CarpeDiem hat geschrieben:Wenn ich die Kommentare der Diskutanten so lese, dann kommen mir da immer noch Bedenken, dass einige glauben, Agrarpolitik würde für die Lw gemacht. Dies ist mitnichten so, es geht einzig und allein um den Wähler mit seinen jeweiligen gerade aktuellen Befindlichkeiten.

Ob es um das Wohlbefinden der Tiere, oder die Gesundheit und Sicherheit der Lebensmittel ist - Verbraucher und Landwirte haben neben der Preisgestaltung im Ursprung die selben Interessen. Wo sich Verbaucher gegen die Landwirtschaft einsetzen, ist regelmäßig Unkenntnis und Fehlinformation im Spiel.

...du meinst Demokratie abschaffen oder Basisdemokratisch über z.B. Haltungsbedingungen abstimmen lassen?

Nein, meine ich nicht, keins von beidem. Ich hätte gerne Fachkunde an den entscheidenden Stellen. Das Thema hatten wir aber nun oft genug.

Jetzt mal ganz ehrlich, was soll denn passieren? Die Engländer zB kennen kein kastrieren, die essen Eber und bei den Schweizern ist es seit 2009 verboten. Also kann man ja, wenn man ja sowieso freien Markt will, halt die Eber oder Eberferkel oder das Eberfleisch exportieren und wir importieren dann halt weibliches Fleisch. Und über zB die Viehverwertung ist das auch für die Kleinen möglich.

Das mit dem Betäuben wird wenn, dann an der deutschen Unfähigkeit der Verbände scheitern. Bei CO2- Betäubung gibts ja keine schädlichen Rückstände und mit meinetwegen einem Sachkundelehrgang (ähnlich dieser lächerlichen Transportsachkunde) dürfte das auch bei uns zu realisieren sein. Nur halt nicht, wenn die Vertreterverbände wieder schlafen (wie sies zB bei den Schafen und den Ohrmarken gemacht haben).

Und wirklich neu die Nichtkastrieren- Nummer nicht. Ich hab nen Bakannten im HMUELV, der sagt mir schon seit gut 10 Jahren, dass er regelmässig diese Anfragen auf ein kastrationsverbot auf den Schreibtisch bekommt und es immer schwerer wird, diese Sache zurück zu weisen.

Gruß Christian

Reini: Was interessiert es mich, daß *in diesem System* Leute geschaßt werden, oder als unannehmbar angesehen werden? Das es so wie es jetzt läuft, nicht funktionieren kann, weiß ich doch schon. Und es ist imho müssig, jedes mal wieder über die ganzen einzelnen *Auswirkungen* solcher Fehlbesetzungen und Fehlentscheidungen zu jammern, solange man die Grundlagen dafür gar nicht ändern will. Wer diesen Staat so wie er ist, befürwortet und behalten will, der muß sich eben damit abfinden, daß er von Merkels, Aigners & Co regiert wird und das 10 Bambi-Syndromer nun mal *legal und korrekt* mehr zu sagen und zu bestimmen haben als 1 Bauer, egal wie völlig schwachsinnig das auch sein mag.

Du kannst Dich gerne ärgern, solange Du willst, wenn es Dir Spaß macht.
Ich ärger mich ab und zu auch über das Wetter, aber wirklich sinnvoll ist das halt nicht.

Da muss ich dir nun einmal (ausnahmsweise) vollkommen recht geben. Das ist einfach der Preis für dieses sog. demokratische System, da werden halt diejenigen in die Verantwortung gebracht die nirgendwo anecken, die meisten Plakate geklebt haben u.ä.m. Aber was könnte die Alternative sein??? Da gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder die Bonzen wie sie in der Zone ihr Unwesen trieben, oder aber das amerikanische System, wo allein die Geldfritzen bestimmen wo es lang geht...!

Nö, das sehe ich anders. Es gäbe durchaus praktikable und vernünftige Alternativen, zB eben Wählen nach Fachkompetenz, die weder großartige Umwälzungen noch maßlose Kosten verursachen würden. Nur ist es damit eben wie mit allen anderen Sachen auch: sie zu kennen oder entwickeln zu können bedarf es eben Fachkunde, und die haben eben nur wenige, ganz wie in jedem anderen Bereich auch, und die *umzusetzen* bedürfte es Mehrheiten, die es in diesem System nun mal nicht geben kann: nicht mal dann, wenn man mit wahnwitzigen Werbekampagnen und allen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür Reklame machte und die Leute aufklären / überzeugen wollte: diesen Staat ändern zu wollen ist nun mal verboten, für sowas beommst Du auch keine Partei gegründet, eine andere Möglichkeit als einen Zusammenbruch hat unser Grundgesetz gar nicht zugelassen.

