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Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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58 Beiträge • Seite 1 von 4 • 1, 2, 3, 4
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Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon Muku-Halter » Do Jul 10, 2025 7:43

Hallo zusammen!
Mich würde interessieren, wie ihr in der Direktvermarktung auf die hohen Schlachtpreise reagiert. Wenn ich den reinen Handelserlös mit dem der DV gegenüberstelle ist die Mehrarbeit inzwischen unwirtschaftlich. Wir haben weitestgehend Stammkunde, die auch gut bezahlt haben die letzten Jahre als die Marktlage schlechter war. Finde es gerade schwer, das Fingerspitzengefühl zu behalten. Mein Viehhändler meint allerdings, dass er nicht denkt, dass es sich nur um eine Preisspitze handelt.

Wie seht ihr das? Wie weiter vorgehen?
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Re: Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon vansan » Do Jul 10, 2025 7:47

Preise erhöhen. der mehraufwand muss sich auch lohnen. wenn die kunden nicht bereit sind das zu zahlen,sollte man die direktvermarktung einstellen. also ich hab nichts zu verschenken
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Re: Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon 210ponys » Do Jul 10, 2025 8:27

vielleicht den Kunden einfach erklären warum die Preise angepasst werden müssen, es wird sicher welche geben wo das verstehen und welche wo du verlieren wirst. Aber von nullrunden und drauflegen wirst Du deinen Betrieb nicht erhalten können.
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Re: Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon wastl90 » Do Jul 10, 2025 9:08

Ich verkaufe ja so gut wie alles Direkt. Ölsaaten werden zu Öl gepresst, Getreide in der eigenen Mühle vermahlen oder aufbereitet und in Kleingebinden, Kartoffeln, Zwiebeln, Kraut, Rote Beete, Kürbis, Melonen, Eier, Ziermais und Co. werden über verschiedene Wege vermarktet. Es gibt immer Hochpreisphasen auf dem Markt, bei denen die Direktvermarktung unwirtschaftlich ist. Wenn ich für Speisekartoffeln 45€/dt vom Großhändler erhalte und dem damit den Hof vollkippen kann, dann ist das Abpacken und Vermarkten über Gastro, Onlineshop oder Direkt einfach unwirtschaftlich dagegen. Dafür kommen aber auch wieder andere Zeiten. Bei Kartoffeln, wenns so weiter geht, ist ein solches Jahr. Da gab es genügend Jahre, in denen man für freie Speisekartoffeln gerade einmal einen einstelligen dt Preis erhält und teilweise die Ware nur schleppend oder gar nicht abgenommen wird. Wenns blöd läuft, dann darfst du das Zeug für 1-2€/dt an die Biogasanlage liefern.

Ich würde es derzeit mit den Preisen bei Rindfleisch nicht überziehen. Bau dir durch den "günstigen" konstanten Preis deine Kundschaft auf, überzeuge sie von der Qualität und profitiere durch eine starke Direktvermarktung auch in Zeiten mit niedrigen Schlachtpreisen.
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Re: Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon Marian » Do Jul 10, 2025 10:56

Fakt ist das wir die hohen Rindfleisch Preise etwa 3-4 Jahre sehen werden.
Solange dauert es bis das Ausland von der Besamung an ernsthaft auf den Markt mit Aufstockung reagieren kann. Wie viele Glücksritter tatsächlich in Rindermast in D investieren um den Markt zu fluten ist kaum abschätzbar.
Meine persönliche Meinung: 9 von 10 Investitions willigen laut Eigenaussage, ziehen es nicht durch, wenn die gesamte Planung ähnlicher Größe ihrer Idee, mit vollem Investitionsbedarf mal vor ihnen liegt.
DV bedeutet, soweit ich das so mitbekomme, ja immer auch die Kundschaft mitzunehmen und zu bespaßen.
Dir bleibt nur Kommunikation und vielleicht auch ein vor Augen halten, dass eben die Notierung im Verhältnis zu deinen Preisen um xx % gestiegen ist.
Die Preise am Rinder Markt sind kein Strohfeuer und so einfach wie jetzt alle mit Gewalt den Markt mit Kartoffeln fluten, geht das in dem Segment nicht.
Es wird dir keiner danken wenn du zu lange zu günstig verkaufst.
20 Jahre beim Landtreff :prost:
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Re: Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon wastl90 » Do Jul 10, 2025 14:42

Natürlich ist der Zyklus beim Kartoffelpreis ein ganz anderer wie bei Rindfleisch. Den Preis geemäßigt anpassen ja, aber nicht überziehen.
Wenn die Kunden merken es gibt zum angemessenen Preis eine vernünftige Qualität, dann werden das langfristige Kunden.
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Re: Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon langholzbauer » Do Jul 10, 2025 15:23

Eine etablierte DV sollte man nicht wegen solchen Preisschwankungen voreilig aufgeben.
Die Preise und Kosten sauber der Kundschaft darlegen und bei guter Qualität geht die Mehrzahl vermutlich mit.
Den meisten Kunden sind Qualität und Kommunikation mit dem Erzeuger wichtiger ,als der Preis allein.
Das haben sie doch schließlich bei niedrigen Ladenpreisen schon durch die Treue bewiesen!
Der Viehhändler will jetzt gern alles zusammenholen, woran er gut verdienen kann.
Wie verhielt er sich im letzten Preistief?
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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Re: Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon wastl90 » Fr Jul 11, 2025 7:18

