Hallo Liebe Holzergemeinde,

heute ist wieder mal ein verdammt beschießener Tag für mich hatte heute nach feierabend noch einen thermin beim Chef, als ich zu ihm kam saß der Betriebsartzt bei ihm, und ich wusste um was es geht und hoffte das beste.
Details erspare ich euch mal, aber ich denke es reicht wenn ich schreibe das ich nach einer Halben stunde das Büro meines Chefs unter Tränen verlass

Wers noch nicht kapirt hat wirds wohl jetzt verstehen: Ich kann bzw. darf meine Arbeit aus gesundheitlichen gründen nicht mehr ausüben, Und werde Niemals ausgebildeter Forstwirt sein

Ich weiß aber beim besten willen nicht was ich jetzt machen soll, wer nimmt mich jetzt noch oder was soll ich lernen?
Am liebsten wieder was im forst Vllt. Forstmaschienenführer oder so, auf jeden fall aber ne Ausbildung und nicht ohne irgendwas verselbstständigen. wer hat tips für mich?

Lg. Jonathan

Hallo,
du hast mein Mitgefühl.
Ich kann mir schon vorstellen wie du dich fühlst.
Eines möchte ich dir auf jedenfall mit auf den Weg geben was einmal ein alter Mann zu mir gesagt hat.

Wenn eine Tür zu geht, geht irgendwo auch wieder eine auf.

Du musst doch deine Träume nicht gänzlich aufgeben.
Es gibt immer eine Alternative die auch mit gesundheitlichen Einschränkungen zu bestreiten ist.
Weiteres werden dir sicherlich die Profis hier erläutern können.

Jedenfalls wünsche ich dir alles Gute für deine berufliche Zukunft.
Den Kopf jedenfalls nicht in den Sand stecken.

Viele Grüße.

So plötzlich mittendrinn? Haben die bei der Einstellungsuntersuchung denn nichts bemerkt ?

Gib doch mal nen groben Tipp warum es nicht weitergehen soll. Evtl. kann man Dir dann eine Alternative aufzeigen. Wenn du es nicht offen hier schreiben willst, gerne auch per Pn.

Och schade !!!

Alternativen kann man so ja schwer sagen, wenn man nicht weiß, was Du alles noch darfst, und was nicht, Forstmaschinenführer ist imho "nur" eine Weiterbildung - aber versuchen kann man sowas immer, schadet ja nicht.

Was ist denn mit Revierjäger? Das ist doch inzwischen auch ein Ausbildungsberuf, und damit kannst Du später in vielen Bereichen etwas werden, die jetzt gerade erst "entdeckt" werden, zB bei der Verbraucheraufklärung, oder im Umweltschutz. Mit Chance ( je nach dem, wo Du wohnst) kann man sich da auch selbständig machen und Waldseminare / Führungen etc anbieten.

Also gut das es jatzt alle Wissen (Ist aber ne längere Geschichte)

Am Morgen des 18 Dezember 2002 lag ich in meinem Bett, hatte unruhig geschlafen und musste mich übergeben, als ich dann aufwachte und aufstehen wollte Konnte ich weder Beine, noch Arme oder den Kopf heben ich war volsständig Gelähmt.
Nach fast 3 Wochen Intensivstation inklusieve Koma uä. Kam ich 4 Wochen auf die "Normalstation" danach 9 Monate Reha, ich musste alles neu lehrnen Essen, Schlucken, Kauen, Laufen, Hände bewegen usw.
Danach konnte ich alles wieder "Normal" bis auf die Beine, die habe ich mir vor knapp 4 jahren Operativ "richten" lassen. Seit dem laufe ich wieder fast so gut wie früher Bis auf den Fußheber, schwächelt eben ein wenig.
Und aus dieser kelinen Sachen haben mir die Ärtzte einen Strik gedreht, 3 Ärtze inklusive Betriebstartzt waren ursprünglich der meinung das es ein Tragbares Risiko ist, genau so mein Chef. Heute sagte der Betriebsartzt er sei sich mit seinen Kollegen einig das der Beruf nix für mich ist, da ich vorallem bei der Holzernte nicht schnell genug auf die Rückweiche zurück tretten könnte.
Ich habe Überdurchschnittliche werte wenn man mich mit dem Durschnitt vergleicht, meine Kollegen haben nix gemerkt udn jetzt soll ich auf einmal ungeeeignet sein? Ich hab meinen Traumberuf gefunden, und jetzt?
Mein Chef sagte dann noch, das er Kollegen verloren habe und bei schweren Unfällen dabei war und das risiko (auf einmal) zu groß für ihn ist.

Mittlerweile wünsche ich mir mich hätte heute ein Baum erschlagen, und alles sagen könnten "Siehste der depp is komplett ungeeignet"

Ich kann das schon ein Stück weit verstehen. Das muss sich auch erstmal setzen (ich denke mal, die nächsten Tage wirst Du erstmal für Alternativen keinen Kopf haben). Ärger und beklag Dich ruhig, aber verzweifel da nicht dran (ich weiß, ist leicht daher gesagt).

Wenn die Sache sich gesetzt hat, dann mach Dir Gedanken, was Dir noch Spaß macht. Mach da jetzt bloß aus Torschlusspanik keine Schnellschüsse (da hast Du denn auch nichts von). Wie siehts bei Dir schulisch aus? Ist zwar ein langer Weg, aber mit etwas Mühe, Anstrengung und der richtigen Motivation ist doch eigentlich fast immer Studium möglich, sprich in Deinem Fall, da Du gerne im Wald bist, Forstwirtschaft. Würde zwar etwas länger dauern wie der Forstwirt, wäre aber dieselbe Branche .

