Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • Druckansicht
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: So Nov 16, 2025 13:31

Forstpflanzen selbst ziehen

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

Antwort erstellen
68 Beiträge • Seite 4 von 5 • 1, 2, 3, 4, 5
  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon yogibaer » Fr Okt 05, 2018 20:03

Es gibt da einen alten Gärtnertrick, man ahmt den Verdauungstrakt eines Vogels nach. Die Beeren nach dem Sammeln etwas anquetschen und in einen Behälter mit Wasser geben. Ein paar Tage ins Warme stellen, hin und wieder mal umrühren und dann duch ein Sieb streichen oder eine Passiermaschine benutzen. So wird der größte Teil des Fruchtfleisches (hat eine keimhemmende Wirkung) von den Samenkörnern abgelöst. Danach kann man sie etwas trocknen und aussäen, dann übernimmt (vielleicht) General Winter die Stratifikation. So kann man es auch mit Eiben und anderen fleischig umhüllten Samen machen.
Du wirst doch wohl nicht der einzige Besitzer einer Linde im Umkreis sein, frag doch mal einen Nachbarn ob du Früchte pflücken darfst.
Gruß Yogi

Zum General fällt mir gerade etwas ein. In der NVA waren Gefreiter und General die höchsten Dienstgrade, beide durften bald nach Hause gehen. :wink:
yogibaer
 
Beiträge: 4353
Registriert: Mo Mär 24, 2008 12:03
Wohnort: Anhalt
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon haro » Sa Okt 06, 2018 6:18

Hallo yogi,

yogibaer hat geschrieben:Es gibt da einen alten Gärtnertrick, man ahmt den Verdauungstrakt eines Vogels nach. Die Beeren nach dem Sammeln etwas anquetschen und in einen Behälter mit Wasser geben. Ein paar Tage ins Warme stellen, hin und wieder mal umrühren und dann duch ein Sieb streichen oder eine Passiermaschine benutzen. So wird der größte Teil des Fruchtfleisches (hat eine keimhemmende Wirkung) von den Samenkörnern abgelöst.

Macht man das, um die Samen leichter vom Fruchtfleich trennen zu können oder hat diese Nachahmung des Verdauungstrakts auch eine Wirkung auf den Samen? Ich hatte vor ein paar Jahren die Früchte der Elsbeere gesammelt und die Samen aus der weichen Frucht gequetsch und dann getrocknet. Die Ausbeute war erschreckend gering. Nachdem ich das nun von dir gelesen habe, vermute ich, dass der "Verdauungstrakt" gefehlt hat. Was meinst du?
haro
 
Beiträge: 26
Registriert: Mi Mai 16, 2018 8:59
Wohnort: Mittelfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon Peter North » Sa Okt 06, 2018 8:53

Ist bestimmt eine interessante Sache die Bäumchen selbst heranzuziehen, aber wenn ich so bedenke, dass in Bayern eine Laubwaldanpflanzung zu 100 % vom Staat bezahlt wird, stelle ich lieber einen Förderantrag und kaufe mir die 5 Jährigen Jungpflanzen in der Baumschule. Da hab ich dann was gscheits.
Peter North
 
Beiträge: 536
Registriert: Di Okt 18, 2016 12:19
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon yogibaer » Sa Okt 06, 2018 9:07

Vögel können ja bekanntlich nicht kauen, den Zerkleinerungsprozeß übernimmt der Muskelmagen. Da die Samenschalen sehr hart sind werden sie auch nicht aufgebrochen. Weiter geht die Nahrung in den Darm wo sie weiter aufgeschlossen wird. Die Samenschalen bestehen aber hauptsächlich aus Zellulose die von Vögeln sehr schlecht aufgeschlossen werden kann. So werden die Samen zu fast 100% im Ganzen wieder ausgeschieden.
Durch das Quetschen der Früchte wird der Muskelmagen nachgeahmt. Durch das Ansetzen mit Wasser werden Zersetzungsprozesse angeregt (Gärung, Fäulnis usw.) so wird der Darm des Vogels nachgeahmt. Da Zellulose aber schwer vergärbar ist wird so das Keimhemmende Fruchtfleisch ebenfalls fast vollständig vom Samenkorn getrennt.
Gruß Yogi

@Peter North, es hatten dunnemals sich ein Sachse und ein Bayer zusammen getan und das Sprichwort "Jedem Tierchen sein Pläsierchen" kreiert.
yogibaer
 
Beiträge: 4353
Registriert: Mo Mär 24, 2008 12:03
Wohnort: Anhalt
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon haro » Sa Okt 06, 2018 19:02

