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Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon T5060 » Mi Jun 12, 2019 20:58

So muss auch sein !

Cuxhaven in Niedersachsen zählt zu den Landkreisen mit der höchsten Milchdichte in Deutschland: Zuletzt hielten 953 Betriebe im Schnitt 120 Kühe. Die 114000 Kühe produzierten 906 Mio. kg Milch, das sind ca. 8000 kg je Kuh. Etwa zwei Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Cuxhaven ist Dauergrünland.

Im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands sind diese Betriebe größer und spezialisierter. Dennoch ist die Wettbewerbsfähigkeit nicht zufriedenstellend, zeigt eine Analyse von Claus Schnakenberg vom Beratungsring Beverstedt e.V. „Das liegt vor allem an den steigenden Kosten durch die schärferen Auflagen zur Lagerung von Silage, Gülle, Mist und der Hofentwässerung sowie den Schwierigkeiten bei neuen Baugenehmigungen“, sagt der Berater. Zudem ließen sich die Wünsche des Lebensmittelhandels und der Verbraucher wie eine GVO-freie Fütterung nicht zum Nulltarif umsetzen.

Für ihn steht fest: „Damit Zukunftsbetriebe eine Perspektive haben, müssen die Milchpreise künftig über dem Schnitt der letzten zehn Jahre liegen!“

Claus Schnakenberg betreut aktuell 100 Milchviehbetriebe, von 81 identischen Betrieben liegt eine langjährige Auswertung vor. Sie sind in den vergangenen zehn Jahren stark gewachsen: Die durchschnittliche Herdengröße ist auf 200 Kühe gestiegen, die Milch-menge pro Betrieb hat sich auf 1,8 Mio. kg nahezu verdoppelt (Übersicht 1). Das Erschreckende: Die Wirtschaftlichkeit hat sich dabei nicht verbessert. Obwohl die Betriebe im Schnitt jetzt über 80 Kühe mehr halten, erzielen sie den gleichen Betriebsgewinn wie vor zehn Jahren.
Betriebe verlieren Substanz
Und der Ausblick auf das aktuelle Wirtschaftsjahr 2018/2019 verheißt nichts Gutes: Der Milchpreis liegt ca. 4 ct/kg unter Vorjahr, die variablen Kosten sind dagegen 1,5 ct/kg höher. Der Gewinn des Durchschnittsbetriebs dürfte somit um fast 100000 € auf rund 78000 € einbrechen – bei einer negativen Eigenkapitalbildung von gut 30000 €. „Um es klar zu sagen: Im Schnitt haben die Milchviehbetriebe in den letzten fünf Jahren von der Substanz gelebt. Denn die Margen in der Milchproduktion sind extrem eng“, sagt Schnakenberg.

Er verdeutlicht seine Einschätzung an der Vollkostenrechnung: Im Schnitt kommen die Betriebe auf 36,86 ct/kg Vollkosten (Übersicht 2). Das sind knapp 4 ct/kg mehr als noch vor zehn Jahren – und das, obwohl die damaligen Kosten für Milchquote von 2,4 ct pro kg entfallen sind. Die Rechnung zeigt aber auch deutlich, dass die variablen Kosten mit gut 26 ct/kg eine deutlich größere Bedeutung haben als die Festkosten mit gut 10 ct/kg.


Quelle und mehr dort : topagrar.com
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Re: Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon Jörken » Do Jun 13, 2019 6:26

T5060 hat geschrieben:Für ihn (Claus Schnakenberg) steht fest: „Damit Zukunftsbetriebe eine Perspektive haben, müssen die Milchpreise künftig über dem Schnitt der letzten zehn Jahre liegen!“

wenn man so eine These aufstellt, kann man gleich dazu sagen wie man das erreicht. Es ist für den Milchpreis völlig egal ob in irgend einem Kaff 100 oder 1000 Kühe im Schnitt am Betrieb stehen. (Für den Betrieb ist das nicht egal.) Jeder sieht den Elefanten im Raum: entweder bekommt irgendwer plötzlich die Milchmenge in den Griff. Viel Glück bei diesem globalen Vorhaben! Oder man schichtet Subventionen zu den "Zukunftsbetrieben" um, nur um dann wie oben beschrieben ein paar Jahre später raus zu finden der Bauer hat jetzt mehr Arbeit, mehr Risiko, und weniger in der Tasche. In Wahrheit ist die Milch auf Dauerwahlkampf. Jeden Tag muss für Gelder aus dem nächsten EU Finanzrahmen gekämpft werden, um sich durch zu wurschteln. Das genaue Gegenteil steht an: raus aus den Subventionen, die Zombie Bauernhöfe müssen pleite gehen. Daran führt kein Weg vorbei. Der einzelne Bauer hats für seinen Hof in der Hand, die Politik muss sich aber überlegen ob sie eine Katastrophe haben will wenn die Kreditzinsen mal läppische 3% erreichen, oder jetzt gleich gehandelt wird.
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Re: Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon Panic » Do Jun 13, 2019 7:17

Daumen hoch!
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Re: Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon stamo+ » Do Jun 13, 2019 11:30

Ja und nun? Niemand wird gezwungen, auf 200 Kühe zu gehen.
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Re: Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon spaßvogel » Do Jun 13, 2019 11:46

Trotz Biogasanlagen und Flächenverbrauch ,die Produktion wurde jedes Jahr mehr seit 1990 .
2018 war die extreme Dürre ,die Milchproduktion stieg trotzdem .