SHierling hat geschrieben:Nö, das sehe ich anders. Es gäbe durchaus praktikable und vernünftige Alternativen, zB eben Wählen nach Fachkompetenz, die weder großartige Umwälzungen noch maßlose Kosten verursachen würden. Nur ist es damit eben wie mit allen anderen Sachen auch: sie zu kennen oder entwickeln zu können bedarf es eben Fachkunde, und die haben eben nur wenige, ganz wie in jedem anderen Bereich auch, und die *umzusetzen* bedürfte es Mehrheiten, die es in diesem System nun mal nicht geben kann: nicht mal dann, wenn man mit wahnwitzigen Werbekampagnen und allen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür Reklame machte und die Leute aufklären / überzeugen wollte: diesen Staat ändern zu wollen ist nun mal verboten, für sowas beommst Du auch keine Partei gegründet, eine andere Möglichkeit als einen Zusammenbruch hat unser Grundgesetz gar nicht zugelassen.

Wär schon was so ein Quälitätssicherungssystem für Politiker, nur, huscht einer durch die QS-Zertifizierung, haben wir wieder den Salat...

xyxy hat geschrieben:Wär schon was so ein Quälitätssicherungssystem für Politiker, nur, huscht einer durch die QS-Zertifizierung, haben wir wieder den Salat...

Ich will das nicht nur für Politiker. Ich will das auch für Wähler

Was machst Du denn jetzt mit "solchen Menschen" (oder mit solchen, die glauben sie seien etwas besseres?) ?

SHierling hat geschrieben:Was machst Du denn jetzt mit "solchen Menschen" (oder mit solchen, die glauben sie seien etwas besseres?) ?

Um ein "Volksrating" werden wir da nicht rum kommen

Ach was, das ist ganz einfach. Nur so als Ansatz (einer von mehreren):
Grundwahlrecht hat jeder ab xy Jahren , gibts beispielsweise auf dem Perso als RFID (zB) , meinetwegen auch gern mal mit Kindern, oder ab 12, mir egal, kann man sich aussuchen. Das Grundwahlrecht ersetzt das, was heute die Umfragen tun: es gibt einen Katalog von Themen, Richtungen, Fragen, was auch immer vor, zum Aussuchen. Ohne Parteien.
Fachwahlrecht (oder Bereichs-, Ministerial- trallala Name ist egal, das System is ja in Bearbeitung ,feel free to change sämtliche Ministerien nach weißichwaskriterien, ich hätte grade gern "Funktion", so eine Art Wichtigkeitsranking) hat jeder, der in einem Fachbereich eine Ausbildung abgeschlossen hat, gibts dann auf Vorlage des Abschlußzeugnisses als Eintragung dazu, gehstu Amt, kriegstu, und damit wählst Du die Leute, die das dann je Bereich umsetzen. Zur Wahl stellen auch nur mit Ausbildung bitte und keine TheologInnen in der Gentechnik, keine TierärztInnen in der Atompolitik, und keine ElektrikerInnen in der Landwirtschaft - wer keine Ahnung hat, wie ein Schwein funktioniert hat auch nicht darüber zu entscheiden, was mit dem Schwein passieren soll.

Fertig.

und keine ElektrikerInnen in der Landwirtschaft - wer keine Ahnung hat, wie ein Schwein funktioniert hat auch nicht darüber zu entscheiden, was mit dem Schwein passieren soll.

Passt doch... schließlich haben die Viecher ne Steckdose.

schimmel hat geschrieben:...und die die nichts gelernt haben, die willst du liebe Brigitta dikriminieren und ihnen das Recht zur Wahl und zur politischen Arbeit absprechen? Da kommt dann das Anti - Diskriminierungsgesetz daher...

Na das hat sie nicht gesagt!
Die dürfen dann über den Hartz-4-Satz entscheiden, was das aktuelle Problem der Regierung nur so vom Tisch gefegt hätte...

Reini, liest Du schlecht? Grundwahlrecht hat jeder. Und jeder darf über wesentlich mehr Mitbestimmen als heute.

Welche "Wahl" hast Du denn heute? 4 oder 5 "Komplettpakete" , ohne Einfluß auf irgendetwas, das wars. Wenn Dir die Agrarpolitik der Grünen, die Bauvorschriften der FDP und die Schulrenovierungen der SPD gefallen, hast Du schon verloren, während Du bei meinem System zu jedem einzelnen Punkt Deine Meinung äußern kannst.

Und die Fachkompetenz bestimmst Du heute doch auch nicht? Hat Dich schon mal jemand gefragt, welchen Minister Du wo haben willst?

Und was das "Recht zur politischen Arbeit" angeht, das will ich Leuten ohne Ausbildung ganz genau so absprechen wie anderen Leuten das Fahren ohne Führerschein oder die Arbeit als Arzt ohne Fachkunde. Ich wüßte nicht, was daran so verwerflich ist.