Gut Pfad, Jonathan!

Habs grad erst gelesen, kenne aus der eigenen Praxis einige Parallelfälle...Hobbit-Hunter & der Chefbaumschubser haben nicht Unrecht, die Tips von arbo sind gut!

Wen Du magst -> PM!

"Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen als Ihr sie vorgefunden habt!" Lord Robert Baden Powel of Gilwell

Hallo Holzer95 und der Rest,

beherzige den Rat von "locomotion", geh zur Kammer. Das sind die einzig wirklich fähigen, Dir zu helfen. Von der Arbeitsagentur kann ich Dir aus persönlicher Erfahrung nur abraten.

Die Kammern haben inzwischen mitbekommen, das Lehrlinge, vor allem in den nicht Inn-Berufen nicht mehr vom Himmel fallen. Da geht bestimmt noch was.

Ansonsten Kopf hoch, da geht noch was, gib nicht so schnell auf.

Unser Sohn wollte unbedingt Fleischer lernen, hatte aber nur einen Förderschulabschluss. Die Kammer hat es hin bekommen und ihm eine Ausbildung ermöglicht.

Jetzt hat er sogar einen richtigen Facharbeiterabschluss, hat eben nur etwas länger gedauert. Die einzigen, die immer quer geschlagen haben war eben die Agentur für Arbeit.

Geh mit Deinem Problem nicht zuerst da hin, melden kannst Dich da auch später noch.

Kopf hoch, der Holzmichel

Hallo, mit Berufsberatung habe ich nicht die Agentur für Arbeit, sondern das BIZ gemeint. Ich weiß nicht inwieweit die zusammenhängen. Es ging mir darum, nach Berufen Ausschau zu halten, die man nicht direkt auf dem Schirm hat.
Manches kennt man halt gar nicht, bzw. gibt es auch kleine Unterschiede. Bei mir war es z. B. statt KFZ-Mechaniker der Automobilmechaniker. Unterschied ist, der eine ist Handwerk, der andere Industrie.
Falls es wirklich nichts mit dem Forstwirt wird, es kann auch andere Berufe in der Natur geben, die Spaß machen. Manche Ziele erreicht man auch nur über Umwege.
Daher falls die Kammer nicht weiter helfen kann, würde ich mich mal dort informieren.

Grüße aus Unterfranken

holzer95 hat geschrieben:Heute sagte der Betriebsartzt er sei sich mit seinen Kollegen einig das der Beruf nix für mich ist, da ich vorallem bei der Holzernte nicht schnell genug auf die Rückweiche zurück treten könnte.

So tragisch das Ganze auch ist. Diese Begründung verstehe ich nicht. Ich bin der Meinung, man sollte sich bei der Waldarbeit immer ruhig und bedächtig bewegen. Ein hektisches Gerenne birgt wieder in sich Gefahren. Ich denke, wenn dir im Wald was passieren sollte (was natürlich keiner will), wird es nicht daran liegen, dass du zu langsam bist.

Ist aber auch nicht einfach für deinen Chef. Falls dieser Fall wirklich eintreten sollte, wird er sich selbst Vorwürfe machen (ob nun berechtigt oder nicht). Er hätte halt in diesem Fall absolut den "schwarzen Peter". Ich kann deine Verzweiflung verstehen, aber deinem Chef solltest du nicht böse sein.

Wünsch dir alles Gute
Brotzeit

Hallo Holzer

das ist natürlich eine harte Kante, die Du jetzt abbekommen hast. Aber: wer hin fällt, muss auch wieder aufstehen. Und das hast Du schon einmal in Deinem Leben machen müssen (Deine Krankheit). Du kannst das also !

Damit es leichter geht, ein paar Tipps.

In der Probezeit kann die Ausbildung von beiden Seiten ohne Angabe von Gründen gekündigt werden. Die Probezeit dauert mindestens 1 Monat und maximal 4 Monate. Die Sache mit dem Arzt ist also vermutlich kein Vorwand. Würde sich Dein Chef von Dir trennen wollen, würde es ganz einfach gehen.
Versuche einen neuen Beruf / Ausbildungsbetrieb in Deinem Berufsfeld zu finden. Es gibt insgesamt 27 Berufsfelder, Du bist im Berufsfeld Nummer 8.

http://www.arbeitsagentur.de/nn_501126/ ... elder.html

Innerhalb eines Berufsfeldes ist das erste Lehrjahr in der Berufsschule gleich. Du sollst im ersten Jahr eine berufliche Grundbildung erhalten.
Daher würde ich versuchen einen neuen passenden Beruf und ggf. neuen Ausbildungsbetrieb zu finden. Wenn alles gut läuft und die Kammer mitspielt, verlierst Du gar keine Zeit. Bis Weihnachten kommen in der Berufsschule immer wieder "Nachmeldungen" an.
Vielleicht lässt Dich Dein Chef weiter lernen für ein paar Tage, bis Du eine Lösung gefunden hast. Dazu musst Du aber mit Deinem Chef mal reden.