Wer soll das noch verstehen ?
Kritik an meinen Beiträgen ausdrücklich erwünscht .
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Re: Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon marius » Fr Jun 14, 2019 9:34

T5060 hat geschrieben:„Um es klar zu sagen: Im Schnitt haben die Milchviehbetriebe in den letzten fünf Jahren von der Substanz gelebt. Denn die Margen in der Milchproduktion sind extrem eng“, sagt Schnakenberg.

Er verdeutlicht seine Einschätzung an der Vollkostenrechnung: Im Schnitt kommen die Betriebe auf 36,86 ct/kg Vollkosten (Übersicht 2). Das sind knapp 4 ct/kg mehr als noch vor zehn Jahren – und das, obwohl die damaligen Kosten für Milchquote von 2,4 ct pro kg entfallen sind. Die Rechnung zeigt aber auch deutlich, dass die variablen Kosten mit gut 26 ct/kg eine deutlich größere Bedeutung haben als die Festkosten mit gut 10 ct/kg.


Guter Artikel und wahre Worte, exakt dasselbe was ich hier schon seit Jahren immer wieder predige. 8)
Wobei dieses Szenario die kleinen Betriebe schon hinter sich haben und längst vom Markt überrollt wurden.
In den letzten Jahrzehnten haben bereits >80 % überwiegend kleinere Milchviehbetriebe aufgehört bei Dumpingpreisen.
Sowas nennt sich Strukturwandel.
Naja, ich kann euch versichern das sich die Produktionskosten in naher Zukunft deutlich verteuern werden, zum einen weil die Inflation irgendwann in der Realwirtschaft anspringt, und auch wegen der grünen Poltik in D.

Deutlich höhere Nahrungsmittelpreise sind hingegen kaum durchzusetzen. Nahrungsmittel sind wie wohnen praktisch ein Grundrecht für alle Bürger.
Auch für die arme Unterschicht natürlich. Wird das nicht gewährleistet ist hier was los und das weiss die Politik.

Das hat die Folge das es auch die letzten verbliebenen, bisher rentablen Großbetriebe in D. langsam erwischt.
Wobei die Agrarfabriken mit >1000 Kühen + Biogas + PV auch nach Vollkosten heute schon noch Geld verdienen.
Aber das sind nur wenige % der Betriebe.
Wenn aber weitere Standbeine, wie das rentable Biogas + Abwärmeverkauf in wenigen Jahren wegbrechen sollte, wirds auch für die Großagrarier happig bei weiter steigenden Kosten.
Da kann man nur hoffen das sie viel Eigenland haben.
Naja, ich für meinen Teil schau mir das Schauspiel entspannt von der Seitenlinie aus an....
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Re: Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon wastl90 » Fr Jun 14, 2019 10:13

Die Inflation ist doch bereits längst in der Realwirtschaft angekommen, zumindest hier in Bayern. Bauen ist so teuer wie noch nie, ich schätze über 50% mehr in den letzten 10 Jahren. Lohnkosten explodieren, das merkt man nicht nur bei den eigenen Angestellten sondern gerade dann wenn man Dienstleistungen oder auch Handwerker benötigt. Auch hier sind Teuerungen von 10-30€/Stunden in den letzten Jahren angesagt. Zudem haben wir in den letzten Jahren einen erheblichen Mehraufwand in Sachen "Verwaltung" und "Bürokratie". Wie das weiter geht? In den nächsten Jahren werden sicherlich einige Betriebe die Stalltüre schließen.
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Re: Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon stamo+ » Fr Jun 14, 2019 14:24

die Videotheken verschwinden auch! Schlimm sowas, am besten 40 Cent pro Video fördern!
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Re: Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon T5060 » Fr Jun 14, 2019 15:02

An den Herrn Staatsmonopolisten :

Die guten Jahre vor einigen Jahren besser geredet als sie waren und Risiken, die es damals auch gab, wurden ausgeblendet.
Das führte dann zu völlig unüberlegten Entwicklungen. Von denen sich heute einige als falsch beweisen.