@Yogi,

Danke für die gute Erklärung.

yogibaer hat geschrieben:Vögel können ja bekanntlich nicht kauen, den Zerkleinerungsprozeß übernimmt der Muskelmagen. Da die Samenschalen sehr hart sind werden sie auch nicht aufgebrochen. Weiter geht die Nahrung in den Darm wo sie weiter aufgeschlossen wird. Die Samenschalen bestehen aber hauptsächlich aus Zellulose die von Vögeln sehr schlecht aufgeschlossen werden kann. So werden die Samen zu fast 100% im Ganzen wieder ausgeschieden.
Durch das Quetschen der Früchte wird der Muskelmagen nachgeahmt. Durch das Ansetzen mit Wasser werden Zersetzungsprozesse angeregt (Gärung, Fäulnis usw.) so wird der Darm des Vogels nachgeahmt. Da Zellulose aber schwer vergärbar ist wird so das Keimhemmende Fruchtfleisch ebenfalls fast vollständig vom Samenkorn getrennt.
Gruß Yogi
haro
 
Beiträge: 26
Registriert: Mi Mai 16, 2018 8:59
Wohnort: Mittelfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon Höhlenbär » So Okt 07, 2018 15:25

@yogi,

Merci!!! Da war doch mal was im Biounterricht vor gefühlten Äonen...
Da werde ich mal die Tage Vogeldarm simulieren :wink:

@peter north
Klar ist es weniger Aufwand zu kaufen, aber ich "gartle" und experimentiere gerne. Außerdem haben direkt gesäte Pflanzen die ideale Verwurzelung am Standort. Alles was ich pflanze (und sei es noch so sorgfältig), hat wenigstens kleine Deformationen oder Verletzungen. Und ich nehme i.d.R. Samen von Mutterbäumen aus der unmittelbaren Umgebung. Die sind an den Standort m.M. von vorn herein besser angepasst als welche, die hundert und mehr Kilometer entfernt gewonnen werden.
Benutzeravatar
Höhlenbär
 
Beiträge: 566
Registriert: So Dez 22, 2013 10:34
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon haro » So Okt 07, 2018 17:10

Höhlenbär hat geschrieben:@yogi,

Merci!!! Da war doch mal was im Biounterricht vor gefühlten Äonen...
Da werde ich mal die Tage Vogeldarm simulieren :wink:

Ich bin sehr gespannt, ob das funktioniert und habe gestern auch gleich den ersten "Sud" angesetzt. :D
haro
 
Beiträge: 26
Registriert: Mi Mai 16, 2018 8:59
Wohnort: Mittelfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon yogibaer » So Okt 07, 2018 17:34

Hier mal ein paar Bilder von selbstgezogenen Pflanzen.
Quercus robur, Stieleiche, 2. Jahr.jpg
Quercus robur, Stieleiche, 2. Jahr.jpg (258.27 KiB) 1686-mal betrachtet

Die Eichen stehen an der Nordseite eines Buchsbaumbusches, auch Seitendruck mögen sie nicht.

Juglans cinerea, Butternuß.jpg
Juglans cinerea, Butternuß.jpg (223.98 KiB) 1686-mal betrachtet

Der Stamm links neben den Nussbäumen ist ein gleichalter Götterbaum.

Taxus baccata 1.jpg
Taxus baccata 1.jpg (258.01 KiB) 1686-mal betrachtet

Taxus baccata 2.jpg
Taxus baccata 2.jpg (240.11 KiB) 1686-mal betrachtet

Hier sieht man verschiedene Wuchsformen der Eibe aus den Samen eines Baumes. Für einen buschigen Habitus ist also bei dieser Baumart nicht immer Wildverbiss verantwortlich.

Catalpa bignonioides, Trompetenbaum.jpg
Catalpa bignonioides, Trompetenbaum.jpg (247.71 KiB) 1686-mal betrachtet

Hier noch Trompetenbäume die nicht unbedingt zu den Waldbäumen gehören.
Gruß Yogi
yogibaer
 
Beiträge: 4353
Registriert: Mo Mär 24, 2008 12:03
Wohnort: Anhalt
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon haro » So Okt 07, 2018 18:03

Hallo Yogi,
tolle Bilder!
yogibaer hat geschrieben:...
Hier noch Trompetenbäume die nicht unbedingt zu den Waldbäumen gehören.
Gruß Yogi

Ein Nachbar hat einen Trompetenbaum in seinem Garten, der voll mit Schoten ist. Wenn die abfallen, bekomme ich Samen von ihm. Da werde ich dann auch Keimversuche starten. :D
Viele Grüße
Haro
haro
 
Beiträge: 26
Registriert: Mi Mai 16, 2018 8:59
Wohnort: Mittelfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon nhtl70 » So Okt 07, 2018 18:09

hallo yogi
bei meinen selbstgezogenen nussbaum sind immer 2 stämme, soll man die wegmachen, und wenn ja wann
nhtl70
 
Beiträge: 4
Registriert: Fr Feb 02, 2018 16:58
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon Höhlenbär » So Okt 07, 2018 18:32

Im Walderlebniszentrum bei Sinzing (Ldkr. Regensburg) wurden in einem Versuchsareal auch Trompetenbäume angebaut. Klappt.