Der Gang zum Rechtsanwalt ist in meinen Augen sinnlos. Was soll ein Arbeitsrichter für Dich tun?

Kopf hoch und viel Erfolg.

baer

Ist es denn eine Option denselben Beruf im Ausland zu erlernen? Frankreich, Schweiz, Österreich?

Um es mal ganz nüchtern zu sehen:
Dein (Ex)Chef möchte Dich in seinem Unternehmen nicht mehr haben; ob aus menschlichen, wirtschaftlichen, oder haftungsrechtlichen Gründen spielt eigentlich überhaupt keine Rolle.
Ich kann immer all jene nicht verstehen, die sich unter übelsten Anstrengungen in ihr altes Beschäftigungsverhältnis "zurückklagen", was herrscht denn danach bitte für ein Arbeitsklima???

Da Du keinerlei Aussichten auf Abfindungen oder dergleichen hast ist der Gang zum Anwalt vergeudete Zeit und rausgeschmissenes Geld.
Eine Kündigung (egal von welcher Seite) ist im Prinzip nichts Anderes als die Aussage, dass die Vertrauensbasis dahin ist, warum auch immer...
Chefs sind da verschieden, der eine sagt's direkt, der Andere unter Vorwänden; ganz feige Zeitgenossen lassen selbst das dann noch Andere machen.

Alles egal, nützt Dir nix. Auch die löblichen Anstrengungen Deines Chefs vor Deiner Ausbildung helfen Dir jetzt nicht.
Du musst es jetzt selbst in die Hand nehmen; und da sind nicht irgendwelche Agenturen, Behörden, Verbände oder sonstwas Deine Ansprechpartner, sondern einzig und allein potenzielle Arbeitgeber/Ausbilder, vorzugsweise in der Nähe.
Die kommen aber nicht automatisch zur nächsten Party am Wochenende, da musst Du schon selber hin.
Fahr' hin, stell Dich vor, sei (komplett) ehrlich (viele Betriebsinhaber kennen sich untereinander ) und bleibe solange hartnäckig, bis Du das Ziel erreicht hast.
Dann, und nur dann, wirst Du eines Tages auch ausgebildeter Forstwirt sein...

Schlaf mal 'ne Nacht und dann sag' Dir: Wer mit Mühe säaet, der wird reich ernten
Viel Erfolg, schmiede Dein Glück!!

Ist echt hart,

gerade deshalb weil du ja wirklich 100% dahinter stehst. Aber mit dieser Einstellung kannst du das sicher schaffen.

Viel Erfolg

Ich würde wenigstens mit dem Chef nochmal das Gespräch mit Unterstützung der Eltern suchen. Weil es ist doch nicht "normal" dass plötzlich nochmal so eine Untersuchung kommt und du dann urplötzlich raus bist. Da muss irgendwas der Auslöser gewesen sein...Nur dass du ne Handlungsbasis für die Zukunft hast und weisst was dort überhaupt dass Problem war. Es kann in den unterschiedlichsten Bereichen liegen, welche man selbst oft gar nicht so wahr nimmt. Aber es geht immer weiter, dass musst du dir jeden Tag sagen....Viel Glück.

mistige Lage sag ich da.
Ich hab volle 3,5 Jahre Werkzeugmacher gelernt um dann eine Woche vor der Prüfung am ganzen Körper Ausschlag zu kriegen. An den Händen ging mir die Haut in großflächig ab. Irgendwie mit Salben die höllisch gestunken haben und ich nicht wissen will was da drin war hab ich meine Prüfung noch hingezaubert und dann war Ende mit Werkzeugmacher. Allergie auf Schmiermittel auf Ölbasis. Erster Gedanke 3,5 Jahre weggeworfen und jetzt stehst mit nicht da. Hatte aber das Glück in einem größeren Industriebetrieb zu arbeiten, da hat sie eine Stelle in der Qualitätssicherung gefunden. Später hab ich den Meister gemacht und jetzt hab ich meine eigene Abteilung. Jedes Ende ist auch ein Anfang.
Red mit Deinem Chef, frag Ihn was Du machen kannst. Es kennt sicher andere Betriebe. Muss ja nicht gleich wieder zum Holzmachen gehen. Umweltschutz, Staatsforst, Landschaftsbau. Schau nach vorne, irgendwas ergibt sich schon. Und vor allem lass Dir ZEIT!