Also spar dir dein Gelabber. Wenn die Erträge aus Mieten, PVA, WKA, Entschädigungen und Siedlungsflächenverkauf nicht wären,
wäre in dieser Branche Feierabend. Wer o.g. Erträge nicht hat, bei dem ist der Hof bereits heute schon kaputtgespart.
... und ich kenne die Höfe von Papenburg bis Stralsund, Freiburg und Passau. .... und ich muss dazu nämlich nicht erst Herrn Isermeyer befragen
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Re: Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon T5060 » Fr Jun 14, 2019 17:22

Man erkennt die Bauern daran, wie sie was schön reden...... :mrgreen:
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Re: Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon lena4866 » Fr Jun 14, 2019 20:32



Betriebe verlieren Substanz
Und der Ausblick auf das aktuelle Wirtschaftsjahr 2018/2019 verheißt nichts Gutes: Der Milchpreis liegt ca. 4 ct/kg unter Vorjahr, die variablen Kosten sind dagegen 1,5 ct/kg höher. Der Gewinn des Durchschnittsbetriebs dürfte somit um fast 100000 € auf rund 78000 € einbrechen – bei einer negativen Eigenkapitalbildung von gut 30000 €. „Um es klar zu sagen: Im Schnitt haben die Milchviehbetriebe in den letzten fünf Jahren von der Substanz gelebt. Denn die Margen in der Milchproduktion sind extrem eng“, sagt Schnakenberg.



Wer es bei 78000€ Gewinn schafft 30000€ Eigenkapital zu verbrennen sollte dringend einmal seine Privatausgaben überprüfen , selbst wenn davon 2 Familien leben müssen.
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Re: Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon Manfred » Fr Jun 14, 2019 20:50

lena4866 hat geschrieben:Wer es bei 78000€ Gewinn schafft 30000€ Eigenkapital zu verbrennen sollte dringend einmal seine Privatausgaben überprüfen , selbst wenn davon 2 Familien leben müssen.


Die Privatausgaben interessieren bei der Rechnung doch überhaupt nicht.
Es geht um den Buchwert des Betriebs. Dieser sinkt, wenn weniger Eigenkapital investiert als Buchwert abgeschrieben wird.
D.h. der Eigentümer zieht Kapital aus dem Betrieb ab. Was er damit macht, ist seine Privatangelegenheit.
Einzelbetrieblich kann das einfach die Ansparphase für die nächste Investition sein.
Aber wenn dieser Wert im Mittel der Betriebe negativ ist, dann heißt das, dass die Branche schrumpft.
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Re: Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon marius » Fr Jun 14, 2019 21:04

T5060 hat geschrieben:Man erkennt die Bauern daran, wie sie was schön reden...... :mrgreen:


Leider ja was der Landtreff beweist :mrgreen: , ich scheine da eine der wenigen Ausnahmen zu sein.

Das Dilemma liegt aber daran das 90 % der Landwirte schlicht nicht in der Lage sind, eine Vollkostenrechnung für den Betrieb zu berechnen. Also incl Pachtansatz Eigenland usw.
Das Produzieren haben sie on top gelernt, aber Betriebswirtschaftlich sind es oft Totalsversager die nichtmal einen Buchführungsabschluss richtig deuten können. Das belegen doch die Beiträge im Landtreff eindrucksvoll.
Womöglich ist das aber staatlich, also Ausbildung und Weiterbildung, genau so gewollt.
Nicht viel fragen, sondern billig produzieren und die Klappe halten.

Somit auch kein Wunder das Landwirte bei Geldanlagen und insbesondere an der Börse großteils total versagen und an den Börsen bestenfalls als Kanonenfutter dienen....

50 000 oder 60 000 Euro Gewinn für einen landw. Familienbetrieb ist heute bestenfalls noch ein Hartz 4 Satz und diese Hartz 4 Familien liegen bei Vollpension incl bezahlter Wohnung und bezahlter Krankenkasse auf dem Sofa, und warten auf den Geldeingang vom Sozialamt.
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Re: Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon lena4866 » Fr Jun 14, 2019 22:26

Manfred hat geschrieben:
lena4866 hat geschrieben:Wer es bei 78000€ Gewinn schafft 30000€ Eigenkapital zu verbrennen sollte dringend einmal seine Privatausgaben überprüfen , selbst wenn davon 2 Familien leben müssen.


Die Privatausgaben interessieren bei der Rechnung doch überhaupt nicht.
Es geht um den Buchwert des Betriebs. Dieser sinkt, wenn weniger Eigenkapital investiert als Buchwert abgeschrieben wird.
D.h. der Eigentümer zieht Kapital aus dem Betrieb ab. Was er damit macht, ist seine Privatangelegenheit.
Einzelbetrieblich kann das einfach die Ansparphase für die nächste Investition sein.
Aber wenn dieser Wert im Mittel der Betriebe negativ ist, dann heißt das, dass die Branche schrumpft.


