Zum Hintergrund:
Wir wohnen auf dem Land und hatten eigentlich immer ein entspanntes Verhältnis zur Jagd. Unsere Hunde laufen nicht unangeleint herum und jagen, unsere Katzen halten sich immer nahe dem Hof auf.
Vor eineinhalb Jahren sind wir umgezogen in eine Bauernschaft in einem kleinen Ort. Und langsam, aber sicher mutieren wir hier noch zu Jagdgegnern.
Einer von mehreren Gründen ist, dass die Zwangsbejagung auf unserem Grundstück exzessiv ausgeübt und rücksichtslos geschossen wird, wovon auch zahlreiche Einschüsse an unserer Scheune zeugen. Regelmäßig laufen nicht nur Jäger über das Grundstück, sondern befahren es auch im Schrittempo und schießen aus dem Auto heraus auf die Kuhweide oder die Pferdewiese, sogar in der Dämmerung.
Immer wieder werden auch Katzen in unmittelbarer Nähe des Hauses als angeblich wildernd erschossen. Die Herausgabe der erschossenen Tiere wird aber verweigert.
Mal ganz abgesehen von der unsäglichen Diskussion um die Rechtmäßigkeit des Abschusses (der Jäger bekommt ja immer Recht), ist das eigentlich legitim, dass Jäger erschossene Haustiere einfach behalten, wenn ersichtlich ist, dass sie einen Besitzer haben, z.B. durch ein Halsband oder eine Tätowierung? Als Nichtjäger darf ich schließlich auch ein Wildtier nicht einfach behalten, das z.B. dadurch getötet wird, weil es mir ins Auto läuft.
Bitte nicht falsch verstehen, wir sind keine militanten Jagdgegner oder Ähnliches und wir achten sehr darauf, dass unsere Haustiere nicht zur Gefahr für Wildtiere werden, aber wir haben die Eindruck, dass die Jagd ausufert, so wie sie hier bei uns betrieben wird.