Wie gesagt, geh am besten erstmal zu einem echten Arbeitsmediziner und lass von dem feststellen was wirklich Sache ist.

Dann hast du klare Verhältnisse was geht und was nicht. Mit dem Ergebnis kannst du dann sehen ob du nen anderen Ausbildungsplatz als Forstwirt oder etwas ganz anderes suchen musst.
Wenn der sagt Forst ist ok, dann sofort zum Ausbildungsberater der LK und sagen du brauchts nen neuen Ausbildungsbetrieb. Sicher interesiert der sich dann auch dafür warum. (hoffentlich ist das nicht so nen Trottel wie zu meiner Zeit )


Ach ja - welcher Forstbetrieb hat denn eigentlich nen eigenen Betriebsarzt der mal eben beim Chef im Büro sitzt ? Wenns der liebe Onkel Doktor aus der Nachbarschaft war, der zufällig den Betrieb noch Arbeitsmedizinisch betreut (ist er wirklich auch Arbeitsmed.?) dann hört sich das schon ein wenig nach Kumpelei an.

Deswegen noch einmal : Such dir nen echten, kompetenten, neutralen.

Sowas ist echt Mist wenn das passiert.

Den Vorschlag mit dem Rechtsanwalt würde ich bleiben lassen, was soll der machen?
Und vor allem: Willst du in einem Betrieb weiterarbeiten wo du den Chef vor's Gericht geschleift hast? Ich denke mal nicht.
Geld in Form von Abfindung bekommst auch keins. Du hast also außer Geld verblasen nichts erreicht.

Mal was anderes, du hast doch gerne mit Bäumen zu tun, wenn ich mich Recht erinnere.
Wie wäre es mit einer Ausbildung zum Landschaftsgärtner - "Fachrichtung" Arborist?
Viele Bäume, die du zwar nicht unbedingt "umlegen" darfst, dafür kannst du dich aber stundenlang damit beschäftigen das Ding am Stamm klein zu bekommen... Mir schient nach den letzten Jahrzehnten Städteplanung (die meiner Meinung nach total hirnrissig liefen) hast du mit diesem Beruf eine lebenslange Arbeitsgarantie...
Bei uns gibt es eine Firma die Landschaftsgärtner einsetzt um Baum, Strauchwerk an Straßen zu beseitigen, was anderes machen die das ganze Jahr über nicht, wenn sie wollen (reisen Firma mit vielen unterschiedlichen Betriebszweigen)...
Wenn du gut bist kannst ja dann auf dem Weg über BOS und FH ein Studium ablegen auch im Bereich Forstwirtschaft.

Mit viel Glück kannst du dich ja dann bei deinem ehemaligen Chef revanchieren, wenn du ihm dann Vorschriften machen kannst und darfst

Wenn du noch ein guten Verhältnis zu deinem Chef hast würde ich ihn an deiner Stelle mal fragen was er sich denn Vorstellen könnte was dir liegen könnte. Er hat ja jetzt ein "fundiertes" Gutachten mit den Einschränkungen. (letzter Satz mit viel Ironie...)

Auf alle Fälle: Der Baum bleibt wo er ist und du stellst dich ja nicht drunter wenn er fällt...

Wünsche dir jedenfalls erstmal eine ruhige Zeit wo du dich entscheiden kannst was du machen kannst. Nur nichts überstürzten, da kommt meist nicht vernünftiges bei raus.

Gruß Peter

Bergodor hat geschrieben:Wie wäre es mit einer Ausbildung zum Landschaftsgärtner - "Fachrichtung" Arborist?

Gibt es das wirklich ?

Nächste Idee :


https://www.landwirtschaft-bw.info/serv ... 23506.html

@ holzer95, was sagt der Ausbildungsberater der LWK?