Das ein Betrieb Eigenkapital bilden muss ist unbestritten.
Wenn aber bei 78000€ eine negative von Eigenkapitalbildung von 30000 € herauskommt sind die Privatentnahmen zu hoch egal ob Sie konsumiert oder umgeschichtet werden.
Unbestritten ist auch das bei so einer negativen Eigenkapitalbildung eine Branche schrumpft.
Man muss sich dann aber fragen zu welchem Anteil die Schrumpfung selbstverschuldet ist.



marius hat geschrieben:50 000 oder 60 000 Euro Gewinn für einen landw. Familienbetrieb ist heute bestenfalls noch ein Hartz 4 Satz und diese Hartz 4 Familien liegen bei Vollpension incl bezahlter Wohnung und bezahlter Krankenkasse auf dem Sofa, und warten auf den Geldeingang vom Sozialamt.

1.Wer bei Hartz 4 von Vollpension spricht schürt dumme Vorurteile und disqualifiziert sich meiner Meinung nach und zeigt damit das er noch nie auf so wenig Geld angewiesen war.
Einerseits forderst du zu Recht von den Landwirten eine Vollkostenrechnung , machst aber hier eine Milchmädchenrechnung auf.
Eine vierköpfige Hartz 4 Familie erhält inklusive Wohnung und Krankenkasse je nach Wohngegend etwa 30000€ im Jahr.
Die Höchstquadratmeterzahl der Wohnung beträgt dabei 95 qm.
Um bei 50000 brutto auf Hartz 4 Niveau zu kommen muss die Familie schon siebenköpfig sein , auch bei Landwirten ist das die
Ausnahme.
2. In der Grössenordnung 50000€ bis 60000€ liegt in Etwa das durchschnittliche Haushaltseinkommen in Deutschland , die meisten
zahlen Ihren Steuern sowohl das ALG 2 bzw die Sozialhilfe und auch die Subventionen der Landwirtschaft.
Und diese Leute haben sehr oft nicht die Möglichkeit Ihre Steuerlast herunterzurechnen

marius hat geschrieben:
T5060 hat geschrieben:Man erkennt die Bauern daran, wie sie was schön reden...... :mrgreen:


Leider ja was der Landtreff beweist :mrgreen: , ich scheine da eine der wenigen Ausnahmen zu sein.

Das Dilemma liegt aber daran das 90 % der Landwirte schlicht nicht in der Lage sind, eine Vollkostenrechnung für den Betrieb zu berechnen. Also incl Pachtansatz Eigenland usw.
Das Produzieren haben sie on top gelernt, aber Betriebswirtschaftlich sind es oft Totalsversager die nichtmal einen Buchführungsabschluss richtig deuten können. Das belegen doch die Beiträge im Landtreff eindrucksvoll.
Womöglich ist das aber staatlich, also Ausbildung und Weiterbildung, genau so gewollt.
Nicht viel fragen, sondern billig produzieren und die Klappe halten.


1.Viele Landwirte arbeiten zu einem geringen Stundenlohn , was spricht dagegen den Betrieb aufzugeben wenn sich eine bessere Alternative bietet,das Problem ist das Viele einfach zu viel mit dem Gefühl denn mit dem Verstand entscheiden.
Ich weiß wovon Ich rede Ich habe mich auch zunächst schwer damit getan den Betrieb aufzugeben, heute bin ich der Meinung Ich hätte den Berufswechsel 5 bis 10 Jahre früher machen sollen.
Vielen wird aber keine gute Alternative geboten,wenn der Alternativstundenlohn vielleicht nur 10 € beträgt und dann noch bei einer unsicheren Zeitarbeitsfirma kann es durchaus Sinn machen zumindest in der jetzigen Betriebsleitergeneration auch dann weiterzumachen wenn die Vollkosten nicht erreicht werden.
2.Viele Landwirte zahlen Pachtpreise jenseits von Gut und Böse , Ich war selbst mit Pachtforderungen von 1200€/ha konfrontiert die meine Ex Verpächter wohl auch von anderen Landwirten erhalten haben , mein Mitleid mit den Landwirten die diese Preise zahlen hält sich in Grenzen.
3.Bei vielen Betrieben kommt noch eine Übermechanisierung dazu die die Gewinne zusätzlich senkt.
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Re: Die Diskussion zum "Milchpreisvergleich"

Beitragvon stamo+ » Sa Jun 15, 2019 0:18

Die Videotheken verbrennen richtig viel Eigenkapital! Wir müssen dringend einen Bonus für Videotheksbetreiber hier und ein paar Extraerleichterungen dort einführen. Nicht vergessen: Videotheken pflegen unsere (Fernseh) Kulturlandschaft!
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