Mein Eindruck bei den Eiben ist, dass sie nur einen sauberen Stamm bilden, wenn sie nur sehr wenig Licht bzw. Licht ausschließlich von oben bekommen. Sobald Seiten-/Streiflicht kommt, schieben sie da Zweigerl hin und werden buschig. Ist aber echt nur eine Vermutung.
Benutzeravatar
Höhlenbär
 
Beiträge: 566
Registriert: So Dez 22, 2013 10:34
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon yogibaer » So Okt 07, 2018 18:54

Meistens werden durch Frosteinwirkung, meistens Spätfrost seltener Frühfrost, die Terminalknospen geschädigt. Der Baum treibt dann mit den Seitenknospen aus. So entstehen dann Zwiesel wo ein Stämmchen meistens schwächer ist. Diesen oder den dickeren wenn er krumm ist zwischen Mitte Juni und Mitte Juli abschneiden. Bei mir war das auch passiert, beim 2. Stamm von Links kann man es noch erkennen. Mit den Stäben hab ich sie dann gerade gezogen. Wir hatten im letzen Jahr starken Spätfrost wo selbst die Knospen von Ginkobäumen geschädigt wurden. Der Götterbaum war auch stark zurück gefroren, ist der selbe wie auf dem Nußbaumbild.
Ailanthus altissima Frostschaden.jpg
Ailanthus altissima Frostschaden.jpg (257.68 KiB) 1632-mal betrachtet


Sicher werden bei den Eiben bei starken Seitendruck die Seitenäste unterdrückt, aber das schmal längliche bzw. breit buschige Wuchsverhalten bleibt. Das ist dann so ähnlich wie bei Kiefern aus Hoch- bzw. Tieflagen.
Gruß Yogi
yogibaer
 
Beiträge: 4353
Registriert: Mo Mär 24, 2008 12:03
Wohnort: Anhalt
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon yogibaer » So Okt 07, 2018 19:18

Hier hab ich eben noch ein Bild einer Naturverjüngung außerhalb des Waldes gefunden, es ist aber auch ein geschätzter Waldbaum für frische Böden.
Gruß Yogi
DSCI2951 (2) wer bin ich.jpg
DSCI2951 (2) wer bin ich.jpg (192.1 KiB) 1617-mal betrachtet
yogibaer
 
Beiträge: 4353
Registriert: Mo Mär 24, 2008 12:03
Wohnort: Anhalt
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon Höhlenbär » So Apr 07, 2019 19:42

Meine Kids haben im Herbst Kastanien gesammelt und natürlich in einem Korb rumstehen lassen. Hab sie heute entdeckt.
Kann ich mit denen noch was anfangen oder sind die komplett innen verdorrt? Würde sie Gaudihalber noch ansetzen. (Hätte auf einer kleinen Lichtung einen schönen Platz dafür.)
Benutzeravatar
Höhlenbär
 
Beiträge: 566
Registriert: So Dez 22, 2013 10:34
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Forstpflanzen selbst ziehen

Beitragvon AEgro » So Apr 07, 2019 20:20

Wenn du Setzlinge von Roßkastanien brauchst,
könnte ich dir ca. 30 St anbieten, 1- jährig.
Müsstest du aber abholen.
Versand ist wahrscheinlich nichts.
Gruß AEgro
Es gibt Tage, da komm ich einfach mit dem Kopfschütteln nicht hinterher !
AEgro
 
Beiträge: 4168
Registriert: Fr Apr 05, 2013 8:08
Wohnort: Bw-Nord
Nach oben

VorherigeNächste

Antwort erstellen
68 Beiträge • Seite 4 von 5 • 1, 2, 3, 4, 5

Zurück zu Forstwirtschaft

Wer ist online?

Mitglieder: Bing [Bot], Google [Bot], Google Adsense [Bot], Loisachtaler, Majestic-12 [Bot], Mc326, sim2009, Öchslemacher

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki