woche 20 LKW.
Da fing der Baggerfuzzi an rumzubrüllen, wo der die LKW hernehmen soll und warf den Hörer hin.
10 min später rief der Straßenbauer wieder an, dann gings bis der Preis passte.
Dann sagte der zu uns : "Bub ich hab 100 LKW, wenn der genug bezahlt".
Vor 10 Jahren hatte ein befreundeter Händler soviel Backmohn gebunkert, das der über 50% des deutschen Marktes abgedeckt hat.
Irgendwo haben dann andere Händler noch Mohn bekommen und haben den in den Markt gedrückt.
Jetzt saß der andere auf der Ware und alle wussten das der auf Ware sitzt, da gingen die Preise in den Keller.
Interessant war die Geschichte als vor 100 Jahren Günter Quandt die deutsche Kaliindustrie an der Börse neuordnete.
Der hat nur geblufft und getrickst, am Ende wusste niemand mehr was los war.
So war es dieses Jahr beim Weizen auch. Alle Welt wusste das noch eine ganze Ernte weltweit am Lager ist.
Aber als die merkten das davon über 50 % beim Chinesen lag, ging der Preis nach oben.
Seit 2000 kauft der Chinese etwas über dem unteren Ende, überhitzt der Preis, gibt der wieder Ware in den Markt
dann kauft der wieder. Wegen Corona wird es dieses Jahr noch viele Überraschungen geben.
Die so tollen internationalen Lieferketten laufen nur noch sehr schleppend.
Du hast wunderbar beschrieben, wie durch Spekulation einzelne Gewinne/ Verluste machen. Das kann man gut heißen, oder auch verwerflich finden. Was aber nicht geht, daß die tägliche Versorgung dadurch leichtfertig auf Spiel gesetzt wird. Deshalb ist Spekulation mit/auf Lebensmittel prinzipiell menschenverachtend. Das dieses aber weltweit üblich ist, zeigt die moralische Bankrotterklärung der Politiker Weltweit. Und das schon über Jahrzehnte!