Ganz genau die Frage würde ich mir auch stellen.
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Re: Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon 240236 » Fr Jul 11, 2025 9:03

Ich war letzte Woche bei einem Direktvermarkter, der hatte eine Grafik über den Verlauf der Rinderschlachtpreise und andere Zettel (warum, die Rinderschlachtpreise so gestiegen sind - sinkende Schlachtzahlen, wegen Betriebsaufgaben und Blauzungenkrankheit) an der Türe hängen, womit er seine Preissteigerung begründete.
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Re: Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon wastl90 » Fr Jul 11, 2025 10:42

240236 hat geschrieben:Ich war letzte Woche bei einem Direktvermarkter, der hatte eine Grafik über den Verlauf der Rinderschlachtpreise und andere Zettel (warum, die Rinderschlachtpreise so gestiegen sind - sinkende Schlachtzahlen, wegen Betriebsaufgaben und Blauzungenkrankheit) an der Türe hängen, womit er seine Preissteigerung begründete.

Im gewissen Maße sicherlich gerechtfertigt. Hängt er dann auch einen Zettel aus wenn der Preis im Keller ist?
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Re: Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon 240236 » Fr Jul 11, 2025 14:42

wastl90 hat geschrieben:
240236 hat geschrieben:Ich war letzte Woche bei einem Direktvermarkter, der hatte eine Grafik über den Verlauf der Rinderschlachtpreise und andere Zettel (warum, die Rinderschlachtpreise so gestiegen sind - sinkende Schlachtzahlen, wegen Betriebsaufgaben und Blauzungenkrankheit) an der Türe hängen, womit er seine Preissteigerung begründete.

Im gewissen Maße sicherlich gerechtfertigt. Hängt er dann auch einen Zettel aus wenn der Preis im Keller ist?
Stimmt schon. Ich schätze, daß er seine letzte massive Preisanhebung so rechtfertigen möchte.
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Re: Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon BeKuB » Fr Jul 11, 2025 19:16

Wie lange ist es wirtschaftlich mit der Direktvermarktung gelaufen? Und jetzt wegen den mal auskömmlichen Schlachtviehpreiden aufgeben? Und dann wenn die Direktvermarktung bei sinkenden Preisen wieder wirtschaftlich wäre wieder anfangen?
Die zahlungskräftige Kundschaft wird nicht so lange im Supermarkt einkaufen und sehnsüchtig Deinen Wiedereinstieg erwarten. Die werden zu anderen Direktvermarkter abwandern.
Einen etablierten Betriebsweig einstellen, weil es mal schlecht läuft - da kann man gleich mit der ganzen Landwirtschaft aufhören.
Für was braucht man eigentlich Milliardäre?
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Re: Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon Muku-Halter » Sa Jul 12, 2025 13:09

Preise erhöhen ist kein Allheilmittel, und ist auch ab und zu mit Kundenverlust verbunden.
Die letzten Jahre hat die DV gut gelaufen, aber ehrlicherweise war vor Ostern die Vermarktung schon eine richtige 0 Nummer, trotz in meinem Gebiet guten Preis.
Aktuell sind die Preise ja so gut, dass ich die zur Vermarktung vorgesehenen Viecher, auch locker angedeckt für ~3000€ verkaufen könnte. ( Charolais, HB,24 Mo.)
Hinzurechnen muss ich dann noch die Schlachtkosten von ~ 1.200€, die der Metzger mir in Rechnung stellt. Bedeutet ich brauche mindestens 250kg vermarktbares Fleisch um kostendeckend zu sein, ohne meine eigene Arbeit zu entlohnen. :regen:.
Preis von 17€ auf 20€ anheben, wird den ein oder anderen Kunden treffen, weil viele sowieso unter den ständig steigenden Kosten leiden.
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Re: Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon Manfred » Sa Jul 12, 2025 13:43

Wenn dein Geschäftsmodell nachhaltig sein soll, muss es die nötigen Gewinne erwirtschaften.
Die Preissteigerung, nicht nur für den Rohstoff Fleisch, sondern bei diversen Aspekten, ist real.
D.h. du musst mindestens die Steigerung all deiner Kosten an deine Kunden weitergeben. Sonst bist du früher oder später weg vom Markt.
Entweder bei gleicher Menge durch höhere Preise oder durch größere Menge mit geringerer Marge oder einer Mischform aus beidem.

Als Selbständiger brauchst du heute für die Entlohnung deiner Arbeitszeit mind. 25 bis 30 Euro pro Stunde, um auf ein dem Mindestlohn vergleichbares Einkommen zu kommen. (Unter Berücksichtigung des Arbeitgeberanteils an den Sozialversicherungskosten, Urlaub, durchschnittlichen Krankheitszeiten, Steuernachteilen als Selbständiger, etc.)

Wenn du in der Direktvermarktung keine entsprechenden Gewinne hast und diese auch durch Preis- und Mengensteigerung nicht meinst erreichen zu können, dann wäre der logische Schluss, nach besseren Verwertungsmöglichkeiten für deine Arbeitszeit zu suchen.

Wenn du an der Direktvermarkung hängst, könntest du evtl. zuerst noch versuchen, deine Fähigkeiten in Sachen Marketing und Kundenkommunikation zu verbessern.
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Re: Direktvermarktung unwirtschaftlich, wie damit umgehen?

Beitragvon countryman » Sa Jul 12, 2025 21:01

Direktvermarktung ist nunmal eine teure Vertriebsform und du musst zusehen dass der Preisabstand zum LEH nicht unnötig gering wird.
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