Gruß

Studieren ist nicht seine Welt denke ich mal

holzer95 hat geschrieben:
Mittlerweile wünsche ich mir mich hätte heute ein Baum erschlagen, und alles sagen könnten "Siehste der depp is komplett ungeeignet"

Na, na, na, nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.

Ich hatte mal einen Bekannten der wollte unbedingt zur Bundeswehr.
Der war so euphorisch und hat immer in den höchsten Tönen vom Bund gesprochen.
Ich hatten nicht unbedingt das Verlangen danach und habe das bei der Musterung auch kundgetan.
Wir wurden beide gemustert.
Er wurde ausgemustert und es brach eine Welt für ihn zusammen.
Ich wurde für tauglich erklärt.
Mir wurde nach der Musterung gesagt das man mich aufgrund meiner Einstellung
nicht zum Wehrdienst einberufen würde.
Was war - ich wurde kurz nach dem ich eine neue Arbeitsstelle angetreten habe zum Wehrdienst einberufen
und mein Bekannter hat in der Zwischenzeit eine neue Lehrstelle angetreten die ihn unheimlich viel Spaß und Freude gemacht hat.
Jedes Ende bringt auch immer einen neuen Anfang mit sich.
Manche Entscheidungen muss man nicht verstehen aber man muss sie hinnehmen auch wenn´s schwerfällt.
In diesem Sinne.

http://www.stmelf.bayern.de/berufsbildu ... fe/004007/



http://berufenet.arbeitsagentur.de/beru ... rof-id=593


Setzen zwar beide erst eine Ausbildung im grünen Bereich voraus , aber das sollte ja trotzdem zu schaffen sein.

Das ist ja voll die Härte.
Wollen sie dich denn die angefangene Ausbildung nicht mal fertig machen lassen? Das ist dann ja schon fast wieder ein Fall für den Rechtsanwalt. Immerhin kannten sie schon zu Beginn die kleine Behinderung. Wäre ihnen sofort eingefallen, daß für sie das Risiko zu hoch ist, hättest du ohne Zeitverlust dich woanders bewerben können.

Ich kenne einen Parallelfall, der sehr gut vergleichbar ist.
Ein junger Mann in der Nachbarschaft, dessen Vater unser LU ist, wollte auch Forstwirt werden. Er bekam eine Ausbildungsstelle zum Forstwirt bei einem Verband hier in der Nähe obwohl er eine leichte Behinderung hat. Ein Auge hat eine leichte Fehlstellung, man könnte flapsig sagen, er schielt mit einem Auge, aber wirklich nur ganz leicht, kaum wahrnehmbar.

Als seine Ausbildung erfolgreich beendet war, weigerte man sich, ihn weiterzubeschäftigen. Die Erklärung war, daß sein dreidimensionales Sehen beeinträchtigt wäre und er somit ungeeignet wäre für diesen Beruf.

Immerhin hat man ihn seine Ausbildung durchziehen lassen.

Heute macht er eine Ausbildung in einem kaufmännischen Beruf, obwohl er eigentlich ein Naturbursche ist, der nicht ins Büro gehört.

Edit: Siehste, Hobbit-Hunter meint das Gleiche bezüglich Rechtsanwalt!

Noch was zu deiner jetzigen Verzweiflung: Ich habe auch meinen Söhnen mit auf den Weg gegeben, daß sie niemals glauben sollen, daß alles im Leben nach ihren Wünschen abgeht. Es kommen Ungerechtigkeiten und Willkür auf einen zu. Man muß einfach mit sowas rechnen, um dann nicht völlig aus den Schuhen gehauen zu werden, wie es dir jetzt passiert.

Du solltest jetzt nicht gleich von einer Brücke springen oder als absichtlicher Geisterfahrer 4 Unschuldige mit in den Tod reißen (wie das am Sonntag hier bei uns in der Nähe passierte) sondern du solltest dir Verbündete suche, die dich im Kampf um deinen Ausbildungsplatz unterstützen können. Und dann kämpfen.

Lass dich auf alle Fälle noch einmal von einem unabhängigen Arbeitsmedizinmann begutachten. Wenn der zum Schluß kommt das es geht, dann kannst du es ja nochmal in einem anderen Betrieb versuchen. Wenn sowas so plötzlich von einem eigenen Betriebsazt kommt, dann könnte das schon ein leichtes "Gschmäckle" haben.

Kann auch sein das der gesundheitsaspekt nur eine gute Ausrede ist um ihn loszuwerden weshalb auch immer ich kenne ihn nicht.

Hast du dich schon mal über die rechtliche Lage informiert? Frag doch auch mal bei der zuständigen Landwirtschaftskammer nach, was man da machen kann.
Steck den Kopf jedenfalls nicht so schnell in den Sand. Du kannst vielleicht das ärztliche Gutachten anfechten und ein neues bei einem anderen Arzt erstellen lassen.

Versuch macht klug.
Auf jedenfall erstmal informieren.

Scheisse Alter!

Nicht aufgeben!Mach dir Gedanken was du noch machen möchtest.Vielleicht gibts ja noch einen Bereich vom Forst der für dich auch geeignet ist.
Und so Aussagen wie ,,ich wünsche vom Baum erschlagen" usw. will ich nicht hören,geb nicht auf,es geht immer weiter!

mal ein tip-keine rechtsberatung-schon mal was von dem antidiskriminierungsschutz gehoert?
frage mal nen rechtsanwalt.....